Weggefährten

  • Erst einmal zu Deiner Frage DieKrauses: Es kann durchaus Sinn machen, die Tiere bei zu erwartenden schwierigen Vergesellschaftungen ein paar Tage nebeneinander mit Gitter getrennt zu halten. Dann sollte man aber genau beobachten, ob das förderlich ist oder schädlich durch Aggressionen oder verzweifelten Versuchen zusammenzukommen. Man kann dann durch einen durchgehenden Sicht- und Kontaktschutz mit Pappe am Gitter u.U. ein Beruhigung erreichen. Aber dann ist natürlich auch ein Teil der Gewöhnung nicht mehr möglich. Und es muss auch nicht immer zur Beruhigung ausreichen.

    Jetzt will ich mal eine Zusammenfassung versuchen, wenn die Jungs mir die Zeit dafür lassen.

    Als ich gestern Vormittag das Gitter entfernte, waren die Kleinen zunächst sehr ängstlich. Bald wurden sie dann mutiger und leider extrem aufdringlich, indem sie den Großen immer wieder anhaltend am Hintern hängten. Die fanden das natürlich nervig. Es erinnerte mich sehr an das Verhalten der drei Neuen im September 2020, die unkastriert zu unseren beiden ca. 2 Monate zuvor kastrierten Böckchen kamen. Damals war es m.E. eindeutig sexuell motiviert und diesesmal wirkte es genauso.

    Landolf und Scotty mochten die Kleinen anscheinend von Anfang an, aber zwischen Josia und dem Rot-Weißen gab es sofort Geklapper und Aggressionen. Der Kleine sprang Josia zu verschiedenen Zeitpunkten mehrmals ins Gesicht. Beim letzten Mal biss er richtig zu. Josia hat zwei Löcher (von den oberen und unteren Schneidezähnen) rechts von der Lippenspalte. Der Kleine wurde von Josia nie gebissen, obwohl er ihn nach der Aktion natürlich noch kritischer sah und nicht in seiner Nähe duldete.

    Kurz danach rannte der Bunte einmal mehr vor seinem Bruder weg und sprang dabei unabsichtlich in Josia. Es gab ein kurzes Gerangel und Josias Wunde, die ich schon behandelt hatte, schien wieder betroffen zu sein. Vielleicht war es nur durch eine Abwehrbewegung von Josia geschehen. Denn eigentlich mochte der Bunte Josia.

    Josia wirkte für den Rest des Tages zurückgezogen. Der Bunte suchte öfter seine Nähe und durfte auch mit einem gewissen Abstand neben ihm liegen.

    Landolf und Scotty konnten sich der aufdringlichen und frechen Jungs mit viel Drohen und Stubsern oder leichtem Hacken erwähren. Sie machten das immer nur so heftig wie nötig und bissen nie zu. Vorallem von Scotty war und bin ich sehr beeindruckt. Er übernahm bisher die Haupterziehungsarbeit. Meistens kamen sie nach einem Stubser nach wenigen Sekunden wieder und es ging von vorne los. So ging das bis zum Abend.

    Der Rot-Weiße war so heftig und aufgedreht, dass ich ihn am späten Abend vorübergehend mit Futter in einen Transportkorb setzte und diesen zudeckte. Zuvor hatte er auch noch seinen Bruder wiederholt sehr aggressiv gejagt und zuletzt versucht Josia von hinten zu hacken. In dem Korb kam er endlich zur Ruhe.

    Gegen 2 Uhr wollte ich nochmal probieren, ob er jetzt verträglicher sein würde, aber da hatte es gerade eine freundliche Annäherung von Josia an den Bunten gegeben. Diese Entwicklung wollte ich nicht durch neue Unruhen zerstören und setzte den Rot-Weißen in den wieder abgetrennten Bereich von der ersten Nacht. Da er so aggressiv gegen seinen Bruder gewesen war, wollte ich ihn über Nacht in dem kleinen Bereich alleine lassen. Der Bunte wollte aber unbedingt zu ihm, so dass ich ihn hinübersetzte und beobachtete. Es gab einiges Jagen, aber sah nicht kritisch aus. Sie saßen dann auch wieder zusammen unter der Hängematte.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Heute morgen waren die Brüder unverletzt. Ich hatte sie in der Nacht mehrfach noch herumtoben hören, aber es hörte sich nicht nach Kämpfen an. Um wieder durchgehend bei ihnen sein zu können, ließ ich sie erst gegen 11 Uhr wieder zu den anderen.

    Diese Trennung hatte allen sehr gut getan. Zum einen verhinderte sie Zwischenfälle während ich schlief. Zum anderen waren alle zur Ruhe gekommen. Die Großen wehrten sich heute viel entschlossener und schneller gegen die Zudringlichkeiten. Josia war auch nicht mehr so aggressiv gegen den Rot-Weißen und klapperte die beiden Kleinen kaum mehr an. Dadurch drehten die Kleinen nicht mehr so auf wie gestern.

    In den letzten vier Stunden bekamen sie unzählige Rüffel, aber immer sehr dosiert und nie um sie zu verletzen. Es gab jedoch einige sehr aggressive Jagden von dem Rot-Weißen, wenn sein Bruder in der Nähe der anderen war. Er will ihn anscheinend zur Zeit vertreiben. Einmal sprangen sie sich dabei an und bildeten einen Knäul. Die Mittagspause verbrachte der Rot-Weiße daraufhin gleich kurz auf meinem Arm und dann im Transportkorb mit Futter neben unserem Esstisch. Danach war er deutlich friedlicher, auch wenn er immer noch seinen Bruder verscheucht.

    Diese Verhalten zwischen zwei Brüdern war ja auch im September 2020 der Auslöser gewesen, dass die zunächst so positive Vergesellschaftung kippte und in vielen Bissen und letztlich der Trennung in 2 Gruppen endete. Damals hatte ich zu meinem großen Bedauern auf die falschen Empfehlungen hörend nicht eingegriffen. Mittlerweile weiß ich, dass man bei schwierigen Vergesellschaftungen oder überhaupt bei nicht gut sozialisierten Tieren sehr viel helfen kann, wenn man schnell, konsequent und richtig eingreift. Entsprechend bremse ich jetzt auch bei aggressivem Jagen des Bruders immer.

    Überhaupt bin ich seit gestern ständig am Bremsen, Ermahnen, Drohen und natürlich erst recht am Loben und Beruhigen. Bisher scheint das zusammen mit den zeitweiligen Trennungen sehr deutlich zu helfen.

    Dabei möchte ich betonen: Wenn Meerschweinchen Probleme gut unter sich regeln, würde ich natürlich nicht eingreifen. Wenn sie es aber nicht können, ist das menschliche Eingreifen nach meiner Erfahrung entscheidend für das Gelingen eines harmonischen Zusammenlebens.

    Josia ist zwar aktuell der Ranghöchste, aber m.E. hat keiner der Drei die Befähigung für ein Leittier. Und keiner ist in einer Bockgruppe aufgewachsen. Das galt auch schon für die drei Verstorbenen. Ich freue mich über alles positive Verhalten, wie jetzt von Scotty und Landolf, aber helfe ihnen allen, wo es nötig ist und ich es kann.

    Eine sehr, sehr positive Botschaft ist: Die drei Großen haben keinerlei Eifersucht oder Probleme miteinander gezeigt. Sie sind durch den ganzen Stress mit den Kleinen und der wegen der Vergesellschaftung leergeräumten Umgebung enger zusammen als sonst. Da bin ich sehr froh!

    Aktuell ruhen endlich mal alle. Es läuft heute sehr viel besser als gestern! Ich hoffe, es geht ohne Zwischenfälle weiter auf diesem Weg.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Wow da war ganz schön was los!


    Eine sehr, sehr positive Botschaft ist: Die drei Großen haben keinerlei Eifersucht oder Probleme miteinander gezeigt. Sie sind durch den ganzen Stress mit den Kleinen und der wegen der Vergesellschaftung leergeräumten Umgebung enger zusammen als sonst. Da bin ich sehr froh!

    Das finde ich eine unfassbar tolle Entwicklung! Überhaupt finde ich es gut, wie souverän die Drei unter den Umständen reagieren. Sie zeigen deutlich ihre Grenzen, sind dabei aber nicht unnötig aggressiv.

    Mit dem Eingreifen bin ich auch voll bei dir. Der Braun-Weiße scheint sich noch richtig hochzuschaukeln und braucht offenbar die Auszeiten. Danach klappt es dann ja auch besser. Und ich sehe keinen Schaden darin durch Ausbremsen (ob jetzt nur durch Zureden oder physisch) dafür zu sorgen, dass sich Situationen nicht zuspitzen. Konflikte in einer bereits eingespielten Gruppe sind da etwas ganz anderes als das Zusammentreffen von unsozialisierten Böckchen.

    Es gibt auch andere Stimmen dazu, aber ich habe schon den Eindruck, dass die Anwesenheit und Eingreifen der Halter den "Bestandstieren" eine gewisse Sicherheit vermitteln können. In jedem Fall, wenn man so Verhältnis zu seinen Meerschweinchen hat wie du zu Landolf, Scotty und Josia.

    Ich hoffe es läuft jetzt mit jedem Tag etwas besser und die beiden Kleinen lernen die Reaktionen der Großen einzuordnen. Der Bunte scheint da ein besseres Gespür zu haben.

    Natürlich hätte ich mir für dich gewünscht, dass es total leicht wird. Aber bei dem was du berichtest ist nichts dabei, was mich denken lassen würde, dass es nicht klappen wird. Ich drücke weiter ganz fest die Daumen!

  • Nachdem sie vorhin geschlafen hatten, sind die Kleinen seit rund einer halben Stunde wieder sehr aufgedreht. Es gab wieder einen ungewollten Zusammenstoß und dadurch Knäul von Josia und dem Bunten. Dabei ist der Bunte viel verträglicher und er mag Josia sehr. Es scheint aber beiden nichts passiert zu sein.

    Noch etwas fällt mir hier auf: Es wird mitunter behauptet, es gäbe keinen Welpenschutz bei Meerschweinchen. Das scheint auch so eine der Mythen zu sein. Denn wenn ein erwachsenes Böckchen sich das herausnehmen würde, was die Kleinen hier veranstalten, würde die Reaktion sicherlich ganz anders ausfallen.

    Vielleicht gibt es Tiere, die auch ein Baby oder so junges Tier schnell beißen würden, aber ich vermute, das ist dann auch ein Problem bei dem Tier und keine artspezifische Angelegenheit.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Es freut mich, dass es allmählich bei euch etwas ruhiger zugeht und ich hoffe, dass sich doch noch alle aneinander gewöhnen und letztendlich dann gut miteinander zurecht kommen.

    Bei uns war es auch so, dass die Jungtiere sich mehr erlauben konnten und von unserer Zuchtrentnerin Karla nicht dafür "bestraft" wurden. Teilweise sind sie sogar über die ruhende Karla drüber geklettert und sie blieb gelassen liegen.

    Die zweijährige Minna kannte allerdings bis dahin keine Jungtiere und so hat sie die ersten beiden Tage wie erwachsene Meerschweinchen sehr deutlich zurechtgewiesen. Nach zwei Tagen änderte Minna ihr Verhalten gegenüber den Jungtieren und hat so wie Karla sehr gelassen reagiert. Daher denke ich, dass auch das Verhalten gegenüber Jungtieren nicht angeboren ist, sondern von anderen Meerschweinchen gelernt wird.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Danke Silke☺️

    Welpenschutz gibt es nur innerhalb einer Tierfamilie!!! Leider denken viele Hundebesitzer das Welpen einen Schutz bei allen Hunden haben, nein! Genauso wenig regeln Hunde beim Freilauf alles selber, nein! Wir Besitzer =Rudelführer sind dafür zuständig!

  • Bei Hunden kann ich das nicht bestätigen. Ein Beispiel: Unser Spaniel wurde, von uns leider nicht richtig eingeschätzt, von einem jungen Schäferhund aus der Nachbarschaft gequält. Der schnappt immer nach ihren langen Ohren. Unser Hund es hat sich gefallen lassen und nicht gebissen oder auch nur gezwickt. Als der Schäferhund groß war, ist unser Hund, obwohl er ja viel kleiner war, wie eine Furie auf den Schäferhund losgegangen - und das nicht nur einmal.

    Aber abgesehen von Hunden: Hier ist das wirklich sehr auffallend, wie die Schweinchen mit den Jungen umgehen und wie sie sich sonst verhalten haben.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Wow, da hast du ja einige spannende Tage hinter dir.... :S
    Schön, wenn es jetzt langsam wieder ruhiger wird, ich hoffe dass sie bald alles unter sich geklärt haben und eine tolle, harmonische Gruppe werden <3  

    Sind dir mittlerweile schon Ideen für Namen gekommen? ^^
    Oder warst du bisher zu sehr mit Streit-Schlichten beschäftigt, um darüber nachzudenken? ;)

  • Ich habe schon über Namen nachgedacht. Aber ich bin noch zu keinem Entschluss gekommen. Für den Bunten habe ich noch nichtmal eine passende Idee. Und Du hast schon recht: Es kostet sehr viel Zeit, hier aufzupassen. Ich will auch nicht unnötig eingreifen und beobachte schon deswegen sehr viel.

    Da habe ich eine Frage an Dich Lillygypsy und alle, die schon mindestens 2 Böckchen in einem ähnlichen Alter zusammen in einer Gruppe hatten: Ist es normal, dass die Jungen sich so heftig jagen und auch sich vereinzelt kugeln? Bisher habe ich keine Verletzung gesehen, außer heute morgen einem winzigen Kratzer am Ohr. Der sah aber nicht nach Bisswunde aus, sondern kam vermutlich durch die spitzen Krallen des Bruders.

    Und das Interessante ist, dass sie nach dem ganzen Toben oder Streiten nachts in dem rund 1qm großen abgesperrten Bereich friedlich sind. Sie liegen dann auch wieder zusammen in der Hängematte o.ä.

    Die Krallen hatte ich heute morgen versucht durch etwas schneiden zu entschärfen. Aber die sind einfach zu kurz, um das machen zu können. Als zu hier ankamen, waren sie zumindest bei dem Rot-Weißen deutlich länger. Bei der Rennerei hier ist das kein Wunder.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • In 3,5 Wochen konnte ich bei unseren zwei Jungtieren (3,5 Monate alt, je 500g schwer, Frühkastraten) noch keine Kugelrunde beobachten. - Das liegt aber vielleicht auch daran , dass der schüchterne Kristall körperliche Auseinandersetzungen meidet wie die Pest und beide lieber mit den älteren Herren rumhängen.

    Kastratengruppe in Außenhaltung: Mando2019 Mcky (ohne i)2020 Brüder Messi und Kristall07/2024

  • Da habe ich eine Frage an Dich Lillygypsy und alle, die schon mindestens 2 Böckchen in einem ähnlichen Alter zusammen in einer Gruppe hatten: Ist es normal, dass die Jungen sich so heftig jagen und auch sich vereinzelt kugeln? Bisher habe ich keine Verletzung gesehen, außer heute morgen einem winzigen Kratzer am Ohr. Der sah aber nicht nach Bisswunde aus, sondern kam vermutlich durch die spitzen Krallen des Bruders.

    Johnny und Domino haben sich immer etwas um die Rangordnung gerangelt, allerdings blieb es meistens bei Wegschubsen, Großmachen, Anbrommseln und Anklappern. Richtig gejagt oder gar gekugelt wurde bei den beiden nie. Das fing bei denen mit ca. 2-3 Monaten an und ging bis zur Trennung mit knapp über 2 Jahren so.

    Wobei Johnny von Anfang an dominanter Domino gegenüber war. Mit ihm hat Domino sich nie richtig angelegt, nur halt immer mal wieder "angefragt", ob was geht.

    Erst als Johnny aus der Gruppe war, bekam Domino seinen Höhenflug und hat sich mit Hemingway angelegt und da auch richtig gejagt und gekugelt. Hemingway hat Domino aber bis dato auch nie wie einen Kerl behandelt und sich dementsprechend von seinen plötzlichen Attacken überrumpeln lassen. Vielleicht hat dieser Erfolg Domino den Höhenflug beschert?

    Das eine Mal, als Johnny und Domino es im letzten Sommer (nach einem Jahr Trennung) geschafft haben zueinander zu kommen, hat Domino sich Johnny gegenüber aber deutlich aggressiver gezeigt und vermutlich wäre das recht böse ausgegangen, wenn ich es nicht so schnell bemerkt hätte. So blieb es zum Glück bei einem Kratzer an Johnnys Schnute.


    Aber dieses ständige Ausdiskutieren untereinander um die Rangordnung hatte ich generell bei Geschwistertieren bzw gleichalten Tieren gerade in deren ersten Jahr schon häufiger (auch unter Weibchen). Allerdings nie mit Jagen/Kugeln/Verletzungen, aber halt das ständige Kräftemessen/Anfragen in Form von Kopfnüssen, Wegjagen, Anklappern, Kopf hochreißen, Großmachen und Pozwicken.

    Liebe Grüße von den 8 Quietschnasen:

    <3 Domino, Johnny, Lavendel, Velvet, Schnuppe, Lumi, Ida und Nessaja <3

  • Danke für die bisherigen Antworten. An weiteren bin ich natürlich auch noch sehr interessiert.

    Ich vermute, dass hier mehrere Faktoren zusammenkommen:

    • Die Kleinen lebten von 8 bis 13 Wochen nur zu zweit.
    • Der Rot-Weiße scheint sehr dominant zu sein.
    • Wir haben kein fähiges Leittier mehr.
    • Unsere Großen wehren die Kleinen nur ab, wenn sie aufdringlich werden, aber sie machen sonst nicht mit ihnen. Sie treiben oder besteigen sie nicht o.ä., um ihnen klarzumachen, dass sie sich unterordnen müssen. Und sie zeigen auch keine freundlichen Gesten wie im Fell wühlen, im Gesicht lecken o.ä.
    • Die Großen sind kastriert, die Kleinen nicht.

    Wenn man unkastrierte Jungtiere zu anderen hinzusetzt, muss da vermutlich mindestens einer sehr konsequent durchgreifen.

    Leider bekomme ich diesesmal anscheinend erst in 2 Wochen einen Termin für die Kastrationen. Bis sie dann herunterkommen, dauert das nochmal rund 6 Wochen. Dann sind sie viereinhalb Monate alt. :(

    Ich überlege aktuell, ob ich sie bis dahin nicht von den Großen trenne. Dann müsste ich natürlich ihren Teil auf 3-4qm verändern und ihnen einen der beiden Einstreubereiche darin geben. Aber dann haben wir eben auch das Problem, dass sie älter und stärker sind. Zudem verlieren unsere Großen für 2 Monate einen Teil ihres Lebensraumes.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Lillygypsy Danke! Deine kleinen Böckchen waren aber Frühkastraten? Und sie sind in der Gruppe aufgewachsen?

    Hat Hemingway bei den Streiteren der Kleinen eingegriffen?

    Heute hat der Rot-Weiße leider einen Schlitz in das rechte Ohr bekommen. Vermutlich ist es passiert, als ich kurz aus dem Zimmer gegangen war.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Ich vermute wenn du die Kleinen alleine setzt tust du keinem einen Gefallen. Älter und stärker ist das eine, aber mit der Sozialisation wird es auch immer schwieriger. Und auch nach der Kastration wird sich das nicht ändern, dass keines deiner Schweinchen ein geeignetes Leittier ist, auch die Kleinen nicht.

    Sie hatten ja noch nicht viel Zeit mit den anderen und ich denke sie brauchen definitiv mehr. Und halt die klassischen Sachen, viel Sichtschutz, Futter, Ablenkung.

    Sonst würde ich als Optionen sehen ein fähiges Leittier zu suchen (evtl. dann doch bei nem guten Züchter) und das mit den beiden Kleinen zusammen zu deinen Jungs zu setzen, oder vielleicht auch nur zu den Kleinen, damit sie erzogen werden bis die Kastrationsfrist abgesessen ist, und dann alle zusammen. Oder eine andere Option getrennt zu vergesellschaften. Vielleicht kann Josia mit dem Bunten zusammen mal nur zu zweit, da sie sich ja mögen, und dann fliegt er ihm nicht ins Gesicht, weil es keine anderen Schweinchen gibt. Und man kann sinnvolle Paarbegegnungen machen. Oft lassen sie sich ja auch von der angespannten Stimmung von anderen Schweinchen pushen und die zwei Kleinen scheinen ja zusammen eine gewisse Spannung mitzubringen.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

    Mehr Infos zu uns hier :)

  • Liebe Silke,

    ich lese hier aktuell nur mit, möchte aber zu dem Thema meine Bedenken äußern.

    Bei anderen Haltern hast du immer wieder geschrieben, wie wichtig ein gut sozialisiertes Tier in der Gruppe ist für Baby/Junge Meerschweinchen. Nun scheinst du dir 2 Exemplare geholt zu haben, die eben ein solches tier brauchen. Ein gut sozialisiert es Tier muss den jungen Grenzen aufzeigen und ihnen zeigen, dass Gewalt keine Lösung ist. Das scheint in deiner Gruppe nicht vorhanden zu sein.

    Du warst ja auch auf der Suche nach einem Leittier und ich sehe nicht, wie deine Vorstellungen war, dass zwei Babys die Rolle einnehmen sollen.

    Auch finde ich es falsch die Sozialisierung immer so frühzeitig abzubrechen. Vergesellschaftung bei Tieren sind nunmal etwas rabiat und Lippen- und Ohren-Verletzungen geschehen sehr schnell und auch das Fell rupfen ist "normal" in einer Vergesellschaftung. Solange kein Tier durchgehend gejagt wird, sofort bei Sichtkontakt angegriffen wird oder die Verletzungen überhand nehmen, würde ich es erstmal laufen lassen.

    Durch das Trennen beginnt die Vergesellschaftung immer wieder von neuem.

    Auch die babys 2 Monate zu trennen halte ich für eine schlechte Idee. Es sind Babys und die brauchen Führung von Erwachsenen Tieren. Durch die Kastration wird sich nicht unbedingt ihr Verhalten ändern.

    Wie IrishGirl geschrieben hat, wäre ein gut sozialisierter Leihkastrat oder Bock für die beiden eine gute Alternative.

  • Lillygypsy Danke! Deine kleinen Böckchen waren aber Frühkastraten? Und sie sind in der Gruppe aufgewachsen?

    Hat Hemingway bei den Streiteren der Kleinen eingegriffen?

    Genau, die wurden mit jeweils 4 Wochen (210g und 250g) frühkastriert.

    Die ersten 5 bzw 4 Wochen lebten sie nur mit ihren Müttern und Geschwistern im "wilden Haufen" ohne jegliche Erziehung (die Mütter waren ja selbst erst ein paar Monate alt und hatten keine Sozialisierung). Danach waren die beiden für fast 4 Wochen mit Hemingway und einem der Brüder (der nicht frühkastriert werden konnte) zusammen. Das lief sehr harmonisch, Hemingway hat sie sehr freundlich und konsequent behandelt und die Kleinen haben bis auf etwas Brommseln kein "Bockverhalten" gezeigt. Mit 8 Wochen kam dann die gesamte Gruppe zusammen (Hemingway, die 2 Frühkastraten, die 4 alte Mädels, die 3 Mamis und Dominos Schwester). Die Rangeleien der Jungs begannen definitiv erst irgendwann nach der Zusammenführung in die große Gruppe.

    Eingriffen hat Hemingway nicht wenn sie Jungs Zoff untereinander hatten, wobei die Situationen auch immer schnell vorbei waren. Aber wirklich engagiert dazwischen gegangen ist Hemingway immer dann, wenn seine Mädels involviert waren. Da dann sehr zuverlässig. Denke also die Streitereien der Jungs waren ihm egal, solange es die Mädels nicht gestört hat.

    Liebe Grüße von den 8 Quietschnasen:

    <3 Domino, Johnny, Lavendel, Velvet, Schnuppe, Lumi, Ida und Nessaja <3

  • Ich will versuchen der Reihe nach zu antworten, wo es nicht klar ist.

    Es hätte sicherlich erhebliche Nachteil, wenn ich die Kleinen für 2 Monate von den anderen trennen würde. Ich sehe das nur als einen Notlösung an, wenn es hier mehrmals zu Verletzungen kommen sollte. Es gab heute schon längere Phasen wo es hier recht friedlich war. Vielleicht stabilisiert es sich ja weiter.

    Ja, das fehlende Leittier kann die Kastration nicht ersetzen. Aber es kann es leichter für alle 5 machen, wenn die Kleinen nicht mehr so extrem triebgesteuert sind. Ihr wisst, dass ich immer Bedenken gegen Kastrationen für alle Böckchen hatte. Aber unkastrierte Böckchen mit führungstechnisch schwachen und schon älteren Kastraten zusammenzuführen, ist m.E. hier das größte Problem. Wie schon erwähnt hatte ich ja schon bei 3 Böckchen zuvor gesehen, wie sie sich vor und dann wieder 7 Wochen nach der Kastration gegenüber 2 Kastraten verhielten. Da war ein sehr großer Unterschied zu sehen. Und die damaligen Kastraten waren erst zweieinhalb und viel besser als Leittiere geeignet.

    Zwei Gruppen mit jeweils einem Jungtier zu machen, ist sicherlich eine Überlegung wert. So tempramentvoll wie die Kleinen sind, wären sie dann aber nicht ausgelastet. Und wir hätten danach noch eine erneute Zusammenführung von allen vor uns. Das gute Verhältnis der Großen will ich auf keinen Fall riskieren.

    Falls Du zeitweise Begegnungen meinest: Das kann nach meiner Erfahrung sehr helfen, wenn die Tiere sich noch nicht vertragen. Das ist hier ja - von den Kleinen in Gegenwart der anderen abgesehen gar nicht der Fall.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Du warst ja auch auf der Suche nach einem Leittier und ich sehe nicht, wie deine Vorstellungen war, dass zwei Babys die Rolle einnehmen sollen.

    Ich hätte sehr gerne ein neues Leittier genommen, aber keines gefunden. Ich hatte wochenlang gesucht. Und natürlich sollen die Kleinen diese Rolle nicht einnehmen. Das wäre ja absurd.

    Ich habe die Jungtiere jetzt aufgenommen, weil ich nicht noch Monate warten wollte, in denen die Aussichten dafür aufgrund des Alters unserer Tiere immer schlechter werden. Denn wenn die Kleinen 15 Monate sind, dann sind unsere Jungs ohnehin schon über 5 und über 6 Jahre alt - wenn sie dann noch leben.

    Ich hatte sogar bei einigen Züchtern geschaut - ohne fündig geworden zu sein. Wieso soll ein Züchter ein Böckchen haben, das mit anderen erwachsenen Böckchen erfolgreich zusammenlebt? Meines Wissens haben Züchter entweder einen Kastraten, der die jungen Böckchen betreut oder Zuchtböcke, die zur Gesellschaft einen unterwürfigen Kastraten haben. Und selbst wenn derjenige, der die Jungen betreut, vielleicht geeignet wäre für unsere erwachsenen Böckchen, warum sollte ein Züchter den dann hergeben?


    Durch das Trennen beginnt die Vergesellschaftung immer wieder von neuem.

    Das ist leider eine oft zu lesende, aber trotzdem grundfalsche Behauptung. Ich schreibe das so deutlich, weil ich immer nur das Gegenteil erlebt habe und andere Halter, die es versucht haben auch. Natürlich ist das zeitweise Zusammenführen keine Garantie, dass es gutgehen wird, aber es fängt definitiv nicht von vorne an.


    Durch die Kastration wird sich nicht unbedingt ihr Verhalten ändern.

    Das sehe ich auch so. Aber hier ist das Problem, dass die Kleinen die Großen anscheinend sozusagen als ihre Weibchen ansehen, diese damit nerven und sich untereinander darüber streiten.

    Hast Du schon mal eine Vergesellschaftung von mehreren Kastraten und Böckchen beobachtet?

    ---------

    Gerne würde ich auch jetzt noch einen geeigneten Leittierkandidaten dazunehmen. Aber dazu muss ich ihn erst einmal finden.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

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