Ich hab meine ersten Haustier-Erfahrungen mit Hamstern gemacht. Meine Schwester und ich hatten (immer separat) als Kinder welche (vor über 35 Jahren, kann man sich ungefähr vorstellen, inklusive Knast-Käfig usw. vertiefe ich lieber nicht...). Dann habe ich als Erwachsene vor über 10 Jahren noch mal einen Hamster (unter seriöseren Bedingungen) gehalten und ein Pflege-Gehege gestellt (auch für die Hamsterhilfe NRW
). Meine Erfahrungen sind nicht so weitreichend, Zwerghamster hatte ich nie, insofern weiß ich nicht, inwieweit folgendes auf sie zutrifft:
Bei mir waren es Gold bzw. Teddyhamster. Ich finde sie auch sehr süß und total spannend, allerdings empfand ich sie als sehr anspruchsvoll und das schlechte Gewissen, ihnen irgendwie nicht wirklich gerecht werden zu können in Bezug auf ihre Agilität. (In freier Natur laufen sie nachts angeblich 20-30 Kilometer.) Ist auch Charaktersache, wie aktiv sie sind, aber ich erinnere mich an einen Extremfall, ein Baby aus einem Notfallwurf, die hat mir fast die Bude zerlegt oder auch mal richtig krass gebissen, wenn sie nicht ausreichend Auslauf bekam. (Solche Hamsterweibchen werden auch liebevoll Randale-Weibchen genannt.).
(Edit: Das war ein Pflegehamster, die hat dann tatsächlich den Jackpot gezogen und eine Halterin gefunden, die ihr 24H-Dauerauslauf in der ganzen Wohnung ermöglicht hat und unter diesen Haltungsbedingungen ist sie auch echt umgänglich geworden...)
Da Hamster (mit wenigen Ausnahmen) ja allein leben, fällt die soziale Komponente im Haustier-Alltag komplett weg, sie beschäftigen sich "nur" mit Futtersuche / Klettern / Knabbern / Schlafplatz ausstatten. Das ist niedlich anzusehen, aber man muss auch genügend Gelegenheit dafür bieten, sonst wird ihnen langweilig.
Bei Meerschweinchen finde ich es einen extremen Vorteil, dass sie irgendwie den halben Tag sowieso essen können (wenn man ihnen Blättriges liefert). Ich hatte allerdings auch keinen Dauerauslauf, sondern habe die Hamster täglich im Wohnzimmer laufen lassen, was durch die Tatsache, dass viele erst in den Abendstunden aufwachen, noch mal zusätzlich erschwert wird. Im Vergleich mit den Hamstern damals kommen mir Meerschweinchen (bis jetzt) eher träge vor
. Also, es ist vielleicht spannender, den Hamster zu beobachten, aber man muss auch echt auf der Hut sein, wie man den Auslauf gestaltet. Die nagen alles an, klettern überall und quetschen sich durch wo es geht.
Dafür Vorteil beim Hamster: der "Hygiene-Aufwand" ist viel geringer, meisten haben sie ihre bevorzugten Pinkel-Ecken, alles andere bleibt lange sauber.
Bin gespannt, was du berichtest, Silke. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß mit dem neuen Mitbewohner! Alle in einem Zimmer unterzubringen, das stell ich mich auch sehr herausfordernd vor, vor dem Hintergrund, dass das schon komplett Meerschweinchen-Territorium ist, wenn ich richtig verstanden hab.