Vielen Dank, liebe Silke. Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich kannte den Film auch schon. Es läuft mir dabei an vielen Stellen kalt den Rücken runter. Deine Triggerwarnung finde ich berechtigt. Gleichzeitig denke ich, es ist hier genauso wie überall in den Medien, dass wir zum kritischen Konsum aufgefordert sind . Und durch diese Brille betrachtet, ordne ich das Video als interessant ein für diejenigen, die sich nicht mehr zu den "MeerschweinologInnen im Anfängerstadium" zählen und die von dir aufgezählten schwierigen Punkte einzuordnen wissen.
Ich finde das auch, man weiß als Zuschauer eigentlich ziemlich schnell, dass es hier nicht um artgerechte Tierhaltung geht, sondern dass das Meerschweinchen in seinen verschiedenen Lebensräumen verglichen wird - vom Wildschein zum Haustier. (Wobei ich die Tiere zwischen dem ganzen Spielzeug auch echt unglücklich fand.. würde man vielleicht heute nicht mehr so filmen.)
Als roter Faden das Thema Sozialverhalten in der Gruppe. Und bei aller Grausamkeit, wenn man diese Schlacht-Rituale sieht: Das sind halt in Peru Nutztiere. (Ich finde es seltsam, dass sie in der Dokumentation immer als Haustiere bezeichnet werden, nur weil sie mit im Haus wohnen. Meine Großeltern haben auch noch mit einem Schwein im Haus gewohnt. Es war trotzdem mehr Nutztier, denn Haustier, aus unserer heutigen Definition.)
Und wenn man es aus der Sicht betrachtet, werden die Meerschweinchen in Peru m.E. im Haushalt immer noch deutlich respektvoller behandelt, als die westeuropäischen Schlachttiere in den Fabriken. Wir haben hier ja auch eine durchaus hinterfragungswürdige Doppelmoral, weil wir unsere Tiere in Streicheltiere und Nahrungsmittel unterteilen. Da ist mir manchmal so ein Umgang, der brutal anmutet, weil die Menschen Selbstversorger sind und die Tiere irgendwann töten, irgendwie ehrlicher, als unsere industrialisierte Gesellschaft, die so tut, als hätte sie nichts mit dem Schnitzel auf ihrem Teller zu tun. (Sorry, total OT, ich weiß).
Interessant fand ich, dass die immer größer werdenden Gruppen an der Uni nicht automatisch mehr Konflikte haben, sondern Kleingruppen bilden, die nebeneinander her leben
PS: Ich hab nicht alles zu Ende geschaut... da war mir dann irgendwie auch nicht nach
PPS: Dass man den Eindruck gewinnt, die Tiere seien robust und pflegeleicht, fand ich allerdings auch unglücklich