Geständnisse einer realistischen Haltung

Daa finde ich eine tolle Idee! Ich weiß, dass es früher öfter mal Momente gab, wo ich mich so schlecht gefühlt habe, dass es nicht über 10 verschiedene Wildkräuter waren, obwohl ich doch schon 2 Stunden am Sammeln war.

Dann mache ich auch mal Geständnisse:

• Ich mache nur einmal täglich sauber und nach Tierarztbesuchen, die sehr lange gingen o.ä. seltener auch einen Tag nicht und erst am nächsten, oder auch nur die schlimmen Stellen
• Unsere Meerschweinchen kriegen nicht immer mehr als 10 verschiedene Wildkräuter, sondern manchmal wenn es schnell gehen muss weniger
• Es haben schon nicht-schweineerfahrene Menschen für einen gewissen Zeitraum die Betreuung im Urlaub übernommen, da es nicht anders ging
• Als unsere Schweinchen Matschkot hatten, habe ich es nicht geschafft jeden Tag jedem Schweinchen alle Pfoten sauberzumachen
• Und bestimmt noch soooo viel mehr!

Früher war das alles deutlich schlimmer für mich, mittlerweile weiß ich, dass perfekt nicht das Ideal ist, sondern tierfreundlich und für mich machbar. Trotzdem ist es mir wichtig, dass kein Schwein leidet, nur weil wir eine größere Gruppe haben.

Zu dritt mindestens Denn es läuft sicher nicht bei jedem Halter immer alles perfekt. Bei uns ist es folgendes:

- es gibt keine bzw. extrem selten Wiese für die Bande. Weil ich ziemlich städtisch wohne und es Zeitlich auch nicht wirklich hin bekomme jeden Tag X Kilometer zu fahren um Gras zu sammeln.

- ich verfüttere immer noch Trockenfutter, natürlich Getreidefrei aber trotzdem TroFu.

- es gibt nur einmal am Tag Frischfutter i.d.R., es gibt auch Kohlsorten.

- Gemüse gibt es nach Saison, da kann auch schon mal ein Kopfsalat zwischen drin sein.

Wir geben sicher immer unser Bestes, aber manchmal passen Umstände und andere Katastrophen nicht zu den Wünschen die man so hat.

Da mache ich gerne mit, ich finde es tut gut zu lesen, dass es nicht immer optimal laufen kann. Niemand ist perfekt.

• Meine Schweinchen müssen auch im Sommer mal 1-2 Tage ohne Wiese auskommen, weil ich manchmal einfach keine Zeit oder Lust mehr habe zu sammeln
• In Ausnahmefällen wird auch mal die abendliche Reinigung auf den nächsten Morgen verschoben
• Die Urlaubsbetreuung übernimmt manchmal auch jemand der nicht super meerschweinchenkundig ist
• Die Schweinchen kriegen aus der Hand auch schon mal ein paar mehr Pellets (getreidefrei) gefüttert

Und dann kommen natürlich noch so kleinere und größere Fehler dazu, die passiert sind und die man nicht mehr rückgängig machen kann, aber aus denen ich auch über die Jahre gelernt habe: Krallen zu weit geschnitten, ein panisches Schweinchen aus niedriger Höhe fallen gelassen, tendenziell etwas zu spät mit einem Schweinchen zum Tierarzt gefahren, ein VG zu lange versucht obwohl ein Schweinchen massiv gemobbt wurde..

Bei mir gibt es auch ein paar Punkte, die in der Umsetzung nicht dem aktuellsten Stand entsprechen:

- das Verhältnis Wiese - Wildkräuter schwankt tgl sehr (ich schau das es eher wochenweise passt)

- ich reinige das Gehege nicht tgl

- der TÜV wird phasenweise nicht alle 7 Tage durchgeführt

- solange das Schwein frisst, gehe ich bei Hauterkrankungen nicht direkt zum TA

Den Meeris geht es dennoch, wie bei uns allen, sehr gut. Sie haben immer Futter drin und können in ihrer Sozialstruktur gut leben.

ok, dann auch mal von mir als Schweinchen-Anfänger ein paar Geständnisse.

• Wildkräuter? Wurden bei uns komplett verweigert zu fressen. Seither suchen wir da nicht mehr aktiv danach. Gibt es halt zwischendurch Trockenkräuter von Cavialand.
• TÜV? Das Schweinchen dass sich halt grad hochnehmen läßt wird ge-tüvt so gut es geht, der Rest aufmerksam beobachtet. Wir jagen kein Schweinchen panisch durchs Gehege deswegen.
• Das Verhältnis Wiese-Salat-Gemüse ist auch nicht immer ideal und es gibt manchmal viel zu viele Erbsenflocken

aber soweit wir das beurteilen können geht es den Schweinchen gut und sie sind ganz glücklich bei uns

Ich mache auch manchmal statt am Abend erst am nächsten Morgen das Gehege frisch und hab dann ein schlechtes Gewissen... Die armen Schweine.

Urlaubsbetreuung macht die Oma, die hat die Schweinchen gut zu Bettlern erzogen, wieder zuhause wundern sie sich dann, dass sie nicht jedesmal wenn jemand den Raum betritt etwas Leckeres bekommen.

Den TÜV schaffe ich auch manchmal nicht wöchentlich und schon gar nicht zur gleichen Zeit...

Zitat von Papa_von_Helli

Wildkräuter? Wurden bei uns komplett verweigert zu fressen.

Nur Mut, meine fressen auch nicht alles direkt. Manchmal müssen sie erstmal den Mut fassen etwas Neues zu probieren :).

Aber zum Thema:

Ich bin definitiv nicht perfekt. Zwar geht mir in der Regel nicht die Wiese aus, dafür ist diese nicht immer so vielfälltig. Zu manchen Zeit ist einfach nicht so die Auswahl da und ich fahre nicht mehrere Spots täglich an. Ich pflücke da wo ich bin das was ich finde.

Ich miste auch mal einen Tag nicht, bzw. bei den Schweinchen auf Fleece mache ich nur die Köttel weg und wechsel die nassen Stellen aus.

TüV wird gelegentlich auch mal verschoben.

Niemand ist perfekt und solange es bei diesen Kleinigkeiten bleibt ist doch alles okay.

Bei diesem Thread mache ich auch mit. 🤫

Bei uns gibt es zwar im Sommer zwar fast jeden Tag frische Wiese. Aber nur wenn es nicht regnet. Und außerdem zu oft von den beiden gleichen Stellen, wo dann natürlich nicht immer alle Kräuter drin sind. Ich habe nicht die Zeit, jeden Tag noch zusätzlich diverse Kräuter in der Umgebung zu suchen.

Der TÜV besteht manchmal nur aus dem Wiegen und kurz drüber schauen. D. h. nicht immer ausführliche Kontrolle des Gebisses, der Ohren und des Genitalbereiches.

Ich gestehe, dass ich gerade so richtig fies bin. Ich habe zuerst das Gemüse-Frühstück weggelassen, weil ich nicht mehr so viel im Kühlschrank habe. Danach einen Eimer voll gesunde, aber sehr ungeliebte Zitronenmelisse aus dem Garten geholt und einen Eimer voll Gras+ von der Wiese. Jetzt gab es aber zunächst nur Zitronenmelisse, noch keine Wiese. Und siehe da, die Zitronenmelisse wird sogar gefressen....

Eine wirklich tolle Idee, dass man hier mal einfach so "beichten" kann ohne gleich verurteilt zu werden 🫣

In den meisten Foren wird man ja regelrecht gelyncht wenn man sich mal einen "Fehler" eingesteht...

Daher nehm ich die Gelegenheit wahr, auch mal ein paar Sachen loszuwerden. Einiges wurde bereits von anderen erwähnt - ein schönes Gefühl, nicht allein zu sein 😆

- Ich reinige das Gehege NICHT jeden Tag und auch den Auslauf nicht. Ich sehe vor allem im Winter ehrlich gesagt keine Notwendigkeit dazu.

- TÜV findet bei mir nicht kalendarisch jede Woche statt sondern eher nach Gefühl. Meistens tüve ich wenn es an der Zeit ist Krallen zu schneiden, weil ich sie da sowieso rausholen muss. Womit wir gleich zum nächsten Geständnis kommen:

- JA ich hab bei meinen schwarzkralligen Schweinchen schon mal versehentlich zu viel weggeknipst und sie dadurch verletzt (wobei ich mir irgendwie sicher bin dass es mir mehr weh getan hat als ihnen 🙈)

- JA, manchmal gehen sie mir wahnsinnig auf die Nerven - wenn ich zB von einem viel zu langen Arbeitstag nach Hause komme und Kopfschmerzen habe, find ich das Quitschen und Betteln überhaupt nicht mehr niedlich sondern würde sie am liebsten auf den Mond schießen 🫣😅

- ich hab erst vor kurzem angefangen vermehrt auf Gras und Wiese umzusteigen, davor gab es ausschließlich Supermarkt-Gemüse 🤷🏻‍♀️

- ich lasse sie hin und wieder 2 Tage lang alleine, wenn ich übers Wochenende meine Eltern besuche (sie wohnen in einem anderen Bundesland). Ich will nicht jedesmal meinen Freundeskreis vollraunzen ob jemand zu ihnen gehen kann. Ich geb ihnen dann einfach immer eine größere Portion Heu und div. Gemüse das nicht so schnell verdirbt ins Gehege - bisher hat das immer problemlos geklappt und JA, ich werde das auch in Zukunft 3 bis 4 Mal im Jahr so handhaben.

Danke für die Aufmerksamkeit 🙈🫣😅

Zitat von finsterweiss

- ich lasse sie hin und wieder 2 Tage lang alleine, wenn ich übers Wochenende meine Eltern besuche (sie wohnen in einem anderen Bundesland). Ich will nicht jedesmal meinen Freundeskreis vollraunzen ob jemand zu ihnen gehen kann. Ich geb ihnen dann einfach immer eine größere Portion Heu und div. Gemüse das nicht so schnell verdirbt ins Gehege - bisher hat das immer problemlos geklappt und JA, ich werde das auch in Zukunft 3 bis 4 Mal im Jahr so handhaben.

Für solche Fälle empfehle ich Kameras. Unsere stellen wir immer auf wenn wir mal den ganzen Tag oder über Nacht unterwegs sind. Dann kann man ab und an mal schauen ob alles okay ist und ist beruhigt . Gerade Aufgasungen passieren doch recht schnell, da habe ich dann ein besseres Gefühl wenn ich sie ab und an alle fressen sehe .

Zitat von ByteSchweinchen

Für solche Fälle empfehle ich Kameras. Unsere stellen wir immer auf wenn wir mal den ganzen Tag oder über Nacht unterwegs sind. Dann kann man ab und an mal schauen ob alles okay ist und ist beruhigt . Gerade Aufgasungen passieren doch recht schnell, da habe ich dann ein besseres Gefühl wenn ich sie ab und an alle fressen sehe .

Diese Idee finde ich sehr gut. Danke. 👍🏽😊

Habe dazu gerade einen Satz von Silke in einem anderen Thema gelesen:

"Ihr seid plötzlich sehr begeistert eingestiegen und seid damit zu weit gegangen."

Ich erkenne mich da etwas wieder und bekenne mich Schuldig. Meerschweinchen machen süchtig... Ich mein der Name sagts ja schon, es sind nicht Einschweinchen, nicht Zweischweinchen nein - es sind Mehrschweinchen 😅

Man wird immer irgendwo eins sehen, was man uuuuunbedingt haben muss weil es sooooo süß (oder arm dran) ist und "auf eins mehr kommts doch auch nicht an"... Man kennt es vielleicht. Und dann wird auch empfohlen, eine Gruppe zu halten, die ja erst ab 3-4 Tieren überhaupt beginnt...

Selbst mit monatelanger Vorbereitung ist man dieser plötzlichen Begeisterung, die eintritt wenn die Tiere erst mal da sind (egal wie viel Schiss man vorher hatte, ob es eine gute Entscheidung ist und man der Verantwortung gerecht wird), einfach erlegen. Und dann passiert es - man übernimmt sich. Ja, so ging es mir auch. Ich habe mich mit der Gruppe, die ich vor meinen beiden jetzigen Jungs hatte, deutlich übernommen.

Begonnen hatte es mit 2 Tieren drinnen, dann wurden es 3, dann 4 und schließlich 5. Da war noch alles ok und Mini Me noch klein (Fun Fact: Mini Me hat die ersten freien Schritte zwischen Meerschweinchenkäfig und einer Kiste mit leeren Flaschen gemacht, die leeren Flaschen mussten wohl unbedingt zu den Schweinchen ins Gehege getragen werden 🤣)

Irgendwann brauchten wir dann das Zimmer wieder für uns und so zogen die 5 aus - raus auf die große Terrasse in Außenhaltung. Da war dann mehr Platz und es gab noch soooo viele so süße Tiere dass... naja. Es waren dann 6, dann haben sich plötzlich Mädels angezickt, dann wurde getauscht bis wieder Frieden war (denn da sie dann draußen waren, war die Distanz ja plötzlich viel größer).

Und das wurde mit wachsendem Mini Me und steigenden Ansprüchen sowie dem wiedereintritt in den Job dann irgendwann einfach zu viel. Man hat halt nur 24 Stunden und irgendwas kam dann einfach immer zu kurz (ja, auch die Tiere vor allem in Zeit und Aufmerksamkeit). Sprich - ich war mit 6 Tieren plus Job, Mini Me und Haushalt (ach und nen Mann hat man ja auch noch 🙈) an dem Punkt: ich bin zu weit gegangen. Ich hab mich übernommen. Das zu erkennen und zuzugeben ist nicht einfach und ich sag euch ehrlich, ich schäm mich da irgendwie bis heute für. Ich hatte schon einige Tiere, doch nur mein Hase der mein erstes Haustier war, war so lange bei mir, bis er gestorben ist.

Um so mehr hoffe ich und wünsche mir, dass meine jetzt bewusst "nur" 2 gewählten Tiere bis zum Schluss bei uns bleiben können (auch wenn ich ehrlich gesagt etwas Angst vor dem Moment habe, musste da bis auf 2 Pferde, bei denen ich beim Einschläfern dabei war, die aber nicht meine waren und dem Tod meines Hasen (den ich als Kind am Abend vorher schon vorausspüren konnte) sowie dem Tod unseres ersten Hundes, den ich als Kind auch miterlebt habe, bisher keine Erfahrungen machen), und bis auf die eben im Alltag mal vorkommenden Dinge wie "heute sammle ich mal keine Wiese" (wobei die bei uns direkt nebenan ist), oder einem nur alle 2 Tage sauberen Gehege auch zurecht kommen. Verhungern werden sie dank Mini Me definitiv nicht 😅

Eine realistische Haltung hat für mich daher mittlerweile auch sehr viel mit der Zahl der Tiere und den eigenen Möglichkeiten (persönlichen Ressourcen) zu tun und damit zu lernen, wo die Grenzen des Möglichen individuell liegen (und sich das dann auch noch einzugestehen).

Interessant das zu lesen

Rein versorgungstechnisch können sich meine Schnupsen wohl eher nicht beklagen, aber ich gestehe:

● ich verfüttere Trockenfutter. Selbst gemischtes zwar, aber naja... sie mögen's halt einfach so gerne. Graben und buddeln bis sie ihre Lieblingsstücke finden. Und ich mag und kann nicht pausenlos Grünfutter, Frischfutter, Zweige etc ranschaffen.

● TÜV mache ich nur, wenn mir etwas auffällt, sonst nicht.

Meine Gedanken sind auch nicht immer so ausschliesslich positiv:

● das laute Gemuige, wenn ich Gemüse rüste, nervt. Morgens vor allem.

● die erwartungsvollen Blicke, wann immer ich in den Garten gehe, nerven.

● im Wohnzimmer herumfliegende Einstreu nervt.

● Tierarztbesuche nerven. 2024 war diesbezüglich unglaublich nervig. Und teuer.

Mir wird zu diesem Thema bestimmt noch mehr in den Sinn kommen

Agouti also zusammengefasst kann man sagen: Meerschweinchen nerven - aber wir lieben sie trotzdem 😆😜😊

Zitat von finsterweiss

Agouti also zusammengefasst kann man sagen: Meerschweinchen nerven - aber wir lieben sie trotzdem 😆😜😊

Sagen wir's mal so: sie haben durchaus das Potenzial zu nerven was sie manchmal auch tun aber ja, lieben tu ich sie trotzdem und missen möcht ich sie auch nicht

Ach tut das gut, hier zu lesen.

Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht alles perfekt mache.

Zur Zeit kaufe ich für 7 Schweinchen tägl. für gut 5€ Salat und Gemüse. Das ist nicht immer Bio.

TÜV nur sporadisch.

Bei Fütterung von Gras suche ich nicht extra Kräuter. Dazu habe ich viel zu wenig Ahnung.