Und selbst wenn es das wäre, könnte man ja z.B. die Auswahl reduzieren. Ich biete bisher immer eine Mischung mit mindestens 8-10 verschiedenen Sorten von Frischfutter. Wenn ich nur noch 3 Sorten anbieten und die alle paar Tage wechseln würde, würde wahrscheinlich weniger gefressen.
Die Illusion kann ich dir vielleicht nehmen . Weil ich früher immer so viel weggeschmissen habe, gibt es hier inzwischen weniger Auswahl. Abends gibt es ganz viel gemischt, über den Tag verteilt nur Salat, 2-3 Sorten. So viel dass es möglichst genau bis Abends reicht. Es ist also (bis auf Ausnahmen wenn ich mich verschätze) immer was da aber eben keine große Vielfalt. Also z.B. morgens nen ganzen Endiviensalat oder über den Tag verteilt mal einen Romasalat, zwei Stunden später ne Hand Endivien... im Winter wohlgemerkt. Im Sommer ist 24/7 Wiese da.
Und dennoch habe ich hier Speckies, weil man frisst was man kriegt .
Aber mit solchen Behauptungen und der Angst vor dem Versagen des "Stopfmagens" wird man als Halter unter einen Druck gebracht, der vielleicht sogar zu Schaden bei den Tieren führt.
Ich denke aber schon dass immer was zum Fressen da sein sollte. Die Meerschweinchen machen auch mal ne Stunde fresspause, das stimmt schon. Aber wann sie die machen sollten sie mMn selbst entscheiden können. Ich denke, sie haben da ein Gespür für. Bei uns ist es am frühen Morgen und Mittags immer sehr still.
Zu letztgenanntem habe ich mir überlegt: Wenn ein Tier mit z.B. 800g und 2 Jahren zu uns kommt und gesund war zu der Zeit, dann kann es nicht gesund sein, wenn es dann 1200g wiegt ein Jahr später. Das sind 50% Zunahme!
Hmm ich weiß nicht. Die Abwesenheit von Krankheit ist denke ich kein Garant dafür dass ein Tier langfristig gesund ist. Tiere können Haltubgsfehler lange kompensieren, mir fallen da einige Tiere ein die ihr Leben lang im Käfig vegetierten und nicht (offensichtlich) krank wurden.
Dafür müsste man genau unteruschen. Blutbild, Organwerte u.s.w.. Eventuell machen sich jahrelange Mängel auch erst im Alter bemerkbar? Ich finde das schwer zu beurteilen.
Wenn z.B. ein Weibchen, 2 jährig, 800g vom Züchter zu dir zieht ändern sich die Umstände. Ich denke die sind entscheidend. Lebte das Weibchen vorher in einer Gruppe, bekam nur Heu und 1x am Tag etwas Frischfutter und Pellets, war es regelmäßig trächtig, gab es viel Gewusel und eventuell Stress in der Gruppe, dann wundert einen das Gewicht nicht. Kommt es dann in eine ruhige Gruppe mit mehr Futter, muss nicht mehr werfen und kann mehr entspannt liegen nimmt das Weibchen natürlich zu.
Kommt das Weibchen jedoch aus einer großzügigen Freilandhaltung, war viel unterwegs, hat vielleicht nur 1x Junge bekommen und konnte sich vielfälltig und frisch ernähren und landet dann in einem Wohnungsgehege würde ich auch sagen dass es vorher besser dran war.
Ich denke dass unsere Tiere zu dick sind und mit etwas weniger Gewicht besser dran wären.
Was mir auch noch auffällt, ist dass unsere Meerschweinchen viel weniger Bewegungsaktiv sind. Wenn ich überlege wie Mäuse, Hamster und Ratten herumrennen, dagegen sind Meerschweinchen weniger Aktiv. Ein Laufrad würden sie gewiss nicht nutzen, einzig und allein Bewegungsanreize würden helfen.
Beim Vergleich mit den wilden Verwandten fehlen mir Daten, ob das Verdauungssystem beider Populationen noch gleich genug ist, um Parallelen zu ziehen.
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