Nach fast genau 4 Wochen habe ich Flips und Eddie vergesellschaftet. Wobei die ersten zwei Versuche nix waren, da Eddie Flips stark angegangen ist. Vielleicht war er noch am trauern, auf jeden Fall wollte er Flips nicht in seinem Gehege dulden. Flips war wiederum war sehr aufdringlich und wollte unbedingt der Dominantere sein. Zuerst habe ich es mit der zwei Territorien-Methode probiert. Beim 3. Anlauf an Tag 3 auf neutralen Gebiet (kein neutraler Raum, aber umgestaltetes, großes Gehege mit frischen Laken) hat es dann geklappt und sie sind seit dem durchgehend zusammen.
Hattest Du vor der Kastration bei Flips und grundsätzlich bei Chili das beobachtet, was ich für Verhalten halte, das nicht mit Dominanz sondern mit sexueller Anziehung zu tun hat:
Riechen (selten lecken) an Urinstellen zeigen beide sehr ausgeprägt, aber nicht durchgängig sondern immer mal wieder über den Tag verteilt. Dann wird auch gescharrt und vor Aufregung gequiekt und gehüpft. Bei Chili hat das Verhalten nachgelassen. Am Po versuchen beide sehr aufdringlich zu schnüffeln, Eddie lässt das aber nicht zu. Craige hingegen lässt es auch mal laut meckernd über sich ergehen, spritzt mit Urin und haut ab. Chili schnüffelt dann am Urin rum.
Direktes markieren mit Urin habe ich noch nicht beobachtet. Flips markiert sehr viel, aber dass er Eddie markiert habe ich noch nicht gesehen.
Aufreiten kann natürlich auch dazugehören. Aber das von Dominanzverhalten zu unterscheiden finde ich in manchen Konstellationen schwierig.
Geht mir auch so. Jetzt wo ich drüber nachdenke fällt mir auf, dass ich von Chili deutlich weniger Spermaflecken am Fleece finde als noch vor ein paar Monaten. Woran das wohl liegt? Vielleicht auch ein Zeichen dafür dass beide Gruppen ruhiger geworden sind und weniger angespannt durch die anderen?
Ich muss aber auch ergänzen, dass diese gerade genannten Verhaltensweisen durch ein geeignetes Auftreten des damit bedrängten oder eines dritten Tieres, sehr abgemildert werden kann.
Definitiv. Cassidy hat sich häufig besteigen lassen, was Chili ganz klar auch genutzt hat. Craige hat seine Methoden gefunden ihn abzuwehren womit Chili zurecht kommt. Bei Flips war es ganz deutlich zu sehen, dass er sehr darauf geachtet hat wie seine Partner reagieren. Stück für Stück hat er sich rangetastet und geschaut wie weit er gehen kann. Als er z.B. gemerkt hat dass Emil erst dann weg rennt wenn er ihn zwickt, hat er diese Methode immer wieder angewendet. Er wusste dass es keine Konsequenzen zu fürchten gibt. Bei Chili war es das Gleiche. Er war so lange nett und sozial, bis er gemerkt hat dass er Chili durch wildes Jagen einschüchtern kann.
Entweder hat er Eddie auf Grund seinen Verhaltens akzeptiert, durch die Kastration ist er ruhiger geworden oder er testet noch .
Grundsätzlich hat sich Fridolin nur getraut das auch zu machen, wenn sein Bruder nicht in der Nähe war.
Die Gruppendynamik spielt offenbar eine große Rolle. Chili hat sich auch viel gefallen gelassen. Als dann aber Craige "belästigt" wurde ist er mutig dazwischen gegangen.