Beiträge von MacGullygosh

    Ich würde für mich die Frage mit einem klaren Ja beantworten. Wie überall sollte man generell genau hinschauen, wie die Hintergründe sind und nicht nur auf den meist günstigen Preis schauen. Bei einer Haltungsaufgabe sehe nichts, was dagegen spricht. Entweder leben die Tiere artgerecht und suchen ein neues Zuhause, was man ihnen dann geben kann, ohne den Umweg über Tierheim, Notstation oder weitere Mal-eben-so-ein-Tier-kaufen-Halter. Oder die Tiere leben schon in schlechten Bedingungen und können „gerettet“ werden. Bei vermeintlichen Vermehrern wäre ich eher skeptisch, aber auch hier kann der Text der Anzeige oftmals etwas Aufschluss über den Inserenten geben. „Meerschweinchen 10€ alle Farben, voll süß“ als kompletter Anzeigentext macht für mich schon einen Unterschied zu einem sehr langen Text mit kritischen Kriterien zur Abgabe. Trotzdem würde ich immer Haltungaufgaben bevorzugen.

    Heu ist bei mir bei der Futterplanung immer vorhanden und Frischfutter gibt es unabhängig davon. Ein Gefühl für die Menge entwickelt sich eigentlich recht schnell, man bekommt ja mit, wieviel auf einmal restlos verputzt wird und ab welcher Menge ungefähr Reste übrig gelassen werden. Das kann natürlich immer variieren, je nach Jahreszeit, Wetterlage oder auch der Futterzusammensetzung. Ich halte es bei mir so, daß ich morgens erst einmal eine größere Menge Grünfutter gebe, Gras, Kräuter, Kohlblätter usw. Wenn ich weiß, daß ich tagsüber daheim bin, gebe ich lieber mehrere kleinere Portionen frisch, immer wenn alles aufgefressen wurde. Bin ich tagsüber nicht da, gibt es von vornherein eine größere Portion und zusätzlich haltbareres Gemüse, wie Möhren, Rübenstücke, Kohlrabi oder Kohlkopfstücke. Die sind zum Einen nicht so beliebt wie frisches Gras, halten den Tag über aber deutlich besser. Abends dann das Gleiche Spiel, viel Wiese oder Blättriges, und ein bisschen Gemüse für die Nacht. Es kommt da eher selten vor, daß später alles komplett weg ist, vor allem Kohlkopfstücke sind oft noch da. Da kann der Hunger auch nicht zu schlimm gewesen sein. 😉

    Haustiere haben keine natürliche Umgebung aus der man sie herausreißen und nach Hause nehmen kann. Sie wurden vor langer Zeit aus Wildformen herausgezüchtet und viele wären in freier Wildbahn nicht mehr überlebensfähig. Bei Wildtieren stimme ich Dir allerdings zu.

    Die Alternative wäre, alle Haustierrassen nicht mehr zu vermehren und aussterben zu lassen, alle Hunderassen, Pferde, Hühner, Katzen und natürlich auch die Hausmeerschweinchen. Will man das wirklich?!

    Diese Frage wollte ich auch gerade stellen…will man die ganze Nachzucht unseriösen Vermehrern überlassen, die einen schnellen Euro mit den Tieren verdienen wollen und sich nicht um das Tierwohl scheren? Nur damit man sich dann guten Gewissens irgendwelche geschundenen Tiere aus einer Notstation holen kann? Oder sollte man nicht lieber akzeptieren, daß ein vernünftiger Züchter oder ein verantwortungsvoller „Vermehrer“ ohne konkretes Zuchtziel auf Rassemerkmale tatsächlich eine Daseinsberechtigung haben? Und nicht alle Zuchtziele sind automatisch auf negative Merkmale gerichtet. Ich kenne mich jetzt tatsächlich kaum mit Rassezuchten und deren Ziele aus, aber was spricht gegen eine Zuchtlinie von z.B. Glatthaar-Tricolor-Tieren in Bezug auf Qualzucht?

    Als ich wieder in die Haltung einsteigen wollte vor einigen Jahren, habe ich bei drei Tierheime hier in näherer Umgebung angefragt, nirgends gab es da Meerschweinchen, nur Kaninchen waren angeboten. Ja, es ist eine Momentaufnahme, aber so war es halt.

    Hier meine Erfahrungen im Rückblick…

    Als Teenager/Jugendlicher habe ich sehr unbedacht einiges an Meerschweinchennachwuchs „produziert“ und an die Zoohandlungen unserer Stadt verkauft. Das war so Mitte bis Ende der 80er Jahre, für damals 5 DM pro Tier. War definitiv nicht korrekt, auch von den Zoohändlern nicht, die einen ca.14-15jährigen auch noch dazu ermutigten, immer schön Meerschweinchen zu bringen fürs Taschengeld. Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

    Ich kann nur sagen, in den ungefähr fünf Jahren in denen ich das gemacht habe, gab es nicht ein einziges Mal Komplikationen bei der Geburt für die Mütter. Das einzige was hin und wieder vorkam waren manchmal Totgeburten, vor allem bei sehr großen Würfen mit mehr als 5 Tieren. Aber auch das war selten und für mich ganz normal, da wir noch einiges anderes an Tieren hielten, Hühner, Tauben, Kaninchen usw. Auch da waren immer mal Küken dabei, die es nicht aus dem Ei geschafft haben oder so, war halt normal für mich.

    Lange Rede, kurzer Sinn, aus meiner Erfahrung sind Komplikationen bei der Geburt für die Mütter ganz selten. Bei den Tieren, die ich jetzt halte, gibt es auch manchmal gewollten Nachwuchs, meist so 1-2 Würfe im Jahr und auch hier gab es bis jetzt noch nie eine Komplikation.

    Ok, 50€ für zwei Tiere klingt für mich jetzt nicht nach der großen Geldmacherei. Für so einen Betrag sehe ich sogar eher die Gefahr, daß sie beim nächsten ungeeigneten Halter landen und mal eben so angeschafft werden.

    Ich kann es gut verstehen, daß Du Dich selber gegen eine Aufnahme entschieden hast als Haltungseinsteiger, das zeugt von Verantwortung. Allerdings glaube ich, ohne Dich persönlich zu kennen und nur anhand Deiner Beiträge hier, daß die Tiere inkl dem wahrscheinlichen Nachwuchs es bei Dir sehr gut gehabt hätten.

    Die Geburt bei Meerschweinchen läuft in der Regel in den allermeisten Fällen problemlos ab, außer vielleicht bei zu alten Weibchen, die im hohen Alter zum ersten mal werfen. Das größere Problem finde ich ist, dann den Nachwuchs zum einen in gute Hände vermittelt zu bekommen, aber auch den Platz zu haben, um sie aufzuziehen. Nach ca. 3-4 Wochen sollten die männlich Nachkommen von der Mutter und den weiblichen Geschwistern getrennt werden, da sie dann zeugungsfähig werden können. Man braucht dann also in der Regel Platz für mindestens zwei Gruppen. Gibt es nur Weibchen im Wurf wäre das die einfachste Situation, alle können lange bei der Mutter und dem Kastrat bleiben. Bei beiden Geschlechtern im Wurf könnte man den Nachwuchs bei den entsprechenden Elterntieren in zwei Gruppen halten. Problematischer ist es bei nur männlichen Jungtieren im Wurf. Die könnten natürlich alle mit dem Kastraten aufwachsen, aber das Weibchen wäre dann ja alleine. Hier bräuchte man dann einen zusätzlichen Erzieherbock oder ein Bockgruppe für den Nachwuchs.

    Upps, jetzt habe ich viel mehr geschrieben, als ich eigentlich wollte…😉

    Ich persönlich würde bei dem Weibchen eine Schwangerschaft schon mal fest einplanen. Es saß brünftig mit einem potenten Bock zusammen, und das noch auf engem Raum ohne Verstecke. Es wäre schon sehr ungewöhnlich, wenn da nichts passiert ist. Daher würde ich die beiden zusammenlassen, den Bock schnell kastrieren lassen. Eine Trennung so junger Tiere, die zu dem noch aus schlechter Haltung kommen, fände ich nicht empfehlenswert.

    Ganz pragmatisch gesehen, sehe ich noch einen Lichtblick in der Situation: Da es nur ein Jungtier war, war die Trächtigkeit für die Mutter weniger zehrend als bei einem Mehrlingswurf und durch den Tod des Jungtieres entfällt auch die kraftzehrende Aufzucht des Nachwuchs. Wahrscheinlich starb das Jungtier, da das Weibchen sich zur Geburt nirgends zurückziehen konnte, ständig vom Männchen belästigt wurde und das Junge nach der Geburt nicht richtig versorgen konnte.

    Ich finde, es spricht nichts dagegen, diesen Tieren ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Sie landen sonst beim nächsten unfähigen Halter usw und dann erst bestenfalls irgendwann beim Tierschutz oder in sachkundigen Händen. Eine Sache solltest Du aber auf jeden Fall bei Deinen Überlegungen mit berücksichtigen: Das Weibchen wird mit ziemlicher Sicherheit bereits wieder trächtig sein, da es in der Regel sofort nach der Geburt wieder neu gedeckt wird. Willst Du Dich darauf einlassen?

    hupe

    Wie hast Du denn bisher versucht, die Wegwarte anzusiedeln? Hast Du Samen ausgestreut oder versucht, Pflanzen als ganzes umzusiedeln? Eigentlich ist die Wegwarte ja ein recht anspruchsloses Gewächs, braucht nur einen möglichst sonnigen Standort und einen durchlässigen Boden ohne Staunässe. Du könntest ausprobieren, den Samen zu sammeln und ihn im Frühjahr zunächst in Töpfen aussäen und dann die Pflanzen in Töpfe zu vereinzeln. Wenn sie stark genug herangewachsen sind dann an geeignete Stellen im Garten auspflanzen, wo sie sich dann besser gegen Konkurrenten durchsetzen können als wenn sie als Samenkorn starten müssen.

    Ein kleiner Tipp, um das Einfangen im Auslauf etwas stressfreier für Mensch und Tier zu machen:

    Eigentlich hat man ja Schutzhäuschen oder Kartons, die keinen Boden haben, da dieser ja von dem Urin der Schweinchen in Mitleidenschaft gezogen würden. Die könntet Ihr ja gut tagsüber im Auslauf verwenden. Wenn es dann abends ans Einfangen ginge, könntet Ihr ja mal probieren, diese Häuser gegen z.B. Kartons mit Boden und nur einem Eingang auszutauschen. Wenn die Tiere darin Schutz gesucht haben könnt Ihr den Eingang absichern und das Tier mit dem ganzen Karton umsetzen. Damit erspart Ihr Euch vielleicht unnötiges Herumscheuchen und Stress für die Tiere.

    Silke : Nein, den Rasen wässere ich nicht. Wenn er im Sommer gelb wird, dann ist es halt so. Die Sitzseite habe ich jetzt in dieser Woche auch zum ersten mal im Jahr gemäht, die sieht im Moment auch etwas traurig aus. Ich lasse aber auch den Rasenschnitt liegen und harke nichts weg. Aber nach dem nächsten Regen, der hoffentlich bald mal kommt sieht es dann wieder besser aus. Meine beiden Grasflächen sind grob geschätzt wohl je 30qm groß.

    Und hier noch das Freilaufgehege:

    Wenn die Tiere tagsüber dort drin setzt, wird es von oben abgedeckt gegen Raubvögel.

    Ich habe bei mir im Garten auch zwei kleinere Rasenflächen, auf denen ich z.T. für meine Tiere gut Gras/Kräuter schneiden kann. Der eine Teil ist sowieso recht verwildert, da er als temporärer Auslauf für meine Hühner und auch die Meerschweinchen dient, natürlich in separaten Bereichen.

    Der andere Teil wird ca. zur Hälfte als Sitzfläche genutzt, die andere Hälfte immer eher selten gemäht. Zum einen einfach aus Bequemlichkeit, aber eben auch als Futterquelle für die Tiere und letztendlich finde ich eine Wiese mit blühenden Wildkräutern darin schön. In diesem Bereich befinden sich auch etliche Krokusgruppen, daher habe ich dort noch gar nicht gemäht bis jetzt, damit das Laub in Ruhe einziehen kann. Allerdings habe ich um die Krokusgruppen herum seit Frühlingsstart schon immer mit einer Handsichel reichlich Wiese geschnitten. Vor der Dürre, die jetzt hier seit Wochen herrscht, konnte man da fast zusehen, wie alles schnell wieder nachwuchs. Jetzt tut sich da nicht mehr so viel, es sieht auch alles etwas zerzaust aus und in den nächsten Tagen wird alles einmal komplett runtergemäht.

    Normalerweise kann ich dort dann auch den ganzen Sommer über schön Wiese ernten, als alleinige Futterquelle reicht es aber nicht. Ich mache gleich mal ein Foto und schätze mal die Größe der Fläche ab.

    Ich habe auf jeden Fall die Beobachtung machen können, daß meine Tiere wenn sie im Freilauf sind anders fressen als in ihrem vertrauten Stall. Ob es wirklich weniger ist, was sie dann fressen, würde ich eher nicht sagen.

    Im Stall in ihrer vertrauten Umgebung hocken sie sich vor den Haufen Gras und fressen, fressen und fressen, manchmal sogar im Liegen, wenn es sehr warm ist. Im Freilauf wird nie so in einem durchgefressen. Zwischendurch wird rumgelaufen, alles erkundet oder alle müssen mal schnell in Deckung gehen, wenn eine Taube oder so über das Gehege fliegt oder irgendwo ein komisches Geräusch ertönt. Ich vermute mal, auf der einen Seite finden sie es toll auf der Wiese rumzuwuseln und zu grasen. Aber auf der anderen Seite ist ihnen die Umgebung noch nicht richtig vertraut und es gibt einige unbekannte Umwelteinflüsse. Da sind sie dann doch mehr auf der Hut.