Natürlich liegt das gewiss auch an der Ernährung. Zu viel ist zu viel. Aber ich kann mir echt nicht vorstellen dass die Tiere, die bei meinem Opa von Pellets, Kartoffelschalen und Brot ernährt wurden gesünder waren als es meine heute sind.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sehr unnatürliches, einseitiges Futter gut war. Aber es gibt ja Alternativen zu dem, was Du hier nennst und 400g Frischfutter + Heu pro Tier und Tag. Und bezüglich Bewegung, Beschäftigung usw. als wichtiger Faktor, sind wir uns natürlich auch einig.
So sehr ich die modernen Zuchtziele verwerflich finde, halte ich das Argument der Inzucht trotzdem für nicht belegt. Es kann natürlich die Ursache vieler Probleme sein, aber genauso gut auch nicht.
Ob das richtig ist, weiß ich natürlich nicht, aber bei Wikipedia habe ich zu Cavia aperea - dem lange und teilweise immer noch angenommenen Vorfahren - gefunden:
Die Nahrungssuche findet in der Regel morgens und abends und nur selten tagsüber statt. Meistens erfolgt sie allein, häufig jedoch auch gemeinsam mit einem zweiten Tier der gleichen Gruppe. Dabei entfernen sich die Tiere nur selten weiter als etwa fünf Meter und nur sehr kurz von der dichten Vegetation auf offenere Flächen zum Fressen. Während der Nahrungssuche gibt es zudem kaum Interaktionen zwischen den Tieren und kein Ruheverhalten
Das würde bedeuten, sie fressen die ganze Nacht über nichts und am Tag gibt es auch eine sehr lange oder einige lange Pause. Durch geschätzte Pausen von mindestens 10 Stunden in der Nacht und evtl. genauso viel am Tag, bekämen die Tiere trotzdem keine Probleme mit der Verdauung. Und wenn sie sich nicht zwischendurch ausruhen, werden sie auch keine 2 Stunden am Stück fressen.
Wie gesagt, ich weiß nicht, ob das der Wahrheit entspricht. Ich kann nur von Miro sagen, dass er notgedrungen auch rund 8 Stunden völlig ohne Futter auskommt, ohne aufzugasen. Das schreibe ich nicht als Vorbild zum Nachahmen! Es ist nur eine Erfahrung, die bestätigt, dass Meerschweinchen nicht gleich sterben oder schweren Schaden nehmen, wenn sie längere Zeit nicht fressen. Es ist natürlich nur 1 Tier, das ich dabei beobachten konnte.
Ist unser heutiges Bemühen, den Schweinchen rund um die Uhr immer Heu und Frischfutter anzubieten und die Angst, wenn es nicht geschehen würde, berechtigt?
Ich kann nicht genug betonen für alle Mitleser, dass wir hier nur über die aktuellen Grenzen und Dogmen hinausdenken und keine Empfehlungen geben.