Danke für Eure Überlegungen! Das ist interessant aber unerwartet. Ich will mal auf die genannten Punkte eingehen, ohne sie abwehren zu wollen. Meine Entscheidungsfindung geht typischerweise über gründliches Nachdenken, Besprechen und Abwägen. Das kann dann für andere so aussehen, als wollte ich einfach meine Gedanken verteidigen. Das ist es aber nicht. In diesem Sinne:
Böckchen zwischen 7 und 12 Monaten wären nach meiner Einschätzung - die aber nicht richtig sein muss - am schwierigsten im Blick auf ihre Bereitschaft sich einzufügen: Sie kommen voraussichtlich noch in mehrere Rappelphasen, sind voller Energie und körperlich stärker und wendiger als unsere Jungs mit rund 5 Jahren. Der Vorteil wäre sicherlich, dass sie nicht so leicht Streit zwischen den älteren auslösen würden wie Babies und ruhiger würden, wenn unsere Jungs noch nicht ganz so alt sind. Und wenn sie in einer guten Bockgruppe gelebt und gelernt hätten, wüssten sie schon einiges, was ein Baby noch nicht weiß. Allerdings vermute ich, dass der Stil in Bockgruppen durchaus unterschiedlich ist. Sollte das stimmen, ließe sich nicht alles übertragen.
Keine zwei gleichaltrigen Babies zu nehmen macht natürlich Sinn. Gerade auch der Punkt ist wichtig, das Streit zwischen 2 Tieren auch die anderen aggressiv macht. Nur ein Baby käme m.E. aufgrund des extremen Altersunterschiedes zu unseren Jungs nicht in Frage. Aber man könnte über Jungtiere von z.B. 2 Monaten und 5 Monaten nachdenken.
Mehrere Neuzugänge gleichzeitig ist - obwohl ich es auch oben vorgesehen habe - immer gefährlich. Stress und Überforderungen sind meistens der Auslöser für Kämpfe und Bisse. Daher würde ich voraussichtlich ohnehin nicht alle auf einmal zusammenbringen. Für die Tiere und mich noch kontrollierbaren Stress mehrmals zu haben ist besser, als alle auf einmal zusamenzusetzen und beim Scheitern zuzuschauen.
Wir hatten erst einmal Babyböckchen hier, die zu Dachsi und Wuschel kamen. Damals habe ich vermutlich zu früh aufgegeben, als Dachsi und Wuschel sich mehrmals angesprungen hatten, wegen der Kleinen. Die Babies selbst waren natürlich nicht das Problem. Grundsätzlich waren die beiden Erwachsenen begeistert, aber natürlich auch manchmal genervt von den plötzlich aufgetauchten Energiebündeln. Das hätte sich aber sicherlich schnell eingespielt.
Die beiden Babies hatten sich übrigens mit 5 Wochen schon wiederholt angeklappert und auch mitunter angesprungen, wenn sie alleine waren. Trotzdem leben sie nach Angabe der neuen Halterin bei ihr seit fast 5 Jahren friedlich zusammen und hängen aneinander. Sie haben jetzt natürlich nur einander und können sich nicht aussuchen, wen sie mögen und wen sie loswerden wollen.
Es wäre einfacher, wenn unsere Jungs eine bessere Alterstruktur hätten, aber das hat sich leider so ergeben und war damals unvermeidlich. Jetzt will ich versuchen, das zu ändern. Denn am einfachsten könnte es natürlich sein, Tiere mit 5 oder 6 Jahren dazuzunehmen. Aber dann wird das Problem ja immer größer.
Die Möglichkeit den oder die Neuen mit gutem Gewissen zurückgeben zu können, wäre hilfreich. Wenn es nach einem oder wenigen Tagen klar wäre, dass es gescheitert ist, würde ich das vermutlich noch schaffen. Aber wenn es erst nach ein paar Monaten eskalieren würde, wäre das schwierig bis unmöglich. Böckchen haben ja leider so schlechte Aussichten auf gute Plätze.