Ich verstehe, was Ihr meint mit dem "Schlechtreden" von Zahmwerden bei Meerschweinchen. Es ist auch wirklich ein wichtiges Anliegen, dass Meerschweinchen nicht auf die Art Nähe oder Körperkontakt suchen wie bespielsweise fast alle seelisch gesunden Hunden und Katzen. Das muss man versuchen herüberzubringen.
Auf der anderen Seite ist es m.E. sehr schädlich, wenn einfühlsame, engagierte Halter ein unnötig schlechtes Verhältnis mit ihren Meerschweinchen haben, weil sie sich nicht getrauen, sie anzugreifen, auf dem Schoß zu halten o.ä.
Dabei geht es nur am Rande darum, dass es für uns als Menschen schön ist, ein zutrauliches Schweinchen zu haben. Schon alleine entscheidend ist aus meiner Sicht, dass ein gutes Maß an Vertrautheit, Entspanntsein und positive Erlebnisse mit Nähe für das Tier wichtig sind!
Davon hängt ab, wie gut ich bei Problemen mit Medikamentengaben, Päppeln, Wundspülung, aber sogar bei "zwischenschweinischen" Problemen helfen kann. Natürlich kann man auch ein panisches Tier auf den Schoß nehmen, gut festhalten und ihm dann Brei einflößen. Aber es wird schon allein aus Angst weniger oder gar nicht fressen wollen, wenn es das nicht gewohnt ist. Dann wird das Tier in der Regel nach einigen Tagen auch anfangen mehr zu entspannen und sich an die Nähe zu gewöhnen. Aber es ist doch nicht sinnvoll damit zu warten, bis ein Tier krank ist und daher ohnehin Stress hat!
Genauso muss ich auch als Halter lernen, wie ich ein Schweinchen möglichst einfach hochnehmen und halten kann. Das bei einem kranken oder verletzten Tier zu "üben" ist nicht im Sinne des Tieres.
Und ein wöchentlicher TÜV reicht nicht aus, um die nötige Vertrautheit aufzubauen. Da muss viel öfter dieser körperliche Kontakt stattfinden.