Beiträge von Silke

    Das hört sich insgesamt sehr positiv an!

    Und es ist schön, dass es ruhiger geworden ist, seit der Große die Führung übernommen hat. Zumal das ja anscheinend ohne Beißerei abging. Der Große war wohl wirklich am Anfang einfach überfordert.

    Dass der Große auch noch zutraulich ist, ist ja sehr schön! Und der Kleine schaut es sich nicht umsonst von ihm ab. So lernen ja junge Schweinchen!

    Ich wünsche Euch, dass es sich weiter so positiv entwickelt und die beiden richtig gute Freunde werden!

    Berichte bitte weiter, wenn Du magst. Wir sind sehr daran interessiert!

    Zu der Vergesellschaftung in Haremsgruppen kann ich in dieser Hinsicht nichts sagen. Aber von unseren Böckchen weiß ich, dass einige durchaus in ihrem Stammgebiet aggressiver sind als im fremden Gebiet. Von daher finde ich es bei Bockgruppen schon überlegenswert, ob man dieses Risiko eingeht oder lieber ein für alles fremdes Gebiet nimmt.

    In dieser Gruppe kommt ja noch hinzu, dass bei einer Vergesellschaftung in dem gleichen Raum, in dem eine andere Gruppe bzw. hier ein Paar lebt, der Stress und die Aggressivität sich auch auf diese übertragen kann. Das habe ich hier mehr als einmal erlebt: In einer Gruppe wird geklappert, in der anderen daneben geht es auch los.

    Tut mir leid, falls ich da etwas vergessen hatte!

    Es ist immer eine schwierige Entscheidung und ob man den richtigen Weg gewählt hat, weiß man leider erst hinterher und das auch nicht immer sicher. Mehr als gut untersuchen lassen, Symptome abwägen und gut beobachten kann man ja als Halter nicht - aber das ist schon viel wert.

    Gut, dass das drängendste Problem behoben ist!

    Wurde denn mal geröntgt oder Ultraschall gemacht?

    Ein Hormontherapie löst m.W. nie das Problem, sondern muss lebenslänglich wiederholt werden, wenn sie denn überhaupt hilft bzw. noch hilft. Da fände ich es bei meinem Tier wichtig zu wissen, ob sie überhaupt Zysten hat und ob sich mit der Hormongabe über die Zeit etwas ändert.

    Es kann ja auch durchaus gut gehen so wie es jetzt gelaufen ist.

    Es hängt auch sehr von dem Wesen des jeweiligen Tieres ab, wie es auf Stress reagiert. Und Stress dürfte er schon gehabt haben.

    Unser Scotty reagiert beispielsweise schnell mit Panik, wenn es fremd ist oder Gefahr droht. Landolf hat dagegen in der Aufregung sogar seinen geliebten Dachsi angesprungen. Man kann also nicht sagen, dass ein Schweinchen unter Stress immer in einer bestimmten Weise reagiert.

    Ich würde die beiden möglichst gut beobachten und auch in den ersten Tagen einmal täglich gründlich auf Bisswunden untersuchen. Kleinere Wunden sieht man sonst u.U. nicht durch das Fell, selbst wenn mehrfach gebissen wurde.

    Wieviel Platz haben die beiden Jungs denn aktuell und auf Dauer?

    Den Umzug in des finale Gehege würde ich nicht zu schnell machen. Nach ein paar Stunden oder 1-2 Tagen ist eine Vergesellschaftung von Böckchen oft nicht abgeschlossen.

    Es freut mich, dass das arme Böckchen eine Chance auf ein besseres Leben bekommen soll.

    Es ist vermutlich jetzt dafür zu spät, aber die aktuelle Überlegenheit des Kleinen hast Du vermutlich verursacht. Ich hätte dem armen Neuen, nach allem, was er vermutlich hinter sich hat und nach dem Umzug in eine völlig fremde Umgebung erst einmal 1-2 Tage Zeit zur Orientierung gelassen. So wie Du es beschrieben hast, ist er überrumpelt worden.

    Sollten sie sich nicht beißen oder einer anhaltend gejagt und "schikaniert" werden, würde ich es jetzt vermutlich trotzdem laufen lassen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es in einigen Tagen oder Wochen noch mal von vorne anfängt, weil der Große sich das auf Dauer nicht bieten lassen wird. Sobald er sich etwas erholt und orientiert hat, könnte er den Spieß wieder umdrehen. Das wäre ja auch gut, wenn er die Führung übernehmen würde. Ich schreibe es jetzt nur, damit Du Dich dann nicht wunderst oder sie gar deswegen trennst.

    Nebeneinander zu fressen ist bei Meerschweinchen nach meiner bisherigen Erfahrung kein Zeichen für Harmonie. Selbst Schweinchen die sich beißen und bekämpfen, können zusammen friedlich fressen. Das hat vermutlich mit der Sicherheit zu tun, die andere Schweinchen jedem bieten oder damit, dass das Essen so wichtig ist, dass Streiten kurzzeitig zurückgestellt wird.

    Bitte berichte zeitnah weiter!

    Ich wünsche Euch wirklich gutes Gelingen!

    Ich verstehe, was Ihr meint mit dem "Schlechtreden" von Zahmwerden bei Meerschweinchen. Es ist auch wirklich ein wichtiges Anliegen, dass Meerschweinchen nicht auf die Art Nähe oder Körperkontakt suchen wie bespielsweise fast alle seelisch gesunden Hunden und Katzen. Das muss man versuchen herüberzubringen.

    Auf der anderen Seite ist es m.E. sehr schädlich, wenn einfühlsame, engagierte Halter ein unnötig schlechtes Verhältnis mit ihren Meerschweinchen haben, weil sie sich nicht getrauen, sie anzugreifen, auf dem Schoß zu halten o.ä.

    Dabei geht es nur am Rande darum, dass es für uns als Menschen schön ist, ein zutrauliches Schweinchen zu haben. Schon alleine entscheidend ist aus meiner Sicht, dass ein gutes Maß an Vertrautheit, Entspanntsein und positive Erlebnisse mit Nähe für das Tier wichtig sind!

    Davon hängt ab, wie gut ich bei Problemen mit Medikamentengaben, Päppeln, Wundspülung, aber sogar bei "zwischenschweinischen" Problemen helfen kann. Natürlich kann man auch ein panisches Tier auf den Schoß nehmen, gut festhalten und ihm dann Brei einflößen. Aber es wird schon allein aus Angst weniger oder gar nicht fressen wollen, wenn es das nicht gewohnt ist. Dann wird das Tier in der Regel nach einigen Tagen auch anfangen mehr zu entspannen und sich an die Nähe zu gewöhnen. Aber es ist doch nicht sinnvoll damit zu warten, bis ein Tier krank ist und daher ohnehin Stress hat!

    Genauso muss ich auch als Halter lernen, wie ich ein Schweinchen möglichst einfach hochnehmen und halten kann. Das bei einem kranken oder verletzten Tier zu "üben" ist nicht im Sinne des Tieres.

    Und ein wöchentlicher TÜV reicht nicht aus, um die nötige Vertrautheit aufzubauen. Da muss viel öfter dieser körperliche Kontakt stattfinden.

    Den Vorschlag bzgl. Metacam hatte ich so gemeint, dass es ein sehr dünnflüssiger Brei ist, der durch die Spritze geht. Vom Löffel wird bei uns selbst beliebter Brei schlecht bis gar nicht gefressen. Aber das ist vielleicht auch eine Sache der Übung. Außerdem hat man es mit der Spritze besser unter Kontrolle, dass auch alles in das Schweinchen reingeht. Das schmackhaft Machen könnte helfen, dass Du sie mit der Spritze ohne sie hochzunehmen versorgen kannst. Ihr seid da ja noch am probieren und werdet vermutlich einen guten Weg finden.

    Artrin wirkt ja leider bei uns nicht mehr oder kaum noch. Dazu hatte ich ja ein gesondertes Thema eröffnet: Probleme mit Rodicare Artrin? Das ist sehr bedauerlich. Aber dadurch ist für uns die Ingwer-Kurkuma-Öl-Mischung noch wichtiger geworden. Und ja, sie hilft immer noch. Ganz wichtig ist aber das Öl, weil nur das die Aufnahme von Kurkuma in nennenswertem Umfang ermöglicht und im Selbstversuch die Schärfe der Gewürze erheblich reduziert.

    Es tut mir sehr leid für Helga! Das ist wirklich so traurig, wenn sie jetzt nicht einfach ein schönes Leben bei Dir zusammen mit ihrem Sohn genießen kann.

    Ich versuche, mitzuüberlegen was es sein und wie man ihr dann helfen könnte.

    Sind beide Sprungelenke an den Hinterbeinen betroffen?

    Würde sich eine Mangelernährung wirklich an 2 Gelenken zeigen?

    Könnte es sich um Arthritis handeln?

    Weniger Gewicht wäre bei den geschädigten Gelenken m.E. besonders wichtig. Da kann man nur hoffen, dass sie, falls das Schmerzmittel genug bewirkt, aktiver wird und wieder deutlich abnimmt.

    Vielleicht wäre es einen Versuch wert, die Gewürzmischung zu versuchen zur Schmerzlinderung und ggf. Reduzierung der Entzündung: Kurkuma, Ingwer u.ä. bei Arthrose


    kleine Rampen gemacht, damit sie nicht die 3-4 cm bei den Pflastersteinen hochspringen muss. Bisher ist sie nicht so angetan. Metacam schmeckt ihr auch nicht so gut, mal sehen wie ich ihr das schmackhaft machen kann.

    Vielleicht wäre es ihr angenehmer oder lieber, wenn Du ein Handtuch so über die Steine legen würdest, dass es auf beiden Seiten etwas gefaltet wäre und der Höhenunterschied dadurch sanft ausgelichen würde. Sollte sie das nicht mögen, hat der Versuch zumindest keinen Aufwand verursacht.

    Metacam wurde hier bisher gerne genommen. Vielleicht mag Helga es eher, wenn Du es mit etwas Wasser verdünnst oder mit ganz wenig Breipulver und Wasser vermischst?

    Ich wünsche Helga sehr, dass sie noch ein möglichst lange schöne Zeit bei Euch genießen kann!

    Aber hatte denn der Ultraschall klar gezeigt, was das für eine Zubildung ist?

    Wenn nicht wäre die Frage: Was ist es - und könnte das nicht nur ein Ultraschall zeigen und nicht eine Blutuntersuchung?

    Hatte denn Zorro mal Cortison bekommen?

    Das ist ja, nach dem was ich gelesen habe, die Hauptursache für Cushing. Eine vermutete genetische Erklärung scheint - wenn überhaupt - sehr selten zuzutreffen.

    Leider hattest Du keine Antworten auf Deine Frage zu Cushing bekommen. Anscheinend hat keiner damit Erfahrungen bei Meerschweinchen.

    Jetzt scheint es, wenn ich Deinen Bericht richtig interpretiert habe, aber auch vom Tisch zu sein. Eine Umfangsvermehrung in Bauchraum gehört m.W. ja nicht zu den Symptomen - und würde ja auch den dickeren Bauch an sich schon erklären.

    Wenn ich es richtig verstanden hatte, hat die Ultraschall-Untersuchung neulich kein klares Ergebnis gebracht, weil durch die Aufgasung nicht genug zu sehen war. Vermutlich soll deshalb auch noch mit einer zweiten Untersuchung gewartet werden? Ultraschall wäre dann vermutlich die hamloseste und trotzdem wahrscheinlich aussagefähige Untersuchung?

    Mein Alternativvorschlag war auch nicht als Kritik gemeint, sondern nur in Beantwortung Deiner Frage:

    Wie findet ihr die Idee? Ist das was für euch oder sagt ihr, geht gar nicht?

    Dass Ihr schöne Sachen selbst bauen könnt, haben wir schon gesehen. :thumbup:

    Wegen der Nägel hätte ich schon Bedenken. Und wenn man ein klein wenig Zeit in das Basteln investiert, bekommt man es sogar billiger selbst gebaut. Z.B.:

    • 1 Leimholzbrett z.B. 120x30cm, in 4 gleiche Stücke geschnitten
    • 1-2 Kanthölzer rund 4x4cm in 18-20cm hohe Stücke geschnitten
    • 4 alte Handtücher
    • evtl. 4 Tischtuchhalter
    • nach Wunsch Leinöl o.ä. zum Holzschutz

    Die Beine schraubt man von oben an die Bretter - oder man leimt sie mit Ponal o.ä. unschädlichen Leim. Die Handtücher deckt man so darüber, dass sie an den Seiten rund ein Drittel überhängen. Das gibt Sichtschutz ohne einzuengen. Wenn die Tiere friedlich miteinander sind, kann man die Tücher sogar an einer Seite so weit herunterhängen bzw. auf dem Boden aufliegen lassen, dass ein Schweinchen sich in das Tuch hineinlegen kann von innen.

    Danke für Eure Beiträge. Ich will zunächst noch weitere abwarten. Eines möchte ich schon gleich antworten:

    Schweinemagd Das mit den Kindern ist ein guter Punkt. Ich habe meinen Text noch mal gelesen an dieser Stelle. Da sollte ich deutlicher machen, dass sie keine Spielgefährten oder Schmusetiere für Kinder sind. Ein größerer Hund beispielsweise wird vieles von seinen Kindern hinnehmen ohne darunter ernstlich zu leiden. Er ist weniger zart und verletzlich als Meerschweinchen, kann nicht herumgetragen werden und damit auch nicht herunterfallen und er ist normalerweise von Natur aus mehr den Menschen zugewandt.

    Ich weiß, dass alle 4 Videos zusammen über eine halbe Stunde erfordern. Wenn Euch das zuviel Zeit ist, wären das erste und vielleicht das zweite Video schon sehr aussagefähig. Es würde mich sehr interessieren, wie Ihre die Ansätze dieser Halterin einschätzt und das Verhalten bzw. die Reaktion ihrer Tiere.

    Besonders wichtig finde ich auch ihre Ansicht, dass Meerschweinchen durchaus das Schmusen genießen können, wenn sie sich daran gewöhnt haben. Sie meint, dass das Hochnehmen selbst das Problem sei, nicht der anschließende Kontakt. Das kann ich von 4 von 5 unserer aktuellen Tiere bestätigen. Sie sind auf dem Schoß entspannt, aber ganz freiwillig hochnehmen lässt sich nur Dachsi - und das erst seit kurzem, nachdem er schon rund 5 Jahre bei uns gelebt hat.

    Das Problem mit der Gewichtsreduzierung einzelner Tiere innerhalb einer Gruppe sehe ich natürlich auch. Die Frage für mich ist - und das ist wirklich als offen Frage gemeint - ob die schlanken Tiere bei einer Reduzierung nicht trotzdem genug essen würden.

    Folgende Ansätze sehe ich für eine solche Reduzierung, falls das nicht alles ohnehin gemacht wird:

    • Heu nur vom 1. Schnitt und da ruhig auch mal eines, was nicht die Lieblingssorte ist. Das erscheint mir als eine große Chance, das Heu ja aufgrund des fehlenden Wassers schon in kleinen Mengen einen relativ großen Anteil an den täglichen Kalorien hat.
    • Kein weiteres Trockenfutter wie getrocknete Kräuter u.ä. geben. Die haben vermutlich das gleiche Problem wie Heu, dass 20g davon z.B. soviel ist wie über 100g Frischfutter.
    • Alle Saaten nur noch geben, wenn es wirklich nötig ist. Das heißt für mich: Maximal 3-5 Sonnenblumenkerne pro Woche. Aromatische Saaten nur, wenn es wegen der Verdauung nötig ist. Mehlsaaten gar nicht geben.
    • An Gemüse kalorienreiche Sorten gar nicht geben wie Topinambur, Süßkartoffeln u.ä. Anderes Gemüse wie Kartotten, Tomaten, Paprika u.ä. nur als Leckerchen aus der Hand füttern.
    • Kalorienbomben wie jegliches Trockengemüse, Erbsenflocken, sonstiges Trockenfutter weglassen.
    • Auch bei Wiese ruhig die größeren, härteren Halme überwiegend wählen. Und wenn weniger beliebte, aber gesunde Sachen noch übrig sind, nicht gleich nachlegen.

    Darüber hinaus kann man natürlich durch Verteilen des Futters u.ä. für mehr Bewegung sorgen. Und wenn Helga sich weniger bewegt, wird sie auch weniger davon abbekommen als die anderen.

    All das wäre natürlich falsch, wenn sie ein gesundheitliches Problem hätte und nicht nur falsches Essverhalten durch ihre Vergangenheit u.ä. sowie Trägheit durch zuviel Gewicht.

    Und was ich noch ergänzen möchte: Was ich schreibe, habe ich selbst zum Teil erst vor Kurzem angefangen zu probieren. Man sollte das also durchaus kritisch prüfen - hier noch mehr als es immer sinnvoll ist.

    Bei langhaarigen Schweinchen stelle ich es mir noch schwieriger vor, den Zustand zu beurteilen. Hilfsweise würde ich überlegen:

    • Ist sie besonders groß?
    • Wie ist ihr Sohn im Vergleich in Bezug auf Größe und Gewicht?

    Von unsere 6 Schweinchen dieser Gruppe waren nur 2 sehr kurz auf bzw. knapp über 1300g. Da waren beide m.E. klar zu dick. Ein Weibchen sollte angeblich weniger wiegen als ein Böckchen. Helga müsste dann also deutlich größere sein als unser m.E. mindestens mittelgroßen Jungs.

    Zum anderen würde ich überlegen, ob die anderen, die Du als Vergleich nimmst, zumindest teilweise nicht auch zu gut im Futter stehen. (Ich hoffe, das ist nicht verletzend für Dich. Das will ich gewiss nicht.)

    Ich gehe davon aus, dass Meerschweinchen auch mit lauter gesundem Futter zu dick werden können. Und zudem sind zumindest Erbsenflocken m.E. reine Dickmacher. Daher und weil sie süchtig machten bei uns, habe ich sie schon lange weggeworfen.

    Wenn Helga so ruhig ist, finde ich das so oder so bedenklich.

    Eine Blutuntersuchung könnte da schon Sinn machen. Ob mehr hilfreich wäre, weiß ich nicht. Sollten die Blutwerte in Ordnung und sie ggf. einfach zu dick sein, könntest Du - so schwer es auch ist - versuchen, sie zum Abnehmen zu bringen. Dann müsste sie ja lebhafter werden.

    Da ich gerade wieder einige Artikel vorbereite, möchte ich Euch bitten, mir wieder zu helfen bei einem kontroversen Thema. Der Titel lässt ja schon ahnen, worum es geht.

    Früher hieß es, Meerschweinchen seien einfach zu haltende, gut für Kinder geeignete Tiere. Heute liest man in Deutschland bei Meerschweinchenfreunden meistens "Meerschweinchen sind reine Beobachtungstiere". Dass die frühere Ansicht falsch ist, brauchen wir in dieser Runde vermutlich nicht zu diskutieren. Da sind wir uns einig. Aber ...

    Ich gehe derzeit davon aus, dass die zweite Ansicht genauso falsch ist. Folgende Argumente habe ich u.a. dafür:

    • Meerschweinchen sind wie z.B. Hunde sehr soziale Tiere mit einem festen Gruppenverband und klarer Hierarchie. Und sie sind intelligent genug um ihren Namen zu lernen, einzelne Worte zu verstehen u.s.w.
    • Es gibt einige Halter, die die Tiere anscheinend nicht überwältigen, wo sie aber trotzdem sich problemlos angreifen und auch zum Teil kraulen lassen.
    • Meerschweinchen sind keine Wildtiere mit der Freiheit und den Vorteilen, die das bringt (neben den Nachteilen). Sie müssen mit uns Menschen zurechtkommen und wir können ihr Leben bereichern - oder nicht.
    • Spätestens wenn ein Schweinchen vorübergehend oder dauerhaft pflegebedürftig wird, merken die Halter in den meisten Fällen, dass die Tiere durch den engeren Kontakt viel zutraulicher werden. Dabei ist dieser Kontakt sogar oft mit unangenehmen Dingen verbunden wie Wundspülung, Gabe von wenig schmackhafter Medizin u.ä.
    • Und in solchen Krankheitfällen würde man sich von Anfang an wünschen, ein vertrautes, entspanntes Verhältnis auch bei Nähe zu haben. Wie oft waren Halter schon mit Päppeln, Einfangen, Wiegen u.ä. überfordert!

    Aber warum wird dann derzeit hierzulande oft behauptet, Meerschweinchen wollten nicht angefasst werden, würden sich höchstens aufgeben, wenn man sie auf den Schoß nimmt u.ä?

    Ich glaube, wir sind hier "auf der anderen Seite vom Pferd gefallen"!

    Nachfolgend findet Ihr vier Videos, die jeweils nur rund 10 Minuten lang aber leider in Englisch sind. Die Halterin sagt und zeigt aus meiner Sicht, dass Meerschweinchen systematisch zu einem engen, vertrauten Verhältnis geführt werden können und dann nicht ängstlich sind oder sich aufgegeben haben. Manches an ihrer Haltung ist anders, als wir es in Deutschland in unseren Kreisen für richtig halten. Aber zum einen muss ja nicht das, was hierzulande als richtig gilt, wahr sein. Zum anderen kann sie ja in mancher Hinsicht Recht haben, in anderer weniger oder nicht.

    Ich habe in den ersten Jahren nach meinem Wiedereinstieg in die Meerschweinchenhaltung die Tiere möglichst gar nicht angefasst - auch weil 4 der ersten 5 extrem ängstlich waren. Aber mittlerweile sehe ich, wie entspannt die gleichen Schweinchen werden können, vermutlich nicht nur wegen der langen Zeit, sondern auch, weil ich seit einiger Zeit aus verschiedenen Gründen viel mehr körperlichen Kontakt mit ihnen habe.

    • Wie seht Ihr das Thema?
    • Wo liege ich falsch?
    • Was fehlt noch?

    Auf Feldern habe ich - neben den moralischen Bedenken, einem anderen etwas wegzunehmen - immer Sorge, dass da irgend etwas gesprüht worden sein könnte, das den Schweinchen nicht bekommt. Aus beiden Gründen nehme ich eigentlich nie etwas, das auf Feldern, bewirtschafteten Wiesen oder - wegen Pestiziden - am Feldrand wächst.

    Ich habe schon Fotos von Leuten gesehen, die Maispflanzen in Balkonkästen oder Töpfen ziehen. Wie MacGullygosh schon schrieb: Es geht ja nicht um die Maiskolben und damit auch nicht um voll entwickelte Pflanzen.

    Also dann bleibt der Bambus auf jeden Fall draußen aus dem Garten…

    Wegen des Wucherns brauchst Du diese Entscheidung nicht zu treffen. Wie ich schon schrieb, wuchern alle Arten von Fargesia nicht. Wenn Du Dir Pflanzen anschaust, musst Du nur auf den lateinischen Namen achten: An erster Stelle steht immer die Gattung, an zweiter die Art, ggf. an dritter die Sorte.

    Die Arten von Fargesia, die ich kenne, haben auch schön zarte Triebe und im Verhältnis sehr viele Blätter - die ja die Schweinchen nur essen.

    Ich baue auch nur wenig gezielt für die Meerschweinchen an. Es lohnt sich m.E. nicht, wenn man nicht viel Aufwand investieren will.

    Sehr pflegeleicht und jährlich wieder viel Blattmasse bringend sind Topinambur. Die Knollen sind für Meerschweinchen eher zu kalorienreich. Als Mensch kann man sie aber gut essen. Da die Pflanzen zum Wuchern neigt, habe ich die Knollen in einen großen Topf ca. 5cm unter die Oberfläche gelegt. Ich hatte sie in der Lebensmittelabteilung gekauft. Ich schneide dann, wenn die Triebe etwa 1m hoch geworden sind, über einige Tage hinweg von jeweils einem Teil die obere Hälfte ab und gebe sie den Schweinchen. Sie treiben dann neu aus und können auf diese Weise im Spätsommer noch einmal "geerntet" werden. Überwintern tun sie bei uns im Topf, die oberirdischen Teile schneidet man ab, wenn sie verwelkt sind.

    Ich hatte auch schon Samenmischungen für Schildkröten in Balkonkästen gesät. Das sind im Grunde genommen ausgewählte "Unkräuter". Entsprechend unkompliziert sind sie, aber die Menge lohnt sich auch nicht, weil sie ja nur wachsen, wenn es draußen auch viel "Wiese" zu finden gibt.

    Zudem bekommen die Schweinchen von unserem Gemüse aus dem Garten: Tomaten, Gurken, Salat, Blätter von Kohlrabi u.ä.

    Von Bambuspflanzen habe ich 2 Arten hier: eine im Kübel, eine ausgepflanzt. Wenn man sie auspflanzen will, sollte man unbedingt nur einer Art der Gattung "Fargesia" wählen, da diese im Gegensatz zu vielen andere Arten nicht wuchern, nur langsam breiter werden. Bambus braucht aber immer genug Wasser. Da er immergrün ist, muss er auch im Winter gegossen werden. Bei mir hat es 2-3 Jahre gedauert, bis ich mit gutem Gewissen etwas abschneiden konnte, weil die Pflanzen erst einmal wachsen sollten.

    Im Winter habe ich mitunter im Haus und ohne Erde "Weizengras" gezogen. Das ist dann natürlich nur eine Pflanzenart und ich würde es daher auch nicht in rauen Mengen geben. Aber als kleiner Grasersatz ist das beliebt.