Beiträge von Silke

    Ich gehe von zwei gegenläufigen Wirkungen von Feuchtigkeit bei Hitze aus:

    Negativ ist, dass die gleiche Temperatur bei höherer Luftfeuchtigkeit unangenehmer und für den Körper belastender ist. Daher verstehe ich auch das Argument, dass man die Gegend nur im Freien anfeuchten sollte zur Abkühlung. Ersatzweise könnte man wiederholt lüften, aber das ist ja gerade an heißen Tagen tagsüber nicht möglich, ohne die Temperatur hochzutreiben.

    Positiv ist, dass bei Verdunstung Kälte entsteht. Deshalb schwitzen wir Menschen ja: Durch den Schweiß auf der Haut wird diese etwas gekühlt. Da Meerschweinchen anscheinend nicht schwitzen können, könnte man das ersetzen, indem man das Fell mit einem sehr feuchten Lappen abwischt.

    Auch bei wenigen im Gehege aufgehängten sehr feuchten Handtüchern könnte der Effekt positiv sein. Das würde ich aber davon abhängig machen, wie hoch die Luftfeuchtigkeit im Raum ohnehin schon ist. Bei trockner Luft könnten die Vorteile überwiegen, bei feuchter vermutlich eher die Nachteile.

    DieWildenKerle Meiden sie die Lieblingshäuser, wenn Du Kühlakkus o.ä. darauflegst? Dann hätten sie ja nur die Abkühlung und nicht die anscheinend für manche Schweinchen unangenehme Berührung mit Kaltem.

    Ich würde auch auf Ausspülen durch sehr viel Flüssigkeit setzen und Versuche mit den o.g. Mitteln. Maximal würde ich, wenn es sich wirklich als Stein erweisen sollte, den mit einer Schlinge holen lassen, falls Dein Tierarzt diese Methode beherrscht.

    Unsere Tierärztin sagte, es gibt Meerschweinchen, bei denen schon wenige Wochen nach der Operation wieder ein neuer Stein da ist. Zweimal operieren lassen würde ich nicht. Das ist ja eine schwere Operation und wie oft will man die machen lassen?

    Ich wünsche Euch, dass Ihr eine gute, harmlose Lösung findet, die funktioniert!

    Bei uns war es auch ausnahmsweise mal warm. Für ein paar Stunden dürften es rund 30 Grad gewesen sein. Um 21 Uhr waren es schon wieder nur knapp 20 Grad. Es ist schon erstaunlich wie unterschiedlich auch im gleichen Land die Temperatur sein kann.

    Unsere Jungs waren heute wieder draußen. Natürlich habe ich darauf geachtet, dass sie immer zumindest teilweise Schatten hatten. Als Abkühlung habe ich einen Teil des Rasens im Gehege zweimal mit der Gießkanne gewässert. Da ich neben den "Kleinen" saß, konnte ich beobachten wie sie des öfteren über den feuchten bis nassen Boden gegangen sind und teils auch dort saßen.

    Die 4 waren zwar, als ich nachsah alle nicht in einem besonnten Papptunnel, zur Sicherheit habe ich die aber doch mit verändertem Sonnenstand wieder in den Schatten versetzt. Einen Sonnenschirm hatten sie zusätzlich im Gehege.

    Sollte es morgen noch wärmer werden, würde ich die Schweinchen doch ausnahmsweise im Haus lassen.

    Da Du vermutlich nicht ausschließen kannst, dass die beiden Weibchen trächtig sind, würde ich sie erst einmal so behandeln als wären sie es. Das heißt auch, dass alle Behandlungen auch für trächtige Tiere und ihre ungeborenen Jungen unschädlich sein müssen.

    Laut Packungsbeilage ist das Milbenmittel nur für Rinder zugelassen und soll bei keiner anderen Tierart verwendet werden. Der Wirkstoff Ivermectin ist sicherlich nicht ungewöhnlich zur Anwendung bei Meerschweinchen. Warum der Hersteller diese Warnung ausspricht, weiß ich nicht. Vielleicht sind irgendwelche Hilfsstoffe problematisch, die m.W. nicht immer deklariert werden müssen.

    Jedenfalls muss ein geeignetes Milbenmittel gegen Milben alleine wirken. All die anderen Mittel bereiten nur unnötigen Stress und sind auch nicht immer ungefährlich. Kieselgur ist z.B. beim Einatmen gefährlich.

    Wenn die Sachen bisher nicht geholfen haben bei dem einen Weibchen, werden sie es auch bei Fortsetzung nicht tun. Entweder müsste ein anderes Mittel gegen Milben her oder Milben sind gar nicht das Problem. Es könnte ja wie gesagt ein Pilz oder eine Wundheilungsstörung sein wie ich sie bei Simba erlebt hatte.

    Gute Besserung für die Kleine - und ein gutes Einleben für beide.

    Ist das die einzige Stelle?

    Dann würde ich auf Pilz tippen. Es scheint dort auch einen hellen Belag zu geben, falls das Foto nicht täuscht.

    Ein Wirbel ist an der Stelle nicht?

    Josia hat im Zentrum seines Krönchens einen relativ großen kahlen Fleck. Der ist schon sehr lange - vermutlich immer - so und kann daher kein Pilz o.ä. sein.

    Das sieht ja nach großen Fortschritten aus!

    Was mir auf dem oberen Foto auffällt: Falls die Rampe im rechten Teil so bleiben soll, wäre das für Meerschweinchen sehr viel zu steil. Es mag sehr junge, gesunde Tiere geben, die das schaffen würden, aber garantiert keine älteren oder geschwächten Tiere.

    Du könntest das entschärfen, indem Du die Rampe zweiteilig machst, mit einem "Podest" in der Mitte o.ä. Auch hilft es etwas, wenn man die Rampe unten erhöht anfangen lässt, indem sie z.B. auf einem kleinen begehbaren Absatz liegt. Der muss nur groß genug sein, dass ein Meerschweinchen bequem in Länge und Breite daraufpasst.

    Zusätzlich hilft es, wenn man die Rampen mit Kokosmatte oder einem anderen sehr griffigen Material belegt. Das reicht aber nicht aus, um eine zu steile Rampe auszugleichen. Es macht nur eine mäßig steile besser begehbar.

    Heimtierhaltung ist oft problematisch, aber auch sehr viele Wildtiere leiden lange und heftig. Zudem können Wildtiere Heimtiere nie ersetzen, weil ihre auch nur ansatzweise Zähmung und Nähe unverantwortlich wäre.

    Das ist aber kein Grund auf ein Leben mit Tieren zu verzichten. Tiere sind aus meiner Sicht für Menschen und gerade auch heranwachsende wichtig und tuen den Menschen gut - und umgekehrt die Menschen den Tieren. Natürlich müssen dazu der Sachverstand, die finanziellen und räumlichen Möglichkeiten, die Zeit und die Liebe beim Menschen vorhanden sein.

    Diese Überlegungen finde ich nicht egoistisch. Denn bei einer guten Tierhaltung profitieren beide Seiten sehr stark. Solange es viele Tiere gibt, die ein Zuhause suchen, ist das ganz offensichtlich. Aber selbst wenn es die nicht mehr gäbe: Wegen schlechter Halter kann ich doch Tieren und Tierarten nicht das Lebensrecht absprechen.

    Unsere Chance ist es mit unserer eigenen Haltung, mit persönlichen Gesprächen und dem Einsatz hier im Forum willigen Haltern zu helfen, das bestmögliche für die Tiere zu tun und dabei selbst viel Freude (und den unvermeidlichen Kummer) zu haben. Das wird nicht das Leid in der Welt beenden - auch nicht für Meerschweinchen. Aber wir können im Kleinen große Unterschiede machen.

    Mit staatlicher Überregulierung erreicht man m.E. kein gutes Ergebnis. Es gibt Regeln zur Haltung von Haus- und "Nutz-"Tieren. Diese werden oft nicht konsequent eingefordert, selbst wenn Verstöße bekannt sind. Wenn z.B. Kaninchen alleine in einem kleinen Außenstall gehalten werden, was offensichtlicher ist als üble Haltung von Meerschweinchen im Haus, sollte man dort die vorhandenen gesetzlichen Möglichkeit nutzen und nicht weitere Regeln schaffen.

    Beispielsweise hat m.E. niemand das Recht zu sagen: Ein Züchter darf vermehren, ein Privathalter darf es grundsätzlich nicht. Dafür gibt es keine auch nur annähernd ausreichende Rechtfertigung aus Tierwohlsicht. Und nur das könnte ja eine solche Regelung rechtfertigen.

    Genetische Kenntnisse brauchten Meerschweinchenhalter seit Jahrtausenden in Südamerika und seit Jahrhunderten in Europa nicht, um gesunde Jungtiere zu bekommen. Erst die verantwortungslose Züchterei gerade auch der anerkannten Zuchten führte zu den vielen Gefahren, die nun im Erbgut der Hausmeerschweinchen lauern. Aber auch heute kann ich mit einigen grundlegenden Informationen und Sorgfalt mit großer Wahrscheinlichkeit gesunde Meerschweinchen hervorbringen. Ich muss eben auf Inzucht und die angezüchteten Gefahren achten bei der Auswahl der Elterntiere.

    Bitte versteht mich nicht falsch. Ich rufe nicht dazu auf, bei dem vorhandenen Überschuss an Meerschweinchen selbst auch noch Nachwuchs zu verursachen. Ich sage nur, dass kein Mensch und kein Meerschweinchen Züchter braucht.

    Meinst Du, dass Ilse weniger isst oder normal isst und trotzdem abnimmt?

    Ich gehe bei Dir davon aus, dass es, wenn Du es nicht hier erwähnst, keine Symptome gibt, die auf ein akutes Problem hindeuten würden.

    Das vorausgesetzt, würde ich es mit selbstgemachtem Brei mit kalorienreichen Zutaten wie Sonnenblumenkerne, Leinsamen, Schwarzkümmel u.a. versuchen. Zudem habe ich zeitweise den Brei mit Löwenzahnsaft angerührt. Dieser soll ja auch appetitanregend sein. Auch versuche ich es bei Breigabe mit Bittertropfen. Das ist einfach ein Versuch, der über eine Unterstützung der Leber und Anregung der Verdauung vielleicht helfen könnte. Ich tue dann 2-3 Tropfen in den Brei. Beides wurde bei uns bisher willig genommen.

    Josia ist zur Zeit auch zu dünn. Neben 1-2 Breigaben pro Tag, die er liebt, setze ich ihn mit Futter, dass die anderen nicht bekommen sollen, in einen Transportbehälter. Er freut sich, wenn er dort hineingesetzt wird über das Futter, kann ungestört und in Ruhe fressen und nagt an der Tür, wenn er fertig ist.

    Wärme anzubieten ist für ein geschwächtes Tier sicherlich auch immer gut, zumal das hilft weniger Energie zu verbrauchen. Aber das machst Du vermutlich ohnehin.

    Es kommt m.E. sehr auf das Wetter an. Hier bei uns im Norden geht auch bei 30 Grad fast immer noch Wind und es ist sehr selten drückend oder schwül. Zudem ist Wärme auf dem Rasen deutlich leichter auszuhalten als z.B. auf offenem Boden. Große beschattete Flächen sind natürlich trotzdem wichtig, wenn die Sonne teilweise das Gehege erreicht. So vertragen unsere Jungs auch 30 Grad problemlos stundenlang im Gartengehege.

    Aber gut beobachten muss man bei Wärme schon. Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass z.B. ein zunächst schattiger Tunnel verlassen wird, wenn im Laufe der Zeit die Sonne darauf scheint.

    Und selbstverständlich würde ich kein durch Krankheit o.ä. geschwächtes Tier bei sehr hohen Temperaturen hinaussetzen. Auch einem Langhaar-Schweinchen mit nicht rundum kurz geschnittenem Fell würde ich das nicht zumuten.

    Zur Klarstellung will ich sagen: Ich behaupte nicht, dass durch den Leim Menschen oder Tiere Schaden nehmen müssen. Nur finde ich es sinnvoll abzuwägen, wenn man sich etwas neu baut.

    Ich decke Holz, auf dem die Meerschweinchen liegen können, mit wasserdichtem Molton (oben und unten Baumwolle, innen PU-Folie, Meterware mit Zickzackschere geschnitten geht da nichts auf) ab. Das habe ich mit Klettband festgemacht oder sonst befestigt. Natürlich kann man dann noch anderen Stoff darüberlegen. Damit wird die Oberfläche nie verpinkelt.

    Bei Beinen aus Holz hält sich bei uns die Verschmutzung sehr in Grenzen. Ich habe sowohl roh gelassenes Holz als auch solches, dass ich mit Leinöl bearbeitet hatte. Unbehandeltes Leinöl dringt gut ein, ist völlig ungiftig und reduziert das Eindringen in das Holz. Aber es schützt nicht komplett. Und man muss aufpassen mit den getränkten Pinseln oder Lappen, weil sie sich lange herumliegend theoretisch entzünden kann.

    Alternativ kann man natürlich z.B. Beine aus Metall verwenden.

    Ich musste bisher noch nie etwas für unsere Schweinchen gebautes wegwerfen oder auch nur abschleifen. Allerdings stören mich auch einzelne kleine Flecken nicht. Es stinkt aber nichts.

    Das sieht für mich wie OSB-Platten aus.

    Persönlich verwende ich nur Leimholz sowie Kanthölzer und Glattkantbretter (also Massivholz). Nur für die Einstreubereiche nutze ich Sieb-Film-Platten. Dort kann aber aufgrund der Bauweise nichts angenagt werden. Meine Überlegungen dazu sind:

    Spanplatten, MDF, OBS u.ä. enthalten extrem viel Leim, der an einer offenen Oberfläche überall ausdünsten kann. Das will ich weder den Schweinchen noch mir zumuten. Ich weiß, dass es Grenzwerte für diese Ausdünstungen gibt, aber die sind anscheinend auf fragwürdige Art bestimmt.

    Alles was Meerschweinchen annagen könnten - und dazu gehören Häuser, Tunnel und Unterstände in jedem Fall - würde ich zudem schon deswegen mit möglichst wenig Leim haben wollen. Denn selbst wenn zunächst keiner nagen sollte, kann sich das durch Stress o.ä. jederzeit ändern.

    Leimholz hat natürlich auch etwas Leim, aber eben extrem viel weniger als alle Platten aus einer Masse aus Spänen o.a. Holzstückchen und Leim. Zudem ist der Leim beim Leimholz nur an den kleinen, wenigen Nähten an der Oberfläche, nicht auf der ganzen Fläche. Bei Sieb-Film-Platten ist der Leim auch nur an den dünnen Kanten offen. Das gleiche gilt für Multiplex oder Sperrholz.

    Herzlich Willkommen in unserem Forum!

    Das Bild ist für mich zu unscharf und nicht aussagefähig genug. Schau mal bitte hier, ob Du mit dieser Beschreibung selbst weiterkommst RE: Geschlechtsbestimmung oder stelle gerne - ggf. auch zusätzlich - neue, aussagefähigere Bilder ein.

    Es wäre für uns sehr interessant zu wissen: Wann wurde Euer Böckchen kastriert und wann wurden das Junge geboren? Wichtig wäre auch: Wann hatte das Weibchen möglicherweise zuletzt Kontakt zu anderen Böckchen?

    Aska scheint das Schmerzmittel deutlich zu helfen! <3

    Ich hatte es zunächst nur einmal täglich gegeben. Dann habe ich auf zweimal erhöht und die Feinjustierung der Dosis versucht. Die scheint jetzt zu passen.

    Natürlich kann ich so eine winzige Menge nicht ganz genau abmessen, aber über Verdünnen, Mischen und Reduzieren der Menge sollte es hoffentlich nahe genug an die passende Menge herankommen.

    Ihr Gehege ist jetzt an ihre Bewegungsmöglichkeiten angepasst und das hilft ihr auch. Davor hatte ich gesehen, dass sie z.B. heftig an ihrem Laufrad nagte, während sie davor saß. Anscheinend schaffte sie es nicht mehr einzusteigen und war darüber frustriert. Ich habe es dann man gleichen Tag so niedrig wie möglich eingestellt und ein Stück Hanfmatte davorgelegt. So kann sie es wieder nutzen und ich habe das Nagen nicht mehr gehört. :)

    Ihren Wohnzimmerauslauf will sie immer noch aufsuchen. Gestern war ich etwas später hochgekommen. Das saß sie an ihrem "Protestplatz" - dem Ausstieg aus dem Gehege. Ich lockte sie sofort, aber sie kam nicht. Nach leichtem Anklopfen wachte sie auf und kam direkt zu mir zum Herausnehmen. <3

    Das wäre mir auch zu teuner. Ich hatte aber nicht das spezielle Haus gemeint, sondern die verlinkte Lösung, in der man einfach nur Akkus auf Häuser oder Unterstände - oder eine niedrige Etage - legt und bedeckt. Das würde ja bei vorhandenen Akkus keine Kosten verursachen.

    Dem Beipackzettel nach zu urteilen, ist das Mittel leider nicht ganz harmlos. Und es soll auch nicht bei Tieren unter 3 Monaten, unter 1000g oder bei kranken oder genesenden Tieren angewandt werden. Zudem wären das bei unseren 6 Meerschweinchen pro Monat rund 34 Euro für dieses Mittel - bei rund 6 Monaten Gefahr durch Zecken kommt da einiges zusammen.

    Aber Zecken sind natürlich auch nicht harmlos. Da muss jeder wohl selbst abwägen und ggf. probieren, ob es funktioniert.

    Ich glaube, die Frage bezog sich auf die Abkühlungsmaßnahme für das Meerschweinchen Monte.

    Ein Meerschweinchen kann überhitzen und im schlimmsten Falle an einem Hitzeschlag sterben. Ein Abkühlen und Befeuchten der Füße noch ehe es ganz kritisch wird, halte ich da für entschieden ungefährlicher bzw. sinnvoll. Natürlich würde ich kein Eiswasser verwenden, aber das hast Du sicherlich nicht gemacht.

    Bei einem regelrechten Hitzeschlag ist geeignete Kühlung als Sofortmaßnahme sogar sehr wichtig. Mehr dazu findet man z.B. hier: https://www.meerschweinchenberatung.at/g_tipp14.html

    Wir sollten hier nicht Zuchten schönreden, indem wir von idealen oder besonders guten Züchtern ausgehen. Genauso wenig hilft es von besonders unfähigen oder gewissenlosen Züchtern auszugehen. Eher wäre es sinnvoll von durchschnittlichen Zuchten zu reden. Und diese haben systemische Probleme, die eine vereinzelte Nachzucht bei Privatleuten mit Tierverstand nicht hätte:

    Viele Rassezielen sind - wie oben schon dargelegt - gegen das Tierwohl.

    Um persönliche Zuchtziele zu erreichen, braucht ein Züchter m.W. 40 oder 80 oder 100 Tiere. Das ist einfach viel zu viel für eine gute Haltung im Hobbyrahmen. Und es ist alles andere als eine Rechtfertigung, die Tiere daher schlechter zu halten als ein verständiger Privathalter. Niemand zwingt eine Züchter zur Zucht, er verdient kein Geld damit und er nutzt den Tieren damit nicht. Es geht rein um die persönlichen Interessen des Züchters. Und die rechtfertigen keine Abstriche.

    Und eine guter Züchterin sammelt unglaublich viel Wissen. Darüberhinaus haben sie Kontakt zu viele (potentiellen) Meeriehalterinnen. Sie sind also auch Multiplikatoren, Sie können also auch Wissen teilen und so für mehr Wissen bei den Halterinnen sorgen und auch bei schwierigen Fällen beratend zur Seite stehen.

    Leider halte ich dieses Überlegung auch nur für bedingt richtig. Weil Züchter eben u.a. aus o.g. Gründen so viele Kompromisse machen müssen und ihre Jungtiere letztlich möglichst rechtzeitig an den Mann bringen müssen, sind ihre Erfahrungen und Empfehlungen oft wenig hilfreich:

    Oft empfehlen Züchter z.B. Trockenfutter, vermutlich weil sie selbst ohne das nicht auskommen. Aber kein gesundes Meerschweinchen braucht Trockenfutter! Es schadet ihm eher. (Bitte das Thema auf Wunsch am geeigneten Ort diskutieren - hier geht es nur um ein Beispiel.)

    Ich habe Texte und Videos von einer sicherlich tierlieben Züchterin gesehen, die die Fellpflege von Langhaartieren schönredet. Dabei sieht man selbst auf ihrem Video, dass das dem Tier gar nicht gefällt.

    Und nur zu gut bekannt ist die Behauptung von Züchtern (sicherlich wieder nicht von allen, aber von viel zu vielen), dass man gut 2 oder 4 Baby-Böckchen zusammenhalten könnte. Es sei unproblematisch, wenn sie Geschwister seien o.ä. Ich bin sehr für Bockgruppenhaltung, aber einfach und für jedermann geeignet ist das sicherlich nicht. Von Erzieher mal ganz abgesehen.

    Es ließen sich weitere Beispiele anführen.