Beiträge von Silke

    Mir ist kein fertig zu kaufendes Gehege aufgefallen, dass eine ausreichende Grundfläche hätte. Diese wird heute oft - auch von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz - mit dem Mindestmaß 2qm angegeben für Meerschweinchen. Und Mindestmaß heißt ja nicht, dass es gut ist für die Tiere, sondern nur das Minimum. Ich schreibe das, weil vermutlich Dein neues Gehege keine 2qm Fläche haben dürfte.

    Damit will ich nicht kleinlich sein, sondern nur darauf hinweisen, dass es für 2 miteinander vertraute Meerschweinchen, die bisher anscheinend deutlich weniger Platz hatten, vielleicht viel erscheint. Für eine Vergesellschaftung und das anschließende Zusammenleben mit einem weiteren Tier finde ich das aber deutlich zu klein.

    Deine Weibchen sind anscheinend als sehr junge Tiere zu Dir gekommen. Sie werden es unter Umständen nicht leicht haben, sich an einen weiteren Artgenossen zu gewöhnen. Und dabei kann viel oder wenig Platz ein wichtiger Faktor sein. Nur mit genug Platz können sie einander aus dem Weg gehen oder wegrennen, wenn es Stress gibt. Das wird bei einer erfolgreichen Vergesellschaftung mit der Zeit zwar ruhiger, aber erstens kann es Wochen oder Monate dauern, bis es richtig harmonsich ist, und zweitens kann es eben auch vorher am Platz scheitern.

    Daher ist meine Frage: Könntest Du ihnen rund um die Uhr mehr Platz bieten? Ich denke da an mindestens 3qm Grundfläche. Eine zusätzliche Ebene kann eine Bereicherung sein, aber sie ersetzt keine Grundfläche aus verschiedenen Gründen.

    Und bitte verstehe mich nicht falsch: 3 harmonische Meerschweinchen haben ein deutlich schöneres und gesünderes Leben als 2. Ich will Dir in keiner Weise von einem Kastraten abraten. Es geht mir nur darum wie das zum Erfolg führen kann.

    Meine Einschätzung

    2. Welches Verhalten sieht man und was bedeutet es?

    Das neue Böckchen geht sehr stark auf die anderen zu, ist teilweise sehr aufdringlich, lässt aber nach, wenn er zurückgewiesen wird durch Kopfnuss, angedeutetes Beißen in seine Richtung oder Pippidusche. Mit der Zeit steigert sich seine Aufregung, aber dann findet er auch wieder etwas Ruhe zum Hinlegen und Putzen und Gähnen. Er wirkt, außer als Gatsby aufdreht, nicht aggressiv.

    Intensives Schnuppern am Hinterteil, Versuche zu Besteigen und Aufscheuchen sind Dominanzgesten. Hinlegen, Putzen und Gähnen signalisieren: ich will Entspannung. Das Brommseln ist m.E. hier eine Mischung aus Dominanzgeste und Umwerben. Kopfhochwerfen oder gar Aufbäumen, offenes Mäulchen und Querstellen sind Drohgesten.

    Ab etwa Minute 8 eskaliert es, als er wiederholt versucht, auch Gatsby zu besteigen. Sie wehrt sich dagegen und schnappt auch bald zu. Sein Fell in ihrem Mäulchen sieht man deutlich danach.

    Gatsby wehrt sich also gegen seinen Anspruch, will aber vor allem mehrfach der Situation entfliehen. Sie steht an der Tür zum Gehege und will dringend dorthin ausweichen. Sie droht dem Neuen mitunter, aber seit ihrem Angriff, rennt sie letztlich immer wieder vor ihm davon. Ihr Frust oder der befürchtete Kontrollverlust oder die Aufregung lassen sie sehr aggressiv werden gegen ihre vertrauten Gruppenmitglieder. Sie jagt sie, schnappt nach ihnen und reißt auch Fell aus. Teilweise rennen sie auch einfach in einander was sie zum Hacken bewegt.

    Die anderen Weibchen scheinen kein Problem mit dem Neuen zu haben, leiden nur mitunter unter dem Aufruhr im Zusammenhang mit Gatsby.

    3. Was hätte man tun können, um den Tieren besser bzw. zusätzlich zu helfen?

    Für 5 Meerschweinchen hätte die Fläche größer und durchgehen mit Stoff belegt sein sollen. Die Tiere hätten dadurch eher etwas zur Ruhe kommen oder einander aus dem Weg gehen können.

    Dem neuen Böckchen hätte vermutlich eine Zeit der Gewöhnung an die neue Umgebung und evtl. auch an die neuen Artgenossen geholfen, gelassener zu sein. Vermutlich wäre es auch gut gewesen, wenn er sich zunächst alleine mit dem Auslauf - den die anderen ja kannten - hätte vertraut machen können.

    Viel Frischfutter von Anfang an hätte helfen können, die Tiere gemeinsam entspannte, positive Erfahrungen machen zu lassen. Sie waren keineswegs so aggressiv, dass das nicht angenommen worden wäre.

    Als die Situation immer turbulenter wurde, hätte ich Gatsby in das Gehege gelassen, wie sie es ja wollte. Falls der Neue sich daraufhin nicht wieder entspannt hätte, hätte ich ihn auch für ein paar Minuten herausgenommen, um zur Ruhe zu kommen. Ich vermute aber, dass es ohne Gatsby sowieso schnell ruhiger geworden wäre. Das hätte den verbliebenen 4 Tieren eine Gegelegenheit gegeben, sich ruhig miteinander vertraut zu machen. Sobald Gatsby wieder zum Auslauf zurückkehren wollte, hätte ich sie wieder dazu gelassen.

    Durch die Pforte zum Gehege hätte ich vorerst nur alte Gruppenmitglieder gelassen. Damit hätten sie selbst entscheiden können, wann und wie lange sie mit dem Neuen zusammensein wollen, statt dazu gezwungen zu werden.

    Ich hätte versucht, bei Bedarf die Tiere mit Worten zu beruhigen.

    4. Wie ist die Vergesellschaftung ingesamt zu bewerten?

    Die Vergesellschaftung hätte m.E. keineswegs abgebrochen werden müssen.

    Wenn Gatsby rechtzeitig hätte weggehen dürfen, hätte sie auch keinen Biss abbekommen.

    Ein kleiner Biss im Bereich des Mäulchens bei einem Tier, dass selbst aggressiv war, wäre für mich kein Grund abzubrechen. Er ist vermutlich bei Minute 15 passiert, als die beiden sich halb angesprungen haben. Es war nicht einmal eine richtige Rauferei. Und zuvor hatte man nie einen Versuch von dem Böckchen gesehen zu beißen.

    Mit richtiger Unterstützung durch den Halter, wären 4 der 5 voraussichtlich schnell friedlich miteinander umgegangen und Gatsby hätte sich vermutlich auch bald ganz untergeordnet, wenn sie dafür Zeit und Raum gehabt hätte.

    4 verbliebene Weibchen mit neuem Kastraten

    Little Adventures: Failed Guinea Pig Introduction

    Vergesellschaftung: von 1:50 - 15:05 Minuten

    1. Welche Beteiligten gibt es und was ist die Gruppensituation?

    Die Halterin scheint erfahren zu sein. Die verbliebenen Weibchen schätze ich auf 1-3 Jahre. (Die Angabe unter dem Video war anscheinend zu der Zeit veraltet.) Gatsby hatte in der kurzen Zeit nach dem Tod des bisherigen Böckchens versucht, die Führung der Gruppe zu übernehmen und die anderen schikaniert. Das neue Böckchen scheint ausgewachsen, aber noch jung zu sein.

    Vergesellschaftungen von Meerschweinchen

    Worum geht es hier?

    Wir hier im Forum haben unterschiedlich viele Vergesellschaftungen selbst durchgeführt. Aber selbst die Halter mit sehr viel Erfahrung haben einen beschränkten Einblick in die Verhaltensweisen, Ansätze und Möglichkeiten bei Vergesellschaftungen. Das ist allein schon durch die vorhandenen Tiere, den Platz und die eigenen Überzeugungen, die zur Vorbereitung und Begleitung der Vergesellschaftungen führen bedingt.

    Daher kam mir die Idee, dass wir uns hier über Videos von Vergesellschaftungen austauschen. Es geht nicht darum, die Fehler anderer Halter zu kritisieren oder den einen immer richtigen Ansatz zu finden. Trotzdem glaube ich, dass wir durch die Besprechung von solchen Videos viel von den dortigen Abläufen und von einander lernen können. Und darum geht es hier ausschließlich: Unsere eigenen Meerschweinchen und die anderer Ratsuchender immer besser unterstützen zu können - auch bei Vergesellschaftungen.

    Dazu schlage ich folgende Struktur vor:

    1. Welche Beteiligten gibt es und was ist die Gruppensituation?
    2. Welches Verhalten sieht man und was bedeutet es?
    3. Was hätte man tun können, um den Tieren besser bzw. zusätzlich zu helfen?
    4. Wie ist die Vergesellschaftung ingesamt zu bewerten?

    Die erste Frage sollte derjenige, der ein neues Video vorschlägt, als Einleitung beantworten. Wichtig sind m.E. besonders das Alter und Geschlecht der beteiligten Meerschweinchen sowie ihr sozialer Hintergrund, ihre Stellung in der Gruppe und die Gruppensituation zum Zeitpunkt des Videos.

    Selbstverständlich zeigt ein Video nur einen kleinen Ausschnitt. Eine Vergesellschaftung oder zumindest das Zusammenwachsen als Gruppe dauert zumindest bei erwachsenen Tieren oft Wochen oder Monate. Die Übergänge von Vergesellschaftung zu Zusammenwachsen sind dabei fließend.

    Trotzdem bin ich überzeugt, dass wir aus solchen Videos und ihren Einschätzung viel für unsere kleinen Freunde lernen können und freue mich auf einen regen Austausch.

    Danke für die Fotos Deiner beiden schönen Schweinchen!

    Unseren Zwerghamster nenne ich auch meistens "die Maus" oder "Mäuschen" und mit letztem rufe ich sie auch mindestens so oft wie mit ihrem Namen "Aska".

    Ich habe Deine Bilder so eingebunden, dass sie nicht abgeschnitten angezeigt werden. Ich hoffe, das ist Dir recht?

    Hier ist auch eine Kurzanleitung für das Einbinden von Bildern: Wie füge ich ein Bild ein?

    Das Gras im Frühjahr ist immer sehr reich an Eiweiß und hat im Verhältnis weniger Rohfaser. Das lässt sich nicht vermeiden. Die Lösung ist m.E. das, was Lillygypsy beschrieben hat: sehr langsam von ganz kleinen Mengen ausgehend steigern.

    Es mag sein, dass manche oder vielleicht sogar viele Meerschweinchen einen schnelleren Einstieg in die Wiesenfütterung vertragen. Aber es werden nicht alle sein. Und daher wäre ich lieber ein paar Wochen zu vorsichtig, als zu schnell zu steigern und dann Durchfall oder Aufgasung als Folge zu haben.

    Sie müssen ja in der Zeit nicht hungern oder auf Frischfutter verzichten, sondern bekommen nur etwas länger das "Winterfutter".

    Danke für die Zutatenliste! Es ist interessant, dass sie sich sehr stark von der des zufällig von mir verlinkten Wiesenmashs unterscheidet.

    Bei Deinem Produkt befindet sich kein einziger artgerechter Bestandteil in der Liste. Ich zitiere hier mal Wikipedia zum Hauptfutter der nächsten wilden Verwandten des Hausmeerschweinchens:

    Sie ernähren sich, wie alle Meerschweinchen, ausschließlich von Pflanzen (herbivor) und sind dabei stark an Süßgräser (Poaceae) gebunden, zusätzlich fressen sie Blüten und Samen anderer Pflanzen.

    Andere Quellen nennen auch Blätter und Zweige u.ä. in kleineren Mengen. Aber Grünzeug ist nach allen mir bekannten Quellen der Hauptnahrungsbestandteil.

    Zu dem von anderen als nächsten Verwandten gerechneten Cavia tschudii ist m.W. nicht viel bekannt über die Ernährung. Aber sie dürften als Pflanzenfresser in extremen Höhenlagen keine viel nährstoffreichere Kost haben als Cavia aperea.

    Wegen dieser Kost mit viel Rohfaser und wenig Nährwert wachsen die Zähne - alle nicht nur die Nagezähne - lebenslänglich sehr schnell.

    Unsere Hausmeerschweinchen sind ihren wilden Verwandten relativ ähnlich und auch von den Indios werden und wurden sie m.W. mit Grünfutter und Gemüseabfällen ernährt.

    Gesunde Meerschweinchen, die nicht vernachlässigt werden, sind normalerweise eher zu dick als zu dünn. Es macht daher m.E. keinen Sinn, sie mit hoher Nährstoffdichte zu "mästen". Sie bewegen sich ja in dem immer sehr kleinen Lebensraum viel weniger und fressen vermutlich oft schon als Beschäftigung eher zuviel als zu wenig.

    Wenn Tiere in Außenhaltung ohne solches unnatürliches Futter abnehmen würden, wären m.E. die Haltungsbedingungen und die Gesundheit zu überprüfen.

    Davon abgesehen finde ich fast ein Drittel Luzerne gefährlich für Meerschweinchen.

    Herzlich willkommen bei uns im Forum!

    Für die Planung der Erweiterung finde ich es wichtig, zunächst zu wissen, wie sich Deine Gruppe zusammensetzt in Alter und Geschlecht.

    Solltest Du z.B. mehrere Böckchen dabei haben, ist die Wahrscheinlichkeit leider groß, dass sie nicht dauerhaft zusammenleben können als 1 Gruppe. Zudem ist natürlich wichtig, dass die ggf. vorhandenen Böckchen alle kastriert sind und ggf. die Kastrationsfrist ohne Weibchen absitzen - falls es keine Frühkastrationen sind.

    Die nächste Frage ist die, wie das bisherige Gehege aussieht und gebaut ist. Vielleicht lässt es sich ja einfach erweitern?

    Ich nehme jetzt mal, um es konkret zu machen dieses Beispiel für Wiesenmash. Hier ist die Zusammensetzung: Wiesenfaser, Kräuterwiesengras, Leinkuchen, Leinöl, Karottenchips, Apfelessig, Rote Bete, Flohsamenschalen, Kräutermischung.

    Was ist der Vorteil davon?

    Der am besten geeignete Bestandteil ist m.E. das Heu, da hier sonderbarerweise Kräuterwiesengras genannt wird. Das Heu ist habe anscheinend gehäckselt oder sonst wie zerkleinert. Wenn man es dann noch einweicht, gibt man faserigen Brei statt Heu. An Heu kauen Meerschweinchen lange, weil es eben relativ lange, fest Halme sind. Das ist viel sinnvoller als eingeweichtes, kleingeschnittenes Heu.

    Dass es gerne gegessen wird, ist nachvollziehbar wegen der anderen Bestandteile wie getrocknetes Gemüse, Leinkuchen und Trockenkräuter. Gesund sind diese Bestandteile aber für Meerschweinchen m.E. nicht. Beispielsweise enthält frisches Gemüse noch einiges an Vitaminen, das bei Trocknen und Lagern zum Teil verloren geht.

    Flohsamenschalen setze bei Durchfall ein. Aber als Standardzutat scheint mir das fraglich bis gefährlich, weil es auch sehr stopfen kann.

    Zudem frage ich mich, was "Wiesenfasern" sind und wie sie gewonnen bzw. aufbereitet werden.

    Bei einem alten, kränklichen Pferd, das nicht mehr genug kauen kann, mag das vielleicht angebracht sein, aber nicht bei gesunden Meerschweinchen - bzw. bei denen m.E. überhaupt nicht.

    Bitte fasse das nicht als Angriff oder Vorwurf auf. Ich schreibe es nur aus Sorge, dass diese und andere Moden, die von der Tiernahrungmittelindustrie gefördert werden, nicht im Sinne der Tiere sein dürften.

    Heute haben wir 1 volle Woche von sehr friedlichem Zusammenleben bei Fuchsi und Fridolin geschafft!

    Es gab, soweit ich es mitbekommen habe, nur einmal kurzes Klappern. Der Grund war, dass ich einen Papptunnel gegen einen anders geformten Haseltunnel ausgetauscht hatte und das ihnen als Ersatz nicht reichte. Den Papptunnel habe ich dann schnell daneben gestellt und damit war wieder alles gut.

    Pezzi Da da ich in letzter Zeit öfters an Dich und Deine Tiere gedacht habe, will ich hier in diesem Thema mal fragen, ob sich schon etwas ergeben hat für das Außengehege.

    Natürlich interessiert mich auch wie es mit Deiner Gruppe insgesamt geht, wobei das ja in Dein anderes Thema gehört.

    Ich hatte das auf den Augeninnendruck bezogen. Der bei dieser Erkrankung ja eher erhöht sein kann und dann das Auge zerstören und auf jeden Fall auch Schmerzen verursachen kann. So hatte ich es zumindest gelesen. Zum Glück hatte noch keines unserer Tiere dieses Problem.

    Zu den Fragen

    Für die Vergesellschaftung hatte ich das vorhandene Gehege genutzt. Dafür gab es mehrere Gründe:

    • Da die beiden oft ziemlich nervös reagierten, hatte ich die Hoffnung, dass sie in der vertrauten Umgebung vielleicht weniger aggressiv sein würden.
    • Ich ging davon aus, dass ich mich tagelang intensiv um die beiden kümmern müsste, was auch der Fall gewesen war. Das war einfach in dem Zimmer, wo ich mich meistens aufhalte, sehr viel einfacher, als im Bad, was die anderer Alternative gewesen wäre.
    • Im Bad hatten sie viele negative Erfahrungen, an die sie vielleicht in ihrem Verhalten angeknüpft hätten.
    • Weniger als 2qm wären m.E. für die beiden unmöglich gewesen, da Fridolin Fuchsi 3-4 Tage wild gejagt hat, solange ich ihn nicht daran gehindert habe. Auf engerem Raum hätte Fuchsi keine Chance gehabt zu fliehen.
    • 4-5qm wären mir lieben gewesen, aber das wäre hier kaum möglich gewesen.

    Dass Jungs einen Bereich, den sie länger bewohnt hatten, für sich beansprucht und verteidigt haben, habe ich mehrfach erlebt. Bei unbekannten Bereichen ist mir das nicht bewusst aufgefallen.

    Das Gehege ist ja jetzt ungefähr über Viertel größer und mehr ist leider ohne große Einschränkungen für mich nicht möglich. Zudem würde ich der Vierergruppe zu viel wichtigen Lebensraum wegnehmen und das möchte ich auch auf keinen Fall.

    Die beiden sind weiterhin sehr friedlich miteinander. Es ist für mich ganz erstaunlich wie behutsam und gut sie miteinander kommunizieren. Kleine Zeichen oder ein leises Quietschen reicht, um den anderen etwas auf Distanz zu bringen. Sie verbringen viel Zeit in der Nähe des anderen. Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die Zeit mit den Großen ihnen doch sehr geholfen hat, besseres Verhalten zu erlernen. Das wenden sie jetzt an. Ob das für ein dauerhaftes friedliches Zusammenleben reicht werden wir sehen. Sie können es jedenfalls.

    Aus Sorge, dass das was wir jetzt erreicht haben wieder zerbrechen würde, würde ich mit der erneuten Zusammenführung von allen voraussichtlich bis zum Ende des Jahres warten wollen. Dann wären die Kleinen auch in etwa aus allen Rappelphasen heraus und etwas ruhiger. Aber das ist nur ein Plan. Es kann sich in jede Richtung anders entwickeln.

    Schön dass Fienchen bei Dir schon so zutraulich ist! Das ist wirklich erstaunlich.

    Das Verhalten im Video wäre in unserer Bockgruppe normal. Ich würde es so interpretieren, dass Fienchen am Anfang ziemlich aufdringlich war und sich nicht einfach abweisen ließ als Bob nicht wollte, dass sie ihm am Mäulchen schnuppert oder Futter wegnimmt. Deshalb hat er ihr dann auf eine friedliche Art gezeigt, wer das Sagen hat. Treiben finde ich eine harmlose Art der Unterwerfung.

    Ist das in einer Haremsgruppe anders?

    Ich hatte einmal in meiner Verzweiflung bei unserem Zahnschweinchen versucht durch Pellets, die fast nur aus Heu gemacht waren, zu geben. Ich hatte sie aufgeweicht, wegen der Zähne. Leider war das nicht erfolgreich. Es wurde genauso wenig genommen wie anders Futter was ich anbot.

    Wenn Du diese Pellets neu gekauft hast, müsste eine Zutatenliste auf der Verpackung stehen. Das würde mich interessieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass gepresstes Heu alleine besser schmeckt als normales Heu.

    Dass der Tierpark solche Pellets anbietet, hat meines Erachtens nicht gesunde Ernährung als Motiv, sondern soll den Besuchern etwas möglichst Unschädliches bieten, was sie den Tieren geben können und was gut zu handhaben und nicht schnell verderblich ist. Leckerchen zu füttern macht einfach den Besuch attraktiver für die Menschen und das Angebot verhindert, dass noch schlechter geeignetes Futter gegeben wird.

    Ich habe schon verschiedentlich eine Reptilienwärmeplatte unter mehreren Lagen Handtuch liegend genutzt. Hier ist z.B. eine Auswahl für ein Wärmeplatte. 28x15cm o.ä. sollte sie mindestens groß sein. Das Stromkabel musst Du natürlich gut sichern, aber das geht ja.

    Ich habe die zunächst auf eine angenehme Temperatur gestellt und anfangs immer mal kontrolliert. Dann hatte ich sie wochenlang ununterbrochen eingeschaltet. So heiß, dass es brennen könnte wurden meine Platten nie. Ich schätze, es waren maximal 20-30 Grad mehr als die Umgebungstemperatur. Prüfen würde ich das bei jeder neuen Platte natürlich trotzdem.

    Wenn ich sie auf Einstreul legen wollte, würde ich eine Holzplatte o.ä. dazwischenlegen.

    Man könnte auch noch einen Temperaturregel einsetzen, aber das hätte bei uns keinen Mehrwert gebracht, obwohl ich schon einen gekauft hatte.

    Selbstverständlich muss das Tier jederzeit die Wärmequelle jederzeit verlassen können.

    Deine Frage finde ich sehr berechtigt. Ich vermute aber, dass es nicht die 1,2 der 3 Punkte gibt, die für alle alten Meerschweinchen gelten. Das kam ja auch in dem verwandten Thema Typische Alterserscheinungen an mehreren Stellen vor.

    Ältere Schweinchen sollten daher noch genauer beobachtet werden, als jüngere, wo sie kleinere oder nur beim genauen Hinsehen erkennbare Probleme haben. Ich denke da an mindestens folgendes:

    Einschränkungen in der Beweglichkeit und Kraft können erfordern, dass man Rampen flacher macht und Stellen entschärft, die älteren Tieren Probleme machen. Das Futter sollte dann bequem zugänglich sein für sie. Heuhaufen könnrn für ältere Tiere vermutlich unangenehm sein wegen der erhobenen Kopfhaltung, wenn sie Schmerzen haben in der Wirbelsäule oder weniger Kraft.

    Ich würde einem alten Tier versuchsweise einen Platz mit künstlicher Wärme anbieten, solange es in der Wohnung nicht deutlich über 20 Grad hat. Falls Helga den nicht nutzen sollte, kannst Du es ja wieder abschalten und nur für akute Krankheitsphasen nutzen. Eine Reptilienwärmeplatte zusammen mit einem Handtuch darüber wäre sicherlich einen Versuch wert.

    Es könnte, je nachdem wie sich das Gewicht entwickelt, ein geschicktes Zufüttern in Form von Knollen- und Fruchtgemüse, was sie sonst nicht oder selten bekommen, sinnvoll. Ich würde bei einem recht alten Tier wie Helga nicht erwarten, dass es das Gewicht eines vergleichbaren zwei- oder dreijährigen Tieres hat, aber es sollte auch nicht zu weit nach unten gehen.