Beiträge von Silke

    Zu einem erwachsenen Schweinchen als Ergänzung wurde ja schon das wichtigste gesagt. Natürlich kann es nur ein Weibchen sein, wenn Ihr jetzt schon ein junges Böckchen habt. Zwei Böckchen und zwei oder drei Weibchen endet früher oder später leider meistens in viel Stress oder auch Beißerei.

    Meine persönliche Empfehlung ist zusätzlich, dass Ihr jetzt, wo sie noch so jung und alleine sind, erst recht viel Zeit mit ihnen verbringt. Wenn sie sich verstecken sollten vor Euch, könnt Ihr Euch einfach in das Zimmer setzen, etwas lesen und zwischendurch mit ihnen reden. Meistens lernen Meerschweinchen auch schnell Futter aus der Hand zu nehmen. Wir geben Gemüse wie Karotten, Paprika, Gurke u.ä. nur in jeweils einem Stückchen pro Tier aus der Hand. Dann ist das eine gesunde Leckerei. Grünfutter lege ich natürlich in größeren Mengen einfach hin - und Heu ebenso.

    In Notstationen warten vielen Schweinchen auf ein gutes Zuhause. Falls Ihr noch eines oder zwei aufnehmen wollt, schaut Euch am besten nach einer guten Notstation um.

    Herzlich Willkommen,

    wenn der Kleine mit jetzt 7 Wochen alt ist und vor 2 Wochen kastriert wurde, könnte es u.U. zu spät gewesen sein. Wieviel wiegt er denn aktuell?

    Siehst Du die Hoden?

    Nach zwei Wochen sollte bei einer Frühkastration keine Wunde mehr zu sehen sein - höchstens vielleicht nur die Reste der Rasur an der OP-Stelle. Aber dazu und zum Gesamthema werden sich vermutlich noch andere Leute hier melden.

    Grundsätzlich brommseln auch kastrierte Böckchen. Und sie sollen auch die Weibchen besteigen, wenn diese brünstig sind. Das ist wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Weibchen. Man kann sich also über jeden Kastraten freuen, der "seiner Pflicht" nachkommt. Bei manchen ist das leider nicht der Fall oder lässt mit der Zeit nach.

    Herzlich willkommen hier im Forum!

    Leider ist der Anlass ja kein schöner. Mit dieser Abnahme und dem aktuellen Gewicht wird das arme Tier es nicht mehr lange schaffen. Daher würde ich schnell handeln und die noch nicht versuchten Diagnosemöglichkeiten nutzen.

    Das wären ein Röntgen des Körpers aus mindestens 2 Richtungen und eine Blutuntersuchung. Dazu wäre dann m.W. relativ viel Blut nötig, da es vermutlich auch wichtig wäre auf Diabetes und auf Schilddrüsenfehlfunktion zu untersuchen. Nach dem Röntgen könnte noch eine Ultraschalluntersuchung Sinn machen, wenn sich ein Verdacht ergeben hat.

    Fütterst Du denn besonders nahrhaftes Futter, ggf. auch Brei zu, damit sie nicht noch weiter ab- und möglichst wieder zunimmt?

    Hat Dein Tierarzt Zusatzausbildungen und viel Erfahrung mit Heimtieren oder Kleinsäugern?

    Die meistens genannte Spezialisierung auf Kleintiere bedeutet nur, dass sie keine Kühe, Pferde u.ä., also Großtiere behandeln.

    Da Du hier um Rat fragst, möchte ich noch mal auf den Platz zu sprechen kommen. Unter genug Platz kann man viele verschiedene Dinge verstehen.

    Für zwei Böckchen, die noch nicht alt und gebrechlich sind, sollte es aus meiner Sicht eine Grundfläche von mindestens 3qm sein. Eine 2. Ebene kann hilfreich sein, wenn sie gut genutzt wird, ersetzt aber nie die fehlende Grundfläche. Daher wären z.B. 2 Ebenen mit jeweils 1,5qm deutlich zu klein. Wenn es gar ein fertig gekaufter Stall sein sollte, dann haben die meistens sogar noch deutlich weniger als 1,5qm Grundfläche.

    Ein Auslauf ist eine schöne Bereicherung. Aber wenn der nicht rund um die Uhr jeden Tag zugänglich ist, hilft er in schwierigen Zeiten nur bedingt. Ein Streit oder Angriff kann ja nicht warten, bis sie wieder Auslauf bekommen. Und da Meerschweinchen Tag und Nacht aktive und ruhige Phasen haben, weiß man nie, wann sie besonders viel Platz brauchen.

    Wir hatten hier bis zu 6 Böckchen, die sich leider längere Zeit nicht gut vertrugen und daher zunächst getrennt werden mussten. Für eine Zweiergruppe hatten wir dann rund 5qm Grundfläche. Für eine andere, die friedlich miteinander war, reichten auch vorübergehend rund 3,5qm. Letztlich konnten wir alle zu einer Gruppe zusammenführen, so dass sie viel mehr Platz hatten.

    Viel Platz ist keine Garantie, dass es unter Böckchen friedlich bleibt. Aber zu wenig Platz macht jede Streitigkeit viel schlimmer. Der Unterlegene kann nicht richtig flüchten und muss auch in angespannten Zeiten dicht bei dem anderen vorbeigehen oder liegen.

    Wenn sie immer wieder friedlich in der Nähe des anderen liegen können, macht das Hoffnung. Aber damit das Verhalten nicht ganz in die falsche Richtung kippt, würde ich möglichst viel dafür tun. Dazu gehört auch zu beobachten, ob der Streit hauptsächlich bei bestimmen Anlässen oder an bestimmten Stellen aufflammt.

    Das kann zum Beispiel eine Frischfuttergabe sein. Oder es gibt einen Schlafplatz, den beide besonders mögen. In jedem Falle sind alle Stellen, in denen einer gefangen werden kann sehr gefährlich. Das sind neben den oben schon erwähnten Häusern mit nur 1 Eingang oder 2 Eingängen über Eck u.a. auch Sackgassen, die sich hinter hinter Häuschen ergeben oder andere Engstellen. Wichtig ist auch dass es mehr Unterstände oder Tunnel o.ä. gibt als Tiere, bei Dir also mindestens 3 besser 4 oder mehr. Meerschweinchen lieben Deckung und sollten die auch immer finden können.

    Bei uns war es z.B. so, dass 2 Jungs sich immer wieder beim Heufressen anfingen zu bedrohen. Der eine wühlte im Heu, indem er scharrte, der andere deutete das als Drohgebärde, was es ja auch oft ist, und drohte zurück. Menschlich ausgedrückt, fanden vermutlich beide das aggressive Verhalten völlig unberechtigt und reagierten wütend darauf. Die Lösung war eine kleine Trennwand und Heu auf beiden Seiten. Dadurch mussten sie entweder nebeneinander oder durch das Holz getrennt gegenüberfressen. Damit entfiel die vermeintliche Bedrohung.

    Bei anderen Tieren werden es sicherlich andere Situationen sein. Ich habe unser Problem nur so ausführlich beschrieben, um zu zeigen, dass es sehr individuelle Auslöser für Streit und sehr individuelle Lösungen geben kann.

    Wenn bei Dir z.B. die Probleme in einer Ecke entstehen oder eskalieren sollten, würde ich die notfalls absperren durch ein kleines Brett, das Du befestigst. Dann könnte dem Unterlegene nicht mehr der Fluchtweg versperrt werden.

    Zwei Deiner Schweinchen sollten heute operiert werden, wenn ich das richtig im Kopf habe.

    Wie ist es denn verlaufen und wie geht es ihnen?

    Wenn Du jetzt keine Zeit oder Kraft hast zu antworten, habe ich volles Verständnis. Ich will Dich zumindest wissen lassen, dass ich an Euch gedacht habe.

    Alles Gute!

    Herzlich willkommen auch von meiner Seite!

    Besteigen ist bei Böckchen entweder eine Dominanzgeste oder es geschieht zum Abreagieren ihres Triebes. Wenn Du es über viele Monate nicht beobachtet hast und jetzt plötzlich wieder vermehrt, würde ich von Dominanzgeste ausgehen. Für diese gibt es m.E. immer einen Grund. Der kann - wie am Anfang bei Euch mit dem Einzug - eine große Veränderung in ihrem Leben sein. Aber auch schon kleinere Dinge, wie ein Umbau im Zimmer oder Gehege, fremde Leute im Haus, wenn sie das nicht gewohnt sind u.ä.

    Ansosnten wäre es auch möglich, dass die beiden über irgendetwas Streit bekommen hatten und der Ranghöhere jetzt versucht, wieder für klare Verhältnisse zu sorgen.

    Gibt es etwas, was der Auslöser sein könnte?

    Ob Du es erst einmal weiter laufen lassen kannst, hängt aus meiner Sicht davon ab, wie oft das passiert, ob auch gebissen oder anhaltend verjagt wird und wie es dem Unterlegenen geht. Vielleicht kannst Du dazu auch noch mehr schreiben.

    Der gemeinsame Kampf mit Dachsi endete leider am letzten Samstag.

    Wir hatten ja das Entwässerungsmittel und, als das keine Verbesserung seines Zustandes brachte, auch das Herzmittel erhöht. Danach war er plötzlich sehr entspannt aber auch sehr schwach. Gehen war gar nicht mehr möglich.

    Am Freitag abend dachte ich schon, er hört jetzt bald auf zu atmen. Gekämpft hat er nicht. Daher habe ich ihn einfach auf dem Schoß gehalten. Doch dann nahm er kurz danach zu meinem Erstaunen ein Haselblatt und dann auch noch weitere kleinen Mengen von Futter.

    Am Samstag war sein Zustand unverändert und ich hatte trotz des erhöhten Entwässerungsmittels mindestens seit dem Vortag keinen Harnabsatz beobachtet. Daher sind wir notfallmäßig zu unserer Stammtierärztin gefahren. Sie hat ihn gründlich untersucht und meine Eindrücke bestätigt. Er hatte auch trotz reduzierter Nahrungsaufnahme und Entwässerungsversuchen nicht abgenommen seit Mittwoch.

    Dann hat er plötzlich doch eine kleine Pfütze gemacht. Es war also zumindest kein vollständiges Nierenversagen o.ä. Daher haben wir noch schnell eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes eingeschoben. Harnleiter und -röhre, Blase und Nieren waren unauffällig, aber die Leber war stark verändert. Die Ärztin hält u.a. Neoplasien für wahrscheinlich. Das Herz haben wir dann gar nicht mehr untersucht.

    Zu dem Zeitpunkt war klar, dass ein weiteres Kämpfen und Leiden keinen Sinn mehr machen würde.

    Dachsi - Du fehlst uns sehr

    Ich würde es mit winzigen Stücken von Karotte und ggf. anderem festen Gemüse wie Pastinake, Petersilienwurzel, Knollensellerie u.a. versuchen. Ob die dann aneinenderkleben oder wie gewünscht rausfallen, muss man abhängig von dem spezifischen Ball probieren.

    Solche winzigen Stücke werden den Zähnen sicherlich nicht schaden - sofern das Karotten u.ä. überhaupt tun.

    Leider sind die m.W. nur richtig mit Microwelle nutzbar. Da ich die nicht habe, sind meine Erfahrungen mit Snuggle Safe auf einen Einsatz nach einer OP beschränkt.

    Was ich aber zu bedenken geben würde: Wenn im Stall im Winter Temperaturen nahe Null Grad sind, dürfte ein Snuggle Safe auch nicht lange die Wärme halten. Entscheidend ist ja immer der Unterschied zwischen der Umgebung und dem Snuggle Safe. Letztgenanntes darf ja nicht 50 oder 60 Grad heiß sein am Anfang, sondern vermutlich maximal rund 40 Grad. Dann sollte es nach meinen Überlegungen und nach dem was ich früher von anderen Haltern gelesen hatte im Stall im Winter nur kurz warm bleiben. Und z.B. 2 Stunden würden vermutlich mehr schaden als nutzen durch die entstehenden Temperaturschwankungen.

    Hast Du die Möglichkeit Strom zu nutzen im Stall?

    Dann hättest Du sicherlich viel bessere Möglichkeiten, die Temperatur gezielt und dauerhaft anzuheben.

    Was Dein Tierarzt erklärt hat, kann ich durch Beobachtung bestätigen: Als Miro noch gar nichts abbeißen konnte, nutze er durch das Breikauen auch seine Schneidezähne ab. Erstens wären sie sonst immer länger geworden und zweitens waren die Schnittflächen zwischendurch schräg und wurden ohne Abschleifen wieder gerade. Diese Abnutzung durch Brei war zwar nicht ausreichend - vor allem für die Backenzähne - aber sie fand statt.

    Bei uns in näherer Umgebung finde ich in den Geschäften vieles Gemüse nicht, dass ich den Schweinchen gerne geben würde. Dazu gehört schon, dass hier an Bittersalaten nur Chiccorée zu finden ist und auch das hauptsächlich im Winter. Ein sehr große Auswahl bekommt man online u.a. bei Grünhopper. Da unsere Tiere nicht genug fressen können, um Bestellungen lohnend zu machen, helfen wir ihnen mit. Bisher war die Ware außer einmal immer frisch und sehr lecker - auch für uns Menschen.

    Den Artikel von Frau Dr. Ruf habe ich gerade gelesen. Manches finde ich darin zu stark vereinfacht oder einseitig. U.a. ist Gras bzw. Wiese nicht immer gut, wie wir hier auch schon diskutiert hatten: Ist Gras bzw. Wiese doch nicht immer gut? Aber die Grundrichtung des Artikels halte ich auch für gut und wichtig.

    Zu der im ersten Beitrag erwähnten Abnutzung der Vorderzähne durch Streifen, aber nicht durch Stücke, ist mir nicht klar, wieso die Schneidezähne beim Abbeißen von Stücken oder einer ganzen Karotte nicht mindestens genauso abgenutzt werden sollen. Ein Meerschweinchen schiebt ja nicht eine ganz Karotte oder eine Karottenscheibe in den Mund und zerkaut sie dann mit den Backenzähne. Es nagt doch kleine Stücke mit den Schneidezähnen ab.

    Damit sage ich nicht, dass Streifen schlecht wären, ich versuche nur die Argumentation bezüglich der Schneidezähne nachzuvollziehen.

    Jeder Halter entscheidet selbst, ob er bei einem Züchter Meerschweinchen kauft oder nicht. Da es aber so viele schon lebende Tiere gibt, die in Notstation oder Tierheimen oder bei manchen privaten Haltern auf einen guten Platz warten, soll es in diesem Forum keine Werbung für Züchter geben.

    In diesem Sinn hätte ich auch bei dem Link weiter oben auch schon eingreifen sollen. Und ich werde da jetzt auch noch eine Anmerkung dazuschreiben.

    Da würde ich es auf jeden Fall heute noch mit Simeticon versuchen. Das alleine heilt aber gar nichts. Daher gebe ich dazu noch Colosan; andere geben Rodicare Akut. Auch die aromatischen Saaten finde ich dabei wichtig und nützlich.

    Wieviel Du von Espumisan geben muss, kann ich Dir nicht sagen. Ich verwende ja meistens 1 Kapsel von Magen-Darm Entspannung. Das ist wie gesagt vermutlich mehr als man braucht. Aber um die gleiche Menge Simeticon ins Schwein zu bekommen, müsstest Du 5,5ml Espumisan gegeben. Das würde ich einem Tier nicht antun. Vermutlich würden auch 1,5-2ml ein- oder mehrmals täglich reichen. Aber falls er das Mittel nicht mag, ist das dann auch viel.

    Ich hatte ja in dem oben verlinkten Artikel ausgerechnet, wieviel das Simeticon bei den verschiedenen Produkten kostet. Die Kaspeln sind deutlich billiger als die anderen Produkte und sie verderben nicht so schnell wie eine Flasche nach dem Öffnen. Man gibt ja nur den Inhalt einer Kapsel. Die habe ich auch schon auf 2 Gaben aufgeteilt.

    Ob die Zusatzstoffe bei Sab Simplex wirklich schädlich sind, kann ich nicht sagen. Aber es sind künstliche Sachen, die keinen Nutzen haben und nur zu sehr viel Volumen führen. Man müsste rund 3,5 ml (!) Sab Simplex geben, um die gleiche Menge Simeticon zu haben, die in einer Kapsel ist. Vermutlich braucht man nicht so viel, aber es dient hier der Veranschaulichung, wie wenig Simeticon in Sab Simplex ist.

    Vielleicht meinst Du daher Lillygypsy , dass sie Kapseln teurer seien?

    DieWildenKerle Ich habe auch noch nie gehört, dass ein Schweinchen Schaden daran genommen hat. Natürlich wäre das bei den Zusatzstoffen auch schwer feststellbar. Aber was ist der Vorteil von Sab Simplex gegenüber Klosterfrau Magen-Darm Entspannung oder anderen vergleichbaren Produkten?

    Da SabSimplex u.ä. unnötige oder sogar schädliche Zusatzstoffe hat und daher auch in viel größeren Mengen gegeben werden muss, gibt es dazu einen erläuternden Artikel: Simeticon - egal welches Mittel?

    Ich will noch erwähnen, damit es zu keinen Missverständnissen kommt: Ich gebe natürlich Colosan bzw. Simeticon nicht einfach so tagelang. Wenn es sich um eine beginnende Aufgasung handelt sollte nach meiner Erfahrung schon nach der ersten, spätestens nach der 2. Gabe (ggf. noch am gleichen Tag möglich) eine deutliche Verbesserung zu sehen sein. Dann brauchte ich es auch nicht weiter zu geben.

    Und wenn es nichts sichtbar verbessert, würde ich es auch nicht einfach weitergeben, sondern entweder zeitnah zum Tierarzt gehen oder noch mal versuchen festzustellen, ob das Tier nicht nur vollgefuttert ist. Wobei letztgenanntes ja nicht lange anhalten sollte, weil das Futter dann verdaut ist.

    Ackerschachtelhalm habe ich zur Zeit frisch in großer Menge zur Verfügung. Mein Problem ist, dass ich ihn nicht mit Brei vermischt in eine herkömmliche Spritze bekomme. Und ich weiß nicht, ob er die gleich Wirkung hätte, wenn ich ihn in den Mixer werfen würde.

    Wir hatten hier, Gott sei Dank, noch nie eine massive Aufgasung. Aber wenn ich merke, dass ein Schweinchen einen sonst nicht dagewesenen rundlicheren Bauch hat oder - bei unserem herzkranken Dachsi - schwerer atmet, dann gebe ich vorsorglich Colosan und Simeticon. Beides schadet ja nicht und ich gebe es daher lieber zehnmal zu oft als einmal zu wenig.

    So sehr ich von Colosan überzeugt bin, kann man damit alleine nicht immer genug bewirken. Das Simeticon hat uns schon öfters geholfen. Das kommt natürlich auch daher, dass wir zur Zeit zwei schwer angeschlagenen Schweinchen hatten und die sich nicht normal ernähren können und nicht genug bewegen.

    Also wenn Du zumindest Simeticon im Haus hast, würde ich es mal versuchsweise geben. Wenn Du auch Colosan vorrätig hast, würde ich heute abend und morgen früh beides geben. Dann sollte bei einer leichten Aufgasung eine deutliche Veränderung zu sehen sein.

    Miro

    Abschleifen am 17.09.24

    Bei diesem Termin war kein Problem zu sehen, das ihn am Fressen hindern sollte. Die Kauflächen waren alle benutzt, aber die Zähne waren insgesamt wieder erstaunlich stark gewachsen. Sie fingen an, die Zunge einzuengen - noch ohne eine Brückenbildung im eigentlichen Sinne - und dichter als normal an die Wange zu kommen. Aber es gab noch keinerlei Verletzungen dort.

    Nach der Narkose war Miro diesesmal wieder schnell fit und auch gleich warm. Ich habe nach Rückfrage den Verdacht, dass er bei den letzten beiden Terminen nicht oder nicht genug gewärmt worden war während der Behandlung. Ich habe aber nicht weiter nachgehakt, da ich davon ausgehe, dass der Tierarzt das ggf. aufgrund des Vergleiches und meiner Hinweise ohnhin gemerkt hat.

    Die Schneidezähne fand der Tierarzt wieder in Ordnung und hat nichts daran gemacht. Ich staune da immer wieder, weil sie gerade unten extrem lang wirken bei Miro. Aber der Arzt scheint damit richtig zu liegen.

    Situation seither

    Am Abend des gleichen Tages fing Miro an, kleinste Mengen von den Zweigen zu fressen! <3

    Beim zweiten Mal am gleichen Abend war es schon deutlich mehr. Und ganz wichtig finde ich, dass sofort wieder systematisch abgebissen bzw. abgeknabbert hat mit den Schneidezähnen, was ja schon lange nicht mehr oder kaum mehr ging. Schon dieses Fressen am ersten Abend war besser als alles in den letzten 3 Monaten!

    Seit gestern früh hat er meistens mit den anderen zusammen von neuem Grünzeug gefuttert und zwischendurch auch alleine dort oder an den Zweigen. Erstmals habe ich ihn da auch wieder systematisch Gras fressen sehen - und das bei mehreren Gelegenheiten. :)

    Heu oder Gemüse nimmt er noch nicht.

    Brei bekommt er natürlich noch 4-5 mal am Tag, da er noch nicht genug frisst.

    Sein Verdauungssystem kommt bisher mit dem plötzlich stark gesteigerten Grünfutter erstaunlich gut zurecht. Natürlich unterstütze ich mit Colosan und mitunter Simeticon sowie Löwenzahnwurzen, und den Zutaten aus dem Päppelbrei.

    Ackerschachtelhalm

    Seit Dienstag versuche ich ihm auch Ackerschachtelhalm zu geben, um den Zahnabrieb zu verstärken. Zunächst hatte ich auch Löwenzahn u.ä. untergemischt und versucht das mit Brei zusammen zu füttern. Aber es war ein riesiger Kampf, das in irgend eine Form von Spritze zu bekommen. Und da er Grünfutter ja wieder selbst frisst, versuche ich es jetzt nur noch mit Schachtelhalm.

    Hat einer von Euch eine erprobte Methode Grünzeug, hier speziell Schachtelhalm, über ein Spritze zu geben? Ich hatte es mit abgeschnittenen 1ml-Spritzen und mit einer umgebauten Version der Spritze von JR Farms versucht. In den Mixer tun will ich den Schachtelhalm nicht, damit er nicht zu fein wird.

    Und eine Spritze muss hier m.E. schon sein. Bisher hatte ich noch bei keinem Schweinchen nennenswerte Mengen von Brei ohne Spritze hineingebracht. Freiwillig wird der Schachtelhalm um diese Jahreszeit herum bei uns auch nicht mehr gefressen. Wahrscheinlich schmeckt er nicht mehr so gut wie im Frühsommer.

    Ausblick

    Nach den Erfahrungen der letzten Monate traue ich der Verbesserung noch nicht ganz. Dazu müsste es 2 Wochen lang besser werden und nicht so bleiben oder schlechter werden.

    Für 08.10. - also nach 3 Wochen - haben wir einen neuen Termin vereinbart. Falls es ideal laufen sollte, würde ich versuchen, ihn um 1 Woche nach hinten zu verschieben.

    Gestern und vorgestern war ich einfach zu müde, um ausführlicher zu berichten, und wollte ja auch nichts vorschnell schreiben.

    Dachsi

    Ergebnis Untersuchungen

    Gestern wurde wieder gründlich untersucht mit Abtasten, Abhören usw. und natürlich der Stand und die Veränderungen der letzten Wochen besprochen. Dann wurde Blut abgenommen und geröngt. Die Blutabnahme ging gut, wobei nicht so viel benötigt wurde, da nur Elektrolyte und Leber-Nierenwerte bestimmt werden sollten. Das wurde dann auch gleich in der Tierklinik gemacht.

    Die Elektrolyte sind alle im Normbereich, also auch Kalium. Damit scheidet das als Grund für seine deutliche Verschlechterung aus.

    Die Ärztin ist sich sicher, dass er zuviel Wasser im Gewebe hat, also mehr Entwässerungsmittel und vielleicht auch mehr für das Herz haben sollte. Auf der Röntgenaufnahme konnte sie die vorher schon vermuteten Wassereinlagerungen sehen.

    Das Herzmittel scheint nicht auszureichen, aber dazu müsste man noch mal einen Herzultraschall machen. Evtl. könnte auch ein anderes Problem an oder vor dem Herzen vorhanden sein.

    Die Leber war beim letzten Röntgen schon vergrößert, bei diesem noch mehr. Die Blutwerte zeigen auch ein Problem mit der Leber oder deren Überlastung an.

    Mit seinem gesundheitlichen Zustand wäre es auch nach Ansicht der Ärztin ohne deutliche Besserung nicht mehr lebenswert für Dachsi.

    Weiteres Vorgehen

    Die Dosis von Dimazon (Wirkstoff Furosemid) wird deutlich erhöht. Damit müsste eine Besserung noch in dieser Woche zu sehen sein. Leider soll es nicht sinnvoll sein, die Dosis des Entwässerungsmittels bedarfsorientiert immer wieder anzupassen und damit möglichst wenig davon geben zu können.

    Sollte sich sein Zustand deutlich verbessern, würden wir vermutlich zeitnah eine Herzultraschall-Untersuchung machen. Dazu will ich aber noch abklären, ob die Ärztin - die eine andere wäre - das machen würde, während Dachsi auf meinem Arm sitzt, damit der Stress für sein geschwächtes Herz und die beschränkte Atmung nicht zu groß wird.

    Zu Miro will ich nachher schreiben.