Kleine Erlebnisse mit Wildtieren

  • Da die meisten von uns nicht nur Meerschweinchen lieben, sondern allgemein Tierfreunde sind, fände ich es schön, wenn wir hier kleine Erlebnisse mit Wildtieren berichten könnten. Für größere Themen kann man ja ein eigenständiges Thema anlegen, aber auch kleine Dinge können ja wichtig oder sonst lesenswert sein.

    Heute hatte ich ein solches Erlebnis, von dem ich Euch erzählen möchte.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Aufruhr bei Krähen und Dohlen

    Als ich vorhin beim Abendessen saß, sah und hörte ich viele Dohlen und Krähen mit lauten Geschrei über dem benachbarten Sportplatz Kreis ziehen. Ich dachte sofort an eine Katze oder einen Greifvogel. Katzen können sie dann normalerweise oft verscheuchen und einen Greifvogel hätte sie vermutlich direkt angegriffen. So beruhigte ich mich selbst.

    Da die Vögel sich aber nicht beruhigten und noch weitere von einigen hundert Metern Entfernung zur Hilfe kamen, entschloss ich mich dann doch aufzustehen, nachzusehen und bei Bedarf zu helfen.

    Als ich den Rand des Sportplatzes betrat, sah ich keine Katze und auch keinen Greifvogel. Das wunderte mich. Denn warum regten sich rund 40 Rabenvögel so sehr auf?

    Dann entdeckte ich eine vermutlich junge Dohle, die im Netz des Fußballtores hing. Sie hing kopfüber, mit ausgebreiteten Flügeln, in verdrehter Haltung. Ich näherte mich ruhig und wollte sie von hinten kommend aus dem Netz befreien. Ich rechnete damit, dass sie dabei versuchen würde, mich zu beißen, aber selbst bei den deutlich größeren Rabenkrähen habe ich bisher nicht erlebt, dass das mehr als ein Zwicken ist.

    Als ich sie fast erreicht hatte, flatterte und wand sie sich noch heftiger - und sie kam dabei frei!!

    Sie flog davon und ich war sehr froh, dass ich die Aufregung der vielen Vögel nicht ignoriert hatte. Wie schrecklich hätte das für das arme Tier enden können!

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  • Danke für die Eröffnung dieses Themas. 😀👍🏽

    Auf der Wiese unserer Nachbarn haben Rotmilane ihr Nest in einem Apfelbaum. Sie fliegen immer in sehr geringer Höhe über unseren Garten und man kommt ihnen wirklich nahe. Sie fliegen oft mit ungefähr 5 m Abstand vorbei. Ein Tierfotograf erwähnte mal stolz, dass er gut getarnt 50 m nah an einen Rotmilan dran kam. Da musste ich doch echt lachen.

    Im Frühjahr kommt zunächst nur ein Rotmilan aus dem Winterquartier zurück. Er schreit dann mehrere Tage lang lautstark herum, bis die Familie komplett ist. Dann ist Ruhe.

    Bei und gibt es viele Katzen, die die vielen Mäuse jagen. Wir selbst haben keine Katze, aber bekommen dennoch ab und zu von ihnen eine tote Maus hingelegt. Die Maus lege ich dann immer auf die Spitze des Komposthaufens. Dort wird sie von den Rotmilanen zuverlässig abgeholt.

    Rotmilane und Turmfalken werden bei Regen nicht gerne nass. Dann sitzen sie oft auf dem Balken unter dem Dachvorsprung und schlafen dort.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Das Reh lebt in einem sehr kleinen Wäldchen / große Hecke hinter dem Haus unserer Nachbarn.

    Im Winter sieht man seine Spuren im Schnee, ansonsten über die Wildtiercamera. Es geht lieber über gepflasterte Gartenwege als über den Rasen. Es frisst v. a. im Winter gerne das Gras unter dem Trampolin und kontrolliert die Komposthaufen.

    Einmal hat es extrem stark geregnet. Da wollte das Reh offenbar nicht komplett durchnässt werden. Schlaues Tier. Also hat sich das Reh mitten am Tag unter das Dach auf die Terrasse unseres Nachbarn gestellt. Direkt vor dem Wohnzimmerfenster. Die Nachbarn haben vom Wohnzimmer aus sehr erstaunt zugesehen.

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  • Ohhh! Das ist ja schön!

    Wo lebst Du denn? Und wie groß ist denn der Nachbargarten und der Apfelbaum?

    Rotmilane sind ja ziemlich große Vögel ...

    Beißt das Reh auch Sachen in den Gärten an bzw. frisst es sie?

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  • Der Garten des Nachbarn geht nahtlos in die Streuobstwiesen des Nachbarn über. Und dahinter kommen viele weitere Streuobstwiesen. Das gilt für die Nachbarn zu beiden Seiten. Im Norden wohnt das Reh, im Süden der Rotmilan.

    Ja, Rotmilane sind ziemlich groß. Es sieht sehr prachtvoll aus - jedenfalls von unten im Flug.

    Nein, das Reh frisst keine Sachen im Garten. Oder wir haben es nicht erkannt und die Fraßstellen anderen Tieren zugeschrieben.🤔 😀 Es kommt auch nur im Winter in die Gärten. Im Sommer frisst es "ganz normal" in der Dämmerung auf der Wiese.

    Jetzt wollte ich gerade eben extra ein schönes Foto vom Rotmilan machen. Er war auch da wie gerufen und schrie herum. Aber er wollte nur hoch oben und dazu noch im Gegenlicht fliegen. Also gibt es (zumindest jetzt) nur Schattenbilder. Aber man erkennt wenigstens den typischen Gabelschwanz und die fünf "Finger" (Federn am Ende der Flügel).

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    2 Mal editiert, zuletzt von Schweinemagd ()

  • oooh ein tolles Thema 😍

    Ich wohne neben einem großen Naherholungsgebiet, wo ich eigentlich fast täglich Begegnungen mit Wildtieren habe, vor allem mit Rehen, Fasanen, Feldhamstern, Hörnchen, verschiedenen Raub- und Wasservögeln, etc. Aber das besondere Highlight sind für mich immer die Rotfüchse 😍

    Füchse sind meine absoluten Lieblingstiere, darum is es für mich jedes Mal etwas besonders, wenn einer meinen Weg kreuzt 😍

    Im Frühling sehe ich sogar manchmal Jungfüchse 😍😍😍

    Einen Fuchs gibt es, ich hab ihn Henry getauft, der hat seine Scheu von Menschen schon ziemlich abgelegt und spaziert auch manchmal ganz gemütlich einfach am Weg entlang 😄


    Die Schattenseite dieser Geschichte: viele Menschen sind so begeistert von den Füchsen, dass sie sie ständig mit Futter anlocken - das ist natürlich der Hauptgrund, warum Henry und manche seiner Freunde Menschen nicht mehr scheuen.

    Nur gibt es dann leider das Problem, dass einige Füchse anfangen, aktiv auf Menschen zuzulaufen (nicht in diesem Erholungsgebiet, aber zB in diversen Parkanlagen, denn in Wien gibt es eigentlich überall Füchse). Sie können dann mitunter sogar recht frech werden, versuchen Futter zu klauen etc, und das empfinden die Leute dann natürlich wieder als unangenehm... und dann werden die Füchse irgendwann zum "Problem"...

    Die Stadt Wien hat eh schon mehrfach dazu aufgerufen, Wildtiere stets mit Abstand zu bewundern und nicht mit ihnen zu interagieren, um genau solche Probleme zu vermeiden.

    Aber wir wissen ja leider alle wie Menschen so sind... 🙄

  • Ich füttere ja seit einigen Jahre ganzjährig die Wildvögel. Wenn die Amseln Nachwuchs haben, was ja 2-3 mal im Frühjahr bzw. Frühsommer der Fall ist, habe ich folgendes erlebt:

    Ich gehe in den Garten oder stehe auch nur hinter der Glastür, dann kommt mitunter ein Amselmännchen und schaut mich direkt an. Es sagt offensichtlich: Schau mal, uns ist das Futter ausgegangen. Dann sind zumindest die Rosinen - das Lieblingsfutter unserer Amseln - weg.

    Ich fülle dann schnell auf. Dabei kommen manche Amselmännchen auf weniger als 1 Meter zu mir heran, um gleich das begehrte Futter für ihre Jungen zu holen.

    Wenn sie keine Jungen haben oder erst noch die Eier ausgebrütet werden, fordern sie nicht so deutlich das Futter ein.

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  • Genau das gleiche erlebe ich bei unseren Meißen und Spatzen. Ich füttere nur im Winter. Aber wenn das Futter (besser gesagt Teile davon) leer ist, wird am Wohnzimmer an die Balkonglastür gepickt, die direkt neben dem Futterhaus ist. Dann gibt's Nachschub.

    Ich glaube auch, dass unsere Vögel uns kennen und von fremden Menschen unterscheiden können.

    finsterweiss : Das sind ja wirklich tolle Begegnungen mit dem Fuchs. Hier gibt es auch Füchse. Aber so nah habe ich noch nie einen gesehen.

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  • Das ist ein tolles Thema!

    Ich wohne im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses direkt am Stadtrand einer mittelgroßen Stadt. Gegenüber von dem Haus sind direkt Wiesen, Felder, ein Bach und etwas weiter schon Wald. Ich werde beim Morgenkaffee regelmäßig von Vögeln besucht, die auf dem Geländer einen Zwischenstopp einlegen oder sich im Winter einen Snack holen. Vorallem Elstern, Tauben und kleinere Singvögel. Man sieht aber auch regelmäßig einen Reiher.

    Für die Vögel und die Wildbienen, die in den Gartenmöbel nisten habe ich sobald es wärmer wird immer ein flaches Schälchen mit Wasser bereit und eile für Notfälle auch mal mit Zuckerwasser an.

    Aber dieses Jahr gibt es gleich zwei Highlights für mich!

    Zu Fuß 5min von meiner Haustür entfernt hat eine Biber einen Damm gebaut! Ich war so enttäuscht, als ich mitbekam, dass sein ehemaliges Zuhause einen Kilometer weiter abgerissen wurde, weil er zu effektiv war (???). Das Kerlchen ist einfach den Bach weiter runtergelaufen und hat innerhalb von Tagen ein neues Zuhause errichtet. Hoffentlich darf er hier bleiben. Dem Bauer, dem die Wiese dort gehört dürfte es eigentlich nur nützen.

    Das weitere Highlight sind Ringeltauben, die direkt über unserem Schlafzimmerfenster ein Nest gebaut haben. Wusstet ihr, dass Ringeltauben sich durch ein Fenster wie sehr kranke Meerschweinchen im Nebenraum anhören? Ich jetzt schon.. Am Anfang war da ein ganz schönes Getöse, von dem ich morgens bei Sonnenaufgang geweckt wurde, aber mit etwas Glück hat das Nest bestand und die Tauben einen guten Ort für ihren Nachwuchs.

    Ich habe schon viel über das traurige Schicksal von Tauben gelesen und bin froh so viele Tauben bei uns zu sehen, die von der Innenstadt in einen natürlichen Lebensraum gezogen sind und alleine gut auskommen.

  • Wie schön! Einen Biber bzw. sein Bauwerk konnte ich noch nie in meiner Umgebung beobachten.

    Ja, das mit den Stadttauben ist ein Elend und ein leider anscheinend nur schwer zu lösendes Problem. Aber Ringeltauben sind erfreulicherweise Wildtauben. Stadttauben sind dagegen die Nachkommen von gezüchteten Tauben und diese wiederum stammen von Felsentauben ab.

    Ich liebe den Ruf von Ringeltauben. Er ist für mich untrennbar mit schönen Kindheitserinnerungen aus dem Urlaub an der Ostsee verbunden. :)

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Da habe ich wieder etwas gelernt, danke!

    Wenn ich das nächste Mal zu der Stelle am Bach gehe mache ich mal ein Foto. Durch Biberdämme entstehen ganz neue Naturräume und ich finde es faszinierend zu sehen wie sich die Pflanzen drum herum verändern.

  • Wir haben hier in der Umgebung immer mehr Biber. Seit 2 Jahren auch ein Paar hier am Bach unterhalb des Dorfes. Die gestalten die Landschaft ganz schön um.

    In einer Stadt ganz in der Nähe ist der See im Park jetzt viel größer geworden und hat die Wege zeitweise überflutet. An einer anderen Stelle im Nachbarort hat sich ein ganz neuer See gebildet.

    Schade, dass man die Biber nie zu Gesicht bekommt. Man sieht nur ihre Spuren und Bauwerke - und die Tiere in der Wildkamera.

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    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Heute Morgen konnte ich zum ersten Mal das Zwitschern der Taubenküken hören, das Nest war also erfolgreich!

    Ich habe es auch geschafft einen Schnappschuss zu machen, allerdings sehr wackelig weil ich sonst aus dem Fenster gefallen wäre:

    Silke würdest du sagen das ist eine Straßentaube oder eine Ringeltaube? Ich bin mir immer noch unsicher.

  • Straßentaube oder eine Ringeltaube?

    Straße. Ringeltauben brüten nur in Bäumen. Das Weiße über dem Schnabel ist bei Ringeltauben niemals so groß. Hals und Brust sehen auch ganz anders aus.

    Tauben haben immer 2 Küken.

    Zuerst hatte ich einen Hund, als mir das nicht mehr genügte, hab ich mir einen Riesenschnauzer geholt.

  • Danke! Dann kann ich freudig berichten, dass eine Reihe an Straßentauben hier erfolgreich in die Natur gefunden hat!

    Sie leben hier wie die anderen Vögel und sind genauso scheu - im Gegensatz zu den Tauben in der Innenstadt.

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