Zwitschernde Meerschweinchen

  • Hallo zusammen :)

    Über Craig wurde mir bei der Adoption gesagt dass er gelegentlich zwitschern würde. Und tatsächlich hat er das auch bei uns schon ein paar mal gemacht. Natürlich mache ich mir jedes Mal Sorgen und frage mich ob er vielleicht gestresst ist in seiner Gruppe. Oder ob es einen anderen Auslöser für seine Angst geben könnte. Oder er Schmerzen hat.

    Ich gehe davon aus dass er nicht in akuten Stressituationen zwitschert, sondern es nach einer solchen Situation macht.
    Grund zu der Annahme habe ich, da ich mir einmal Sorgen um seine Zähne gemacht habe. Er war noch neu bei uns und mir fiel seine kleine Zahnlücke zwischen den Schneidezähnen auf. Dazwischen hingen Futterreste und noch etwas anderes irritierte mich. Dementsprechend musst ich ihn etwas länger untersuchen und mehrmals sein Mäulchen aufmachen. Er war sichtlich genervt.

    Zurück im Gehege fing er dann an zu zwitschern.

    Was mich immer wieder schockiert, dass er zum Teil in eine regelrechte Starre fällt. Also er ist dann nicht ansprechbar, nimmt keine Leckerlies, er reagiert einfach nicht. Das hatten wir auch schon 2x ohne dass er dabei gezwitschert hat. Bei beiden Malen konnte ich mir nicht erklären was los ist, vorher war auch nichts passiert. Es ist aber nicht jedes mal so dass er starr ist.

    Das Zwitschern fängt meistens sehr leise an, wie ein fiepen, wenn ich schnell eingreife und ihn mit Leckerlies ablenke hört er manchmal auf. Es ist also sehr unterschiedlich. Mal stoppt er wenn ich ins Zimmer komme, mal macht er einfach weiter.

    Habt ihr Erfahrungen mit zwitschernden Schweinchen? Was denkt ihr ist die Ursache?

  • Ich hatte schon mehrere Mädels, die öfters gezwitschert haben, wenn sie brünstig waren. Für sie scheint das mit derart viel Stress verbunden gewesen zu sein, dass sie diesen dann so herausgelassen haben.


    Mein Johnny ist der erste Kastrat, der hier jemals gezwitschert hat. Er macht dies auch nach Stresssituationen, oft kann diese auch schon Stunden her sein. Z. B. mir fällt ein Schlüssel runter und klirrt, ne Stunde später zwitschert er. Seine Mädels zoffen sich und es ist stressiger in der Gruppe, er zwitschert irgendwann los, obwohl schon lange wieder Ruhe ist. Nicht immer zwitschert er wegen allem, aber so im Schnitt alle paar Wochen mal.

    Er ist dann auch immer starr und lässt sich durch nichts (dauerhaft) vom Zwitschern abbringen. Meist ist das "Starrsein" schon ein erstes Anzeichen, worauf dann bald das Zwitschern folgt. Ihn muss man eigentlich immer machen lassen, bis er von selbst aufhört. Er zwitschert aber auch nie lange, meist nur ein paar Minuten. Bei den Mädels hat es meistens geholfen Licht an zu machen, mit ihnen zu sprechen und sie mit Futter abzulenken.


    Hier war es eigentlich immer als Reaktion auf Stress von sensiblen Schweinchen zurückzuführen.

    Liebe Grüße von den 8 Quietschnasen:

    <3 Domino, Johnny, Lavendel, Velvet, Schnuppe, Lumi, Ida und Nessaja <3

  • Geht es jetzt um das Zwitschern oder das Zittern?

    Zittern kann immer auch ein epileptischer Krampfanfall sein.

    Ebenso kann eine Starre, aus der er nicht "erweckbar" ist, eine bestimmte Art von Epilepsie sein. Das nennt man Absence.

    Für Menschen sind diese verschiedenen Formen der epileptischen Anfälle im Internet gut beschrieben.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Danke dass ihr eure Erfahrungen geteilt habt.

    Ich hatte mir wegen dem gelegentlichen Erstarren Sorgen gemacht und auch dass er vergleichsweise häufig zwitschert.

    Aber dann gehe ich davon aus dass sein Verhalten soweit normal ist. Vielleicht ist er wirklich sehr sensibel und reagiert ebenfalls auf kleine Schreckmomente.

    Liebe Grüße :)

  • Guten Morgen,

    ich kann die Eindrücke der Anderen zum Zwitschern bestätigen. Bei mir ist Floki das Zwitscherschweinchen. Es gab verschiedene Situationen in denen er gezwitschert hat.

    • als sehr junges Schweinchen, als er und sein Bruder vorübergehend getrennt von den älteren Kastraten in einem anderen Raum untergebracht waren
    • nach dem Tod des Leittieres Gizmo im Herbst letzten Jahres hat er oft an der Stelle gesessen, an der Gizmo vorher immer gelegen hatte und gezwitschert
    • jetzt zwitschert er noch ab und an (ich glaube in den letzten Monaten 2x). Nach meinem Eindruck macht er das nach Stresssituationen in der Gruppe. Wir hatten ja eine Vergesellschaftung im Herbst, wonach er über mehrere Wochen sehr als Leittier gefordert war. Das hat ihn zwischendurch wohl mehr gestresst, als mir lieb ist.

    Floki verhält sich dann genau, wie von euch beschrieben. Es geht leise los mit dem Zwitschern und er verfällt in eine Art Starre. Solange er noch leise zwitschert kann ich ihn schnell ablenken und die Situation auflösen. Ist er schon "richtig drin" ist das schwieriger. Ich finde das Zwitschern auch heute noch etwas beängstigend und habe danach ein sehr genaues Auge auf die Gruppe, weil ich dann ein gesundheitliches oder soziales Problem befürchte. Das war aber definitiv nicht immer vorhanden.

    Was ich bisher nicht beobachten konnte war, dass der Rest der Gruppe dadurch ebenfalls in Starre verfällt oder andere Zeichen von Angst zeigt. Sie werden aufmerksam, aber scheinen dem ansonsten nicht zu viel Bedeutung beizumessen. Das hat mich immer etwas beruhigt, weil sie ihn ja verstehen müssten.

    Ich fände es toll, wenn wir hier im Thema noch weiter Erfahrungen teilen würden. Man findet zu dem Thema so wenig Informationen.

  • Genau, das hatte ich mir auch überlegt: Bringt das Zwitschern eine Entlastung oder wirkt es verstärkend auf ihr Problem?

    Wenn ein Mensch weint, wäre es ja auch falsch, ihn davon abbringen zu wollen. Erst wenn er sich gar nicht mehr beruhigen könnte, würde wir versuchen, ihm möglichst herauszuhelfen. Einen weinenden Menschen würden wir möglichst in den Arm nehmen, streicheln und sonstwie trösten - oder auch nur mit ihm trauern. Kann man einem Meerschweinchen so auch helfen?

    Ich habe nur bei einer Situation bisher Zwitschern erlebt. Es war die erste Zusammenführung unserer Zweier- und der neuen Dreiergruppe. Vorallem Miro und Landolf schienen völlig überfordert und überdreht. Miro setzte sich dann mehrmals - bei Licht und in unserer Anwesenheit - mitten im Raum hin und fing an zu zwitschern. Sein Bruder Landolf stimmte einmal (oder mehrmals?) ein.

    Für uns hörte sich das so an, als wollten sie den ganzen Kummer ihres jungen Lebens heraussingen oder -rufen. Es wirkte total traurig und bewegend. Vielleicht gibt es auch unterschiedliche Arten und Grade von Betroffenheit, die sie damit ausdrücken?

  • Was ich mir in dem Zusammenhang auch immer denke ist, dass es in der Natur eigentlich für alles einen Nutzen gibt. Was würde es den wilden Meerschweinchen bringen dieses wirklich laute Geräusch von sich zu geben? Wäre es nicht eher kontraproduktiv damit auf sich aufmerksam zu machen? Zumal diese Starre auch angreifbar für Raubtiere macht?

    Soll es ein Raubtier vielleicht irritieren indem das Geräusch ein anderes Tier nachahmt? Oder andere Meerschweinchen warnen? Die Aufmerksamkeit auf das Individuum lenken damit der Rest fliehen kann? All sowas gibt es bei anderen Tieren. Vielleicht zeigen wilde Meerschweinchen dieses Verhalten in einem anderern Zusammenhang, z.B. wenn sie in die Enge getrieben werden. Und unsere Hausmeerschweinchen, die keine "echte" Gefahr kennen, fallen in das Verhaltensmuste in anderen Stressituationen? Ist es eine Übersprungshandlung?

    Ich habe echt keine Ahnung :S .

  • Also Sänger hatte ich schon so einige Meerschweinchen, bei mir waren es ausschließlich Damen. Nina war die erste, wenn sie das gemacht hatte wusste konnte ich die Uhr danach stellen das ein Meerschweinchen sterben wird, selbst wenn ich alle absuchte zum Tierarzt brachte fanden sie nichts auffälliges. Dabei muss ich auch sagen das die Gruppe damals alle wie gelähmt waren keiner bewegte sich bis sie fertig war. Es half bei ihr mit ihr zu reden oder leise und ruhige Musik laufen zu haben, am Stück habe ich es mal für fast 20 Minuten gehabt (Panik pur, weil sie sich nicht beruhigte) immer abends oder nachts.

    Pünktchen hat es immer gemacht, wenn sie geil war aber unser Willy nicht konnte (Alters bedingt), konnten wir mit einem jüngeren Männchen lösen, so lange er seinen Job Tag war ruhe^^°

    Das nächste Schweinchen was Sänger wurde war Mochi sie war eine äußerst Dominate Dame und sehr massig, wenn sie das machte war es eher so mehrere Tage am Stück aber nur kurz nur maximal 5 Minuten und hörte auch von alleine auf. Da waren ihre Gruppenmitglieder entspannter auch die von der aus der Nina Zeit. Sie fraß den Tag danach aber schlechter.

    dann folgte Nelly die mit 4 Jahren auch grausiger Einzelhaltung kam sie machte es, wenn der Tag stressig war aber im Positiven Sinne ein neues Haus, Futter was es Länger nicht gab, die erste WIese, wenn ein anderes Meerschweinchen dann Kontakt zu ihr aufnahm sei es sich dazu legen oder an ihr schnüffel usw beruhigte sie sich schlagartig. sie machte es bevorzugt in den Morgenstunden.

    Nun haben wir zwei Sänger einmal Anis, Anis hat es 3 oder 4 Tage vor der Niederkunft mit Kümmel getan seit dem nicht mehr, da war die ganze Gruppe angespannt aber nach der Geburt verhielten sie sich wieder normal.

    Dann noch Lebkuchen sie hatte zu der Zeit wo sich das mit ihren Zahn ausbildete gemacht, die Tageszeit spiele keine Rolle, selbst als wir beim Tierarzt waer hat sie es gemacht. Seit dem sie in Behandlung ist und das Schmerzmittel bekommt ist es nicht wieder aufgetreten. Die Gruppe war zu dem Zeitpunkt bis zum Ende des Zwitscherns unausgeglichen und gefühlt ging jeder jeden auf den Sack.


    Ich persönlich denke das es vielleicht für unsere Ohren nur recht gleich Klingt aber es vielleicht für sie Unterschiede gibt. Das es eben aus Stress gemacht wird aber der Auslöser nicht immer eine Art von Stress ist sonder verschiedene. Paarung bereit ein ist Stress, Nachwuchs ist stress, Krankheiten sind Stress aber auch Positive Veränderungen können stressend sein, bessere aber ungewohnte Lebensbesinnungen (siehe Nelly).

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