Vergesellschaftung abbrechen oder abwarten?

  • Guten Abend zusammen,

    jetzt habe ich wieder den Salat und brauche bitte Eure zuverlässige Hilfe.... :)

    Ich habe im unteren Teil meines Geheges ein Kastraten-Pärchen wohnen: Haferkeks (ca. 2 Jahre alt) und Pan (etwa 6 bis 8 Monate alt). Die beiden sind super harmonisch, aber es ist ihnen echt oft langweilig... daher habe ich ein kleines Notschweinchen adoptiert.

    Wölkchen - der Neue - ist körperlich noch relativ klein und wiegt ca. 390 g. Ich schätze ihn daher auf höchstens 3 Monate. Er lebte in einer riesigen Bockgruppe und ist aktuell noch nicht kastriert. Da er noch so klein ist, hatte ich eigentlich auf eine „einfache“ Vergesellschaftung gehofft... :S

    Ich habe vor über 1 Woche auf neutralem Boden vergesellschaftet und das lief ehrlich gesagt ganz gut. Der kleine Neue war zwar frech, aber es war relativ schnell ruhig und die beiden „Großen“ haben ihm seine Grenzen aufgezeigt. So war es dann auch die ersten Tage und ich öffnete ihnen daher das restliche Gehege auch noch – aktuell haben sie somit 1 große Auslauffläche, 2 Etagen und noch eine Fläche von 2 x 2 m auf dem Zimmerboden. Also echt viel Platz.

    Nach 5 Tagen hat sich der Neue nun aber leider massiv dominant gezeigt: wo sich Keks ruhig und souverän durchsetzt, ist Pan nur noch genervt :(

    Der Kleine kommt ständig wieder und versucht die beiden Großen zu bebrommseln, reitet auf oder zwickt sie in den Po. Daher kommt es ständig zu Streitereien und mittlerweile springt Pan den Kleinen auch gezielt an. Pan und Keks leben nun ihr Leben auf ihrer gewohnten „Etage“ weiter - und der Kleine sitzt draußen allein. Sie haben ruhige Phasen, aber ich würde schon sagen, dass der Kleine einfach nicht aufgibt und es immer wieder drauf ankommen lässt.

    Es gab bisher keine Verletzungen und auch keine Blessuren und für mich sieht es so aus, als müsste der Kleine dringend Manieren lernen bzw. seinen neuen Platz akzeptieren. Da er schon so viel brommselt und sich so dominant behauptet, würde ich leider sagen eine Kastration hilft hier aktuell auch nichts – würde sich ja eh erst nach ein paar Wochen bemerkbar machen...

    Die Frage ist nun, ob das alles einfach seine Zeit braucht oder die Vergesellschaftung so schon eher zum scheitern verurteilt ist? Sollte ich ihnen den Platz wieder abnehmen und sie "zwingen" auf den 2x2 m das erst zu klären?

    Zwar geht keiner dauernd und aktiv auf einen anderen los und ich würde sagen Keks und Wolki sind bereits recht gut miteinander – aber Wolki und Pan so gar nicht. Natürlich habe ich extrem viel Abwechslung, viel Heu, viel Futter etc. - aber wenn es so bleibt, ist das ja kein Zustand.

    Noch jemand Tipps oder Erfahrungen für mich? Oder einen guten Ratschlag?

    Vielen Dank!

    Lumi (*12/2022), Haferkeks (*02/2023), Merlin (*01/2024), Pan (*04/2024), Sternchen (*05/2023), Hexenhausmaus (*08/2024)

  • Als Anmerkung: gerade habe ich das erste Mal beobachtet, dass der kleine Neue sich in einen frischen Heuberg setzt und mit den Vorderpfoten scharrt und dabei wie wild quiekt. Noch nie gesehen vorher... kam mir nicht direkt wie eine Dominanzgeste vor, sah total komisch aus...

    Hat er bei einem Heuberg gemacht und jetzt sitzen alle 3 darum und fressen in Ruhe. Kurios...

    Lumi (*12/2022), Haferkeks (*02/2023), Merlin (*01/2024), Pan (*04/2024), Sternchen (*05/2023), Hexenhausmaus (*08/2024)

  • Der kleine ist ja erst 5 Tage bei euch. Das ist keine Zeit. Da niemand stark leidet oder gebissen wird o. ä. würde ich einfach abwarten. Gib ihnen noch etwas Zeit, um die Rangfolge zu klären.

    Unsere Amalie ist ein sehr selbstbewusstes Schweinchen. Sie zog im Alter von 8 Wochen bei uns ein. Nicht sozialisiert, mit 4 oder 5 Wochen zu früh von der Mutter getrennt, dann 3 Wochen in Einzelhaltung.... Am ersten Tag war alles super. Aber ab dem zweiten Tag wurde sie größenwahnsinnig. Sie versuchte, auf allen älteren Meerschweinchen aufzureiten und drohte ihnen. Die anderen Meerschweinchen zeigten ihr ihre Position am unteren Ende der Rangfolge. Schließlich ging alles doch noch gut und jetzt habe ich eine harmonische Gruppe.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

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  • Ich habe das sehr ähnlich auch mit zwei kleinen unkastrierten Böckchen erlebt. Die erste Rappelphase kommt sehr früh und kann es in sich haben. Bei meinen Zwei hat sich die Kastration meiner Meinung nach schon bemerkbar gemacht (auch wenn ich nicht weiß, ob sie auch sonst etwas ruhiger geworden wären). Es bleiben aber auch danach noch Männchen, die durchaus dominant sein können.

    Als Anmerkung: gerade habe ich das erste Mal beobachtet, dass der kleine Neue sich in einen frischen Heuberg setzt und mit den Vorderpfoten scharrt und dabei wie wild quiekt.

    Das Scharren ist ein Zeichen von großem Stress.

    Ich würde vermuten, dass ihm die Ausgrenzung zu schaffen gemacht hat - obwohl er das Verhalten provoziert hat. So kleine Kerle fühlen sich alleine sehr unsicher und brauchen Erwachsene. Dass deine beiden Großen daraufhin zu ihn gekommen sind und sie jetzt zu Dritt da sitzen finde ich sehr vielversprechend!

  • Wegen der Kastration würde ich mir an deiner Stelle nochmal in Ruhe Gedanken machen. Von der Gruppendynamik her und je nachdem wie du die Zukunft deiner Haltung siehst kann es durchaus sinnvoll sein. Aber es ist natürlich auch eine OP mit Risiken.

    Wenn du willst können wir gerne zu einem späteren Zeitpunkt überlegen, wie das in deiner konkreten Situation aussieht.

  • Der kleine ist ja erst 5 Tage bei euch. Das ist keine Zeit. Da niemand stark leidet oder gebissen wird o. ä. würde ich einfach abwarten. Gib ihnen noch etwas Zeit, um die Rangfolge zu klären.

    Unsere Amalie ist ein sehr selbstbewusstes Schweinchen. Sie zog im Alter von 8 Wochen bei uns ein. Nicht sozialisiert, mit 4 oder 5 Wochen zu früh von der Mutter getrennt, dann 3 Wochen in Einzelhaltung.... Am ersten Tag war alles super. Aber ab dem zweiten Tag wurde die größenwahnsinnig....

    Das trifft es! ^^

    Vielleicht hatte er sich etwas eingewöhnt und sich dann gedacht - perfekt, jetzt komme ich. Und er ist schon selten dreist: springt von den Dächern der Häuser von oben auf die anderen Beiden auf...derweil ist er knapp halb so groß. Schon irre.

    Ja Du hast natürlich recht, es ist jetzt genau eine Woche. Das ist nicht viel Zeit und er hatte jetzt vorher bestimmt 2 oder 3 andere "kurze" Stationen wo er sich einordnen musste - oder eben nicht, keine Ahnung wie lang er wo genau war...


    Wegen der Kastration würde ich mir an deiner Stelle nochmal in Ruhe Gedanken machen. Von der Gruppendynamik her und je nachdem wie du die Zukunft deiner Haltung siehst kann es durchaus sinnvoll sein. Aber es ist natürlich auch eine OP mit Risiken.

    Wenn du willst können wir gerne zu einem späteren Zeitpunkt überlegen, wie das in deiner konkreten Situation aussieht.

    Also im Regefall bin ich immer für eine Kastration - meine anderen beiden haben das problemfrei überstanden und ich finde es tat ihnen sehr gut. Da ich aber aktuell überhaupt nicht trennen will (und ihm auch keine OP zumuten mit so viel Stress...) ist das eigentlich gar keine Möglichkeit im Moment. Vieleicht in ein paar Wochen, wenn er sich besser einlebt.

    Mir tun sie aktuell einfach leid, weil es bestimmt viel Stress ist und man schon merkt, dass ihnen allen 3en das auf den Wecker geht...

    Danke schon mal für Eure Hilfe :) <3

    Lumi (*12/2022), Haferkeks (*02/2023), Merlin (*01/2024), Pan (*04/2024), Sternchen (*05/2023), Hexenhausmaus (*08/2024)

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