Wie Bockgruppe erweitern?

  • Ausgangsituation

    Wie ich unter Böckchen gesucht schrieb suchen wir in den nächsten Monaten wieder Verstärkung für unsere Bockgruppe. Da wollte ich hier mit Euch gemeinsam überlegen, was am besten passen könnte.

    Unsere ehemalige Sechsergruppe hat ja ihre beiden Leittiere verloren. Verblieben sind 4 Böckchen (alle kastriert), im Alter von vermutlich 4 bis 5 Jahren. Sie sind alle nicht gut sozialisiert zu uns gekommen und haben sehr lange Zeit und viel Hilfe gebraucht, um zu einem friedlichen Zusammenleben zu finden.

    Seit Dachsis Tod im September ist Josia, der ehemals letzte der Gruppe der Chef. Er hat sich lange bemüht aufzusteigen und vermutlich hat Landolf - dem bis dahin zweiten - der Verlust seines besten Freundes so zugesetzt, dass er Josia nicht mehr widerstanden hat.

    Erfreulicherweise verlief die Machtübernahme sehr friedlich. Leider ist Josia aber immer noch nicht beliebt - im Gegensatz zu Dachsi und Wuschel, den bisherigen Leittieren. Josia bemüht sich um Nähe, aber bisher trifft er auf wenig Begeisterung bei den anderen. Die anderen haben auch keine Freundschaften mehr - auch wenn die beiden verbliebenen Brüder, Landolf und Miro, irgendwie aneinander hängen.

    Was würde passen?

    Mittlerweile bin ich unsicher, ob mein ursprünglicher Ansatz richtig wäre, daher stelle ich die für mich naheliegenden Ideen hier zusammen:

    1. Ein oder zwei ca. 1,5-2 Jahre alte Leittiere
      Diese müssten schon wirklich sehr fähig und passend sein, damit sie die Rollen einnehmen könnten. Denn leider sind ja die meisten Böckchen nicht gut sozialisiert - vor allem wenn es um das Leben in Bockgruppen geht.
    2. Zwei Babyböckchen
      Diese müssten dann von unseren Jungs gut erzogen werden und später ihren Platz in der Gruppe als Erwachsene finden.
    3. Zwei erwachsene Einzeltiere
      Da müsste man dann sehen, wo sie in der Rangfolge Ihren Platz finden. Sie könnten auch nacheinander in die Gruppe kommen.

    Abwägungen

    Zu den o.g. Alternativen:

    1. Pro: Sie könnten als relativ junge aber gut sozialisierte Tiere die Gruppe neu prägen und eine verbesserte Basis für künftige Zugänge schaffen. Wenn sie einmal übernommen hätten, wäre es vermutlich lange stabil, da sie schon alleine durch ihr alter und damit die körperliche Überlegenheit nicht so leicht gestürzt werden könnten.
      Contra: Solche Tiere dürften extrem schwer zu finden sein. Und wenn sie nicht ideal passen würden, würde es u.U. heftige Auseinandersetzungen geben.
    2. Pro: Die Jungen würden vermutlich problemlos aufgenommen werden. Sie könnten von der Gruppe geprägt werden.
      Contra: Über die Jungen könnte es zu Streit unter den Erwachsenen kommen. Wenn die Jungen in das Alter kommen, um sich durchsetzen zu wollen und es auch ernstlich zu können, wären unsere Jungs, wenn sie dann noch alle leben sollten, rund 5-6 Jahre alt und damit unter Umständen überfordert oder unterlegen bei Auseinandersetzungen.
    3. Pro: Ein Tier nach dem anderen hinzuzufügen könnte weniger anstrengend für alle sein.
      Contra: Keiner weiß, ob die Neuen einen Platz in der Hierarchie finden würden, mit dem alle zufrieden wären. Unter Umständen hätten sie ohnehin massive Schwierigkeiten aufgrund von fehlender Sozialisation in Bockgruppen.

    Was meint Ihr dazu und hat einer von Euch Erfahrung mit der Erweiterung einer Bockgruppe um Babyböckchen?

  • Ich habe eine andere Überlegung. Wie wäre es mit zwei jungen Böcken/Kastraten. Sie hätten idealerweise schon die Rappelphase durch oder wären schon so um die 7-12 Monate alt, also keine Babys. Damit könnte man den Vorteil haben, dass sie noch jung sind, und sich anpassen können, aber auch zeitnah als vollwertige erwachsene Gruppenmitglieder reinwachsen könnten. Bei einer guten Sozialisation sollten sie schon etwas gefestigt sein, aber sich auch auf deine Jungs einlassen können. Soweit ich das verstehe haben sich deine Jungs ja mittlerweile doch weiterentwickelt, auch wenn sie nicht gut aufgewachsen sind. Vielleicht könnten sie dann noch "den Rest" beibringen, der quasi fehlt zur vollständig gefertigten Sozialisation.

    Ein Babyböcken kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich denke es kann dir erstmal nicht das geben, was du dir für dich Jungs wünschst, weil sie noch Babys sind. Zumindest im Hinblick auf die Rangfolge. Tiefergehende Freundschaften haben sich bei uns hier nicht entwickelt mit den Babys, auch wenn sich echt gut verhalten hier und gut reingewachsen sind. Haremsgruppen sind natürlich nochmal anders. Ich denke da kommt es darauf an, was du deinen Jungs zutraust, was sie weitergeben können? Du hast bei ihnen ja Streitigkeiten anfangs gemanagt, aber ein Baby erziehen kannst du/ein Mensch nicht, denke ich.

    Ich habe schon öfter gehört, dass Frühkastrate für Weibchen gehalten werden anfangs. Ich halte das für fragwürdig, weiß allerdings, dass Billy als kleines Böckchen mit 5 Wochen vom Kastraten gebissen wurde, und die Frühkastraten nicht. Das könnte, falls du Babys aufnehmen möchtest, vielleicht nochmal etwas sein, worüber man sich informieren müsste. Also was so ein Baby, denn als das werden sie es zweifelsohne wahrnehmen, mit der Gruppenstruktur macht.

    Wahrscheinlich wird alles am Ende vom Charakter abhängen, nur womit man die besten Erfolgschancen hat, dass es klappt...

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

    Mehr Infos zu uns hier :)

  • Vermutlich wird der wichtigste Punkt sein, dass Du die Tiere guten Gewissens wieder zurück geben kannst, falls sie nicht passen.

    Ansonsten keine Ahnung. Ich mag alle Lösungen, mit ihren Vor- und Nachteilen. Außer dass es vermutlich stresstechnisch besser wäre auf einmal zu vergesellschaften. Dann ist der Stress nur einmal.

  • Meine Überlegung ging wie bei IrishGirl zu einem "Halbstarken" von 6 - 12 Monate, der bis dato in einer Jungsgruppe aufgewachsen, sich da gut zeigt und somit bereits sozialisiert wurde. Dann entfällt der "Babybonus" und gleichzeitig sind deine Schweinchen bei den Rappelphasen noch nicht deutlich älter. Zudem kennt der Boy schon einen Großteil der Kommunikation in einer Jungsgruppe. Charaktersache und etwas Glück bleibt es schlussendlich natürlich trotzdem. Eine Stelle, die den Boy zurück nimmt, wäre damit wichtig.

    Ich glaube, dass ich aber dann nur einen Neuzugang vergesellschaften würde und einen zweiten höchstens wenn der erste schon etwas älter und aus allem raus ist, also ein halbes bis ein Jahr später.

    Zum einen dürfte es für die vorhandenen Jungs je nach Charaktere schon genug "Arbeit" sein einen Jungsspund zu bändigen und zum anderen zeigt meine Erfahrung mit ähnlich alten Jungtieren, dass diese sehr viel öfter Rangstreitigkeiten miteinander austragen (besonders im Alter bis 2 Jahre) als wenn sie einen deutlicheren Altersunterschied haben. Diese Differenzen und Rangstreitigkeiten der Jungen untereinenader würde natürlich auch Unruhe in die gesamte Gruppe bringen.

    Das sind meine Überlegungen dazu, wie du weißt hatte ich aber ja maximale gemischte Haremsgruppen mit 2-3 Jungs und keine reinen Bockgruppen :)

    Liebe Grüße von den 8 Quietschnasen:

    <3 Domino, Johnny, Lavendel, Velvet, Schnuppe, Lumi, Ida und Nessaja <3

  • Lillygypsy

    Hattest du 2-3 Kastrate in einer großen Haremsgruppe? Wie hast du sie zusammengebracht/vergesellschaftet?

    Silke

    Ich würde wahrscheinlich auch eher zu den jüngeren Tieren tendieren und keine ganz adulten Tiere, wobei du wahrscheinlich die mit den besten Erfahrungswerten bist um auch adulte Tiere zu vergesellschaften. Aber ich stelle es mir mit den jüngeren einfacher vor für dich.

  • Danke für Eure Überlegungen! Das ist interessant aber unerwartet. Ich will mal auf die genannten Punkte eingehen, ohne sie abwehren zu wollen. Meine Entscheidungsfindung geht typischerweise über gründliches Nachdenken, Besprechen und Abwägen. Das kann dann für andere so aussehen, als wollte ich einfach meine Gedanken verteidigen. Das ist es aber nicht. In diesem Sinne:

    Böckchen zwischen 7 und 12 Monaten wären nach meiner Einschätzung - die aber nicht richtig sein muss - am schwierigsten im Blick auf ihre Bereitschaft sich einzufügen: Sie kommen voraussichtlich noch in mehrere Rappelphasen, sind voller Energie und körperlich stärker und wendiger als unsere Jungs mit rund 5 Jahren. Der Vorteil wäre sicherlich, dass sie nicht so leicht Streit zwischen den älteren auslösen würden wie Babies und ruhiger würden, wenn unsere Jungs noch nicht ganz so alt sind. Und wenn sie in einer guten Bockgruppe gelebt und gelernt hätten, wüssten sie schon einiges, was ein Baby noch nicht weiß. Allerdings vermute ich, dass der Stil in Bockgruppen durchaus unterschiedlich ist. Sollte das stimmen, ließe sich nicht alles übertragen.

    Keine zwei gleichaltrigen Babies zu nehmen macht natürlich Sinn. Gerade auch der Punkt ist wichtig, das Streit zwischen 2 Tieren auch die anderen aggressiv macht. Nur ein Baby käme m.E. aufgrund des extremen Altersunterschiedes zu unseren Jungs nicht in Frage. Aber man könnte über Jungtiere von z.B. 2 Monaten und 5 Monaten nachdenken.

    Mehrere Neuzugänge gleichzeitig ist - obwohl ich es auch oben vorgesehen habe - immer gefährlich. Stress und Überforderungen sind meistens der Auslöser für Kämpfe und Bisse. Daher würde ich voraussichtlich ohnehin nicht alle auf einmal zusammenbringen. Für die Tiere und mich noch kontrollierbaren Stress mehrmals zu haben ist besser, als alle auf einmal zusamenzusetzen und beim Scheitern zuzuschauen.

    Wir hatten erst einmal Babyböckchen hier, die zu Dachsi und Wuschel kamen. Damals habe ich vermutlich zu früh aufgegeben, als Dachsi und Wuschel sich mehrmals angesprungen hatten, wegen der Kleinen. Die Babies selbst waren natürlich nicht das Problem. Grundsätzlich waren die beiden Erwachsenen begeistert, aber natürlich auch manchmal genervt von den plötzlich aufgetauchten Energiebündeln. Das hätte sich aber sicherlich schnell eingespielt.

    Die beiden Babies hatten sich übrigens mit 5 Wochen schon wiederholt angeklappert und auch mitunter angesprungen, wenn sie alleine waren. Trotzdem leben sie nach Angabe der neuen Halterin bei ihr seit fast 5 Jahren friedlich zusammen und hängen aneinander. Sie haben jetzt natürlich nur einander und können sich nicht aussuchen, wen sie mögen und wen sie loswerden wollen.

    Es wäre einfacher, wenn unsere Jungs eine bessere Alterstruktur hätten, aber das hat sich leider so ergeben und war damals unvermeidlich. Jetzt will ich versuchen, das zu ändern. Denn am einfachsten könnte es natürlich sein, Tiere mit 5 oder 6 Jahren dazuzunehmen. Aber dann wird das Problem ja immer größer.

    Die Möglichkeit den oder die Neuen mit gutem Gewissen zurückgeben zu können, wäre hilfreich. Wenn es nach einem oder wenigen Tagen klar wäre, dass es gescheitert ist, würde ich das vermutlich noch schaffen. Aber wenn es erst nach ein paar Monaten eskalieren würde, wäre das schwierig bis unmöglich. Böckchen haben ja leider so schlechte Aussichten auf gute Plätze.

  • Lillygypsy

    Hattest du 2-3 Kastrate in einer großen Haremsgruppe? Wie hast du sie zusammengebracht/vergesellschaftet?

    Ja, mehrmals. Eine VG war aber quasi nie nötig.

    Das erste Jungspaar war Vater + Sohn, sie lebten seit der Kleine 4 Wochen war zusammen. Der Kleine starb leider bereits mit 2 Jahren.

    Das zweite Paar kannte sich bereits aus der Notstation, der Jüngere war dort in die Gruppe geboren. Sie kamen mit 4 bzw. 8 Monaten zu mir. 4 Jahre war alles unproblematisch, danach verkrachten sich die beiden so heftig, dass keine Zusammenführung mehr möglich war.

    Und zuletzt hatte ich von 2020 bis 2022 eine Haremsgruppe mit 1 Kastrat und 2 Frühkastrate. Die Kleinen kannten den Kastrat ab einem Alter von 3 bzw. 4 Wochen. Nach 2 Jahren Zusammenleben verkrachte sich erst der eine Frühkastrat, rund 1 Monat später der andere Frühkastrat mit dem Älteren. Eine Zusammenführung war nicht mehr im Sinne der Tiere.

    Weibchen waren es immer jeweils 3-4 pro Kastrat. Nach den Trennungen hat jeder Kastrat eine eigene Haremsgruppe bei mir bekommen und sie waren damit super happy und sehr engagiert.

    Liebe Grüße von den 8 Quietschnasen:

    <3 Domino, Johnny, Lavendel, Velvet, Schnuppe, Lumi, Ida und Nessaja <3

  • Eine Frage hatte ich vergessen: Worin seht Ihr den Vorteil von 7 bis 12 Monate alten Tieren gegenüber solchen, die schon über die Rappelphasen hinaus und etwas ruhiger sind - mit z.B. 1,5 bis 2,5 Jahren?

    Sind die jüngeren wirklich noch anpassungsfähiger oder leichter zu führen?

  • Nach meinen jüngsten Erfahrungen sind die Jungs ab 6 Monaten schon nicht mehr leicht zu führen. Das mag bei mir aber vielleicht auch daran liegen, dass der Altersunterschied zu meinen älteren Tieren nicht sehr groß ist (10 Monate nur dazwischen).

  • Ich denke da hat jeder andere Erfahrungen gemacht und rät eben das, was bei ihm gut geklappt hat :)

    In meinen Augen kommt es eigentlich zum größten Teil auf den Charakter und die Gruppenchemie an - es gibt Charaktere, die sich einfach nicht mögen wollen. Oder welche, die sich dann sehr gern mögen. Zumal muss man ja offenbar viel Geduld aufbringen, bis sich da die Wogen geglättet haben.

    Ich finde es ist einfacher Babys zu integrieren und dann zu hoffen, dass sie sich später weiterhin unterordnen. Natürlich nach Möglichkeit nicht 2 auf einmal, sondern vlt im Abstand von ein paar Wochen. Bei erwachsenen Tieren (alles ab 6 - 7 Monate) weiß man ja meist nicht, wie sie sich in neuen Gruppen verhalten werden. Da muss man sich darauf verlassen, dass sie eine gute Erziehung hatten und es klappen wird. Und da sind mir dann die Kleinsten lieber, als schon erwachsenere Tiere. Eine Freundin hatte ihre 3er Bockgruppe (alle über 2 oder 4 Jahre) um 2 Babys (2 Monate) erweitert und die einfach rein gesetzt. Die Kleinen waren dabei, als wären sie schon immer a gewesen und das hält sich nun über 1 Jahr später immer noch so. Das finde ich bis heute faszinierend :)

    Ich habe schon oft gehört, dass das Alter der Tiere nur zweitrangig ist, wenn sie sich verstehen. Natürlich sollte man ein älteres Tier dann nicht mit 3 Jungspunden verstören :D

    Vor ein paar Monaten hatte ich meinen (eigentlich ungewollten...) Frühkastraten mit einem älteren Bock vergesellschaftet und es hat ja echt richtig wild gekracht. Allerdings: nicht der kleinste Kratzer oder ein krummes Haar. Sie haben sich viel aufgespielt - und sind heute wirklich sehr harmonisch zusammen. Am Wochenende zieht nun ein weiterer Kastrat mit etwa 8 Monaten dazu, der bisher schon unter Böcken gelebt hat. Ich kann dann gerne mal berichten wie sich diese Kombi entwickelt hat oder ob es ggf. nicht geklappt hat.

    Lumi (*12/2022), Haferkeks (*02/2023), Merlin (*01/2024), Pan (*04/2024), Sternchen (*05/2023), Hexenhausmaus (*08/2024)

  • Ich bin auch überzeugt, dass passende Charaktere mit das wichtigste sind. Auch entscheidet sich viel, wie man die Tiere zusammenbringt und ob man sie bei Bedarf unterstützt. Trotzdem hoffe ich mit der besten altersmäßigen Auswahl eine Hürde weniger zu haben.

    Danke für den Bericht von Deiner Freundin. Gerne wüsste ich von da noch mehr!

    Bitte berichte über Deine neue Vergesellschaftung - am besten im Thema Deiner Gruppe bzw. Gruppen. Ich wünsche Euch schon jetzt alles Gute dafür!

  • Mit Bockgruppen kenne ich mich nicht aus, da ich immer nur Haremsgruppen hatte. Aber ich wollte noch etwas zum Thema "Babys" schreiben. Ich habe ja im Mai (?) ein 3 Monate altes Jungtier dazu geholt. Und im Juli (?) ein 8 Wochen altes Baby. Vor einigen Jahren hatte ich auch schon einmal sehr junge Tiere dazu bekommen.

    Bei uns war es noch nie so, dass sich die älteren Meerschweinchen um die Babys gestritten haben. Also vermute ich, dass das bei dir eine Ausnahme war. Bei uns hat es sich immer irgendwie automatisch ergeben, dass eines der Weibchen die Mutterrolle übernommen hat. Vielleicht ging diese Auswahl auch nicht nur von der "Adoptivmutter", sondern auch vom Baby aus. Das ist schwer zu sagen. Jedenfalls akzeptierten das bei uns die anderen Meerschweinchen sofort und komplett ohne Streit.

    Es heißt ja immer, dass zwei Babys gerne miteinander spielen. Das kann ich bei meinen beiden überhaupt nicht feststellen. Sie sind aber auch charakterlich und vom Wesen komplett unterschiedlich und orientierten sich nach der allerersten Babyphase an den Erwachsenen, die ihnen ähnlich sind.

    Daher möchte ich dir also Mut machen, es nacheinander mit den beiden Babys zu versuchen.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Wenn ich so etwas höre, werde ich schon etwas neidisch auf Halter von Haremsgruppen. Aber das müssen wir durch ...

    Ich glaube, dass bei Bockgruppen die Gefahr größer ist, dass sie sich um die Kleinen streiten. Das hatten zumindest auch andere Leute behauptet. Es kann aber auch sein, dass es Zufall war oder dass es in einer Gruppe von 4 Böckchen oder mit älteren Tiere weniger gefährlich ist.

    Es gibt leider auch nur eine Halterin, die ich aktuell fragen könnte, die in eine größere Bockgruppe Babies aufgenommen hat. Mit Glück kann ich sie am Wochenende sprechen.

  • Ich glaube, ich würde aber relativ zeitnah und zwei zusammen vergesellschaften. VGs ziehen sich ja doch etwas länger und wenn du jetzt wartest, bis sich das komplett gefestigt hat, dann ein neues Schweinchen rein, wieder warten, und dann nochmal, ist das irgendwie suboptimal, denke ich. Also wenn ich weiß, dass ich neue Schweinchen aufnehmen möchte und auch zwei, dann würde ich diese Rangordnung nicht so oft ausdiskutieren lassen wollen. Gerade bei Bockgruppen, wo es ja doch etwas dauert, und bei dem Alter von deinen Jungs.

    Zu deiner Frage, wo ich den Vorteil gegenüber 1,5-2-jährigen Schweinchen sehe. Ich hätte die Hoffnung, dass sie sich vielleicht noch etwas unterordnen, aber eben schon gefestigter sind als Babys. Außerdem könnte man da evtl. leichter Schweinchen finden.

    Andere Frage, muss es das gleiche Alter sein? Vielleicht suchst du eher nach Charakter und Sozialisation als nach Alter. Vor- und Nachteile kann alles haben und ich fände alles vertretbar zu probieren.

    Dass du das Schweinchen zurückgeben kannst finde ich in dem Fall aber essentiell. Wie schwer die Vermittlung sein kann, weißt du ja. Ich würde dir wirklich eine seriöse Stelle empfehlen, die ihre Tiere einschätzen kann und auch zurücknimmt. Ich denke mit Privatabgaben (von Haltern, die ihr Tier nicht zurücknehmen) oder Ebay-Rettungen ist da keinem geholfen.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

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  • Zu deiner Frage, ob sie leichter zu führen sind, habe ich keine repräsentative Antwort.

    Eddie lebt sein ganzes Leben schon als "Zweit"kastrat. Die ersten 5-6 Wochen mit 4(?) anderen Jungs und ein paar Mädels. Ab da immer mit Billy. Ich würde sagen, dass er so ab 1,25 Jahren ungefähr mehr angefangen hat sich nicht alles gefallen zu lassen und mittlerweile relativ gleichwertig mit Billy ist. Bzw. aufreiten tut tendenziell Eddie mehr, während Billy eher die Chefrolle ausübt. Da hat man schon einen charakterlichen Schub gemerkt, mit der Zeit in der er langsam den Status "Ausgewachsen" erreicht hat. Jetzt diskutiert er auch mehr. Alles im Rahmen, er ist totenbrav, aber man merkte da schon den Wechsel von Baby zu Erwachsen nochmal deutlich.

    Das ist jetzt aber ein Zweitkastrat in einer Haremsgruppe, der schon dauerhaft die zweite Geige spielt. Also wie gesagt, nicht 1:1 übertragbar.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

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  • Das ist aber ein interessante Beobachtung! Danke!

    DieWildenKerle und Jasmin Bei Euch waren die jüngsten Zugängen unter einem Jahr? War es bei einem davon gesichert, dass er noch so jung war? Wie würdet Ihr ggf. deren Verhalten beschreiben verglichen mit Böckchen, die über 1,5 Jahre waren als sie zu Euch kamen?

  • Das ist aber ein interessante Beobachtung! Danke!

    DieWildenKerle und Jasmin Bei Euch waren die jüngsten Zugängen unter einem Jahr? War es bei einem davon gesichert, dass er noch so jung war? Wie würdet Ihr ggf. deren Verhalten beschreiben verglichen mit Böckchen, die über 1,5 Jahre waren als sie zu Euch kamen?

    Also bei meinen "jüngsten" bin ich mir nicht sicher wie alt sie waren als sie kamen. Das angegebene Alter war über einem Jahr aber sie waren so knochig und klein, dass ich mir nicht sicher war ob sie nicht durch unter einem Jahr sein könnten.

    Somit habe ich nicht wirklich ideale Vergleichswerte. 😅

    Grundsätzlich waren alle Schweine außer Leo erstmal auf ihre Art und Weise schüchtern und ängstlich und mussten auftauen.

  • Tut mir Leid, dass ich mich jetzt erst dazu melde, ich war einige Tage Familie besuchen.

    Goofy ist der einzige, bei dem ich sicher weiß, dass er noch so jung war bei der Vergesellschaftung. Er war 7-8 Monate alt als ich ihn zu meiner Gruppe holte und kam aus einer großen gemischten Gruppe in Außenhaltung.

    Die Vergesellschaftung war sehr leicht, weil er sich nach kurzer Zeit untergeordnet hat und offensichtlich mit älteren Böckchen vertraut war. Ich denke die bisherige Sozialisation hat da eine große Rolle gespielt.

    Ich muss aber auch erwähnen, dass Goofy dafür jetzt als ausgewachsener Kerl versucht sein Rang in der Gruppe zu verbessern. Er ist jetzt weit weniger unterwürfig als in seinen jüngeren Jahren.

    Bei mir ist das etwas ungünstig, weil Alle vom Alter her nicht sehr weit auseinanderliegen. In deinem Fall Silke könnte das aber gut passen: ein Böckchen, dass dich erstmal unterordnet aber später bereit ist auch die Führung zu übernehmen.

  • So ich habe mir jetzt auch noch ein paar Gedanken dazu gemacht ob es sinnvoll wäre 1 oder 2 Böckchen zur selben Zeit in die Gruppe zu holen.

    Ich habe ja schon so einige Konstellationen durch: 2 Babies zu einem Bockpaar, 1 Böckchen unbekannten Alters zu 2 Jungtieren, die 3 mit ca 1 Jahr zu dem Bockpaar, dann ein Jungtier zur bestehenden Gruppe und vor einem Jahr 2 erwachsene Böckchen zu der Gruppe.

    Die unkomplizierten Vergesellschaftungen waren die, wo es nur einen Neuling gab. Wenn man 2 dazuholt - selbst wenn die untereinander harmonisch sind - ist das schon eine sehr stressige Angelegenheit. Einmal weil jede einzelne Beziehung untereinander und dann der Rang in der Gruppe geklärt werden muss, aber auch weil jeder Konflikt die Gruppe aufwirbelt. Fängt einer an zu Klappern werden Alle unruhig. In den meisten Fällen sind die 2 Böckchen noch dazu gleich alt und stehen in direkter Konkurrenz zueinander.

    Geklappt hat es trotzdem, aber es ist schon eine Herausforderung für die Nerven. Der kleine, zarte Brownie hat sich zB aufgeführt wie ein Torero.

    Bei Babies oder sehr jungen Tieren wäre das vermutlich anders. Da muss ich sagen, dass meine anfangs sehr dumme Idee mit den zwei Babiebrüdern zu dem nicht sozialisierten Bockpaar heute ein Segen für meine Gruppe ist. Oreo und Floki (die Brüder) hatten eine etwas holprige Beziehung zueinander in ihrem ersten Lebensjahr während der Rappelphasen. Aber sie haben als Jungtiere (1 Jahr ca) noch sehr viel von den Älteren Gizmo und Peanut gelernt, die die Gruppe geführt haben. Als Beide leider verstorben waren haben sie die Lücke gefüllt. Sie verstehen sich jetzt sehr gut miteinander und scheinen gemeinsam die Gruppe zusammenzuhalten - wie ihre Vorbilder.

    Deshalb fände ich grundsätzlich 2 Neuzugänge ähnlichen Alters eine gute Idee. Aber wenn sie gleichzeitig in die Gruppe kommen, wäre es wichtig, dass sie sich untereinander gut verstehen oder noch sehr jung sind. Leider ist das bei einer 2er-Gruppe schwer zu sagen, weil es kaum Konfliktpotential gibt. Da stehen die Chancen bei 2 aus einer Gruppe viel besser. Auch, weil es dort in jedem Fall eine Form von Sozialisation gibt.

    Ich weiß das war jetzt sehr lang ^^ . Aber ich hoffe man versteht, worum es mir geht.

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