Tilda - ein kompliziertes Schweinchen

  • Danke für deine Gedanken!

    Ich würde den OP Termin definitiv nicht verschieben. Weitere Untersuchungen wären müssten alle vorher passieren und wenn das nicht möglich ist, dann muss sie ohne die operiert werden. Es bleiben ja eh keine Alternativen. Deswegen war es mir auch wichtig das Telefonat gestern zu haben, damit ich Zeit hätte vor dem 24.09. weiterführende Untersuchungen reinzuschieben.

    Ich bin mit den Blutbild noch unsicher. Organwerte könnten wohl auch in der Klinik gemacht werden, vielleicht könnte man das noch vorher für die Niere anschauen. Ich möchte sie ungern am Freitag vorher bringen.

    Das Röntgen wäre ja kein großer Stresd und könnte direkt davor in Narkose erfolgen. Falls sich ihre Lunge dramatisch verschlechtert hätte, müsste man auch nochmal überlegen.

    Die Untersuchungen Zielen wirklich mehr darauf ab herauszufinden, ob es sinnvoll ist ihr dieses Leid anzutun und nicht, eine Operation zu verschieben oder zu vermeiden. Mit der Verschlechterung Ihres Zustandes ist diese Entscheidung gefallen.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

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  • Leider wird Tilda wie geplant am 24.09. operiert. Wenn ich einen früheren Termin bekommen würde, würde der an Jackie gehen. Sonst sind beide am 24.09. Ich wollte zwar eigentlich nicht wieder zwei Tiere an einem Tag haben, da ich das Gefühl hatte, dass ich sie nicht meinen Vorstellungen entsprechend versorgen und überwachen konnte, aber hilft ja nichts...

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  • Vielleicht habe ich es versäumt, aber was ist der Grund für die OP bei Jackie? (Du kannst natürlich gerne im Thema Deiner Gruppe antworten, weil es hier ja um Tilda geht.)

  • Ich wollte noch erzählen, wie es letztendlich dazu kam, dass wir von Tilda Abschied nehmen mussten. In ihrem Nachruf wollte ich das nicht schreiben, weil sie so viel mehr war als nur krank, auch wenn die Krankheiten leider einen großen Teil ihres Lebens eingenommen haben.

    Tilda wurde gestern wie geplant um 12:50 Uhr operiert. Sie hat die Narkose an sich erstaunlich gut vertragen und ist gut eingeschlafen. Während der OP hat sich herausgestellt, dass die Zyste sehr nah an der Niere war. Außerdem lief unter anderem die Aorta dort entlang und noch ein anderes großes Blutgefäß. Sie saß zwischen Wirbelsäule, Niere und Darm. Das war unerwartet, denn man konnte sie nicht entnehmen. Wir entschieden uns also die Zyste zu punktieren, um sie dann entfernen zu können. Es bestand das Risiko, dass sie einfach verblutet. Die Zyste war mit der Niere, dem Darm und der Bauchwand verwachsen. Die Niere war ganz platt, aber intakt. Um 14:20 Uhr war sie erstmal wieder wach. Sie wirkte erstaunlich fit und besser als Jackie. Wir durften sie also eine Stunde später mitnehmen. Um 16:30 Uhr waren wir dann zuhause. Ich habe ihr noch Medis gegeben. Beim Päppeln hat sie nicht geschluckt, aber ich habe gehofft, dass es die Narkose isr und sie einfach platt ist. Um 18:45 Uhr hab ich es nochmal probiert. Sie war im Gehege nicht aktiv, saß nur rum und man sah ihr an, dass es ihr schlecht ging. Sie hat immer noch nicht geschluckt. Ich habe ihr dann nochmal Novalgin gegeben und in der Klinik angerufen, ob sie ihr im Zweifel die Medikamente spritzen können. Wenn sie nicht schluckt, dann kann auch nichts wirken. Um 20:30 Uhr sind wir mit ihr losgefahren in die Klinik. Ich habe schon auf dem Weg gemerkt, dass ihre Atmung angestrengt ist. Eine dreiviertel Stunde später waren wir da. Die Ärztin war leider nicht kompetent. Tilda ging es zu dem Zeitpunkt nochmal deutlich schlechter. Sie hat dann Novalgin gespritzt bekommen und eine Infusion bekommen. Nach ewigen Diskussionen weil "sie hat ja keine blauen Lippen und schnappt nicht nach Luft" hat sie dann Sauerstoff bekommen. Sie hat im Verlauf des Abends dann noch Metacam, Emeprid und Furosemid gespritzt bekommen und von mir Vetmedin und Zithromax gekriegt. Sie hat dann angefangen Gurke, Radicchio und Bambus zu fressen, hatte aber dann zunehmend Probleme mit der Atmung. Sie hatte zu dem Zeitpunkt hochgradige Herzgeräusche. Wir wollten sie eigentlich wieder mitnehmen, damit ihre Atmung zuhause in Ruhe hoffentlich besser wird, aber es hat sich eher verschlechtert ohne Sauerstoff und ich hatte Angst, dass sie die Fahrt nicht übersteht. Wir sind dann gegen 00:15 Uhr gefahren und sie ist mit Sauerstoff dort geblieben. Um 6:45 Uhr waren wir wieder da, um die heimtiererfahrenste Ärztin, die uns blieb (Ärztin von Toffee) vor den Operationen zu erwischen. Ich hab mich so gefreut Tild zu sehen. Die Ärztin sagte mir beim Reinkommen "Es sieht echt schlecht aus. Sie schluckt immer noch nicht. Weitermachen wäre nicht im Sinne des Tieres. Sie hat schon so viel durch. Wir müssen sie einschläfern." Tilda war gar nicht richtig da. Man hat den Unterschied von wach zu in Narkose nicht gemerkt. Sie hat sich nicht gewehrt. Sie hat trotzdem lange gebraucht, bis sie geschlafen hat. Sie ist ganz friedlich gegangen. Aber zu spät. Ich wünschte, sie wäre einfach bei der Operation verblutet. Hätte das nicht mehr erleben müssen.

    Wir haben sie nachts nicht erlösen lassen, weil die Ärztin nicht gut war, und weil wir Hoffnung hatten. Es war eine große Operation und wir wollten ihr die Chance geben sich zu fangen. Aber ich wünschte, sie hätte das nicht erlebt. Es ging trotzdem relativ schnell. Morgens hat sie noch gefressen und 24 Stunden später, haben wir sie gehen lassen. Aber jede Minute Leid ist eine zu lang...

    Ich weiß nicht, was ich daraus mitnehme. Bei Tilda haben wir verloren, bei Ilse haben wir gewonnen. Manchmal geht man ein Risiko ein, man kann gewinnen und verlieren. Aber ich möchte dieses Risiko nicht für die Schweinchen eingehen, weil ich möchte nicht entscheiden, ob sie Schmerzen haben müssen oder nicht. Wenn ich es ihnen nehmen könnte, dann würde ich. Es ist so schwer, dass sie nicht reden können.

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  • Auf diese schweren Entscheidungen könnte ich auch gerne verzichten. Manche Dinge kann man vorher einfach nicht wissen, man probiert gemeinsam mit dem TA die richtige Entscheidung zu treffen und merkt erst danach, dass es doch die falsche war. Das tut weh, wenn man weiß man hat das Leid verlängert. Aber es tut auch weh wenn man zu schnell aufgibt und dann doch glaubt, es hätte noch mal besser werden können.

  • Genau so wie dir ging es mir im Frühjahr, als sich bei Chocolates OP unerwartete Verwachsungen zeigten. Das Hoffen, das nach der OP doch noch alles gut wird. Dass sie eine Chance bekommt. Und nachher dann die Selbstvorwürfe, dass man falsch entschieden hat.

    😢🫂

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • IrishGirl Wenn es Dir nicht zu weh tut, kannst Du vielleicht noch mal kurz schreiben, was es mit der Zyste auf sich hatte.

    Tilda hatte ja schon 2022 Blutungen. War sie damit kastriert worden und wenn ja wurden auch die Eierstöcke entfernt?

    Ich hatte im Kopf gehabt, dass die Zyste an der Niere war oder erinnere ich mich da falsch?

  • Sie war komplett kastriert worden. Die Niere war zu dem Zeitpunkt nicht auffällig.

    Sie war dann regelmäßig beim Röntgen und Ultraschall, damit wir Metastasen bemerken. Da wurde dann glaube ich die Zyste an der Niere bemerkt. Die Vermutung war, dass sie bösartig ist und der Tumor an ihrer Gebärmutter doch gestreut hat. Bei der Punktion von der Zystenflüssigkeit in 2022 konnten aber keine bösartigen Zellen gefunden werden.

    Ich habe mich dagegen entschieden den Auftrag an den Pathologen zurückzuziehen. Ich würde gerne wissen, was es war.

    Es macht mich so traurig, dass ich die Zyste 2022 schon entfernen wollte und die Ärztin sagte, es wäre nicht möglich. Vielleicht wäre dann alles anders gekommen... Aber jetzt haben wir unsere aktuelle Ärztin und sie operiert selber, deswegen kann sie auch besser einschätzen, was chirurgisch möglich ist. Das hilft für die Zukunft, bringt Tild aber nicht zurück... ;(

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  • Danke für die Erklärung!

    Dieses Bedauern fühle ich selbst auch gerade sehr deutlich. Es kann uns dazu antreiben, Dinge und Wege zu überdenken; es soll uns aber nicht völlig herunterziehen oder anhaltend belasten. Das wünsche ich Dir von Herzen.

    Dennoch werden wir Menschen letztlich nie sicher die richtigen Entscheidungen treffen können. Und zudem müssen auch wir uns in gewissem Maß auf die Ärzte verlassen. Da helfen dann auch alle vorherigen Informationen und Abwägungen nicht genug, um uns "autonom" zu machen. Selbst wenn wir eine Entscheidung für den Weg des einen Arztes und gegen den des anderen treffen, muss die Entscheidung ja nicht richtig sein. Und wenn wir selbst Tierärzte wären, wüssten wir auch nicht immer, was das Beste ist.

    Fühl Dich umarmt!

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