Erfahrung Waldboden im Innenbereich

  • Weil vor einer Weile mal danach gefragt wurde, hier mein Erfahrungsbericht zum Waldboden Einstreu in Innenhaltung. Dazu sei gesagt dass ich keinerlei Erfahrung mit anderen Arten habe, weder mit Fleecehaltung noch mit sonstigen Einstreu-Arten.

    Ich werde versuchen diesen Post in unregelmäßigen Abständen zu erweitern, d.h. grob nach 1 Woche, 1 Monat, halbes Jahr, … ein Update zu bringen.


    Stand: nach 1 Woche

    Eine unserer großen Sorgen bevor wir uns die Schweinchen angeschafft haben war tatsächlich der Geruch. Bis heute kann ich sagen, es riecht absolut nichts! Der einzige wahrnehmbare Geruch ist ein angenehmer Geruch nach Wald oder ggf. etwas feuchter Erde. Das Hygrometer zeigt aber keine signifikante Erhöhung der durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer.

    So jeden zweiten Tag nehme ich die Häuschen raus und reinige die stark verschmutzen Stellen mit einem Schäufelchen. Futterreste werden selbstverständlich vor jeder neuen Fütterung gründlich entfernt. Aber hier kommen wir auch schon zum, meiner Meinung nach, größten Nachteil. Ich habe ohnehin recht schlechte Augen und die Köttelchen sind auf dem dunklen Waldboden für mich sehr, sehr schwer überhaupt erkennbar, d.h. wenn die nicht wirklich in etwas größeren Mengen an den Schlaf- oder Fressplätzen liegen tue ich mir schwer diese überhaupt zu sehen. Es wird also entfernt was geht, zusammen mit ein wenig Waldboden. Danach mit einem kleinen Rechen die oberste Schicht durchgerecht. Insbesondere die feuchten Stellen werden etwas abgetragen und trockenerer Boden dort aufgebracht. Gestern habe ich ein wenig frischen Waldboden nachgefüllt um den Schwund durch die Reinigung auszugleichen und damit die Einstreuhöhe (ca. 10cm) hoch genug bleibt.

    Die Schweinchen scheinen sich ebenfalls recht wohl zu fühlen. Sie strecken sich auf dem Boden genüßlich aus und es wird auch fröhlich ge-popcornt.

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    Soviel zur Erfahrung nach 1 Woche - nächstes Update nach ca. 1 Monat - sollte euch etwas besonders interessieren dann lasst es mich wissen, dann achte ich da speziell drauf.

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    Update: Stand nach ca. 1 Monat

    Bisher sind wir immer noch total begeistert, weil einfach überhaupt kein Geruch feststellbar ist und es insgesamt sehr unaufwändig ist. 2 mal die Woche mit einem Mini-Rasenbesen die groben Verschmutzungen entnehmen, die feuchten Stellen etwas auflockern und trocknen lassen und etwas frisches Streu nachschütten. So im Schnitt 5-10L!

    Einmal, vor etwas 2 Wochen, habe ich etwas größer gereinigt und insbesondere aus den beliebten Ecken viel Waldboden getauscht.

    Leider habe ich mir entweder mit dem neuen, frischen Waldboden, oder mit den Kräutertöpfchen die wir am Gehege hängen haben, so genau kann ich das nicht sagen, eine Trauermücken-Population ins Gehege geholt. Da bin ich aktuell noch am recherchieren wie ich die Schweinchen-gerecht wieder los werden kann.

    Zum Waldboden muss man fairerweise aber auch sagen dass unsere Märchenschweinchen einen sehr großen Freilauf im Wohnzimmer genießen dürfen der aus Inkontinenzunterlagen mit Fleece und Badmatten besteht, sodass der reine Aufenthalt im Waldbodengehege nur auf etwa 50% der Zeit sich beschränkt.

  • Ich finde dass Waldbodenstreu unfassbar schön/ natürlich aussieht. Allerdings weiß ich nicht wie gut er sich reinigen lässt, ohne zu viel weg zu werfen?

    die Köttelchen sind auf dem dunklen Waldboden für mich sehr, sehr schwer überhaupt erkennbar, d.h. wenn die nicht wirklich in etwas größeren Mengen an den Schlaf- oder Fressplätzen liegen tue ich mir schwer diese überhaupt zu sehen.

    Genau die Bedenken hatte ich immer.

    Aber ganz ehrlich, ausprobieren und zur Not auf ein anderes Streu umsteigen. Bin gespannt was du in ein paar Wochen sagst. :)

    Liebe Grüße!

  • Ich war diejenige, die dich gebeten hatte von der Waldbodenstreu im Innenbereich zu berichten. Vielen Dank für das Teilen deiner ersten Erfahrungen. 😀👍🏽

    Ich dachte, man würde da die ganzen Pipistellen "ewig" drin lassen. Deshalb bin ich auch sehr skeptisch. Aber sehr interessant, dass du die nassen Stellen doch entfernen musst und auch die Köttel nicht ewig drin bleiben.

    Wie viel hast du jeweils rausgenommen? Einen 10l-Eimer oder einen 1/2 oder noch weniger?

    Berichte sehr gerne weiter. Ich lese interessiert mit. Und wenn das bei dir gut ist, dann stelle ich vielleicht im Herbst auch um.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Ich dachte, man würde da die ganzen Pipistellen "ewig" drin lassen.

    Jein ;) ich mach das ja jetzt auch nur anhand den Infos die ich gelesen habe und wie ich es verstanden habe. Daher schau ich mir die nassen Stellen an und geh da mit einem kleinen Rechen durch und lockere die nassen Stellen etwas auf. Aber nur oberflächlich, die untere Schicht rühre ich nicht an. Dann verteile ich die feuchten Waldspäne etwas zum trocknen und hole aus einer anderen Stelle trockenere Späne und mache die an die feuchten Stellen. Will ja nicht dass sie Schweinchen im Nassen liegen müssen. Wobei sich da eigentlich auch nichts nass anfühlt.

    Wie viel hast du jeweils rausgenommen? Einen 10l-Eimer oder einen 1/2 oder noch weniger?

    ja also maximal so 5L würde ich schätzen, eher noch weniger (zum Vergleich, ich hab 150L Waldboden im Gehege). Ich habe zuerst versucht mit so einer Katzenstreu-Schaufel die Böhnchen rauszusieben, aber das hat eher semi gut geklappt. Daher nehme ich jetzt die stark verschmutzten Stellen einfach oberflächlich inkl. Waldboden ab. Dadurch dass ich einzelne Köttel eh so schlecht sehe verbleiben die aber tatsächlich drin und werden dann nur mit dem Rechen unter gearbeitet.

  • Nur 5l in einer Woche? Das hört sich super an. 👍🏽

    Zum Vergleich mit meiner Holzeinstreu: Ich habe vorhin nur unter meinen Unterständen sauber gemacht, also nicht das ganze Gehege. Davon konnte ich 3 große Eimer zu je 20 Liter füllen.

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  • Ich finde das auch sehr interessant!

    Vielleicht magst Du Ella auch hier von Deinen Erfahrungen berichten. Selbst wenn - oder auch gerade weil - es in Außenhaltung andere Kriterien gibt als in Innenhaltung, wäre das sicherlich hilfreich.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Danke. 👍🏽😊

    Das ist ja wirklich nicht viel - aber es ist auch nur von 3 Tagen. 🤔 Ich bin weiterhin gespannt, wie sich das bei dir entwickelt.

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  • Was mich noch interessieren würde:

    Unsere Jungs rennen mitunter heftig los oder der eine oder andere scharrt in der Einstreu. Ich hatte mich daher nach einigen anderen Versuchen für Allspan Super entschieden. Das bleibt besser liegen als andere von mir geteste Einstreu. Zusätzlich streue ich ja noch mit weichem Stroh über, damit sie nicht direkt auf der Einstreu oder den Böhnchen sitzen. Mit dem Stroh bin ich sehr zufrieden.

    Wie schätzt Du das mit dem Waldboden ein:

    Bleibt der weitgehend liegen, wo Du ihn hingestreut hast?

    Das Überstreu aus Stroh wäre wahrscheinlich bei dem Waldboden nicht möglich oder würde ein anderes Saubermachen erfordern, da die Böhnchen ja weitgehend durchfallen und der Urin auch überwiegend darunter ist?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Ich finde das auch sehr interessant!

    Vielleicht magst Du Ella auch hier von Deinen Erfahrungen berichten. Selbst wenn - oder auch gerade weil - es in Außenhaltung andere Kriterien gibt als in Innenhaltung, wäre das sicherlich hilfreich.

    Ich glaube, das ist nicht so richtig vergleichbar. Ich nutze den Waldboden im Außengehege, wo sie aber nicht schlafen, d.h. die Verschmutzung hält sich extrem in Grenzen. Ich sammle immer mal wieder was ein mit alten Gemüse-Resten, oder wenn ich sehe, dass viel Urin abgesetzt wurde. Ich muss nur ganz selten nachstreuen. Im Schlafbereich bzw. für innen bin ich ehrlich gesagt skeptisch, wenn ich sehe, dass wir z.B. bei 2qm Stall und 4 Schweinchen spätestens nach einer Woche einen Komplett-Austausch Streu brauche. Ich habe aber von "funktioniert super" bis "schimmelt irgendwann in der untersten Lage" schon alles gelesen. Daher sind Erfahrungen natürlich immer interessant. Mir scheint, es kommt sehr auf die individuellen Bedingungen an.

    Verrutschen tut es nicht, es ist ja auch schwerer als Holzspäne, daher finde ich es für's Laufgehege echt super.

  • Hallo und einen schönen Sonntag,

    hier mal ein kurzes Update zu unserem Waldboden im Innenbereich.

    Bisher sind wir immer noch total begeistert, weil einfach überhaupt kein Geruch feststellbar ist und es insgesamt sehr unaufwändig ist. 2 mal die Woche mit einem Mini-Rasenbesen die groben Verschmutzungen entnehmen, die feuchten Stellen etwas auflockern und trocknen lassen und etwas frisches Streu nachschütten. So im Schnitt 5-10L!

    Einmal, vor etwas 2 Wochen, habe ich etwas größer gereinigt und insbesondere aus den beliebten Ecken viel Waldboden getauscht.

    Leider habe ich mir entweder mit dem neuen, frischen Waldboden, oder mit den Kräutertöpfchen die wir am Gehege hängen haben, so genau kann ich das nicht sagen, eine Trauermücken-Population ins Gehege geholt. Da bin ich aktuell noch am recherchieren wie ich die Schweinchen-gerecht wieder los werden kann. Any Tipps welcome!

    Zum Waldboden muss man fairerweise aber auch sagen dass unsere Märchenschweinchen einen sehr großen Freilauf im Wohnzimmer genießen dürfen der aus Inkontinenzunterlagen mit Fleece und Badmatten besteht, sodass der reine Aufenthalt im Waldbodengehege nur auf etwa 50% der Zeit sich beschränkt.


  • Hallo,

    ich habe meine Trauermückenplage bei den Topfpflanzen erfolgreich mit Nematoden bekämpft. Da bei handelt es sich um kleine Nützlinge (sehen aus wie Pulver), welche man eigentlich ins Gießwasser gibt. Laut Packungsbeilage sollten sie unschädlich für Mensch und Tier sein. Ich hatte die Meerschweinchen allerdings bereits wieder in der Außenhaltung, als ich die Nematoden angewendet habe. Daher kann ich diesen Punkt nicht beurteilen.

    Hast Du die Möglichkeit zumindest für ein paar Stunden nach der Anwendung die Meerschweinchen nur im Freilauf zu lassen?

    Ich würde das Waldbodenstreu nicht mit der Gießkanne wässern. Aber da die Nematoden in dem Wasser gelöst werden, könnte ich mir vorstellen, dass es auch funktioniert, wenn man die Einstreu mit einer Sprühflasche befeuchtet.

    Falls ihr Zimmerpflanzen habt, würde ich diese aber auch gleich mitbehandeln. Soweit ich weiß, ernähren sich die Larven der Trauermücke ja von Pflanzenwurzeln.

  • Danke für das Teilen deiner Erfahrungen. 👍🏽

    Trauermücken kann man mit Gelbtafeln giftfrei beseitigen. Dazu die klebrigen Gelbtafeln am Gehege so aufhängen, dass die Meerschweinchen und eure Haare nicht dran kommen. Dann bleiben die Trauermücken daran kleben.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

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  • Hast Du die Möglichkeit zumindest für ein paar Stunden nach der Anwendung die Meerschweinchen nur im Freilauf zu lassen?

    Ich würde das Waldbodenstreu nicht mit der Gießkanne wässern. Aber da die Nematoden in dem Wasser gelöst werden, könnte ich mir vorstellen, dass es auch funktioniert, wenn man die Einstreu mit einer Sprühflasche befeuchtet.

    danke für den Tipp, da muss ich mich mal einlesen - ist aber kein Problem die Schweinchen mal ein paar Stunden im Freilauf zu lassen.

    Trauermücken kann man mit Gelbtafeln giftfrei beseitigen. Dazu die klebrigen Gelbtafeln am Gehege so aufhängen, dass die Meerschweinchen und eure Haare nicht dran kommen. Dann bleiben die Trauermücken daran kleben.

    Gelbtafeln hatte ich auch schon auf dem Radar, aber da bekämpfst du leider nur die Symptome und nicht die Ursache. Aus den bereits gelegten Eiern schlüpfen ja theoretisch dauernd neue Mückchen nach.

  • Hallo! Trauermücken Larven fühlen sich nur in feuchter Erde wohl und sterben bei Trockenheit ab. Außerdem mögen sie angeblich keine Petersilie aber die würde wohl nicht lange im Gehege liegen bleiben 😅. Eine dünne Schicht Vogelsand auf der Erde könnte in Kombination mit Gelbtafeln oder Fruchsaftfallen auch helfen. Vielleicht könntest du den Waldbodenteil deines Geheges für ein paar Tage sperren um die Mücken loszuwerden.

    Meistens kauft man die Larven mit, denn die Säcke in denen die Erde verkauft wird haben Löcher. Wenn ich neue Erde für meine Pflanzen kaufe packe ich sie für ein paar Wochen luftdicht ein.

  • danke für den Tipp, da muss ich mich mal einlesen - ist aber kein Problem die Schweinchen mal ein paar Stunden im Freilauf zu lassen.

    Gelbtafeln hatte ich auch schon auf dem Radar, aber da bekämpfst du leider nur die Symptome und nicht die Ursache. Aus den bereits gelegten Eiern schlüpfen ja theoretisch dauernd neue Mückchen nach.

    Ja, aber die frisch geschlüpften Mücken kleben an der Tafel fest, bevor sie neue Eier legen können. Die Menge der Eier ist endlich. Irgendwann sind alle geschlüpft und es kommen keine neuen mehr nach.

    Diese Methode ist natürlich nicht ideal. Aber sie ist ungefährlich und giftfrei. Die Meerschweinchen können das Gehege in der Zeit ganz normal nutzen.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

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