Leben mit Herzproblemen

  • Wie ich bei Weggefährten berichtet habe, hat Dachsi ja anscheinend ein Problem mit dem Herzen - oder eher sogar mehrere. Daher hatte er bei den beiden bisherigen Untersuchungen Wasser in der Lunge. Jetzt bekommt er seit fast vier Wochen Cardisure (für das Herz) und Dimazon (zur Entwässerung).

    Seine Atmung ist ruhiger geworden, er frisst wieder schneller, wenn auch noch nicht im alten Tempo und seine Augen tränen weniger. Allerdings wirkt er noch längst nicht wie vorher. Zudem soll man das Entwässerungsmittel bei Nagern angeblich lebenslänglich geben müssen. Dabei hat das bei langfristiger Gabe gefährliche Nebenwirkung nach dem, was ich gelesen habe.

    Daher ist meine Frage an Euch:

    Habt Ihr Erfahrungen mit Herzproblemen bei Schweinchen und was wurde da wie lange und mit welchem Erfolg gegeben?

  • Ich habe keine Erfahrung mit Herzerkrankungen bei Meerschweinchen, nur bei Menschen. Aber ich kann dir sagen, dass es bei Menschen ganz oft so ist, dass die Entwässerungs- und die Herzmedikamente bis zum Lebensende gegeben werden. Ich würde sogar sagen, das ist fast immer so.

    Ja, Entwässerungsmedikamente haben Nebenwirkungen. Aber da muss man jedes Mal abwägen, ob die gewünschte Wirkung sehr wichtig ist, um die Lebensqualität zu erhöhen. Oder ob die (langfristigen) Nebenwirkungen für Dachsi so stark sind, dass sie seine Lebensqualität vermindern.

    Hier ist das mit den Diuretika in Zusammenhang mit einer Herzinsuffizienz für Menschen sehr gut erklärt. Natürlich treffen nicht alle Punkte auf Meerschweinchen zu, aber vielleicht ist es für dich trotzdem interessant:

    https://www.ratgeber-herzinsuf…irkstoffgruppen/diuretika

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

    Einmal editiert, zuletzt von Schweinemagd ()

  • Meine Velvet bekommt seit Oktober 2022 Furotab zur Entwässerung. Sie hatte damals sehr viel Wasser in der Lunge und bei ihr wird ein Herzproblem als Ursache vermutet. Ihre Tochter starb im Dezember 2022 sehr wahrscheinlich an den Folgen eines Herzproblems, könnte also vererbt worden sein. Bei ihr schlugen die Medikamente leider (anders als bei ihrer Mutter) nicht (mehr) richtig an.

    Seitdem Velvet das Furotab täglich bekommt, ist ihre Atmung wieder normal und sie zeigt keinerlei andere Symptome, sondern ist fit wie ein junger Hüpfer. Von daher wird sie die Entwässerung definitiv bis zu ihrem Lebensende weiter bekommen, da sie damit auf jeden Fall mehr Lebensqualität hat als ohne.

  • Schweinemagd Danke für den Link! Über die Gefahr von Kaliummangel hatte ich auch schon vorher gelesen. Bei einem Meerschweinchen kann man ja leider nicht wiederholt Blut abnehmen, um den Spiegel unter Kontrolle zu behalten. Ich will beim nächsten Arztbesuch auf die Möglichkeit einer Kaliumzufuhr ansprechen.

    Lillygypsy Bekommt Velvet auch ein Herzmedikament?

    Und gibst du Furotab 10 und das nur 1x täglich oder mehrmals?

    Die Dosierung würde mich natürlich auch interessieren. Wenn Dir das bei diesem Mittel zu heikel ist, kannst Du sie mir gerne auch per PN schreiben.

  • Velvet bekommt kein Herzmedikament. Das hielt die TÄin bei ihr nicht für nötig, da sie sofort sehr gut auf die Entwässerung ansprach bzw noch immer anspricht und es ihr damit gut geht.

    Genau, es ist das Furotab 10mg. Sie bekommt aktuell 1/8 Tablette am Tag und damit eine wohl verhältnismäßig sehr geringe Dosis. Sie frisst das Tablettenstück auch selbstständig im Gehege, wenn man es ihr hinhält. Angefangen hatten wir in der Akutphase mit einer deutlich höheren Dosierung 2x am Tag und uns dann über Wochen langsam nach unten getastet, bis wir die jetzige Dosierung als für sie passend zur dauerhaften Gabe herausgefunden haben.

    Wir haben bei ihr also noch gut Luft nach oben von der Dosierung her, sollte sich ihr Zustand in Zukunft nochmal verschlechtern.

  • Cassidy bekam wegen seiner Mitralklappeninsuffizienz 1/4 Tablette Benazecare flavour, was den Wirkstoff Benazeprilhydrochlorid enthält.

    Das hat ihm sichtbar geholfen. Er war wieder aktiver, hat zugenommen und konnte allgemein besser atmen. Leider kann ich nicht sagen was es langfristig genützt hätte, da er kurze Zeit später an einer anderen Krankheit verstorben ist. Aber ich gehe davon aus dass es ihm sein Leben deutlich erleichtert hätte.

    Ich wünsche Dachsi, dass es ihm ebenfalls besser gehen wird!

  • Das Mittel ist ein ACE-Hemmer und wird hauptsächlich gegen Bluthochdruck eingesetzt. Ich streite damit nicht, dass es Cassidy geholfen hat, aber es scheint nicht unbedingt ein für Dachsi geeignetes Mittel zu sein - zumindest hat es einen anderen Ansatz und anderes Ziel als Dachis Cardisure.

  • Ich greife das Thema hier noch mal auf im Blick auf das Entwässerungsmittel mit dem Wirkstoff Furosemid.

    Neben und nach einigen Verbesserungen, geht es Dachsi in den letzten rund 6 Wochen schlechter. Er scheint keine Kraft mehr zu haben. Vor dem Arztermin am Mittwoch will ich hier eine Vermutung in den Raum stellen und nach Eurem Wissen oder Erfahrungen dazu fragen:

    Furosemid führt bei längerer Einnahme sehr häufig zu Muskelschwäche, Müdigkeit und vielen anderen Problemen. Vermutlich ist der Hauptgrund - oder der einzige? - ein Mangel an Kalium und ggf. anderen Elektrolyten. Dieser entsteht systematisch durch ein Schleifendiurethikum wie Furosemid. Es verhindert in der Niere die Rückführung von Kalium (u.a.?) und bewirkt dadurch oft einen Mangel daran.

    Bei Menschen gibt man solche Entwässerungsmittel möglichst nur kurzzeitig. Bei längerfristiger Einnahme sollen die Blutwerte überprüft und ein ggf. festgestellter Mangel mit passenden Elektrolyten ausgeglichen werden. Bei einem Nager soll das Mittel angeblich lebenslänglich gegeben werden und eine Blutuntersuchung wurde mir nicht angeraten. Kaliummangel kann aber anscheinend verheerende Folgen haben.

    Das andere ist, dass ich ja seit ein paar Tagen Metacam bei Dachsi probiere. Und das kann in Kombination mit Furosemid auch schwere Komplikationen bzw. Schäden hervorrufen. Da ich gerade heute wieder Furosemid gegeben habe (alle zwei Tage), werde ich Metacam vorerst weglassen.

    Längerfristig ist meine Hoffnung, dass wir ganz auf das Entwässerungsmittel verzichten oder es durch etwas Harmloseres ersetzen können. Das will ich mit der Ärztin besprechen.

    Könnt Ihr zu dem Thema etwas beitragen?

    Ich erinnere mich an Deinen Beitrag Lillygypsy , dass es Deinem Tier seit 2 Jahren anscheinend gut bekommt.

  • Genau, Velvet bekommt seit Oktober 2022 Furotab (Wirkstoff Furosemid), also fast genau seit 2 Jahren.

    Sie hat diesbezüglich seitdem nie wieder Probleme mit der Atmung gezeigt und auch keine anderen Symptome, die ich auf die Einnahme des Medikaments zurückzuführen würde. Sie war seitdem noch 2x beim Tierarzt, einmal wegen eines "Splitters" im Maul und dann wegen einer Blasenentzündung, beides in 2023, ansonsten hatte sie nichts und ist auch putzmunter. Sie ist jetzt 5 Jahre alt.

    Bei Velvet kann ich also (bisher) nichts an Nebenwirkungen oder dergleichen durch die Einnahme bestätigen. Sie soll es lebenslänglich bekommen, Kontrollen nur nötig wenn sich ihr Zustand verändert/verschlechtert, und sie hatte meine ich zwischenzeitlich auch parallel Metacam bekommen während der akuten Sachen mit Blase und Splitter, wenn ich mich nicht ganz täusche. Da hat meine TÄin nichts über schädliche Kombi gesagt.

  • Ich habe meine Aussage u.a. hierauf bezogen: Onmeda: Furosemid

    Im Beipackzettel von Dimazon steht nur, dass nichtsterodiale Antirheumatika die Wirkung von Furosemid reduzieren. Dort wird aber auch die Gefahr von Kalium- u.a. Elektrolyt-Mangel bei längerer Einnahme erwähnt: Beipackzettel Dimazon

    Ich will Dir Lillygypsy damit auch keine Angst machen. Wenn es 2 Jahre gutgegangen ist bei Velvet, wird es bei ihr vermutlich auch weiter keine Probleme geben.

  • Ich konnte bei Lila auch keine Nebenwirkungen feststellen, die ich auf das Furosemid zurückführen würde. Sie hatte das über gut 2 Monate bekommen in einer relativ hohen Dosis (zweimal täglich 4 mg, Gewicht 1350g). Ich habe zudem hauptsächlich unterstützend für ihre Blase Flüssigkeit gegeben. Das waren 20 ml morgens und abends. Meine Tierärztin warnte uns eher vor der Belastung der Niere. Sie bekam eh schon Allrodin und Rodicare Uro (unterstützt beides die Niere auch) wegen ihrer Blase, sonst hätte ich vermutlich gefragt, ob ich das sinnvoll unterstützend geben kann. Außerdem kriegt sie noch Rodicare Senior aufgrund des darin enthaltenen Weißdorns, der auch die Herzfunktion unterstützt.

    Tilda soll Entwässerung nur nach Bedarf bekommen und hat es bisher nicht gebraucht.

    Der Unterschied war, dass Lila ein (vermutetes) Lungenödem hatte, während bei Tilda keine Wasseransammlung in der Lunge ist.

    Ich würde dir empfehlen beim Arzt mal deine Bedenken anzusprechen und nachzufragen. Ob das beim Meerschweinchen relevant ist, ist ja auch immer eine Frage. Vielleicht wären auch regelmäßige Blutkontrollen sinnvoll. Wenn dir das hilft ein besseres Gefühl zu haben, kann man das ja auch machen.

    Sonst kannst du auch mal fragen mit welchen Kräutern man entwässern kann. Lila hatte da wegen ihrer Blase schon Einiges bekommen, aber da gibt es auch natürlich entwässernde Kräuter. Ich persönlich würde das Furosemid nicht komplett absetzen, aber vielleicht könnte man so länger die niedrige Dosis halten oder sie weiter nach unten korrigieren.

    Wenn ich mich richtig erinnere war der Zustand von ihm letztes Mal doch ziemlich schlecht so dass das Herz nicht so gut beurteilt werden konnte, oder? Auch wenn ihr euch gegen ein weiteres Herzschall entschieden hattet, weil es keine bessere Therapie ergeben würde, wäre eine Verlaufskontrolle eventuell sinnvoll, um zu beurteilen inwiefern eine Medikamentenanpassung möglich ist.

    Das wären jetzt so meine Gedanken, die ich mal ansprechen würde, um eine fundierte Einschätzung zu bekommen.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

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    Das hatte ich gerade zufällig in dem Buch von Frau Ewringmann gefunden. Scheint also durchaus Sinn zu machen. Vermute in der Praxis kommt dann vielleicht wieder der Aspekt dazu, dass viele Halter das nicht zahlen wollen, warum man die Empfehlung nicht bekommt. Grundsätzlich hatte unsere Ärztin aber empfohlen bei Herzerkrankungen auch ein Blutbild zu machen, da das ja auch zu schwerwiegenden Organschäden führen kann.

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