Aromatische Saaten gut oder schlecht?

  • Ich würde gerne einen Artikel hier schreiben zu aromatischen Saaten.

    Mit "aromatische Saaten" meine ich - wie so manche andere Befürworter: Fenchel, Anis, Kümmel, Kreuzkümmel, Schwarzkümmel, Dillsaat und theoretisch Koriandersaat. Koriander gebe ich persönlich nicht mehr, da er extrem hart ist und mir daher gefährlich erscheint. Mariendistelsamen wurden hier nicht genommen und sind auch sehr hart. Alles andere wird hier sehr, sehr gerne gefressen, nachdem einmal der Bann gebrochen war.

    Wenn ich notgedrungen Brei gegeben muss, füge ich seit längerem vor dem Mahlen immer auch diese Saaten hinzu. Das erscheint mir sehr sinnvoll, da sie die Verdauung unterstützen und viel Kalorien liefern, aber im Gegensatz zu z.B. Haferflocken, m.W. nicht zu einer Fehlbesiedlung im Darm führen können.

    Dachsi und Wuschel hatten ja leider seit letzten April mit Grünfutter Probleme. Dachsi bekommt seit ca. 2 Monaten täglich eine ziemliche Menge von diesen Saaten und es scheint ihm sehr zu helfen für seine Verdauung. Da er relativ dünn geworden war Ende letzten Jahres, ist die Zunahme durch dieses Futter ein positiver Nebeneffekt.

    Ich habe vorab noch einige Fragen an Euch:

    1. Was wurde bei Euch genommen, was ggf. nicht?
    2. Manche Leute befürchten, dass die Saaten zu hart sind und damit den Kauapparat schädigen könnten. Das finde ich eine sehr nachvollziehbare Sorge. Kennt Ihr dazu hilfreiche Überlegungen?
    3. Wäre es besser, die Saaten nur gemahlen zu geben? Aber dann wäre vermutlich ein Zusatz von etwas Päppelpulver nötig, da sie gemahlen ja vermutlich verdünnt werden sollten wegen des intensiven Geschmachs. Was meint Ihr dazu?
    4. Bei uns würde m.E. viel zu große Mengen gefressen. Daher gebe sie nur sehr selten, solange die Tiere gesund sind. Bietet sie einer von Euch zur freien Verfügung an und wie ist da ggf. Eure Erfahrung?
  • Ich habe ein oder zweimal aromatische Saaten angeboten. Ich hatte auch eine aufgeschnittene Tomate damit "beklebt". Zuerst wurde ein "Körnchen" genommen, weil sie den Begriff "Essen" kennen. Aber danach wurde alles weitere verweigert.

    Daher habe ich von dem Thema leider keine Ahnung. Aber ich lese sehr interessiert mit. Vielleicht kann mir ja jemand sagen, wie man die Schweinchen an so etwas gewöhnt?

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Unsere bekommen jeden Tag eine kleine Portion geschälte Sonnenblumenkerne und Heupellets oder Erbsenflocken da mische ich seit ein paar Wochen immer etwas Anis und Fenchelsamen dazu, weil Brösel durch die Eingewöhnung und Nahrungsumstellung zu weichen Kot hatte. Die blieben am Anfang komplett über, jetzt fressen sie schon ein paar Samen mit... Ich glaube nicht, dass die Samen zu hart sind, unser Heu ist teilweise auch recht grob, da haben die Schweinzis ordentlich zu knabbern.

    In den Päppelbrei gebe ich immer ein Tütchen Hipp Bio Wohlfühltee, da sind die Saaten von Fenchel, Anis und Kümmel schon praktisch gemahlen. Den Brei fressen sie sehr gerne und sie hatten beim Päppeln bis jetzt keine Verdauungsprobleme.

  • Danke für die Idee mit dem Tee. Das ist ja dann ein Pulver, das man eigentlich auch über feuchten Nahrungsmittel streuen könnte, beispielsweise Tomaten. Ich werde das mal in den nächsten Tagen ausprobieren.

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  • Ich habe damals eine Zeit lang aromatische Saaten gefüttert. Meine Bande war scharf drauf und hat alles oben genannte ratzfatz weggeputzt.

    Ich füttere sie inzwischen seit gut 3 Jahren nicht mehr aus Sorge um die Zähne. Gerade wenn die härteren Samen punktuell hohen Druck auf einen Zahn auswirken, könnte das m. E. die Zahnwurzel nachhaltig schädigen, das möchte ich vermeiden.

    Mit Heu würde ich es allein wegen der unterschiedlichen Struktur nicht vergleichen, da es ganz anderes zerkaut/zermalmt wird und durch seine größere Grundfläche auch die Druckeinwirkung anders verteilt ist.

    Daher greife ich inzwischen lieber auf verschiedene (Wild-)Kräuter zurück, um dieselben Effekte der Saaten zu erreichen. Im Vergleich zu der Zeit, wo ich Saaten regelmäßig gefüttert habe, kann ich keinen Unterschied feststellen.

  • Ich habe Saaten, meistens Anis, Kümmel und Dill, über die frische und bestenfalls feuchte Wiese gestreut. In der Hoffnung dass die Saaten leicht aufquellen und etwas schonender gekaut werden können. Außerdem konnte ich sie so etwas untermogeln.

    Ich mache mir auch Sorgen um die Zähne weshalb ich sie pur nur in ganz kleinen Mengen anbiete. Bzw. gibt es im Fressnapf solche Dillsträuschen welche sie gerne fressen!

  • Heute gab es Anis-Fenchel-Kümmel-Tee auf Gurkenscheiben. Danke für den Hinweis. Es hat super geklappt. Die gemahlenen Staaten hingen an den feuchten Gurkenscheiben fest und wurden so problemlos gefressen.

    IMG_20240307_115514.jpg

    So sieht der Tee aus. Zum Größenvergleich: es waren keine Salatgurken, sondern die kleinen Vespergurken.

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    Wie viele Saaten gebt ihr pro Tag? Reicht ein Teebeutel voll wie auf dem Bild?

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    2 Mal editiert, zuletzt von Schweinemagd ()

  • Da unsere Jungs solange sie gesund sind m.E. eher zu schwer sind, gebe ich derzeit aromatische Saaten nur im Krankheitsfalle. Vorher hatte ich mal einige Zeit 2-3x in der Woche jedem ca. 1/2 Teelöffel insgesamt gegeben.

    Ich schreibe das nur als Antwort auf Deine Frage, nicht weil ich meine, dass das die richtige Menge oder der richtige Ansatz sein müsste.

    Ich hatte die letzten Tage probiert, Dachsi die Saaten gemahlen zu geben. Als reines, trockenes Pulver nimmt er sie nicht. Das wundert mich nicht, das sie natürlich durch das Mahlen geschmacklich bzw. geruchlich noch viel intensiver werden.

    Mit etwa eine Hälfte gemahlene Saaten und die andere Hälfte etwas abmilderndes Pulver (Heu, Haferkleie oder Gerstengraspulver o.ä.) und Wasser zu dünnem Brei verrührt nimmt er es gerne, aber nicht so begeistert wie die ganzen Saaten oder meinen selbstgmachten Päppelbrei.

    Ich werde also noch etwas weiter herumprobieren.

    Bei Teebeuteln gibt es vermutlich auch Qualitätsunterschiede, aber grundsätzlich ist das vermutlich dann gequetscht oder gemahlen und hält sich in dem Zustand schlechter als in der ganzen Saat. Letztlich ist es vermutlich trotzdem auch noch deutlich billiger, die Saaten als Gewürze zu kaufen, wenn man es auf Dauer nutzen will.

  • Also der Tee ist jetzt der volle Erfolg. Heute wurde sogar noch der leere Teller mit den Resten des Anis-Fenchel-Kümmel-Tees abgeschleckt. :D

    Ja, vermutlich gibt es beim Tee Qualitätsunterschiede. Der Tee, den ich gestern gekauft habe, riecht aber sehr intensiv und frisch. Von Preis ist es vermutlich teurer als die Gewürze einzeln zu kaufen. 25 Teebeutel für 25 Tage kosteten 1,19 Euro. Aber ansonsten bräuchte ich einen Mörser. Ich vermute, dass meine Küchenmaschine so kleine Mengen gar nicht zerkleinern könnte. :/ Und im Ganzen will ich die Saaten wegen der Zähne nicht geben.

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  • Ich mache mir auch oft Sorgen über zu harte Saaten. Besonders wenn sie so gerne gefressen werden. Hab diese Woche sogar extra eine Saaten-"Mischung" bestellt: Hirse, Mariendistel, Hanfsamen, Anis, Kümmel, Fenchel und Sanddorn. Einfach um das ganze mal zu testen. Gemocht wurden hier bisher Leinsamen, Sesam, Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne. Chiasamen gab es auch ab und zu mal. Hanfsamen kannten sie nur gemahlen. Die wurden geliebt. Als ich dann heute ein paar der "neuen" Saaten untergemischt hatte, wurde ganz angewidert geschaut. :D Hab es schon soooo oft mit aromatischen Saaten probiert, aber irgendwie werden nur die Ölsaaten gerne gefuttert. Nun, jetzt ist die Saatenmischung schon hier, vielleicht kommen sie ja doch noch irgendwann auf den Geschmack. Ich und mein Geldbeutel hoffen es. :P

  • Mit "aromatische Saaten" sind auch Ölsaaten gemeint. :) Nur sind Leinsaat, Sonnenblumennkerne u.ä. zwar stark fetthaltig, haben aber nicht die ätherischen Öle, die man bei den armomatischen Saaten nutzen will.

    Bei Deiner Mischung wäre ich auch im Blick auf Mehlsaaten vorsichtig. Diese sind für gesunde Meerschweinchen aus meiner Sicht kein geeignetes Futter. Dazu gehört aus Deiner Liste zumindest Hirse. Chiasamen enthalten auch relativ viele Kohlehydrate. Bei Sanddorn wäre die getrocknete ganze Frucht natürlich noch etwas anderes als die Kerne.

  • Achso, ich dachte das Thema hier war ausschließlich auf die wie du sagtest ätherischen Öle in den Saaten bezogen.

    Die Hirse ist sehr gering gehalten, das war mir schon wichtig. Meine Schweinchen sind jetzt zwar keine wirklichen Hungerhaken, über ein bisschen mehr Gewicht würde ich mich aber schon freuen. :P Deswegen auch die eher reichhaltigeren Saaten. Da der ganze Spaß bis auf Sonnenblumen- und Kürbiskerne eher wenig bis mittelmäßig angerührt wird, ist es bei uns so bisher unproblematisch. Die neue Mischung wurde zwar kurz begutachtet, aber auch heute wurde da starkes Desinteresse gezeigt.

    Aber du hast Recht, aufpassen sollte man eigentlich immer in Bezug auf (Mehl-) Saaten - wenn die einmal zu beliebt werden, kann es schnell passieren, dass Schwein dann deutlich zunimmt, das hab ich auch schon selbst erlebt.

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