Weggefährten

  • Bei Landolf ist die Wunde schön glatt und bis auf eine noch minimal offene Stelle gut verheilt.

    Bei Dachsi sah sie lange gut aus, aber seit 1-2 Tagen ist sie gerötet und mittlerweile auch etwas blutig. Auch hat er jetzt eine kleine Beule dort.

    Die Fäden sind an sich selbstauflösend und vielleicht deswegen sind sie so verklebt, dass ich sie nicht selbst entfernen will. Sie stören ihn vermutlich so, dass er jetzt selbst daran herummacht.

    Bei seiner Atherom-OP war die Naht wochenlang verkrustet, weil sich das nachwachsende Fell mit dem Silberspray und vielleicht etwas Sekret zu einer fest Schicht verklumpt hatte. Das hat bestimmt gespannt oder sogar richtig wehgetan. Aufweichen ist nicht gelungen. Letztlich habe ich es - alles in Rücksprache mit der Arztpraxis - mit einer weichen Bürste vorsichtig abgelöst. Dann war die Naht endlich glatt und ist schön fertig verheilt.

    Für morgen um 10 Uhr habe ich einen Termin bei der Tierklinik vereinbart. Leider ist die behandelnde Ärztin nicht da, aber eine erfahrene Kollegin soll das übernehmen.

  • Die "Ersatztierärztin" war sehr behutsam und sorgfältig. Erst wurde die Wunde gut eingeweicht, dann das in den Fäden steckende Fell abgeschnitten, mit einem Skalpell jeder Knoten aufgeschnitten und mit einer Pinzette gezogen. Sie meinte auch das sitze ja sehr fest.

    Die Beule könnte ihrer Meinung nach von der inneren Naht kommen. Ich soll sie gut beobachten. Ansosnten sah die Wunde nach dem Entfernen der dummen Fäden m.E. gut aus. Jetzt wird hoffentlich nichts mehr ziehen, drücken und stören.

  • Dachsis OP-Wunde

    Die Beule bei Dachsi ist nach der Entfernung der Fäden weniger geworden oder vielleicht sogar verschwunden. Aber es scheint etwas zu nässen und ist definitiv noch nicht richtig verheilt. Wenn wir Glück haben, ist es nur die äußere Naht - wahrscheinlicher ist, dass etwas von innen kommt.

    Heute morgen kam Dachsi nicht zum Fressen. Nachdem ich nach ihm geschaut hatte, kam er kurz, ging dann aber wieder weg. Er bekam Colosan + Simeticon und den von ihm so geliebten Brei. Der ist ja selbstgemacht und enthält einiges, was für die Verdauung gut ist. Vorhin kam er wieder zum Fressen, aber ich will ihm noch zweimal Colosan und eins bis zweimal Simeticon geben. Lieber zuviel als zu wenig davon.

    Stand bei Wuschel

    Bis gestern morgen sind die Lymphknoten weiter angeschwollen.

    Da wir ja wegen des Cortisons kein Metacam mehr geben dürfen, hatte er am Freitag so starke Schmerzen (nur mit Novalgin), dass ich mir von der Tierklinik ein Rezept zur Apotheke faxen ließ. Seit Samstag Nachmittag bekommt er zusätzlich Tramadol. Die erste Dosis war wohl etwas hoch. Er wirkte vorübergehend leicht benommen, aber die Schmerzen sind seither anscheinend weniger stark. Leider hat es ihm den Appetit genommen.

    Gestern habe ich dann nur gut die Hälfte der angegebenen Dosis gegeben. Damit schienen die Schmerzen auch eingedämmt zu sein, aber er war nicht benommen und wollte seit gestern nacht wieder gerne fressen.

    Seine Verdauung ist, Gott sei Dank, wieder viel besser. Er verträgt auch wieder mehr und mehr Grünfutter. Vielleicht ist das auch ein Zeichen dafür, dass die Blasenentzündung zurückgegangen oder verschwunden ist.

    Seit gestern nachmittag meine ich, erste Anzeichen für eine Verbesserung zu sehen. Das Cortison wird eingeschlichen, so dass er erst morgen die volle Dosis erhalten soll. Aber vielleicht hat die halbe Dosis in den letzten beiden Tagen auch schon erste Wirkung gezeigt. Heute geht es ihm noch etwas besser. So wäre es noch kein erstrebenswerter Zustand, aber es gibt Grund zur Hoffnung. Wir wollen also noch weiter kämpfen.

  • Bezüglich des Verhaltens will ich auch etwas festhalten:

    Als Miro wieder wegen der Probleme mit seinen Zähnen bzw. einer Zahnspitze nicht ganz fit war, konnte er sich wieder einmal nicht gegen Josia und auch Scotty behaupten. Als es ihm wieder gut ging, gab es umgekehrt Unruhe. Etwa zur gleichen Zeit hatten Dachsi und Landolf ihre Operation. Josia versucht - verständlicherweise - die Schwäche der anderen zu nutzen um aufzusteigen. Aber mittlerweile haben die anderen wieder die Oberhand.

    Was ich damit sagen will: Wenn einer krank wird, kann es schon zu Unruhe kommen in einer Bockgruppe. Vielleicht ist es das, was manche Halter als plötzliches Ende der Harmonie wahrnehmen.

    Wenn Böckchen dann auf 2-4qm beschränkt sind und sich selbst überlassen sind, wird es vermutlich böse enden. Ich kann natürlich auch nicht garantieren, dass es bei uns immer in harmlosen Grenzen bleibt, aber sie haben hier zumindst eher die Chance, sich mal aus dem Weg zu gehen oder durch mein Eingreifen wieder zur Ruhe zu kommen.

    Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das teilweise in Notstationen, bei Züchtern oder in Tierheimen zugeht. Dort haben sie ja normalerweise wenig Platz und auch häufiger wechselnde Besetzung. Wie soll denn das gut gehen?

    Sehr positiv finde ich aber in unserer Gruppe, wie sie mit unserem schwer kranken Wuschel umgehen. Da hat noch keiner irgendetwas unfreundliches oder respektloses gemacht. Wuschel liegt gerne im Einstreubereich an einer Durchgangsstelle. Da wollte z.B. gestern Scotty zum Futter. Dann überlegt er "da komme ich ja nicht vorbei an Wuschel", zögerte, drehte ab und ging einen Umweg zum anderen Eingang.

  • Guten Abend liebe Silke,

    ich habe großen Respekt davor was du momentan für deine Schweinchen leistest. Und daher hoffe ich dass die Frage jetzt nicht daneben ist, aber gibt es für Wuschel den noch die Aussicht auf ein gutes, schmerzfreies Leben? Dadurch dass ich nur lesen kann was du schreibst schätze ich die Situation vielleicht nicht ganz richtig ein. Aber wenn er kaum noch laufen kann, der Zustand in der Harnröhre nicht besser sondern schlimmer wird, er scheinbar sehr starke Schmerzen hat, die Lymphknoten, Verdauungsbeschwerden/ Fressunlust. Gibt es bei all dem noch eine Aussicht auf Genesung? Du schriebst ja dass es aktuell (zum Glück!) wieder besser aussieht. Aber denkst du den dass es realistisch ist dass es ihm auch langfristig wieder wirklich gut gehen wird?

    Ich hatte mal ein Kaninchen welches im hohen Alter krankheitsbedingt (u.a. Tumore an der Wirbelsäule und starke Arthrose) sehr viel Schmerzmittel bekam und gegen Ende seines Lebens auch kaum noch Kraft zum laufen hatte. Rückblickend denke ich dass ich ihm seine letzten Wochen hätte ersparen sollen. Aber wenn man ein Tier so lange begleitet, immer wieder kleine Erfolge hat und sich an den Zustand "gewöhnt" hat verliert man vielleicht den objektiven Blick. Man liebt sein Tier und will es ja auch nicht aufgeben, es gibt ja auch immer wieder gute Momente der Besserung nach dem man so viel gekämpft hat.

    Es ist unfassbar schwierig.

    Ich denke weiterhin an deine drei Patienten und hoffe dass es ihnen bald wieder besser geht <3.

    Bei all der Pflege und Mühe die du ihnen zukommen lässt hätten sie wahrscheinlich keine besseren Chancen, besonders Wuschel.


    Bezüglich deiner Gedanken zu Unruhe in Bockgruppen, ja, ich denke auch dass da etwas dran ist. Tiere sind für feine Signale viel feinfühliger. Wenn einem als Halter solche plötzlichen Streitereien auffallen sollte man auf alle Fälle genauer hinsehen!

    Ganz liebe Grüße!

  • Danke, ByteSchweinchen , dass Du da mitdenkst! Das finde ich wichtig. Du hast völlig recht, es besteht bei uns immer die Gefahr, dass wir die Tiere zu lange am Leben erhalten. Ich bin daher auch täglich am überlegen, ob es jetzt noch weitergehen soll oder nicht.

    Wie Du schon sagst, gibt es Verbesserungen: Seine Verdauung ist wieder richtig gut. Er verträgt wieder einiges an Grünfutter (ich steigere langsam, aber bisher gab es keinen Matsch mehr). Er ist beweglicher geworden (beim passiven Bewegen) und hat allem Anschein nach deutlich weniger Schmerzen. Sein Appetit ist beachtlich und er nimmt anscheinend zu und er wirkt insgesamt lebendiger. Auch pinkelt er sich nicht mehr so oft voll und der Urin riecht nicht mehr so auffallend nach Blasenentzündung.

    Was mir große Sorgen macht ist, dass er seit gestern noch weniger laufen kann oder will. Und das Laufen ist aus meiner Sicht eine absolute Voraussetzung für ein lebenswertes Leben bei einem Schweinchen. Da er aber aktuell aber vermutlich nicht stark leidet, sondern es gute und schlechte Aspekte gibt, würde ich das noch ein paar Tage beobachten, wenn es nicht deutlich schlechter werden sollte.

  • Deine Frage wegen der Aussichten hatte ich nicht beantwortet.

    Nein, es gibt anscheinend keine Aussicht auf Genesung. Aber es besteht die Hoffnung, dass die negativen Symptome vorübergehend zurückgehen und er noch einige Wochen oder Monate ein schönes Leben führen kann. Natürlich wäre das mit Schmerzmittel und Cortison und vielleicht auch Doxycyclin. Aber auf langfristige Schäden dadurch müssen wir ja keine Rücksicht nehmen, weil wir ohnehin nicht mehr mit viel Zeit rechnen. Nur müssen wir rechtzeitig erkennen, falls er neue Probleme bekommt (oder die bisherigen nicht weit genug zurückgehen).

    Sollte er z.B. noch 3 Monate ein angenehmes Leben führen können, wäre das ungefähr soviel wie wenn ein todkranker Mensch noch 3 gute Jahre hinzugewinnen würde. Das wäre doch sehr viel wert.

  • Ich schätze dich jetzt auch nicht so ein als dass du deine Tiere unnötig lange leiden lassen würdest nur um sie am Leben zu halten. Du kennst ihn gut und wirst die richtige Entscheidung treffen.

    Wenn er noch eine schöne, lebenswerte Zeit haben könnte wäre es das ja wert. Schade dass wir die Kleinen nicht fragen können wie es ihnen geht. <3

  • Ach das ist ja schwierig mit Wuschel. Ich hoffe dass er noch eine schöne Zeit haben kann, wie lange sie auch sein mag.

    Ich habe Ilse die letzten Tage beobachtet. Ich habe nicht das Gefühl, dass Tramadol ihr Probleme beim Laufen verursacht. Sie ist etwas gemächlicher, aber das wird wohl die leicht betäubende Wirkung sein. Heute gebe ich ihr wieder Metacam und Novalgin. Da werde ich nochmals gucken, ob es Änderungen im Gangbild zu den letzten Tage gibt.

  • Yume Hast Du bei Ilse beobachtet, dass das Tramadol sich negativ auf die Bewegungen auswirkt?

    Ich vermute nicht, dass es bei Wuschel am Tramadol liegt, will aber nur alles bedenken.

    Ich habe das Gefühl, dass sich Ilse's Gangbild verändert hat. Bei Pferden würde man dazu wohl Taktunrein sagen. Gefühlt hinkt sie hinten links etwas. Sie bekommt ja seit paar Tagen durchgängig 1x tgl 0.15ml Tramadol. Ob es daran liegt, an der Blase oder an der Otitis ist natürlich schwer zu sagen. Vielleicht hat es auch ein ganz anderen Grund. Ich werde es beobachten, lb es schlimmer wird.

  • Leider wurde bei unserem Wuschel das Gehvermögen nicht besser, sondern eher schlechter. Am Freitag morgen waren dann auch die Lymphknoten weiter angeschwollen, statt kleiner zu werden und die Beinchen waren dicker geworden. Schweren Herzens hatten wir uns daher entschlossen, ihn noch am Freitag erlösen zu lassen.

    Hier findet Ihr mehr: Unser geliebter Wuschel

    Herzlichen Dank für alle Unterstützung!

  • Da Miro seit Freitag mitunter irgendwie nicht normal war im Verhalten und dann heute morgen kein Frischfutter wollte, habe ich gleich einen Termin für ihn zum Abschleifen ausgemacht. Der ist erst am Donnerstag um 10 Uhr möglich.

    Da ja nicht ganz klar war, was sein Problem ist, habe ich ihm heute morgen Colosan gegeben. Seither hat er einiges Gemüse gegessen und auch an einem Zweig genagt. Vielleicht hat er wirklich nur etwas Bauchweh oder Übelkeit. Ich will ihm heute noch zweimal Colosan und einem Sobamin und Pektin geben und hoffe, dass ich dann den Termin absagen kann.

    Es sind jetzt rund 6 Wochen seit dem letzten Abschleifen. Das wäre besser als meistens vorher, aber noch besser wäre es, wenn es ganz ohne Korrektur gehen würde.

  • Ich konnte ihn zu meiner großen Freude wieder absagen. Die Zähne scheinen bisher doch keine Probleme zu machen!

    Bei Miro und Dachsi ist irgendetwas mit dem Futter oder dem Bäuchlein. Dachsi hatte zeitweise sogar leise gequiekt und frisst auch kaum Grünfutter. Anderes Gemüse will er aber gerne nehmen. Ich hoffe, wir bekommen das bald wieder ganz weg.

  • Miro hat es jetzt über 8 Wochen ohne Abschleifen geschafft. Seit einigen Tagen sind die Schnittflächen der Schneidezähne endlich wieder ganz gerade. Sie waren vor dem letzten Abschleifen und dann schon eine paar Tage danach wieder schief - und das hielt an bis vor kurzem.

    Wir machen immer noch einmal täglich die Bewegungen und Massagen des Kiefers. Ich hoffe sehr, dass das die Lösung ist!

    Auch sonst wirkt Miro fit und normal

    Bei Dachsi ist mit der Verdauung immer noch etwas nicht in Ordnung. Da werde ich jetzt noch mehr Unterstützung bieten und hoffen, dass wir es bald wieder ganz beseitigen können.

  • Danke!

    In den ersten beiden Tagen nach seinem Tod waren sie hier nach meiner Beobachtung aggressiver oder unruhiger. Das hat sich dann wieder normalisiert. Allerdings fehlt schon das eine von beiden "Herzstücken" der Gruppe. Gerade Landolf und Miro, aber auch die anderen haben immer wieder die Nähe von einem der beiden gesucht. Jetzt haben sie nur noch Dachsi dafür.

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