Ich geh deine Nachricht mal Absatzweise durch um nichts zu vergessen.
In dem Laborbericht waren auch Ergebnisse dazu, welche Bakterien Loli hat aber ich habe nicht das nötige Fachwissen um die Ergebnisse Richt zu verstehen und die Ärztin hatte es mir zwar erklärt aber das ist schon wieder zu lange her um mich noch daran erinnern zu können. Davon, dass die Wunden die durch die OP entstehen negative Auswirkungen auf Lolis Gesundheit haben wurde nichts gesagt. Jetzt wo du es ansprichst verstehe ich deine Bedenken, ich hatte sie mir gar nicht gemacht, da die OP, die sie vorher bekommen hatte zu einer kurzfristigen starken Verbesserung ihrer Lebensqualität geführt hatte und die OP Wunden auch vollkommen ohne Probleme verheilt sind. Eine kleine Chance, dass die Bakterien auch ohne Zähne andere Nistplätze finden besteht. Aber die Erfolgschance ist um einiges höher.
Von Lolis Tierschutz weiß ich, dass Helena (die Katze mit Symptomen wie Lolis) die Zahn-OP auch gut verkraftet hat und sie nun keine Probleme mehr hat. Unter der Pflege der Dame mit der ich aus meinem Tierschutz hat jede Katze mir Calici die Zahn-OP gut verkraftet. In manchen Fällen würde es sehr schnell entdeckt und es konnte im Anfangsstadium dagegen gewirkt werden, in einem Fall blieb es so lange unbemerkt, bis die Zähne bei bloßer Berührung des Tierarztes fast aus dem Mund gefallen sind.
Die homöopathischen Mittel jetzt einzusetzen, nachdem sie bereits seit mindestens 6 Monaten (wir wissen ja nicht wie lange sie es schon im Ausland hatte) die Bakterien nicht ankämpfen konnte, ist ein bisschen wie tiktaks einzuwerfen um keine Zähne putzen zu müssen. Ihr Immunsystem ist im Eimer, die Schmerzen sind so groß, dass sie sich im Gesicht blutig kratzt, seit Tagen schläft sie wieder nur und gestern war es wieder mal besonders schlimm. Sie war so erschöpft, dass ich sie praktisch zum Essen tragen musste und sie hat wieder nur kleine Portionen gefressen und wollte nicht Mal im Bett schlafen. Nur noch Wärmedecke und schnurren ist gerade auch eine Rarität. Im Gegenteil, wenn sie wach ist miaut sie vor Schmerzen. Nicht nur, dass sich das Fachpersonal hier einige ist, dass die Zähne raus müssen, so schwer mir diese Entscheidung auch fällt (und ich hab wirklich sehr hart mit mir gerungen weil es sich anfühlt als würde ich ihr etwas stehlen statt ihr zu helfen) ich will sie nicht noch länger auf ein Wunder warten lassen und sie länger von Schmerzen einschränken lassen.
Erlösen ist überhaupt nicht im Thema. Sie ist noch keine 2 Jahre alt und auch wenn ihr Fall schlimm ist, es gibt Katzen mit schwereren Verläufen von Calici, die es auch schaffen. Es gibt noch einiges, was getan werden kann bevor man auch nur darüber nachdenken kann sowas zu besprechen.
Wenn sie nicht operiert werden würde würde sich ihr Zustand weiter verschlechtern. Im schlimmsten Fall ginge es ihr irgendwann wie der oben erwähnten Katze. Selbst im besten Fall hat sie weiter Schmerzen und ist obendrein auch noch stark anfällig für andere Erkrankungen.
Von Calici kann man nicht geheilt werden. Im besten Fall geht der Bakterienstamm durch die OP und die homöopathische Hilfe kaputt und Loli ist wieder ein schmerzfreies glückliches Kätzchen. Sie wäre trotzdem ihr Leben lang auch bestimmte mittel angewiesen um ihr das Auftreten neuer Begleiterkrankungen zu verhindern. Aber das würde man ihr nicht ansehen. Sie hätte ein Leben wie jede andere Katze, nur halt mit täglicher Medikamentengabe oder eben mit Unterstützung durch Homöopathie. Wir müssen dann sehen, was für unsere Katze am besten funktioniert da ja nicht alle Katzen gleich sind.
Ich hoffe das beantwortet deine Fragen.
Ich habe den Text ja mit Absicht ziemlich auf das Wesentliche konzentriert gehalten. Dadurch sind vielleicht einige Überlegungen und Zwischenschritte hinten runter gefallen. Der ganze Prozess war für uns nicht einfach. Schuld und Angst und Sorge haben sich ganz lange in uns breit gemacht aber wir müssen akzeptieren was wir nicht ändern können. Die Tierarztpraxis hatte uns das Gefühl gegeben schlechte Halter zu sein wenn wir ihre Zähne komplett entfernen lassen und nun heißt es "Ups" wir haben die Lage falsch eingeschätzt. Es hat uns Geld und Nerven gekostet und vor allem Zeit. Zeit, in der Loli eigentlich ihr Leben genießen sollte. Uns verblüfft immer wieder wie tapfer sie ist. Selbst mit so einer schweren Diagnose spielt sie noch gerne und ist in den guten Tagen ein kleiner Wirbelwind. Sie hat gelernt die Wohnungstür zu öffnen, sich in allen Schränken und Schubfächern zu verstecken und auch 800 verschiedene Arten um Aufmerksamkeit zu betteln und so viel mehr. Sie hat das alles nicht verdient aber wir müssen einfach lernen mit dem umzugehen, was uns vorgelegt wird.