Mähzeitpunkt der Wiese -> Qualität

  • Bauern, die ihr Heu gewinnbringend verkaufen, düngen sehr viel und mähen die Wiese dann 4-5x im Jahr. Davon will ich hier aber nicht reden. Es soll hier nur um Bauern gehen, die traditionell 2x im Jahr mähen.

    Letztes Jahr war es sehr feucht und die erste Mahd konnte erst Ende Juli, teilweise Anfang August eingebracht werden.

    Dieses Jahr wuchs das Gras sehr gut und es war die letzten Wochen trocken. Nun hat "mein" Bauer letzte Woche schon das erste Mal gemäht. Aber das Gras / Heu sei nicht gut für die Tiere und deshalb hat er alles seinem Freund für das Silo gegeben. Er plant den nächsten Schritt Ende Juni/Anfang August.

    Ist dieses Gras dann gut oder nicht so gut für die Meerschweinchen? Immerhin fehlen ja dann die Gräser, die über den Winter dort standen.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

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  • Ich glaube man muss bei Heu sehr stark unterscheiden. Manche bauen ja "Wiese" für Ackerpflanzen an. Sie wird also immer neu eingesät. Auch kommt es darauf an, für wen die Wiese gedacht ist. Hochleistungskühe brauchen m.W. viel fettere Wiese als Pferde oder Meerschweinchen.

    Das Heu, das ich online für die Schweinchen kaufe, wird erstmals m.W. Mitte bis Ende Mai gemäht. Der Gehalt der Gräser ändert sich mit der Zeit sehr. Diese Betriebe machen dann nur einen 2. und einer auch einen 3. Schnitt.

    Zum anderen ist zweiter Schnitt immer - von der gleichen Wiese - reicher an Kräutern und damit auch kalziumhaltiger.

    Gräser, die über den Winter dort standen gehören m.E. nicht in normales Heu. Heu ist ja getrocknetes frisches Gras und nicht solches, das schon vor der Trocknung alt und verwelkt war.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Okay, ich wusste gar nicht, dass manche Bauern ihre Wiese jedes Jahr neu einsäen. Hier wachsen die Wiesen schon "ewig", ungefähr 50-60 Jahre, denn so alt sind manche der Obstbäume darin. Danke für deine Erklärung.

    Zum "zweiten Schnitt": Ich weiß, dass der zweite Schnitt für Meerschweinchen nicht so gesund ist wie der erste. Aber gilt das auch dann, wenn der erste Schnitt extrem früh war (Anfang Mai) und der zweite Schnitt deshalb zu einem Zeitpunkt erfolgt, an dem in anderen Jahren der erste Schnitt ist (Ende Juni/ Anfang Juli)?

    Ich habe das mit dem Wintergras falsch ausgedrückt. Ich meinte mit den Gräsern, die über den Winter auf der Wiese waren folgendes: die Pflanzen stehen im Winter auf der Wiese und treiben dann im Frühjahr neu aus. Normalerweise bzw. traditionell ist im ersten Schnitt dann alles drin, was auf der Wiese seit dem letzten Herbst gewachsen ist. Da war meine Frage, ob es eher gut oder schlecht für die Meerschweinchen ist, wenn im Heu nur alles drin ist, was seit Anfang Mai neu gewachsen ist.

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  • So weit ich weiß, ist es kompliziert mit dem Heu, weil die Qualität nicht nur vom Wetter und Schnittzeitpunkt, sondern auch vom Standort abhängig ist. Profi-Pferdefütterer lassen deshalb das Heu im Labor analysieren.

  • Hallo,

    Da es gerade passt: Also nur nochmal zur Klarstellung: Blasensteine können sich auch aufgrund von Fütterung des flachen Heu bilden? Zu diesem Thema hatten wir nämlich eine Diskussion mit der Züchterin, von der wir unseren neuen Kastraten haben, da unser Vorheriger Nero die Blasenstein-Op nicht gut überstanden hat und kurz nach der OP leider verstorben ist. ;( Die Züchterin meinte näcmlich, dass es eigentlich nur sehr unwahrschwinlich am Wasser liege, da sie selber in einem noch extremeren Härte-Breich des Wassers lebe. Somit hat sie damit eigentlich die Vermutung des Tierarztes wiederlegt. Achja, was auch ncoh wichtig zu sagen wäre, ist, dass wir unsere Ernährung nach dem ersten Blasen-Schweinchen eigentlich komplett umgestellt haben und die Blasensteine hier eigentlich nicht ihre Ursache haben können. Die Frage ist jetzt die, ob die ganzen Kalksteine vom Heu kommen könnten? Wir füttern nämlich derzeit das Berwiesen Heu von Fressnapf, das wir beim 1. Blasenscgweichen nicht umgestellt haben, da es auch von der Tierärztin gefüttert wird. Die Züchterin meinte, dass es durchaus an dem Heu liegen kann, da dieses ja sehr gestresst sei, da aufgrund des kommerziellen Hintergedanken das Gras mehr mals im Jahr geschnitten wird. Kann dies zur vermehrten Calcium-Bildung führen? Des Weitern hat sie uns empfohlen eher auch ein bisschen ausgebleichteres Heu von einem Pferdehof zu kaufen, da dieses in der Sonne getrocknet sei und die Pferdebesitzer auch stark auf die Ernährung ihrer Pferde achten. Und da hat sie ja auch recht, ich vermutet nämlich, dass unser jetziges Heu luftgetrocknet und nicht auf dem Feld getrocknet wurde, was es besoders grün macht. Es gilt also nicht: je grüner, desto besser? Habt ihr dazu irgendwelche Anregungen/ Erfahrungen? Danke schonmal im Voraus!

    Schwermeinchen :)

  • Ich habe für meine Meerschweinchen nur Heu, das vom Bauern nach "alter traditioneller Methode" auf den Streuobstwiesen gemäht wurde und dann dort von der Sonne getrocknet wurde. Dieses Heu wird von der Sonne ausgebleicht und ist deshalb eher braun-gelblich, aber nicht grün. Wir hatten noch nie bei einem unserer Tiere Probleme mit Blasen- oder Nierensteinen.

    Grünes Heu aus dem Handel ist wirklich schlecht. Die "frische, leckere" grüne Farbe stammt nämlich fast immer nicht vom getrockneten Gras, sondern von Alfalfa = Luzerne. Luzerne bleibt nach dem Trocknen nämlich grün. Sie enthält sehr viel, zu viel Kalzium. Zu viel Kalzium kann zu Blasengries und Blasensteinen führen.

    Bei uns ist das Wasser auch hart. Aber unsere Meerschweinchen trinken so wenig davon, dass das nicht ins Gewicht fällt. Ihre Flüssigkeit bekommen die Meerschweinchen fast komplett durch die feuchte Nahrung wie Gras, Salatund Gemüse, bei uns niemals Trockenfutter oder Getreide.

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  • Wenn Heu nicht vergammelt ist, gibt es m.E. mindestens folgende Kriterien für die Farbe:

    • Schnittzeitpunkt: Zweiter Schnitt ist grüner als erster Schnitt, wenn der nicht extrem früh gemacht wird.
    • Zusammensetzung der Wiese: Mehr Kräuter oder gar Luzerne lassen das Heu grüner erscheinen.
    • Art der Trocknung: Sonnengetrocknet ist das Heu ansonsten gleiche Heu weniger grün, weil es durch die Sonne verblasst.

    Daher gehe ich davon aus: Je grüner desto besser wäre definitiv in Bezug auf Heu falsch.

    Mehr Kräuter bedeutet weniger Rohfaser und mehr Kalzium.

    Sonnengetrocknetes Heu soll bei der Trocknung Vitamin D bilden. Das wäre dann ein sehr wichtiges Argument für Sonnentrocknung.

    Wenn Heu in einer Trocknungsanlage getrocknet wird, kann das Perfektionioniert werden. Sonnengetrocknetes Heu kann u.U. zwischendurch unter Regen gelitten haben oder nicht ausreichend getrocknet sein. Auch dürfte es mehr Staub enthalten.

    Sicherlich spielt auch der Boden, auf dem die Wiese wächst, eine Rolle bei der Qualität.

    Soweit es über das Heu selbst hinausgehen sollte, könnt Ihr gerne ein neues Thema zu Blasensteinen und Blasengries aufmachen.

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  • Ich würde beim Heu weg gehen vom Bergwiesenheu, aber nicht wegen Stress oder Sonne, sondern weil es häufig viele Kräuter enthält und damit mehr Calcium. Die Züchterin könnte Recht haben, dass das Heu einen Beitrag leistet. Ich würde auf ein Heu vom 1. Schnitt ausweichen, das hat meist etwas weniger Kräuter.

  • Danke für die wertvollen Tipps. Ich habe bisher viel grünes Heu vom Fressnspf gefüttert, weil es mir dort als das beste angepriesen wurde. Jetzt werde ich verschiedene Heusorten abwechseln und mehr helleres Heu füttern.

  • Ich hab bis vor einer Weile mein Heu auch noch im Tierladen gekauft 🫣. Dort ist es 10x so teuer und gleichzeitig 10x so schlecht, weiß ich heute! Inzwischen bestelle ich Bioheu aus dem Allgäu, 1.Schnitt. Besser, günstiger und bequemer geht es kaum.

    Für immer im Herzen:

    Elsbeth Mariechen Oskar Rosi Gerlinde Heidi Irmgard Britney Antje Elfi Dauphin Lilly Helmut Bärbel Silvia Uschi ❤️🌈🐾

  • Wir haben heute einen kleinen, rechteckigen Heuballen beim Biobauern gekauft, duftet richtig gut! 4,50 Euro. Der einzige Nachteil: er hat auf dem Weg in den Keller ziemlich gerieselt, war aber alles schnell weggesaugt.

  • So einen kleinen, der ungefähr 20 kg wiegt? Für den zahle ich beim Bauern 7 Euro. Da hast du echt einen günstigen Preis bekommen.

    Bevor ich die Schnur durchschneide rieselt bei mir noch nichts. Ist dein Ballen sehr locker gepresst? Ich stecke den Ballen in einen großen Gartensack und schneide erst dort drin die Schnur auf. So hält sich der Dreck in Grenzen.

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  • Woran würde ich merken, wenn das Heu schimmelig werden würde? Riecht es dann bzw sieht man den Schimmel? Der Heuballen ist aufbebockt, so dass von allen Seiten Luft drankommt, aber in der Regel ist die Luftfeuchtigkeit im Keller eher hoch. Daher möchte ich den Zustand des Heus gut beobachten. Einen anderen Ort zur Heuaufbewahrung haben wir leider nicht.

  • Der Raum, in dem wir das Heu lagern, ist komplett trocken. Das ist ein Raum unter unserer Garage mit nackten Betonwänden, Betondecke und Betonboden. Daher kann ich nichts zum Schimmel sagen. Wir hatten noch nie welchen.

    Aber wenn das Heu im Gartensack ist, dann kommt ja eigentlich fast keine Luft dran, nur oben wo er offen ist. Trotzdem hatten wir noch nie Schimmel.

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  • Vielleicht kannst Du anstelle eines Plastiksackes einen alten Baumwoll-Bettbezug nehmen. Da könnte Luft durch, aber kein Heu.

    Bei Schimmel riecht das Heu anders und es staub auffallend. Natürlich staubt jedes Heu mehr oder weniger, aber das meine ich nicht.

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