Zahnkorrekturen nach Plan oder nach Bedarf?

  • Bisher habe ich immer dann, wenn Miro wieder Probleme beim Kauen hatte, versucht möglichst schnell einen Termin zum Abschleifen zu bekommen. Dadurch konnte ich ihm unnötige Arztbesuche oder gar Narkosen zur Kontrolle ersparen. Das gilt umso mehr als die zeitlichen Abstände zwischen zwei Terminen zum Abschleifen sehr unterschiedlich waren. Sie lagen bisher zwischen 2,5 Wochen und 4 Monaten.

    Auf der anderen Seite habe ich öfters nicht schnell genug einen Termin bei einem geeigneten, mir bekannten Tierarzt erhalten. Und es ist ja auch die Frage, ob selbst bei einem schnellen Termin schon wieder Schaden entstanden ist, der durch früheres Abschleifen vermieden worden wäre.

    Da Miros Probleme fast immer nur im Backenzahnbereich sind, kann ich selbst die Zähne nicht durch Betrachtung kontrollieren.

    Vor diesem Hintergrund frage ich alle hier, die Schweinchen mit wiederholtem Bedarf an Zahnkorrekturen haben oder hatten:

    Was hat nach Eurer Erfahrung am besten funktioniert und was gab es ggf. dabei zu beachten?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Bei Ozeana hatten wir einen festen Plan mit alle zwei Wochen anfangs. Sie hatte Probleme mit den Schneidezähnen und Spitzen an den Backenzähnen. Dort wurde dann immer mit dem Otoskop kontrolliert, kleine Spitzen wach abgeschliffen und bei Bedarf konnte sie ein paar Tage später zum Abschleifen in Narkose und evtl. Röntgen. 2 Wochen ist natürlich ein kurzer Abstand, damit haben sich die Zähne aber wieder massiv gebessert. Dann waren zweimal keine Probleme oder nur minimale Veränderungen und eine deutliche Verbesserung sichtbar, dann haben wir die Abstände auf 4 Wochen erhöht.

    Ich finde es ehrlich gesagt komisch abzuwarten, bis Probleme entstehen, da man wie du sagst dann noch warten muss, bis man einen Termin bekommt und ich mir vorstellen kann, dass sich Fehlstellungen immer weiter reinschleifen. Wir wissen doch wie gut Schweinchen sowas verstecken, warum wartet man dann immer, bis die Zunge blutig ist, die Zähne Brücken gebildet haben o.ä.? Ich sage gar nicht, dass man jedes Mal in Narkose abschleifen soll, aber ich finde man sollte es frühzeitig kontrollieren und kleine Korrekturen je nach Schweinchen evtl. wach mit Wangenspreizer vornehmen.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

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  • Ich hatte ja mit meiner Carlotta damals ein Zahnschwein was regelmäßig zur Sanierung ging. Da ich es mir nicht zugetraut hatte zu entscheiden, ob sie nun gut frisst oder nicht oder ob in den nächsten Tagen wieder was gemacht werden muss, habe ich mich da auf die Tierärztin verlassen. Wir hatten die Abstände zwischen den Terminen auch vergrößern können, wenn nichts dazwischen gekommen ist (Schwein hatte sich einmal Stück vom Einstreu zwischen die Zähne geklemmt).

    Bei mir war dann immer so die Überlegung, beispielsweise: der Abstand war jetzt 8 Wochen, die Zähne sind aber noch im okeyischen Bereich, versucht man es mal mit 10 Wochen.

    Ich hätte auch bedenken, wie kurzfristig man einen Termin bekommt. Wenn man also merkt "hm, so langsam wird es wieder Zeit, Schwein kaut komisch", und dann der TA komplett voll ist, müsste man dann ja ein anderen Tierarzt suchen.


    Ich denke, wenn man ein guten Tierarzt hat, sollte der in der Lage sein zu erkennen, wie man den Zyklus zwischen dem Schleifen korrekt setzt.

  • Bei Minou hatten wir mit den Backenzähnen eine feste Routine mit etwas Spielraum, die Ärztin sagte dann z. B. ne Woche länger kein Problem oder die Abstände lieber was kürzer. Sie brauchte Abstände zwischen 10 Tage bis hin zu 3 Wochen. Die Ärztin traf da eigentlich immer gute Prognosen.

    Bei Mallow "hielten" die Backenzähne länger, mal 2 Monate, mal bis zu 6 Monate. Hier habe ich auf mein Gefühl und die Waage vertraut. Ging das Gewicht deutlich runter oder fiel sie anderweitig auf, wurde kontrolliert. Lieber zu früh als zu spät.

    Bei Lavendel mit dem Schneidezahn ist es insofern leichter, dass ich selber sehe wie "schlimm" der Zahn ist. Sie braucht Abstände zwischen 1 Woche bis 4 Wochen. Aktuell sind es i.d.R. 2 Wochen, sodass ich bereits sofort einen neuen Termin vereinbare. Sollte ich die Tage davor merken, dass es noch lange nicht nötig ist, kann ich dann den Termin bis 24 Stunden vorher noch nach hinten verlegen. Habe ich bisher aber nur einmal gemacht, da ich auch finde, dass man handeln sollte bevor die Probleme so gravierend sind, dass man sie merkt - und dann der passende Tierarzt nicht greifbar ist.

    Meine aktuelle Ärztin ist z. B. normalerweise immer eine Woche im Voraus ausgebucht. Notfälle werden in der Praxis zwar immer dazwischen geschoben, dann aber ohne Arztwahl. Und wie gesagt, ich finde es nicht richtig so was erst zu einem Notfall werden zu lassen, wenn man früher schon "eingreifen" kann und so dem Schweinchen Unannehmlichkeiten beim Fressen und ggf. Schmerzen ersparen kann.

    Liebe Grüße von den 8 Quietschnasen:

    <3 Domino, Johnny, Lavendel, Velvet, Schnuppe, Lumi, Ida und Nessaja <3

  • Ich sage gar nicht, dass man jedes Mal in Narkose abschleifen soll, aber ich finde man sollte es frühzeitig kontrollieren und kleine Korrekturen je nach Schweinchen evtl. wach mit Wangenspreizer vornehmen.

    Hast Du selbst gesehen, dass da nur ein Wangenspreizer eingesetzt wird?

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Schweinchen freiwillig den Mund geöffnet hält. Und so eng wie der Mundraum eines Meerschweinchens ist, ist zudem die Verletzungsgefahr mit routierenden Schleifern bei einer kleinen Bewegung extrem groß. Schon in Narkose kam es bei Miro mehrmals zu kleinen Verletzungen, wenn z.B. eine Spitze zu weit in die Wange ging.

    Gestern waren ja bei Miro zunächst nur die Schneidezähne korrigiert worden und das ohne Narkose mit einem Spatel, der die Zunge schützte und vermutlich gleichzeitig den Mund offen hielt. Als ich in danach wieder in der Praxis auf dem Arm hielt, schien er mit schon ziemlich erschreckt oder erschüttert. So habe ich ihn nach einem viel aufwendigeren Abschleifen unter Narkose nicht erlebt. Das ist natürlich nur meine Wahrnehmung und nur ein Fall, bestärkt aber meine Bedenken, was die Belastung solcher Behandlungen anbelangt.

    Mit einem Otoskop wurde bei Miro schon mehrfach etwas übersehen, was dann mit richtiger Beleuchtung, Maulspreizer und einem sich nicht wehrenden Tier sichtbar wurde.

    Ich denke, wenn man ein guten Tierarzt hat, sollte der in der Lage sein zu erkennen, wie man den Zyklus zwischen dem Schleifen korrekt setzt.

    Bisher hat das keiner bisher bei uns vorgeschlagen. Und beispielsweise mein bevorzugter Tierarzt für diese Zahnkorrekturen war beim zweiten Termin davon ausgegangen, dass wir bis zum nächsten mal mindestens rund 3 Monate haben würden. Dann musste Miro aber schon nach 4,5 Wochen wieder zum Abschleifen einer kleinen aber störenden Spitze.

    Bei Mallow "hielten" die Backenzähne länger, mal 2 Monate, mal bis zu 6 Monate. Hier habe ich auf mein Gefühl und die Waage vertraut. Ging das Gewicht deutlich runter oder fiel sie anderweitig auf, wurde kontrolliert. Lieber zu früh als zu spät.

    So mache ich es ja bei Miro auch. Und ich merke es normalerweise auch schnell. Nur ist dann z.B. ein Termin erst eine Woche später so weit weg, dass das Problem dann größer wird.

    Bitte versteht mich nicht falsch: Ich will Eure Erfahrungen nicht abwehren, aber ich muss von einer Sache überzeugt sein, um sie zu machen - gerade wenn ein ohnehin viel geplagtes Tier wie Miro davon betroffen ist. Auf jeden Fall will ich die beiden bevorzugten Ärzte darauf bei nächster Gelegenheit ansprechen.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Schweinchen freiwillig den Mund geöffnet hält. Und so eng wie der Mundraum eines Meerschweinchens ist, ist zudem die Verletzungsgefahr mit routierenden Schleifern bei einer kleinen Bewegung extrem groß. Schon in Narkose kam es bei Miro mehrmals zu kleinen Verletzungen, wenn z.B. eine Spitze zu weit in die Wange ging.

    Mallow war die seltene Ausnahme.

    Wangenspreizer rein und Frau Doktor durfte an den Backenzähne feilen, ohne dass Mallow gemuckt hat. Ich war jedes Mal dabei. Problematisch waren bei ihr aber auch "nur" die vorderen Backenzähne unten links, nix weiter hinten. Zum Glück, Narkose war wegen ihrem Herz zu riskant.


    Ich hoffe ihr findet eine gute Lösung. Vielleicht können deine Tierärzte dich ja nach Absprache mal zeitnahe "zwischenquetschen", wenn du Miro z.B. über Tag in der Praxis lässt und sie ihn dann behandeln, wenn spontan Zeit dafür ist?

    Wäre zwar auch etwas Stress für ihn, aber in meinen Augen besser als länger mit blöden Zähnen leben zu müssen.

    Habe ich in (anderen) Notfällen auch schon öfters mal gemacht und zumindest meine Schweinchen hat das nie sonderlich mitgenommen, die waren beim Abholen nie verschreckt oder dergleichen. Hängt aber sicher auch von der Situation auf Station ab und vom Charakter der Tiere.

    Liebe Grüße von den 8 Quietschnasen:

    <3 Domino, Johnny, Lavendel, Velvet, Schnuppe, Lumi, Ida und Nessaja <3

  • Danke für Eure Antworten!

    Zwei Fragen habe ich noch an Euch drei - und natürlich auch an andere mit solchen Erfahrungen:

    • Wie lange hat das betroffene Tier seit der ersten Behandlung etwa noch gelebt?
    • Konnte es zwischen den Abschleifterminen weitgehend normal und ganz selbständig fressen?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Bei meinen Schweinchen konnte sie nach Terminen immer sofort normal gefressen werden (Ausnahme 1x bei Lavendel, da die Schneidezähne minimal zu kurz wurden, sodass sie ein paar Tage nur Streifen selbst einziehen konnte, da musste das Gemüse also mundgerecht geschnitten werden). Vor den Korrekturen konnten sie das aber i.d.R. auch, ich habe nie so lange gewartet, dass nicht selbst gefressen werden konnte.

    Minou lebte fast 3 Jahre mit den Zahnkorrekturen, sie musste dann wegen Lymdrüsenkrebs eingeschläfert werden. Mallow lebte noch knapp 2 Jahre, bei ihr machte dann das Herz schlapp. Lavendel lebt nun seit 1,5 Jahren mit den Korrekturen, sie ist nun 7,5 Jahre alt.

    Liebe Grüße von den 8 Quietschnasen:

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  • Diese Frage stelle ich mir auch zur Zeit. Bei Brownie steht jetzt wieder eine Zahnkorrektur an und ich warte noch auf die Rückmeldung der Praxis für einen schnellen Termin. Das ist mit Mitte August in Bayern ein ziemlich ungünstiger Zeitpunkt. Auf der anderen Seite hat er über Monate keine Probleme gehabt und käme vermutlich auch noch eine Woche mit Zufüttern ganz gut aus. Ich hatte leider noch nie den Fall, dass eins meiner Schweinchen direkt nach der Zahnkorrektur wieder normal gefressen hat, weshalb das dann einen großen Einschnitt bedeutet.

    Vielleicht ist es diesmal anders, wenn Brownie noch selbstständig fressen kann? Dann hätte ich weniger Bedenken direkt einen neuen Termin auszumachen.

  • Carlotta lebte bestimmt 1 Jahr oder länger mit regelmäßiger Zahnsanierung, da müsste ich mal gucken auf wann die erste Tierarztrechnung mit Zahnbehandlung datiert ist. Bei ihr sind die Zähne schief gewachsen, weswegen meist in einem Abstand von 8 Wochen geschliffen wurde

    Gefressen hat sie eigentlich sobald wir Zuhause angekommen sind wieder. Da gab es eigentlich nie Probleme.

    Gestorben ist sie ja im Endeffekt an etwas anderen, weswegen ich nicht sagen kann wie lange sie nur mit den Zahnproblem leben würde.

  • Ich bin gespannt, was IrishGirl hoffentlich noch antwortet. Aber nach den bisherigen Antworten scheint mir da der größte Unterschied zwischen Euren Situationen und der von Miro zu liegen:

    Miro hat über längere Strecken trotz Abschleifen fast nicht oder gar nicht selbst gefressen. In dieser zweiten "heißen Phase" hat er seit 3 Monaten fast nur noch von Brei aus der Spritze gelebt - und das bei 5 Mal Abschleifen unter Narkose. ;(

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Silke

    Bei Ozeana waren die Backenzahnprobleme nur sekundär und auch nur geringgradig, zumindest anfangs.

    Abgeschliffen ohne Narkose wurden sie aus diversen Gründen nur zweimal, das ging mit viel Geduld wohl aber okay. Ein Risiko bleibt natürlich.

    Sonst wurden nur die Schneidezähne ohne Narkose korrigiert und für tiefergreifende Sachen konnte sie dann später am Dienstag, wir waren meistens freitags da, gemacht werden in Narkose.

    Ozeana war überraschend lieb und wenig gestresst. Wirklich kaputt habe ich sie nur nach drei Tierarztbesuchen erlebt. Das waren die zwei Extraktionen und das Abschleifen gegen Ende. Sie wirkte aber sonst nie verstört. Fand sie halt uncool.

    Sie hatte von Dezember bis Juli regelmäßig Termine wahrgenommen. Klassisches Abschleifen war das bei ihr aber nicht. Abgeschliffen wurden ihre Backenzähne nur von Januar bis März, da die Ursache erstmal behoben war. Danach nur ab und an eine Spitze weg, wenn bei der Kontrolle was aufgefallen war.

    Ich werde zu meinen Gedanken zu Miro bei "Weggefährten" nochmal teilen.

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  • Ich habe vergessen zu erwähnen, dass Ozeana immer mindestens teilweise selber gefressen hat. Es gab nicht so wirklich einen ganzen Tag an dem sie Futter komplett verweigert hat. Ein bisschen knappern und Aufnehmen von Futter ging eigentlich immer. Man musste nur finden, was sie wollte.

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