Umgang mit fortgeschrittenen Zahnproblemen

Silke

Mit dem Schmerzmittel würde ich dir normalerweise recht geben. Ich würde aber erstmal probieren ihn mit Novalgin hochzugehen. Die Höchstdosis ist da meines Wissens nach 0,15 ml alle vier Stunden.

Bob kriegt aktuell morgens und abends 0,3 ml Hundemetacam, also 0,45 mg Meloxicam jeweils. Insgesamt sogar 0,9 mg. In der Packungsbeilage wird angegeben dass bei einer Überdosierung von 0,6 mg/kg über drei Tage keine Nebenwirkungen aufgetreten sind. Ich würde dennoch möglichst schnell wieder die Dosis etwas reduzieren wollen und so hohe Dosen (0,4 ml zwei mal täglich bei einem Tier unter 1 kg) nur sehr bewusst über einen kürzeren Zeitraum einsetzen wollen, wenn andere Schmerzmittel schon ausgereizt sind.

IrishGirl Bei Novalgin wäre m.W. die von Dir genannte Dosierung für Bob deutlich zu hoch. Ich hatte im Kopf und nachgelesen maximal 0,05ml für Miro (rund 800g) 3x täglich. Gestern habe ich den behandelnden Tierarzt noch mal gefragt, weil er höher dosieren wollte. Er meinte 0,12-0,13ml - je nach Gewicht - wären 2-3x täglich in Ordnung.

Er meinte auch alle 4-6 Stunden wäre nicht nötig. Eine andere Ärztin, hatte uns das jedoch bei Wuschel empfohlen. Die Dosierung habe ich dabei aber nicht mehr im Kopf.

Alle hier genannten Dosierungen gehen über das hinaus was auf der Packungsbeilage für Menschen steht. Unter den Tierärzten gibt es unterschiedliche Ansichten zur Dosierung von Metacam und Novalgin. Man muss sich dann letztlich entscheiden, welchem Arzt man mehr vertraut und auch die Gesamtdosis pro Tag und die Anzahl der Tage im Auge behalten.

Vorallem aber würde ich innerhalb von passenden Höchstmengen immer nur soviel Schmerzmittel geben, wie es unbedingt nötig ist. Das kann uns kein Tierarzt abnehmen. Nur wir Halter sehen das Tier laufend und können auch darauf achten, ob z.B. das Kauen nach 1-3 Stunden nach der Eingabe besser ist oder nicht.

Novalgin soll nach einer halben Stunden die volle Wirkung haben, Metacam nach 2 Stunden.

Silke

Bei Metacam habe ich an das Gewicht gedacht, beim Novalgin nicht... Danke für den Hinweis.

Ich bin beim Metacam aufgrund eigener Erfahrungen vorsichtiger, da es tendenziell belastender ist für die Organe als Novalgin. Aber im Zweifel kann der behandelnde Arzt immer am besten sagen, in welchem Rahmen man sich mit dem betreffenden Tier sicher bewegen kann.

Kein Grund hoffnungslos zu sein! Dass Bob zugenommen hat ist doch super!

Erst vor ein paar Wochen war ich in derselben Situation mit meinem Brownie. Montags war die Narkose und erst Mittwoch oder Donnerstag Abend hat er etwas von selbst wieder gefressen. Danach ging es sehr langsam aber stetig bergauf.

Was ich dir noch als Tipp geben kann ist ihm Wärme anzubieten. Entweder mit einer Wärmflasche und einem Handtuch darüber oder einem Snugglesafe. Durch den Gewichtsverlust frieren die Kleinen auch im Sommer schnell.

Aber selbst mit optimalem Füttern und Wärme verhalten sich Meerschweinchen, die nicht normal fressen, nicht wie sonst. Bon hat keinen Grund zum Heu zu gehen oder nach Futter zu suchen und schont seine Energie. Das ist traurig anzusehen, ändert sich aber wieder, wenn es ihm besser geht.

Ich kann die Achterbahn der Gefühle so gut nachvollziehen! Es tut mir leid für Euch und Bob! Das geht bei uns mit Miro mit den Zähnen aber mit anderen Dingen auch mit anderen Schweinchen leider auch so.

Aber ich würde die Hoffnung noch nicht aufgeben. Die ersten Tage nach dem Abschleifen können besonders schwierig sein - müssen sie aber nicht. Das ist unterschiedlich.

Wenn er schon 10g zugenommen hat, ist das ein echter Erfolg!

Der Brei hört sich in der Zusammensetzung gut an. Die Menge ist natürlich zu gering. Da würde ich mal warten, was er morgen früh wiegt. Sollte er sein Gewicht halten oder sogar zunehmen, muss er zusätzlich einiges selbst fressen.

Novalgin gibt es tatsächlich nicht für Tiere. Man nimmt die bekannten Tropfen mit 500mg/ml. Leider ist viel Alkohol darin und es schmeckt anscheinend ecklig. Daher verdünne ich es mit 0,5-1ml Wasser.

Jackbob

Ich habe gerade erst Deinen Beitrag gelesen und schaffe es nicht jetzt zu antworten.

Ich würde noch nicht wieder in die Tierklinik gehen. Was sollen die ohne Narkose machen?

Was gibst Du neben dem Brei und Futter zur Zeit? (Colosan ... meine ich)

Und wieviel und wie oft pro Tag?

Das freut mich sehr!

Es ist wirklich anstrengend, wenn es nicht schnell bergauf geht, sondern auch wieder Rückschritte gibt. Ich gehe aber davon aus, wenn Ihr seine Verdauung weiter gut beobachtet und ggf. schnell eingreift, habt Ihr gute Chancen, dass es jetzt bald noch besser wird.

Wenn es weiter vorangeht, würde ich versuchen das Schmerzmittel mal wegzulassen. Wenn er dann deutlich weniger fressen will, kannst Du es ja gleich wieder geben. Diese Schmerzmittel sind halt alle nicht harmlos und schlagen bei manchen Tieren auch auf die Verdauung oder den Appetit - auch wenn sie sehr wichtig sein können. Ich gebe sie daher nur dann bzw. so lange, wie ich meine, dass es sein muss. Gerade beim Päppeln oder wie das Tier liegt, kann man m.E. gut einschätzen, ob es ohne oder mit reduziertem Schmerzmittel schlechter wird. Das müsste dann bei Metacam nach rund 15 oder zumindest 24 Stunden zu sehen sein.

Das tut so gut, über den den Fortschritt von Bob zu lesen!

Ich wünsche Euch einen entspannten, erholsamen und schönen Kurzurlaub - und Bob und Deiner Mutter, dass sie es gemeinsam richtig machen werden!

Ich freue mich eben so über Bobs Zunahme!!!

Er ist sehr vital wie es scheint und gibt nicht auf! Weiter so

LG Tim

Jackbob

Wie geht es Bob? Hat er eure Abwesenheit gut überstanden und weiterhin fein gefuttert?

Das freut mich sehr!

Zum Gewicht: Wenn er am 08.07. 830g hatte und jetzt ohne alle "Dickmacher" 850-870g finde ich das eine sehr gute Entwicklung. Wenn er gerne und vielseitig frisst, wäre ich damit zufrieden, wenn er langsam wieder zunimmt. Ich vermute - weiß aber nichts konkretes darüber - dass eine sehr schnelle Gewichtszunahme sogar auch belastend sein kann. Wenn er gesund ist, wird das Schritt für Schritt von alleine wieder nach oben gehen.

Bei uns ist aus Schweinchensicht leckeres Heu - vorallem vom 2. Schnitt ein Dickmacher. Den 2. Schnitt alleine würde ich auf Dauer aber nicht geben, da er viel weniger Rohfaser und mehr Calcium enthält als der 1. Schnitt von einer vergleichbaren Wiese.

Wenn Du etwas zusätzlich geben willst, könntest Du entweder 2x täglich von der Mischung aus Selbstgemachtes Päppelbreipulver - nur ohne gemahlenes Heu geben. Bei z.B. jeweils 5-8 ml würde er nich satt werden, hätte aber einiges an zusätzlichem Nährwert und etwas gutes für Darm und Leber.

Ein anderer "Dickmacher", der meistens sehr bliebt ist, ist grüner Hafer.

Unsere Zuchtrentnerin Karla zog im Oktober 2022 hier mit Untergewicht / sehr dünn ein. Vermutlich haben sie die vielen Schwangerschaften doch ordentlich Kraft gekostet. Sie wog nur etwas mehr als 700 g.

Ich habe damals in einem anderen Meerschweinchenforum gefragt, was man ihr gutes geben kann. Allerdings hatten alle kalorienreichen Nahrungsmittel irgendwelche Nachteile. Letztendlich bekam Karla dann nichts besonderes, sondern die ganz normale Nahrung der anderen Schweinchen. Damit hat sie sehr gut zugenommen und hält ihr Gewicht jetzt bei rund 1100 g.

Was Schweinemagd berichtet, finde ich ein gutes Beispiel. Da mein letzter Beitrag vielleicht als Empfehlung verstanden werden könnte, "Dickmacher" zu geben, will ich das klarstellen:

Die gemahlenen Saaten, hätten einen klaren Zusatznutzen. Ein angeschlagener Darm braucht nach meiner Erfahrung lange bis er sich erholt und kann daher anhaltende Unterstützung gebrauchen.

Alle anderen "Dickmacher" braucht ein Tier, das gesund ist nicht. Unser Miro hat ja leider mehrere schlechte Phasen - natürlich jeweils mit deutlichen Gewichtsverlusten - hinter sich. Immer wenn es ihm wieder gut ging mit seinen Kau-Thema, hat er von alleine zugenommen. Am Ende war er sogar jeweils zu dick - ganz ohne "Dickmacher".

Ich habe gerade an euch und Bob gedacht. Wie geht es dem Kleinen denn? Ich hoffe die Stille ist ein gutes Zeichen