Ozeanas Zahnprobleme ziehen sich nun schon etwas länger. Im Sommer letzten Jahres war ihr unterer linker Schneidezahn plötzlich abgebrochen und entzündete sich auch relativ zeitnah. Wir haben in der Zeit auch mehrmals geröngt und es sah immer gut genug aus, dass wir abwarten können, da die Entzündung den Kiefer nicht angegriffen hatte. Die Zahnalage sah im Röntgen verändert aus, weshalb wir vermuten, dass es durch ein Trauma entstanden ist. Mit Orniflox und Metacam folgten zweiwöchentliche Zahnkontrollen, bis die Entzündung weg und der Zahn nachgewachsen war. Es war ein Makradont, jedoch entschieden wir uns den Zahn drin zulassen und ihn nur zu ziehen, wenn es notwendig wird. Im Herbst begann sie dann öfter aufgeplustert rumzusitzen, was sie schon seit Anfang des Jahres mal mehr, mal weniger machte. Sie ist ein sehr stressanfälliges Schweinchen und es ist immer schwer zu sagen, warum sie sich unwohl fühlt. Da sie normal fraß und nicht abnahm waren wir besorgt, leiteten aber keine weiterführenden Untersuchungen ein. Als sich dann im November/Dezember eine Veränderung im Fressverhalten zeigte sind wir mit ihr zum Tierarzt. Sie hatte eine starke Brückenbildung links und ihr Makradont war leicht auffällig. Da der nächste Termin zur Extraktion erst Mitte Januar möglich war, bekam sie bis dahin regelmäßig die Zähne in Narkose abgeschliffen und fraß durchgehend. Ihr Backenzähne wurden vermutlich entlastet, da der Makradont schmerzhaft war, wodurch sie sich falsch/nicht abgenutzt haben.
Die Extraktion am 16. Januar lief soweit gut. Es wurde der gesamte untere Schneidezahn mit Zahnalage usw. entfernt, damit nichts nachwächst, da das ja geschädigt war. Wir haben sie davor röntgen lassen, ihre unteren Backenzähne links waren leicht abgekippt, wodurch eine kleine Lücke entstanden ist, in der sich Futter sammeln konnte. Zudem war der Knochen bei dem Makrodont leicht verändert. Ozeana hat die Extraktion gut überstanden und danach auch fast sofort gefressen. Sie bekam lediglich morgens und abends 1 ml Metcam (0,5mg/ml) und es ging ihr gut damit. Zudem bekam sie Orniflox und ich habe zweimal täglich die Wunde gespült. Am 23.01.24 bei der Kontrolle war alles gut. Etwas später, am 13.02. hatte sie einen Knochensplitter in der Wunde, die der Kieferknochen scheinbar abgestoßen hatte. Er wurde entfernt und nochmal geröngt, sah soweit gut aus.
Ab dann ging dann die wirkliche Odyssee los. Am 26.03. war sie wieder in der Klinik nachdem bei der letzten Kontrolle ein großes festes Knochenstück aufgefallen war. Beim Röntgen wurde klar, dass der Zahn nachwächst. Das kann wohl seltener Mal passieren, wenn man die Zahnalage nicht vollständig entfernen kann, da sie die wohl mit einer gebogenen Kanüle rausangeln, aber eigentlich sogar zusätzlich veröden, um dasRisiko, dass der Zahn nachwächst, möglichst gering zu halten.. Ich habe mir die beim letzten Mal zeigen lassen und die ist wirklich klein. Die Backenzähne hatten sich durch das Einschleifen aber eher verbessert. Da liegt kein Problem der Wurzel vor, sondern vermutlich immer noch wegen Der Brückenbildung im Dezember. Um den Zahn entfernen zu können musste er länger werden, damit man ihn ziehen kann, da man bei dem dünnen Kieferknochen keine Gewalt anwenden darf. Ab da wurde Özi oft kontrolliert, täglich der Zahn gespült, zweimal Orniflox, da der Zahn kurz vor entzünden war, Haare entfernen,…
Am 18.06. war es soweit und der Zahn konnte zum zweiten Mal extrahiert werden. Es waren quasi drei Zähne in einem und der war wirklich riesig. Sie war eine Stunde in Narkose und die Ärztin hat alles verödet, damit diesmal wirklich nichts nachwächst. Andere Optionen wären gewesen durch den Kieferknochen zu operieren oder einmal das Zahnfach auszukratzen und das wäre sehr invasiv gewesen, und hätte ihre Heilungschancen verschlechtert.
Ozeana hat direkt nach der OP gut gefressen, einen Tag später, als die Schmerzmittel nicht mehr wirkten, wollte sie nicht mehr richtig. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie 1070g, sie kam von 1390g vor der Problematik im Sommer. Sie kriegt 0,4 ml Metacam (1,5mg/ml) zweimal täglich und zu dem Zeitpunkt alle 4 Stunden Novalgin außer nachts, mittlerweile eher alle 6 Stunden (7 Uhr, 14/15 Uhr, 19 Uhr, 23-1 Uhr). Sie nimmt beim Päppeln (morgens, mittags, abends, nachts) ungeföhr 20-30 ml und wiegt danach immer ungefähr 30g. Trotz päppeln, Futter, das in Streifen geschnitten wird, Wiese und Heu nimmt sie nicht zu, sondern hält ihr Gewicht oder nimmt sogar ab. Eigentlich hält sie über Nacht ihr Gewicht, gestern Morgen hatte sie aber plötzlich von 950g auf 875g abgenommen. Ich habe sogar nochmal die Waage ausgeschalt und wieder angemacht. Sie sitzt viel beim Futter und frisst Heu und Wiese selbstständig. Futter lässt sie oft fallen und kann es nicht hochnehmen. Cavia Complete kaut sie ewig lange, wenn sie es überhaupt nimmt. Sie liebt Brei und Cavia Complete, aber wie es so ist jetzt natürlich nicht. Frischfutterbrei fand sie auch doof. Beim Brei kriegt sie aktuell HerbiCare oder Grünhopper Rescuefood gemischt mit Cavia Complete, gemahlenen aromatischen Saaten, Fenchelpulver, Dillspitzen, Bockshornkleepulver und noch eins. Und natürlich Karotte, Zucchini, Paprika, Gurke und so in Streifen geschnitten.
Ich merke keine wirkliche Verbesserung und habe mehr den Eindruck, dass das an ihrem Kiefer liegt. Vielleicht Verspannungen, Schädigungen durch den Maulspreizer (in Narkose natürlich!), Entzündung im Kiefer? Nach der Extraktion im Januar fraß sie schnell wieder alles und hatte in der gesamten Zeit als Dreizahn nicht einmal Streifennahrung benötigt, obwohl es die Hälfte davon nur Salat usw. gab, also keine Wiese. Sie hat Schwierigkeiten Futter aufzunehmen und ich habe mittlerweile das Gefühl sie hungert mir einfach weg, obwohl sie eigentlich immer frisst. Öfter päppeln möchte ich eigentlich nicht, da sie ja auch Zeit haben muss Hunger zu bekommen und Gras und Heu für die Abnutzung ja besser ist. Ich frage mich mittlerweile, ob dadurch eine Stoffwechselerkankung ausgelöst worden sein könnte und sie das Futter nicht verarbeiten kann?
Wir werden nächste Woche nochmal zum Tierarzt gehen und sie untersuchen lassen. Ich würde auch gerne Blut abnehmen. Vielleicht wird es auch mal Zeit für ein CT? Wobei ich nicht weiß welches Ergebnis uns da zur weiteren Therapie helfen würde. Aber vielleicht hätte man dann Gewissheit was los ist.
Ich habe kein wirkliches Ziel mit diesem Beitrag, aber vielleicht habt ihr ja was dazu zu sagen.