Aufnahme von (Vermittlungs)Tieren

  • Guten Abend,

    Vorneweg, ich bin mir nicht sicher, ob das der richtige Bereich des Forums ist. Sonst gerne verschieben.

    Aus gegebenem Anlass habe ich mich gefragt wie man optimal vorgeht wenn man Schweinchen, aus vornehmlich schlechter Haltung, aufnimmt. Ich denke an das Stresslevel der Tiere, den Erfolg der Vergesellschaftung, aber auch natürlich um das gesundheitliche Risiko der vorhandenen Tiere möglichst gering zu halten.

    Mein Plan war das Schweinchen eine gewisse Zeit zu separieren ohne Kontakt, damit es ankommen kann und eventuelle Krankheiten, die durch Stress ausbrechen können, vielleicht zu bemerken, also Richtung EC, Mykoplasmen. Zudem wollte ich das Verhalten beobachten und den Kot kontrollieren. Optimal wäre natürlich eine Kotprobe und vorherige Untersuchung beim Tierarzt gewesen. Unsere Tierärztin ist nur nicht da, nächste Woche und es hätte die Zeit der Einsamkeit verlängert. Die Vergesellschaftung wollte ich durch Kontakt am Gitter beginnen und dann davon ausgehend planen.

    Die Realität war...Friedchen hat sich nicht bewegt, mit Kontakt durchs Gitter wäre das also nichts geworden. Da sie abgesehen von zwei kleinen Pilzstellen unauffällig war, haben wir es gewagt und sie mit Zorro zusammengelassen. Da die Zwei sehr diskutiert haben kam Luna dazu.

    Jetzt bin ich aber etwas unzufrieden, da Elfriede bei Stress würgt/hustet und auch eine leicht feuchte Nase hat. Auf mich wirkt es aber eher wie eine leichte Erkältung durch die kalten Nächte und/oder Herz- oder Zahnprobleme. Sie hat klare Augen und wirkt soweit gesund, es hört sich etwas so an als würde hier ein total krankes Schweinchen sitzen, das ist nicht so.

    Ich würde mich gerne austauschen, wie ihr das gestaltet oder gestalten würdet.

    Außerdem habe ich mich gefragt, wie ich mit ihr verfahren hätte, wenn wir uns zur Vermittlung entschieden hätten. Sie hat gefressen und sich ab und an bewegt, vielleicht wäre das auch besser geworden, wenn sie den Schock vom Wechsel in Innenhaltung überstanden hätte.

    Liebe Grüße

    Fabienne

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

    Mehr Infos zu uns hier :)

  • Wenn ich Dein Anliegen richtig verstehe, geht es nicht mehr um die schnelle Vergesellschaftung von Elfriede, sondern allgemein um unser Vorgehen in einer ähnlichen Situation. Richtig?

    Bei einem erwachsenen Schweinchen, das anscheinend ohne andere Meerschweinchen, mit Kaninchen in Außenhaltung gelebt hat, würde ich möglichst langsam vorgehen. Das "möglichst langsam" schreibe ich, weil in dem unwahrscheinlichen Fall, dass das Tier gar nichts frisst, man natürlich nicht mehrere Tage zusehen kann. Aber dann wäre ja ggf. auch ein aus der Hand füttern oder kurzzeitiges Päppeln eine Option.

    Wenn es mit einem solchen Tier bei einer Vergesellschaftung Probleme gibt, dann wäre m.E. die wahrscheinlichste Ursache Angst oder Überforderung - oder schlecht Sozialisation. Und da kann es schon helfen, wenn das Tier ein paar Tage sich an die neue Umgebung, die neuen Menschen und zumindest ansatzweise an das neue Futter gewöhnen kann. Im Idealfalle kann man auch schon etwas die Beziehung zu dem Tier aufbauen solange es alleine ist.

    Bei einem sehr jungen Schweinchen wäre die Situation natürlich eine andere. Da fände ich eine möglichst schnelle Vergesellschaftung eher sinnvoll.

    Ein anderer Aspekt wäre auch die Situation der Tiere, mit denen das neue Schweinchen zusammenkommen soll. Wenn die noch relativ jung und sehr gesund sind, würde ich weniger vorsichtig sein, als wenn einer von ihnen geschwächt wäre.

    Bei einem Schweinchen, das aus einer solchen fragwürdigen Haltung kommt, wäre eine Kotuntersuchung sicherlich kein Fehler. Und ein paar Tage Beobachtung, Gewichtsverlauf usw. könnten auch helfen, Risiken zu reduzieren.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Wie groß ist denn Deine Gruppe?

    Ich würde kein neues Schwein direkt in eine große Gruppe integrieren. Eher ein Schwein aus Deinem Bestand mit dem neuen Schwein zusammensetzen. Dann ist das neue Schwein nicht alleine und im Zweifel musst Du bloß zwei Schweine und nicht sieben (mal aus der Luft gegriffen) behandeln.

  • Silke

    Genau, das mit Elfriede ist der aktuelle Anlass, warum es mich beschäftigt, aber es geht mit mehr darum verschiedene Sichtweisen zu hören, wie man sowas angeht und welche Faktoren da für euch einfließen.

    Friedchen war glaube ich tatsächlich eher aufmüpfig als ängstlich. Aber auch im Rahmen, da hatten wir Glück gehabt.

    Ich denke wir werden jetzt nochmal Kot sammeln und den einschicken, damit wir dann frühzeitig alle Drei behandeln könnten, falls es eine Erkrankung gibt. Aber optimal natürlich erst Kotuntersuchung, dann Vergesellschaftung.

    Ich finde es interessant, dass du das Alter so stark gewichtest. Das finde ich mit dem Sozialisierungsaspekt auch sehr wichtig.

    Frieda

    Wir haben sie mit einem Zweierpärchen vergesellschaftet, deswegen kam sie mit allen zusammen. In unsere große Gruppe (12 Schweinchen) hätte ich sie nicht einfach so gesetzt, da dort mehrere angeschlagen sind, und es einfach viele Schweinchen sind, die betroffen und gefährdet wären.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

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  • Was empfehlt ihr bei mir? Ich habe zwei zweijährige Mädel und bekomme einen 11Wochen alten Kastraten dazu. Erst mit einer , danach beide?Neutrales Gelände ? Gleich in den Auslauf? Der Neuling kommt aus einer Gruppenhaltung.

  • Pezzi ich würde mir an deiner Stelle keine großen Sorgen machen. Dein Kastrat ist noch sehr jung und kommt nicht aus schlechter Haltung. In den meisten Fällen gibt es einen Babybonus, der dafür sorgt, dass die Kleinen einfach dazugesetzt werden können. Bei einem Pärchen (also 2+1 neues Meerschweinchen) macht es in unkomplizierten Fällen auch keinen Sinn erst ein Meerschweinchen zu vergesellschaften. Der Gedanke dahinter ist, das neue Meerschweinchen nicht mit ganz vielen neuen Meerschweinchen zu überfordern.

    IrishGirl ich hätte vermutlich so wie du gehandelt. Ich habe meine Pläne (erstmal separat ankommen lassen) in der Vergangenheit auch schon über Bord geworfen, weil der Kleine erstarrt auf einem Platz verharrt hat, bis er Gesellschaft bekam.

    Ganz grundsätzlich finde ich es nicht schlecht den Neuzugang erstmal zu beobachten und ggf. auf Krankheiten untersuchen zu lassen. Aber dieser Zeitraum sollte sich meiner Meinung nach im Rahmen halten. Bei zB 2 Wochen wegen Urlaub der Tierarztpraxis hätte ich Sorge, dass Krankheiten durch den Stress erst ausbrechen. Dann würde ich das Risiko bei einer geplanten 3er-Gruppe eingehen. Aber ich bin da nicht unbedingt von der vorsichtigsten Sorte.

    Bei meiner größeren Gruppe habe ich wie Frieda es vorgeschlagen hat gute Erfahrungen mit einem Partnerschwein zur Eingewöhnung gemacht. Mein Koi war ein sehr entspannter, freundlicher Kerl, der perfekt dafür war.

  • Unser vorletzter Neuzugang Selma kam von einer Züchterin, die regelmäßig Kotproben von allen Meerschweinchen machen lässt. Sie sagte, das sei für Züchter so vorgeschrieben. Da ich von ihrer Haltung einen sehr guten Eindruck hatte, habe ich Selma gleich zu den anderen gelassen.

    Unser letzter Neuzugang Amalie ist erst 8 Wochen alt und saß davon die letzten 3 Wochen in Einzelhaltung. Daher konnte ich sie nicht noch länger alleine lassen. Das wäre Tierquälerei gewesen. Aber ich denke, zumindest in diesen 3 Wochen Einzelhaltung kann sie sich ja nirgends angesteckt haben. Wahrscheinlich lasse ich in den nächsten Tagen eine Kotprobe von allen 5 Schweinchen zusammen untersuchen.

    Zum Vorgehen bei der Vergesellschaftung: Ich schließe den Durchgang zum Freilauf. So hane ich zwei getrennte große Bereiche. Dann darf als erstes der Kastrat zu dem neuen Mädchen. Er ist sehr verträglich und freut sich immer über jeden Neuzugang. Danach kommt meine Zuchtrentnerin Karla dazu. Sie ist unglaublich sozial und beherrscht Zuwendung und gleichzeitig Erziehung perfekt. Dann wird erst einmal ein paar Stunden gewartet, bis sich alles beruhigt hat. Erst dann kommt der Rest dazu.

    Fazit: Ich würde immer zunächst nur die Tiere zum Neuzugang lassen, bei denen die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass alles gut geht. Außerdem zunächst nur 1, höchstens 2 Tiere dazu lassen, nicht gleich eine große Gruppe.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

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