Echte Meerschweinchen halten

Die vielversprechendste Quelle wäre Prof. Sachser von der Uni Münster mit seinen Leuten und Forschungen. Seine Publikationen findest Du am Ende dieser Seite: https://www.uni-muenster.de/Bi…Team/norbertsachser.shtml

Interessant, wenn auch Dein Thema nur am Rande streifend, fand ich u.a. diese Studie daraus: Social System and Spatial Organization of Wild Guinea Pigs (Cavia aperea) in a Natural Population (leider in Englisch)

Falls Du dort oder anderswo auf weitere Informationen stoßen solltest, wäre ich auch interessiert.

Meinst Du das: https://programm.ard.de/TV/art…nchen/eid_287249765064827 ?

Hier wäre der erste Teil zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=NIESMM3VkRI weitere s. bei Youtube.

Was sind denn "echte Meerschweinchen"?

Ich habe den Begriff noch nie gehört. Unsere Meerschweinchen bzw. ihre Vorfahren wurden doch mit dem Schiff von Südamerika nach Europa gebracht, leben hier seither immer bei den Menschen und werden durch sie gezüchtet / vermehrt.

Damit sind aber ja wohl auch nicht die Meerschweinchen aus Südamerika gemeint, denn die nennt man Cuys. Oder verwechseln ich jetzt etwas?

Zitat von ByteSchweinchen

Damit gemeint waren wilde Meerschweinchen. U.a. gibt es "echte Meerschweinchen" in Zoos welche zu den Meerschweinchen zählen. Wo genau weiß ich nicht, da ich nicht mehr in Zoos gehe, habe aber als Kind mal welche fotografiert. Nur wo das war weiß ich leider nicht mehr.

Aber wo bekommen die Zoos denn wilde Meerschweinchen her? Wo leben die?

Die europäischen Meerschweinchen kamen alle vor sehr langer Zeit mit dem Schiff nach Europa und leben seither in menschlicher Obhut. Also es gibt doch bei uns keine wilden Meerschweinchen, so wie es beispielsweise wilde Kaninchen auf manchen Nordseeinseln gibt. (Genaugenommen sind es ja aber auch verwilderte Kaninchen.)

Und die Meerschweinchen aus Südamerika nennt man doch soviel ich weiß Cuys. Die sind aber auch viel größer und wiegen 2-3 kg. Also auch etwas anderes.

Ich habe jetzt gegoogelt. War sehr interessant, wieder etwas Neues gelernt. In Südamerika leben tatsächlich wilde Meerschweinchen in den Wäldern und Savannen. Sie sind ziemlich klein, max. 600 g und haben alle diese Agoutifarben (heißt das noch so?). Es gibt 5 oder 6 Unterarten - je nachdem, wo sie leben.

https://www.tier-zeit.de/unser…/das-wildmeerschweinchen/

Cuys sind genauso wie unsere europäischen Meerschweinchen Zuchtformen und haben damit nichts zu tun. Sie sind als Fleischlieferanten auch viel größer 2-3 kg.

Ich finde die Fragestellung in der Threaderöffnung total interessant. Vielleicht kommt ja noch eine Antwort darauf.

Schweinemagd in der ARD-Mediathek müsstest du noch die Dokumentation "Schlaue Meerschweinchen" finden. Sie ist relativ alt (15 Jahre ca.) aber die Einblicke in die Verhaltensforschung von Meerschweinchen anhand von Wildmeerschweinchen sind total interessant.

Danke. Ich schau gleich mal.

In der ARD-Mediathek habe ich den Film zwar nicht gefunden, aber bei YouTube ist er in vier Teilen aufgeteilt zu sehen. Er stammt ursprünglich von Arte (und dem ZDF).

Vorweg: Es ist richtig heftig. Krasse Versuche an der Uni Münster zum Verhalten und dann die Cuys in Südamerika incl. Schlachtung.

Aber zurück zum Thema: Am Anfang von Teil 2 werden die Wildmeerschweinchen gezeigt. Sie leben seit 30 Generationen in der Uni Münster. Trotzdem sind sie immer noch extrem scheu. Als die eine Forscherin reinkommt, gerät ein Wildmeerschweinchen total in Panik und springt am Rand des Geheges ungefähr 50 cm hoch um zu entkommen. Andererseits scheinen sie eine unbekannte Umgebung mutiger zu erkunden als die Hausmeerschweinchen.

Danke für den Hinweis auf den Film.

Oh nein, den brutalen Teil habe ich ganz vergessen.. ich hatte nur noch die Bilder von Münster im Kopf. Sonst hätte ich dich vorgewarnt!

Mich haben die Wildmeerschweinchen viel mehr an andere wilde Nager (Mäuse, Hasen usw.) erinnert als an unsere Hausmeerschweinchen. Mit einem extrem ausgeprägten Fluchtinstinkt und dem dazu passenden Körperbau. Und vorallem die Kommunikation und das Verhalten in der Gruppe sind komplex genug im Forscher über viele Jahre zu beschäftigen.

Ja da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich hoffe in den letzten 15 Jahren wurden die Bedingungen verbessert. Leider liegt da in der Forschung selten das Hauptaugenmerk drauf.

Meine Hoffnung ist die, dass solche Forschungen dazu beitragen den Menschen zu zeigen, wie komplex auch kleine Tiere und ihre Ansprüche sind. Jedes Tier sollte seinen Wert haben, aber oft braucht es einen gewissen Einblick in ihre Verhaltensweisen um Menschen klarzumachen weshalb es nicht reicht sie in einem kleinen Käfig am Leben zu halten.

Was nicht heißt, dass ich dadurch schlechte Haltungsbedingung in der Forschung unterstütze.

Nachtrag:

Hier ist ein (nicht guter) Artikel über Nachbarn, die sich über die Meerschweinchen beschwert haben. Darin wird die Unterkunft so beschrieben:

"Elf Meter lang, acht Meter breit, 2,90 Meter hoch. Darin leben die besagten 13 Meerschweinchen."

https://www.derwesten.de/panor…e-nachbarn-id8319874.html

Der Artikel ist von 2013.