Darm anregen nach großer OP

  • Meine Chocolate (siehe Bild der Woche) wurde heute morgen operiert. Sie hatte Eierstockzysten, die nicht mehr auf Hormonspritzen reagiert haben. Ziel der OP war eine "einfache" Herausnahme von Gebärmutter und Eierstöcken.

    Leider hatte sie außer der einen großen Zyste auch noch etliche kleine Zysten, die mit dem Darm verwachsen waren. Der Tierarzt hat sein bestes gegeben und jede einzelne Zyste vom Darm getrennt und herausgearbeitet. Bei Menschen und Hunden hätte man in diesem Fall ein Stück des Darmes entfernt. Aber bei Chocolate war das einfach viel zu klein, um die Darmenden wieder sauber zusammen nähen zu können. Der Tierarzt meinte, es steht sehr ernst um sie. Es hängt alles davon ab, ob der Darm noch funktioniert.

    Es ist jetzt so, dass sie die recht lange Narkose (sie musste nach gespritzt werden) sehr gut vertragen hat. Sie ist noch sehr torkelig, aber schon mehrfach quer durch das Gehege gelaufen.

    Aber wir müssen jetzt unbedingt schauen, dass der Darm wieder in Gang kommt und sie schnell wieder frisst. Der Tierarzt hat ihr noch MCP für den Darm gespritzt, ich habe ihr schon Simeticon gegeben. Päppelbrei steht bereit, den wollte sie aber nicht. Den probiere ich nachher noch einmal. Kleine Salatstücken hat sie beschnuppert, aber gar nichts oder nur wenig gefressen. Dieverses anderes Gemüse, Salat, Heu etc. steht in ihrer unmittelbaren Nähe. Das wird interessiert beschnuppert, aber vermutlich nicht gefressen - auf jeden Fall nicht viel.

    Hat ihr noch Ideen?

    Zweite Frage: Chocolate hat seit der OP schon etliche Böhnchen abgesetzt. Zeigt das, dass der Darm jetzt schon in Gang ist oder ist das alles nur "altes Zeug" und zählt noch nicht?

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

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  • Ohjemine, gute Besserung! Was für eine schwere OP für ein kleines Schweinchen.

    Ich würde so was wie Dill probieren oder andere Kräuter. Aber ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung und keinerlei Erfahrung. Kann also Quatsch sein, was ich erzähle.

    Sollst Du päppeln?

  • Zweite Frage: Chocolate hat seit der OP schon etliche Böhnchen abgesetzt. Zeigt das, dass der Darm jetzt schon in Gang ist oder ist das alles nur "altes Zeug" und zählt noch nicht?

    Klingt nach einer harten Op. Alles Gute für das Mäuschen!


    Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass durch das MCP der Darm jetzt "alles rausschiebt", was noch drin ist.
    War bei meiner Ida letztes Jahr auch so, sobald sie das bekam, flutschte alles raus.

    Kommt da aber nun nicht genug von oben nach, kann auch nichts mehr rauskommen. Und sobald das MCP abgesetzt ist, funktioniert ja alles wieder "nur" durch stopfen. Ist der Darm dann leer, kann nichts gestopft werden und demnach nichts rauskommen. Das wenige, was dann drin ist, bleibt zu lange drin und gärt, führt dann zu Aufgasungen.

    So würde ich es als Laie aufgrund meiner Beobachtungen vermuten.

    Daher sollte sie schon zeitnahe fressen bzw ansonsten in vielen kleinen Mengen gepäppelt werden, damit alles weiterlaufen kann.

    Liebe Grüße von den 8 Quietschnasen:

    <3 Domino, Johnny, Lavendel, Velvet, Schnuppe, Lumi, Ida und Nessaja <3

  • Das war war bestimmt ein ziemlicher Schock zu hören, wie schlecht es um Chocolate wirklich stand.

    Eventuell ist ihr einfach nocht etwas übel von der Narkose und sie scheut deswegen das Futter. Das MCP wirkt zwar dagegen, aber wenn sie noch torkelt würde mich das nicht wundern.

    Ich würde es wie Frieda mit Dill, anderen Kräutern und Fenchel (eventuell gerieben) versuchen in der Hoffnung, dass der Geruch ihren Appetit anregt.

  • Alles Gute für Chocolate!

    Ich hatte nach Tildas Kastration, da sie auch Futter verweigerte. Früh angefangen etwa jede Stunde 3-5 ml sehr dünn angerührten Brei zu geben (also noch flüssig) um ihren Kreislauf stabil zu halten, sie aber nicht so vollzustopfen. Abends habe ich begonnen richtig zu päppeln, als sie mehr Interesse gezeigt hat. Das hat gut gepasst für sie. Dazu habe ich ihre Lieblingssachen angeboten, auch ein paar Halme Gras im Februar (nicht viel um die Verdauung nicht zusätzlich zu belasten), um sie zu motivieren. Auch grünen Hafer liebt sie sehr und das war in schweren Phasen mit das einzige Futter, was sie genommen hat. Also alles anbieten und auf den Kreislauf achten.

    Ich hatte das Schmerzmittel auch anfangs relativ hoch dosiert mit 0,4 ml zweimal täglich vom Metacam (1,5 mg/ml) und alle 8 Stunden 0,15 ml Novalgin. Zudem habe ich ihr eine Wärmflasche angeboten, die sie am ersten Tag viel genutzt hat und danach nicht mehr. Ich hatte ihr auch einen Kuschelsack und Decken angeboten, damit ihr Kreislauf stabil bleibt.

    Ich drücke euch die Daumen, dass sie schnell wieder futtert und es ihr bald ganz gut geht. Dass sie läuft zeigt ja, was für einen Kämpfergeist sie hat!

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

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  • Darf der Bauch denn auch „manuell“ stimuliert werden, jetzt nach der OP? Wenn ja, würde ich vorsichtig massieren oder sogar einen Vibrator in ein Handtuch packen, damit es nicht zu intensiv massiert, aber vielleicht wäre das noch eine Idee…ansonsten eben wie gesagt ein paar Grashalme anbieten.

  • Danke euch allen für die Hinweise, Erklärungen und Tipps. Das mit der Wirkweise vom MCP wusste ich zum Beispiel noch nicht.

    Zur Zeit liegt Chocolate im Nestchen auf dem warmen Kirschkernkissen. Es hat nun aber wirklich lange gebraucht, bis sie dort liegen geblieben ist und gemerkt hat, dass ihr die Wärme gut tut. Eigentlich müsste ich das Kirschkernkissen jetzt wieder warm machen, aber damit warte ich bis zur nächsten Mahlzeit.

    Sie frisst immer noch nichts. Nicht mal eine Erbsenflocke, die ich ihr in den Mund geschoben habe. Da ist sie sonst absolut gierig darauf. Aber natürlich gibt es auch alles andere an Gemüse, Löwenzahn etc. etc.

    Ja, ich soll sie päppeln. Aber freiwillig frisst sie keinen Brei und alles, was ich ihr mit der Spritze gebe spuckt sie wieder aus. Nachher werde ich mal Gemüse + Salat pürieren. Vielleicht schmeckt es dann besser. Ich versuche jetzt, jede Stunde ein "Fütter-Runde" zu machen.

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  • Ich würde das stündliche Füttern übrigens nur in der Akutphase machen und auch, wenn es mit viel Stress verbunden ist lassen. Tilde hat sich einfach rauspflücken lassen aus dem Gehege und beim Pappeln auch nicht großartig gewehrt. Ich habe das glaube ich von 11-22 Uhr oder so durchgezogen und sie danach ruhen lassen und größere Abstände von 3 Stunden in der Nacht gelassen und danach nach Bedarf gepäppelt. Auch wenn sie gerade geschlafen hat, hab ich gewartet. Ruhe ist essentiell für die Heilung und sie muss auch die Chance bekommen Hunger zu entwickeln. Ich denke du achtest darauf, ich wollte nur der Vollständigkeit halber einmal erwähnen, was ich dabei berücksichtigt habe.

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  • Ich habe sie jetzt fast jede Stunde gepäppelt. Jetzt hat sie zum Allerersten mal eine winzige Menge geschluckt, die ich ihr mit der Spritze in den Mund gegeben habe. Selbstständig essen geht nicht - ganz egal, was ich anbiete.

    Ich habe um 19.30 Uhr noch mal mit meinem Tierarzt telefoniert. Sie hat jetzt alles, was man ihr geben kann. Alle Medikamente, alle Nahrungsmittel, mehr gibt es nicht. Die Prognose ist halt durch die Komplexität der OP und die Betroffenheit des Darmes nicht so gut. Aber wir probieren alles. Ich soll auch heute Nacht weiter zwangsfüttern. Wenn es morgen früh noch nicht besser ist anrufen und vorbei kommen. Dann bekommt sie noch mal ein paar Spritzen - so wie heute nach der OP auch schon.

    Da ich aber morgen Vormittag nicht frei machen kann, muss mein Mann anrufen und hinfahren. Der macht morgen Homeoffice. Ich hatte gedacht, alles läuft so wie bei der OP von Karla vor ein paar Monaten. Die hat nachmittags wieder gut gefressen und wurde überhaupt nicht gepäppelt. Da war ein "Frei" am nächsten Tag nicht nötig.

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  • Tilde hatte auch länger gebraucht bis sie gefressen hatte. Es ist definitiv nicht optimal, muss aber nicht gleich das Schlimmste bedeuten. Ihr, gerade du, gebt ihr die besten Chancen und es ist jetzt nicht mal 24 Stunden her. Das braucht vielleicht einfach ein bisschen Zeit. Wichtig ist, dass sie mit Schmerzmitteln abgedeckt ist, Futter bekommt, um Energie zur Heilung zu haben, und du sie gut beobachtest und das ist gegeben. Dann wird das mit dem Fressen hoffentlich auch bald. Aber das ist natürlich sehr nervenzehrend und schwer auszuhalten und genau wissen tut man es dann doch nie.

    Wie verhält sie sich denn sonst so? Du musst das natürlich nicht (jetzt) beantworten, da du sicher beschäftigt bist. Die Frage ist rein interessehalber.

    Ich drücke euch weiterhin die Daumen und denke an euch. Ich hoffe die Nacht wird nicht so anstrengend und du bemerkst vielleicht weiterhin kleine Fortschritte!

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  • Ich schreibe nachher noch mehr. Komme gerade wieder vom Tierarzt und bin etwas im Stress. Es geht ihr minimal besser. Sie frisst Minimalst kleine Mengen.

    Hat jemand die richtige Dosierung von Metacom im Kopf? Ist 0,2 ml richtig? Das entspricht der Packungsbeilage.

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  • Ich habe bei 800g Schweinchen 2x tgl. 0,6ml vom Katzen-Metacam gegeben.

    Natürlich würde ich so viel nur geben, wenn es nötig ist, aber dann kann es wichtig sein, nicht zu wenig zu geben.

    Gut, dass sie noch lebt! Ich hoffe sehr, sie schafft es!

  • Ich wollte eben schnell antworten und will daher noch in Ruhe ergänzen:

    Metacam wirkt nur 12-24 Stunden bei Meerschweinchen. Man kann also durch probieren feststellen, ob die Dosis so hoch nötig ist. Vielleicht wirkt es sich bei manchen Tieren negativ auf die Verdauung und damit den Appetit aus. Dann wäre es vielleicht auch einen Versuch wert, wenig Metcam und zusätzlich 4x tgl. Novalgin zu geben. Das wirkt schneller, es sollte schon nach 0,5 bis 2 Stunden die volle Wirkung eintreten.

  • Ich habe bei 800g Schweinchen 2x tgl. 0,6ml vom Katzen-Metacam gegeben.

    Natürlich würde ich so viel nur geben, wenn es nötig ist....

    Danke für deine Informationen. Ja, es ist das Metacam für Katzen 0,5 mg/ml , das jetzt auch ganz offiziell zusätzlich noch für Meerschweinchen zugelassen wurde. Ich hatte vom Tierarzt den Vorschlag mit der geringen Dosierung bekommen - wie ich inzwischen weiß. Ich habe jetzt mal eine Tabelle gemacht, damit ich nicht jedes Mal rechnen muss. Vielleicht hilft sie ja auch jemand anderem:

    IMG_20240410_153202.jpg

    Chocolate hatte gestern nach der OP noch ein Schmerzmittel für 24 Std. gespritzt bekommen. Heute dann noch mal das gleiche. Also soll ich erst morgen früh anfangen.

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  • Chocolate geht es so mittelprächtig. Da sie kaum bis gar nichts frisst, war ich heute Mittag noch einmal beim Tierarzt.

    Er musste ja gestern am Darm die komplett verwachsenen Zysten heraus präparieren. Dabei kann es leider passiert sein, dass er auch Nerven vom Darm erwischt hat. Falls das der Fall sein sollte, hätte sie keine Chance.

    Es kann aber auch sein, dass sie aufgrund von Schmerzen nicht gut frisst. Daher hat sie heute noch ein hoch dosiertes Schmerzmittel bekommen. Dazu noch ein Antibiotikum und MCP. Wir hatten gehofft, dass sie das zum Fressen anregt. Aber leider frisst sie jetzt trotz Schmerzmittel auch nur kleinste Mini-Mengen.

    Der Bauch war schön weich, ein gutes Zeichen. Sie wehrt sich deutlich, wenn ihr etwas nicht gefällt. Auch ein gutes Zeichen.

    Der Tierarzt meinte, dass wir heute auf jeden Fall die Hoffnung noch nicht aufgeben.

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