Weggefährten

  • Silke

    Was mir gerade spontan einfällt. Bei den Herzensschweinchen könntest du mal nachfragen. Sie vermittelt aktuell nur sporadisch Notis und hat die Zucht eingestellt, aber eine tolle große Gruppe. Sie sollte die Kompetenz haben das einschätzen zu können. Hat aber ärgerlicherweise nur nen Harem, meine ich.

    Vielleicht lohnt es sich mal weiterzumachen und bei verschiedenen Personen zu sagen, was man sucht, damit man im Zweifel kontaktiert wird. Nein sagen kann man ja immer noch.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

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  • Ich habe gerade bei der Zucht vom Marschenland mal gefragt wie sie das mit ihren Jungs macht. Die leben zusammen in Gruppen. Also die Frühkastrate, Kastrate, Zuchtböcke,...alle zusammen.

    Sie hat leider aktuell niemand geeigneten, aber ich hab gesagt, falls sie mal von einem hört oder einen hat, kann sie mir ja mal schreiben.

    Ich habe sie angeschrieben, da Züchter ja problemlos Jungs scheinbar wild zusammenschmeißen und keine Probleme haben. Sie ist auch noch eine vertretbare Zucht, wenn auch nicht optimal (füttert ganze Karotten bzw. knollengemüselastig, überschaubare Gehege, relativ viele Schweinchen). Ich hoffe du fühlst dich nicht unwohl damit, ich hatte grundsätzlich den Austausch zu ihr gesucht, da mich die Haltung ihrer Jungs interessiert hat. Ich kenne das nämlich so, dass in Zuchten viele Jungs miteinander sitzen und die Altersdurchmischung auch gut ist.

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  • Danke für dem Hinweis! Sie schreibt aber auf der Website ausdrücklich, dass sie keine Abgabeschweinchen mehr hat. Oder hast Du anderswo etwas von aktuellen Abgabetieren von ihr gelesen?

  • Sie züchtet nicht mehr, deswegen auch keine Abgabetiere. Erreichen kann man sie über Instagram (darauf verweist sie auf ihrer Homepage) und dort auch aktuelle Notis/Abgaben sehen. Ich glaube aktuell hat sie nichts Passendes, aber eventuell kannst du sie wissen lassen, dass du suchst. Ihre Telefonnummer habe ich sonst, aber ich glaube ihre Kontaktdaten sind auch auf der Webseite.

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  • Wo ist sie denn überhaupt ansässig? Sie hat leider kein Impressum. Und Instagram funktioniert bei mir nicht. Ich müsste da mehr zulassen, als ich aus Sicherheitsgründen auf meinem PC will und kann.

  • In Niedersachsen. Wo genau, weiß ich gerade nicht. Meine Freundin hat drei Schweinchen von ihr, die müsste das wissen. Aber ich das würde ich nicht öffentlich schreiben. Sie wird schon ihre Gründe haben das nicht teilen zu wollen.

    Auf ihrer Webseite ist ein Kontaktformular, da könntest du dich melden.

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  • Ich habe noch über Eure letzten Reaktionen nachgedacht. Sie erscheinen mir teilweise nicht angemessen. Vielleicht habe ich das teilweise verursacht durch meine Schilderungen.

    Es tut mir weh, wenn ich sehe, wie ein kleines Schweinchen verjagt wird und dabei mitunter sogar Schmerzen erleidet. Und es ist nicht schön, wenn ein Schweinchen, das noch unter dem Verlust des besten Freundes und des Bruders leidet, von zwei kleinen Plagegeistern bedrängt wird. Die Liste könnte ich fortsetzen. Solche Dinge will ich möglichst verhindern und habe daher hier offen geschrieben wie die jeweiligen Ereignisse sind. Dadurch kann aber ein falscher Eindruck entstanden sein.

    Unsere 3 Großen sind keine fähigen Leittiere. Aber sie sind auch nicht mehr das, was man schlecht sozialisiert nennt. Sie sind sehr gewachsen in ihrem Leben. Sie haben gelernt, in einer Bockgruppe aus 6 Tiere aus schwierigen Verhältnissen zu leben. Ich kenne keinen Menschen, der es nach 30 oder 40 Jahre geschafft hat, mit seinem schon in der Kindheit zerstrittenen Bruder friedlich zusammenzuleben. Ich habe große Hochachtung vor unseren Jungs, die dieses und ähnliche "zwischenmenschliche" Dinge geschafft haben.

    Wenn ich ein für sie passendes Leittier finde, will ich das sehr gerne aufnehmen! Aber sie haben schon so viel gemeistert, dass ich da keine faulen Kompromisse machen und ihnen die Folgen davon zumuten muss.

  • Ich weiß nicht, wie mein Beitrag bei dir angekommen ist. Meine Hauptaussage sollte sein: Sie brauchen noch Zeit, sie sind nicht lange zusammen. Wenn es so weiter nicht tragbar ist für dich, dann ist es für mich keine Option die zwei mehrere Wochen alleine zu setzen, da es höchstwahrscheinlich mehr schadet als gut tut, sondern dann solltest du dich um andere Lösungen bemühen. Z.B. geeignetes Erziehertier suchen, Aufeinandertreffen anders gestalten o.ä.

    Ich kann die Sozialkompetenz deiner Jungs nicht einschätzen. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein klares Leittier Ruhe reinbringen könnte.

    Grundsätzlich sage ich aber erstmal, dass du die VG mit den Trennungen in die Länge ziehst (komplett ohne Wertung, hat positive und negative Aspekte) und man somit nach so kurzer Zeit eigentlich gar keine Aussagen treffen kann. Dass sie kuschelnd aneinanderliegen war nicht zu erwarten und die Verletzungen sind ja minimal. Ich würde erstmal so weitermachen bzw. vielleicht nicht genau so, aber weiterhin Kontakt anstreben.

    Ich hatte kürzlich etwas gesehen, damit Pferde z.B. in Krankheitsphasen oder auf dem Turnier (ist also nicht dopingrelevant) entspannter sind. Da die Dosierung bei Pferden schon gering war, wird das bei Schweinchen wohl schwierig. Ich könnte für dich aber trotzdem gucken. Ich überlege wie man bis zur Kastration Ruhe reinbringen könnte.

    Ich habe aber schon öfter gehört, dass es sinnvoll ist Kastraten direkt nach der Kastra zusammenzusetzen, weil sie da ruhiger sind. Vielleicht wäre das wirklich nicht schlecht, da deine Jungs, wenn ich mich gerade richtig erinnere, ja eigentlich keine Aggressionen zeigen, sofern sie nicht provoziert werden.

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  • Hast Du schon mal ein Vergesellschaftung von mehreren Kastraten und Böckchen beobachtet?

    Ich hatte mal zwei unsozialisierte Böcke vergesellschaftet. Der eine lebte bis dato immer mit einem Kaninchen zusammen. Ich hatte ein Gitter mitten durchs Gehege, dass sie sich sehen und beschnuppern können. Futter gab's auch immer in der Nähe des anderen Tieres. Nach einiger Zeit habe ich sie dann zusammen gelassen. Es wurde kurz gejagt und dann war es okey.

    Bei meiner 4er Kastraten Gruppe hatte ich 2 Frühkastrate zu zwei 2 jährigen Kastraten gepackt. Die wurden anstandslos akzeptiert. Bzw. eher hatten die großen Angst vor den Kleinen.


    Die schwierigen Vergesellschaftungen waren eigentlich später in der Haremsgruppe aufgetreten. Wo meine Mädels nicht so begeistert von neuen Männern gewesen sind. Flausch musste ja auch etwas einstecken. Er musste Fell lassen, und hat auch einen Biss in die Pfote bekommen. Aber da habe ich es weiter laufen lassen. Natürlich kurz geguckt, ob die Verletzungen schlimm sind und desinfiziert, aber ich habe sie nicht getrennt. Es dauerte paar Tage, bis die Streiterei aufgehört hatte.

    Natürlich muss man da sagen, dass die Kastraten (im Gegensatz zu den Weibchen) gut sozialisiert waren und die Situation deswegen auch nicht eskaliert ist.


    Gerne würde ich auch jetzt noch einen geeigneten Leittierkandidaten dazunehmen. Aber dazu muss ich ihn erst einmal finden

    Meiner Meinung nach wirst du privat eher schwierig bis unmöglich einen top sozialisierten Kastraten finden, der bislang nur mit Herren zusammen gewesen ist. Das hat gefühlt die Wahrscheinlichkeit wie ein Lotto Gewinn.

    Züchter halten ihre Zuchtböcke übrigens auch in großen Gruppen mit Kastraten und anderen Zuchtböcken zusammen. Die wenigsten Züchter haben eine Zusammensetzung 1:1 von Kastraten und Zuchtböcken.

    Die Hamburger Nothilfe hat definitiv Kastraten die sich als Leittiere eignen. Die können auch die Charaktere bewerten. Hattest du da schonmal angefragt gehabt?

    Die unterstützen auch mit Vergesellschaftungen und können dir bestimmt Tipps geben.


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    Ich würde Meerschweinchen aber nicht zu sehr vermenschlichen. Ich denke nicht, dass da nach langer Zeit "getrauert". Meiner Meinung nach liegen die Spannungen eher daran, dass eben die Rangliste instabil ist, und nicht daran, dass die Tiere den fehlenden Freund nachtrauern.

    Man sagt nicht umsonst bei Vergesellschaftungen, dass zartbesaitete Menschen sich Beruhigungstee nehmen sollen und in einem anderen Raum gehen sollen.

    Wie bist du an der Vergesellschaftung ran gegangen? Also hast du Futter verteilt, Sichtschutz, usw.?

  • Ich finde es noch zu früh um darüber nachzudenken ein Leittier zum Schlichten zu holen. Die 5 waren am Sonntag das erste Mal zusammen und es ist keine leichte Konstellation.

    Ich wüsste auch nicht, woran man einen Kastraten erkennen würde, der sich eignet. Damit er sofort die Führung übernimmt und akzeptiert wird, müsste er den anderen gegenüber in irgendeiner Form überlegen sein. Das ist schwierig, weil ein Tier das älter ist als die Drei vermutlich zu alt für die Position ist und Größe allein sagt nicht so viel aus. Ein unkastrierter Bock wäre ein Risiko und würde kaum von einer seriösen Person vermittelt werden. Deshalb halte ich es nicht für realistisch, dass sich innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen ein passender Kandidat findet.

    Mein Rat wäre die geplante Kastration machen zu lassen und die nächsten Tage zu schauen, wie es sich weiter entwickelt. Sollte es sich nicht verbessern, würde ich zwei sinnvolle (je nach Situation) Gruppen bilden. Nach der Kastration dauert es natürlich etwas, bis die Hormone runter gehen. Das muss aber nicht 6 Wochen oder länger dauern. Wenn ich mich richtig erinnere müssten die Veränderungen schon früher eintreten. Ich weiß auf jeden Fall, dass es viel schneller gehen kann. Koi wurde erst 3 Wochen nach Einzug bei mir kastriert und zeigte sich danach sehr schnell weniger dominant.

    Und der Faktor ist wirklich nicht zu unterschätzen. Auch Kastraten sind dominant, jagen, wollen Aufreiten usw.. Aber ich habe dieses ausdauernde Markieren und Aggressionspotential nie so extrem gesehen wie bei unkastrierten Böckchen. Und erst recht nicht so stark wie bei Floki und Oreo vor ihrer Kastration mit ca. 3 Monaten.

    Ich würde also wie IrishGirl angemerkt hat erstmal weiter schauen, wie es läuft und wie von Yume vorgeschlagen die klassischen Maßnahmen mit Sichtschutz und Futter so gut wie möglich ergreifen.

    Es wäre nicht die erste Vergesellschaftung, wo sich das Blatt nach einigen Tagen nochmal drastisch wendet.

  • Um es nicht zu sehr in die Länge zu ziehen will ich nicht auf alle neuen Punkte eingehen. Mein Eindruck ist nach wie vor, dass zum Teil meine Beschreibungen missverstanden wurden. Und ich habe nicht geschrieben, dass ich die Kleinen von den anderen für 2 Monate trennen will oder werde. Ich hatte dazu klargestellt:

    Es hätte sicherlich erhebliche Nachteil, wenn ich die Kleinen für 2 Monate von den anderen trennen würde. Ich sehe das nur als einen Notlösung an, wenn es hier mehrmals zu Verletzungen kommen sollte. Es gab heute schon längere Phasen wo es hier recht friedlich war. Vielleicht stabilisiert es sich ja weiter.


    Was das längeres Trauern anbelangt, überzeugt mich das Argument nicht, man dürfe Tiere nicht vermenschlichen. Mit diesem Argument wurde vorallem früher auch - natürlich nicht von Dir Yume - begründet, dass man Tiere schlecht halten darf, weil sie ja keinen Schmerzen empfinden würden, keine Gefühle hätte, nicht denken könnten u.ä.

    Ich kenne Landolf seit über 4 Jahren. Dabei habe ich ihn auch in verschiedenen Gruppenphasen erlebt. Er ist definitiv stark verändert seit den letzten schweren Tagen von Dachsi und dessen Tod und dann noch kurz danach den Tod seines Bruders. Keiner kann ein Meerschweinchen fragen, was es genau empfindet, aber ich halte es für naheliegend, dass ich das besser einschätzen kann, als jemand, der zwar viele Meerschweinchen kennt, aber ihn gar nicht.

    Die Nothilfe Hamburg ist leider keine Option. Ich möchte das hier nicht öffentlich begründen oder zumindest nicht zur Zeit und in dem Thema unserer Jungs.

    IrishGirl Deinen ersten Beitrag von der Marschenland-Zucht hatte ich zunächst übersehen. Danke, dass Du helfen willst, ein passendes Tier zu finden. Irgendwann sollten wir mal ein Thema über Zuchten aufmachen.

    Die Kastration selbst wird, wenn sie gut verläuft, nicht lange beruhigend wirken nach meiner bisherigen Erfahrung. Von 5 Tieren waren 2 einen Tag etwas vorsichtiger in den Bewegungen, bei 3 hätte man es überhaupt nicht gemerkt schon direkt nach der Rückkehr vom Tierarzt.

    Jasmin Ein weiteres Tier jetzt dazuzunehmen, wäre sicherlich gewagt. Aber es könnte ja in ein paar Wochen Sinn machen. Und es müsste dann schon sehr wahrscheinlich sein, dass es für die angedachte Rollen passend wäre.

    Nachher will ich dann von der Entwicklung hier schreiben. :) Das dauert aber noch etwas.

  • Aktueller Stand

    Nachdem es am ersten und zweiten Tag hier sehr wild zugegangen war von Seiten der Kleinen, war es gestern schon ruhiger geworden. Vom frühen Abend an war es schon fast entspannt, auch wenn ich noch öfters eingegriffen habe im Sinne von "wehret den Anfängen".

    Die Nacht haben die Kleinen noch einmal alleine verbracht. Das wäre vielleicht nicht nötig gewesen, aber es schadet nicht und deshalb bin ich lieber vorsichtig. Heute waren sie dann schon ab kurz nach 7 Uhr zusammen. Und heute sehe ich noch einmal ein großer Fortschritt.

    Wenn es weiter so harmonisch und entspannt bleibt, haben wir es geschafft. <3

    Endlich Namen

    Seit gestern Abend haben die Kleinen Namen:

    Der Rot-Weiße heißt Fuchsi. Das passt gut zu seinem Gesicht und zumindes bislang zu seinem Springen.

    Der Bunte heißt Fridolin - als Kurzform auch Frido. Irgendwie passt das einfach zu ihm und es hat eine schöne Bedeutung. Es ist eine Verkleinerungsform von Friedrich. Und das bedeutet etwas wie Der Friedensreiche.

    Fotos

    Die Fotos auszuwählen und zu bearbeiten schaffe ich vielleicht erst am Wochenende.

  • DieKrauses Danke für den Hinweis, aber dazu hatte ich schon geschrieben:

    Die Nothilfe Hamburg ist leider keine Option. Ich möchte das hier nicht öffentlich begründen oder zumindest nicht zur Zeit und in dem Thema unserer Jungs.

  • Vielleicht wurde das aus meinem Beitrag vorhin nicht so klar, deshalb möchte ich gerne noch etwas anmerken:

    Ich glaube, dass Leittiere in Bockgruppen unglaublich wichtig sind und junge Böckchen von einem guten Leittier sehr profitieren.

    Was ich aber auch sehe ist, dass selbst eigentlich selbstbewusste Meerschweinchen bei Vergesellschaftungen sehr unter Stress geraten können und dann erstmal sehr perplex und mit Rückzug auf die Situation reagieren. Das bedeutet nicht, dass sie sich langfristig auf der Nase rumtanzen lassen. Deshalb finde ich es wichtig dem Ganzen erstmal Zeit zu geben und später zu entscheiden, ob noch ein neues Tier einziehen soll. Dann hat man auch eine bessere Vorstellung davon, wie dieses Böckchen sein sollte.

    Was die Art der Vergesellschaftung angeht gibt es verschiedene Ansätze, die alle daraus resultieren, dass Halter irgendwann gute Erfahrungen damit gemacht haben. Mit der Vergesellschaftung "mit Pausen" ist es mir, Silke und noch mindestens einem anderen Halter gelungen Böckchen zu vergesellschaften, bei denen die klassischen Ansätze nicht funktioniert haben. Auf demselben Weg habe ich danach nochmal 2 Böckchen zu meiner Gruppe dazugesetzt. Deshalb ist es noch nicht einzige richtige Methode - das würde ich mir nie rausnehmen zu beurteilen. Aber ich habe nur positive Erfahrungen damit gemacht in den ersten Stunden oder maximal Tagen zwischendurch zu trennen und so die Aggressionen rauszunehmen. Wenn man nicht mehr fürchtet, dass sich Zwei heftig beißen könnten würde ich es auch immer laufen lassen. Und in unkomplizierten Fällen muss man diese Angst in der Regel nicht haben.

    Hier sind es aber eben 2 unkastrierte Böckchen, die zu 3 erwachsenen Kastraten kommen, die sich bis vor Kurzem noch selbst an Ranghöheren Kastraten orientiert haben.

  • Aktueller Stand

    Nachdem es am ersten und zweiten Tag hier sehr wild zugegangen war von Seiten der Kleinen, war es gestern schon ruhiger geworden. Vom frühen Abend an war es schon fast entspannt, auch wenn ich noch öfters eingegriffen habe im Sinne von "wehret den Anfängen".


    Hi Silke, was meinst du eigentlich mit "Eingreifen"? Ich frage das nur aus Interesse, weil du das öfter schreibst. Vorweg: Ich habe keine Bockgruppen und kann das überhaupt nicht beurteilen. Aber nur von meinem Bauchgefühl: kann nicht auch ein frühes Eingreifen (also, ohne dass jemand zu Schaden gekommen ist) bedeuten, etwas Durcheinander zu bringen, was gerade unter den Tieren geklärt wird? Und dann müssen sie sozusagen "von vorne anfangen"?

    Ich folge ja eher Außenhaltern und Pflegestellen mit oft großen Gruppen und von dort nehme ich es irgendwie nie so kompliziert wahr, mit den Vergesellschaftungen, wie es hier im Forum beschrieben wird.

    Der Unterschied ist natürlich, dass man, wenn die Tiere draußen wohnen, gar nicht 24/7 beobachten kann. Manchmal beschleicht mich der Eindruck, das hat auch was für sich...

    EDIT: wunderschöne Tiere! <3 <3

  • Ella Deine Frage ist sicherlich berechtigt. Ich habe ja leider schon einige problematische Zusammenführungen miterlebt. Ich weiß daher, dass die Tiere es nicht immer alleine regeln können. Deshalb greife ich bei Bedarf ein. Ob ich damit immer richtig liege, weiß ich nicht. Aber das ist bei fast allem, was wir Menschen machen leider so.

    Wenn ein Tier das andere kurzzeitig jagt, besteigt, Kopfnüsse verteilt u.a. greife ich natürlich nicht ein. Aber ein Bespiel ist halt wie gejagt wird. Es gibt in solchen Situatione das Jagen oder besser noch das Treiben, um einen einzunorden. Aber es gibt auch das aggressive Jagen, mit dem Ziel, den anderen zu beißen oder dauerhaft zu vertreiben. Man sieht an der Art wie der Verfolger dann läuft und erstaunlicherweise sogar vorher an seinem Gesichtsausdruck, was sein Ziel oder wie er gestimmt ist. Bei dem aggressiven Jagen, erst recht wenn es wiederholt vorkommt, greife ich ein.

    Ein wichtiger Unterschied ist auch, wer die zwei Beteiligten sind. Bei Dachsi und später auch bei Wuschel sowie auch bei Landolf war ich viel entspannter als jetzt z.B. bei Josia. Mein Landolf hat sich früher viel gestritten, vorallem mit Miro. Aber er hat fast nie gebissen und nie ernstlich.

    Das Problem ist halt: Wenn ich warte, bis ein Tier ein- oder mehrmals gebissen wird, kann eben auch ernstlicher körperlicher oder seelischer Schaden entstanden sein und das Verhältnis zwischen den Tieren sehr viel schlechter sein als vorher. Das macht dann die Vergesellschaftung oft schwieriger und länger. Oder man gibt die neuen Tiere ab. Das will ich möglichst vermeiden, denn welche Aussichten haben Böckchen dann?

    Wie ich eingreife? Möglichst mit beruhigenden oder ermahnenden Worten. Notfalls mit etwas ungefährlichem, das ich zwischen die Tiere halte oder indem ich mich "vor ihnen aufbaue" u. ä. optische Signale.

    In Notstationen gibt es sicherlich unterschiedliche Szenarien. Das vermutlich beste und harmonischte sind sehr große Gruppen (rund 20 und mehr Tiere) mit sehr viel Platz und einigen kompetenten Tieren. Das funktioniert anscheinend gut bei gemischtgeschlechtlichen Gruppen und auch bei Bockgruppen. Auch oft erfolgreich bei Böckchen sind eben die Zweiergruppen. All das berichten auch private Halter, die solche Gruppen haben.

    Ich habe aber auch schon Notstationen oder Bilder von denen gesehen, wo die Tiere viel zu wenig Platz haben. Wenn z.B. rund 12 überwiegend junge Böckchen auf weniger als 3qm sitzen, finde ich das nicht in Ordnung. Die Tiere leben da ja teilweise viele Monate.

    Aber vielleicht ist es sogar so, dass unter solcher extremen Enge und Übersetzung die Tiere nicht mehr normal leben, sondern in einem Notmodus. Das würde vielleicht auch erklären, warum in manchen planlosen, extremen Vermehrungssituation die Tiere unverletzt bleiben. Es gibt natürlich auch die ausgeuferten Haltungen , wo dann völlig zerbissene Tiere teilweise mit zerstörten Augen, eitrigen Wunden u.ä. gerettet werden.

    Die Frage, warum das was bei mir und einigen anderen Haltern so schwierig sein kann, in Notstationen aber angeblich funktioniert, habe ich mir schon sehr oft gestellt. Neben den o.g. Überlegungen halte ich es auch für möglich, dass die meisten nicht ehrlich berichten.

    Gestern habe ich noch einmal intensiv Kurzberichte einer Notstation gelesen, die ich selbst mal besucht hatte. Da sterben auffallend viele Tiere noch unter 3 Jahren. Es passiert pft nicht direkt nach der Aufnahme, sondern z.B. ein halbes oder eineinhalb Jahre nach der Aufnahme. Auch kommt es dort teilweise zu ernstlichen Bisswunden und schweren Augenverletzungen durch Kämpfe. Dort werden auch Schweinchen als eigene Tier gehalten und sind auch von diesem Phänomen betroffen. Natürlich kann es auch an mangelnder medizinischer Versorgung oder überhaupt Beobachtung liegen.

    Eine andere spontane Überlegung ist: Wir füttern ja anders als ein Massenbetrieb wie es viele Notstationen und Züchter sind. Vielleicht wirkt sich das Futter auch auf das Verhalten aus?

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