Ich wollte mich einmal zurück melden, was der Tierarztbesuch ergeben hat. Es gab noch zwei weitere Patienten, bei denen könnt ihr hier (Verdacht auf Cushing) und hier (Raumfordernde Zysten + verdickte Gebärmutterschleimhaut = Kastration) nachlesen.
Helga kommt wie bereits erwähnt aus sehr schlechter Haltung ohne Tageslicht und mit trockenem Brot als Futter. Gestern Abend bettelte sie mich fleißig an und war sehr aufmerksam, sodass ich mir schon Vorwürfe machte, ob ich sie nicht einfach nur immer übersehe oder sie nicht zum Betteln kommt weil andere Schweinchen immer schneller sind. Als sie dann vor dem Besuch auch nur 1502g hatte war ich wirklich kurz davor sie nicht einzupacken.
Beim Tierarzt fiel der Ärztin gleich auf dass Helga hinten zitterte, wenn man sie hochnahm. Das war mir aufgefallen, hatte ich aber auf Stress geschoben. Als sie versuchte Helgas Hinterbeine langzuziehen (vorsichtig natürlich!) war dies nicht möglich. Nicht weil sie sich gewehrt hat, sondern weil es wirklich nicht möglich war. Wir haben dann entschieden sie erstmal zu Röntgen. In ihren Kniegelenken sieht man leichte Ansätze von Arthrose. Das wahre Problem sieht man aber in den Sprunggelenken denn...diese sind nicht mehr als Gelenke erkennbar. Es gibt dafür mehrere Ursachen laut der Ärztin:
1. Osteodystrophie (wäre aber nicht das typische Krankheitsbild und der Knochen ist jetzt auch nicht so wie er typischerweise bei der Erkrankung aussieht)
2. Ein massiver Mykoplasmenschub (eher unwahrscheinlich, da sie den in der Haltung vermutlich nicht überlebt hätte und nie Symptome gezeigt hat)
3. Fehlbildungen durch Fehlernährung in der wichtigen Entwicklungszeit
Ich denke es ist klar, dass die dritte Ursache am wahrscheinlichsten ist. Die Ärztin hatte selber so ein Schweinchen, das aber erst 2 Monate war, weshalb sie mit zugeführten Vitaminen und gesunder Ernährung noch was retten konnte. Es wird wohl eher schlimmer als besser werden und noch Arthrosen weiter dazukommen. Helga kriegt jetzt erstmal Metacam. Sie kriegt 2 mal täglich 0,4 ml Hundemetacam und ich werde versuchen das zu einer niedrigen Erhaltungsdosis zu reduzieren bzw. ihrem Verhalten anzupassen. Aber erstmal ist sie jetzt bald hoffentlich schmerzfrei, damit ich weiß wie sie sich verhält, wenn es nicht wehtut. Zudem kriegt sie Rodicare Artrin und die Ärztin wollte für mich noch Richtung Analgos und Backmotion recherchieren, ob das sinnvoll, gefährlich,... ist. Physiotherapie wollte ich ansprechen um eine weitere Verschlechterung vorzubeugen, aber das habe ich noch nicht getan. Gestern ist sie nachdem ihre Gelenke beim Tierarzt ja gereizt wurden erstmal nur gerobbt, bis das Schmerzmittel wirkte, deswegen fürchte ich, dass man ihr damit keinen Gefallen tut, aber das war natürlich keine Physiotherapie sondern der Versuch sie sinnvoll zu Röntgen.
Zusätzlich haben wir Blut abnehmen lassen, da die Schäden an den Knochen schon so verheerenden sind und wir das Ausmaß bei den Organen sehen wollen, um sie da vielleicht gut zu unterstützen.
Ich habe jetzt, da sie gerne unter der Etage schläft, kleine Rampen gemacht, damit sie nicht die 3-4 cm bei den Pflastersteinen hochspringen muss. Bisher ist sie nicht so angetan. Metacam schmeckt ihr auch nicht so gut, mal sehen wie ich ihr das schmackhaft machen kann. Alles in allem werden wir alles möglich machen für unseren Alf. Sie hat schon so viel Scheiße in ihrem Leben erlebt und die schlechten Bedingungen in ihrer Kindheit werden ihr nicht ihr restliches Leben kaputtmachen! Mal sehen wie wir ihr mit Schmerzmittel und anderen Sachen das Leben besser gestalten können und, vorrangig, natürlich schmerzfrei zu ermöglichen. Dadurch wird hoffentlich auch ihr Gewicht sinken, da sie sich mehr bewegt, was langfristig ihre Gelenke auch entlasten wird und das Fortschreiten der Verschlechterung ihrer Gelenke verlangsamt.
Ich wollte die Röntgenbilder nächste Woche mal anfragen, um sie hier zum besseren Verständnis reinzustellen.
Dankeschön für eure Antworten! Ich wünschte es wäre positiver gewesen.