Beiträge von Jasmin

    Hallo,

    ich bräuchte eure Hilfe bei der Neuplanung meiner Fleecehaltung. Die ersten 2,5 Jahre bin ich mit dem folgenden System eigentlich ganz gut zurecht gekommen, auch wenn ich da schon 3 Ladungen pro Woche gewaschen habe:

    1. Lage: irgendeine Form von Decke oder altem Bettbezug für weicheres Laufen
    2. Lage: Inkontinenzunterlagen
    3. Lage: Fleecedecke
    4. Lage: Fleecedecke und/ oder Badematte

    Unter allen Unterständen und Weidenbrücken kommen dann noch Pipipads und unter die Futterstelle und das Heuhaus Decken, die eigentlich für nicht stubenreine Welpen gedacht sind. Das hat ausgereicht, um den Urin und die größten Verschmutzungen auf herausnehmbare Teile zu beschränken. Die ganz große Reinigung mit Wechsel aller Decken war nur 1x pro Monat nötig, weil ich bei Verschmutzung (idR kein Pipi) vorher einfach eine Deckenschicht abziehen konnte.

    Nun sind aber im Herbst mit Cookie und Brownie zum ersten Mal "Wildpinkler" bei mir eingezogen. Das heißt sie (oder zumindest Cookie) pinkeln nicht nur dort wo sie liegen oder fressen, sondern wirklich überall. Sogar an Häuschenwände. Ständig ist es überall nass und ich rieche das Pipi oft wenn ich ins Zimmer gehe. Das ist nicht nur für mich unschön, sondern auch für die empfindlichen Schweinenasen. Wärmere Temperaturen werden das nicht besser machen.

    Habt ihr eine Idee, wie ich die Situation verbessern kann ohne jeden Tag zwei Waschladungen zu erzeugen? Eventuell mit der richtigen Inkontinenzunterlage-Fleece-Kombination? Ein Wechsel zu Streu ist bei mir schwierig, weil ich in einem Mehrfamilienhaus mit nur einer kleinen Biotonne wohne.

    Das war war bestimmt ein ziemlicher Schock zu hören, wie schlecht es um Chocolate wirklich stand.

    Eventuell ist ihr einfach nocht etwas übel von der Narkose und sie scheut deswegen das Futter. Das MCP wirkt zwar dagegen, aber wenn sie noch torkelt würde mich das nicht wundern.

    Ich würde es wie Frieda mit Dill, anderen Kräutern und Fenchel (eventuell gerieben) versuchen in der Hoffnung, dass der Geruch ihren Appetit anregt.

    Wenn es an der Zyste liegt wirst du das dann ja sehen, wenn sie Chocolat von der OP erholt hat. Aber auch wenn meine kranken Schweinchen sehr umsorgt wurden, kann ich das Kuscheln bei mir ja auch beobachten - nur weniger intensiv. Meine leben auch drinnen (im wärmsten Raum) und verhalten sich unabhängig von Krankheit oder Angst so. Oreo (mein Profilbild) ist seit Jahren ein "Kuschler" mit unterschiedlichen Schweinchen.

    Diese Überlegung würde ich gerne noch um einen Punkt ergänzen:

    Hat das durchschnittlich höhere Gewicht/der speckigere Körperbau auch etwas damit zu tun, dass wir unsere Männchen kastrieren lassen und unsere Weibchen im besten Fall nie eine Geburt durchmachen?

    Kastraten setzen mehr Fett an als unkastrierte Böcke (und haben evtl. auch weniger Muskeln) und Weibchen brauchen oft nach der Geburt eine Zeit, bis sie ihr Ursprungsgewicht wieder haben. Wir handeln in den Fällen im Sinne der Tiere und sollten es unbedingt weiterhin so tun, aber in der Natur käme diese Konstellation so nicht vor.

    Ja, es gibt seltene Tage an denen manche meiner Schweinchen die Nähe eines anderen zulassen. Ganz oft aber ist dann eines krank bzw. angeschlagen :(

    Da sagst du was.. am liebevollsten waren meine auch immer zu den Krankheitskandidaten ?(

    Wie süß sie aussehen!

    Ja ich habe das schon erlebt - und dann auch noch bei Böckchen! Generell ist meine Gruppe manchmal etwas verrückt, was Nähe angeht. Ich habe zum Beispiel ein Hängemattengestell mit zwei Hängematten und es läuft fast immer so: einer liegt in der einen Hängematte und dann kommt ein Anderer dazu und legt seinen Körper in die zweite Hängematte und den Kopf mit in die erste Hängematte. Aber nicht alle von ihnen stehen darauf. Von 5 finden 3 Nähe gut (mit einem sehr verkuschelten Kandidaten), einer tolertiert es nur bei einem Anderen und der Letzte reagiert richtig empört, wenn sich jemand neben ihn legt.

    So süß ich das finde hat es aber auch einen großen Nachteil: sie gehen sich dabei furchtbar schnell auf den Keks.

    Ich habe sie eben auch nochmal angesehen. Irgendwie geht die Grafik davon aus, dass alles überschüssige Gewicht in der Körpermitte landet. Aber ich habe eher den Eindruck, dass sie proportional zunehmen. Andererseits könnte man es dann auch so deuten, dass meine Schweinchen alle noch im Rahmen des Normalgewichts sind. Da ich mir da selbst unsicher bin, könnte das schon sein.

    Da käme mir dann aber wieder die Frage in den Sinn, welche Spanne dieses normale Gewicht hat. Floki sah mit 150g weniger nicht dünn aus und hatte auch da schon Speck.

    Von dem Ergebnis bin ich wirklich überrascht! Ich sehe es genauso, dass das reine Erscheinungsbild nicht so aussagekräftig ist wie es die Grafik vermuten lässt. Die Einschätzung meiner beruht auch viel auf der Gewichtsentwicklung und dem Gefühl. Zwischen 2 und 3 Jahren ist ein Gewichtssprung zB nicht mehr aufs Wachstum zurück zu führen.

    Danke! Ich greife tatsächlich nur noch sehr selten ein, weil Jagen oder anhaltende Drohgebärden immer recht schnell von einem Unbeteiligten in irgendeiner Form unterbrochen werden.

    Bei Floki und Oreo ist es außerdem so spannend zu sehen, wie sie sich von den zwei kleinen Rüpeln zu den Schlichtern entwickelt haben. Ich kann an ihnen sehen, was das Zusammenleben mit Gizmo und Peanut bewirkt hat und wie sie das Gelernte jetzt weitertragen. Hoffentlich trägt diese unruhigere Phase dazu bei, dass die anderen Drei auch weiter dazulernen und Jeder endgültig seinen Platz findet.

    Die Fotos sind sehr niedlich. Deine Jungs sehen so schön und schlank aus!

    Schlank hat die noch niemand genannt, aber ich nehme das gerne an! Floki hat heute endgültig die 1.300g geknackt. Ich glaube er profitiert von seiner Fellfarbe. Schwarz macht ja schlank ^^. Den Rippenfühltest hat aber auch er bestanden.

    Schön zu hören, dass Moni schon etwas Neugier zeigt!

    Ich schließe mich Silkes Meinung an. Moni sollte die Möglichkeit bekommen möglichst gute Erfahrungen mit den Anderen zu sammeln.

    Da hilft es sehr die Zusammenführung erstmal zu beenden bevor es hitzig wird oder du merkst, dass der Stresspegel steigt. Solange Beide nicht übermäßig gestresst sind, kannst es aber beobachten und laufen lassen.

    Ich bin ehrlich, das ist eine ziemliche Gefühlssache, aber ich traue dir das absolut zu! Mit etwas Glück verstehen sich die Zwei ganz gut und du kannst sie sehr schnell komplett zusammen lassen. Aber du hast ja auch die Möglichkeiten dafür geschaffen, falls es mehr Zeit braucht. Das hängt ja auch von deiner Zeit ab. Ich würde nämlich auf jeden Fall dabei bleiben und gut zureden.

    Ich glaube nach einer Beobachtung von heute Abend muss ich meine bisherige Einschätzung zu meiner Gruppe korrigieren:

    Ich hörte plötzlich einen Schlag von der Etage und sah, wie Cookie Goofy runterscheuchte und verfolgte. Unter angekommen, wollte Cookie klappernd weiter hinter Goofy her. Da rannte Oreo herbei und stellte sich zwischen die Zwei mit Blick auf Cookie und brommselte, währen Cookie noch am Zähne klappern war. Als Cookie sich entspannte, ging Oreo zu Goofy, der mittlerweile in einer Hängematte saß und bebrommselte ihn ausgiebig und streckte sein Köpfchen ganz nah an seins. Danach war Alles wieder entspannt und ruhig.

    Ich war davon ziemlich baff, weil ich noch nie vorher gesehen habe, dass Oreo schlichtend in einen Streit eingegriffen hat. Außerdem verstehen sich Goofy und Cookie eigentlich sehr gut. Cookie lässt sich sogar sehr einfach von Goofy Futter klauen, was bei den Anderen undenkbar ist.

    Jetzt frage ich mich, ob die Situationen zwischen Cookie und Oreo, die ich gesehen habe vielleicht eigentlich so waren wie heute und ich einfach zu spät dazu gekommen bin. Hätte ich nicht gesehen, wie Goofy und Cookie die Etage runter gekommen sind, hätte ich gedacht, der Konflikt wäre zwischen Oreo und Cookie. Es macht aber tatsächlich Sinn, dass Goofy doch seine Grenzen zu sehr austestet und teilweise zu weit treibt (wie heute bei Cookie), weshalb Floki so streng und grob ihm gegenüber ist. Der hat übrigens trotz Chefposition lieber weiter sein Heu gefressen, als sich zu beteiligen.

    So oder so bin ich natürlich nicht begeistert von den Spannungen. Aber es ist auch toll zu sehen, wie andere Gruppenmitglieder das Streitverhalten eingrenzen und Alle anschließend wieder komplett friedlich miteinander umgehen. Die kleinen Schweinchen hören nicht auf mich zu faszinieren!

    Guten Morgen!

    also wenn ich das richtig verstanden haben hat das neue Weibchen deine Moni sehr bedrängt und sie wurde dadurch extrem eingeschüchtert? An der Stelle hätte ich auch nicht den Sinn gesehen, es einfach weiterlaufen zu lassen, weil Moni sich gar nicht auf den "Vergesellschaftungsprozess" eingelassen hat.

    Manchmal kommt es vor, dass sich Meerschweinchen aus unterschiedlicher Haltung am Anfang das Verhalten der Anderen nicht so richtig einschätzen können und darauf mit Angst oder Aggression reagieren. Ich stelle mir das immer ein bisschen so vor, als ob ich plötzlich auf einen Österreicher treffen würde. Sie sprechen die gleiche Sprache, aber der eine ist ruppiger in der Ausdrucksweise als der Andere.

    Das heißt aber nicht, dass das nicht noch wird und die Drei bald friedlich zusammenleben!

    Was denke ich ganz wichtig ist zu erwähnen: es wird definitiv zwischen den Weibchen und eventuell auch dem Kastrat wieder die Situation geben, in der sie beieinander Aufreiten wollen und Jemand dafür durchs Gehege gescheucht wird. Das ist normal und erstmal auch nicht schlimm. Nur sollte Moni davon nicht verängstigt werden und in der Lage sein zur Ruhe zu kommen. Das Ziel wäre also meiner Meinung nach, sie dahin zu bringen, damit es zu einer wirklichen Vergesellschaftung kommt.

    Bei mir hat das am Besten funktioniert, indem ich Situationen geschaffen habe, in denen Alle relativ entspannt beieinander waren und das ängstliche Schweinchen sich bei Bedarf zurückziehen konnte. Dafür könntest du zum Beispiel im angrenzenden Dauerauslauf einen große Portion Futter in die Mitte legen und alle Drei zusammen fressen lassen und an den Ort angrenzend am besten mehrere Tücher/Handtücher aufhängen, die einen Liegeplatz abgrenzen.

    Wenn es gut läuft könnte es dann so aussehen: alle Drei konzentrieren sich aufs Futter und existieren erstmal ruhig nebeneinander. Irgendwann kommt das neue Weibchen wieder auf Moni zu. Wenn sie möchte, kann Moni dann hinter einem Vorhang verschwinden und du könntest das neue Weibchen erstmal davon abhalten ihr dahinter zu folgen.

    Wenn es gut läuft, sammelt Moni so recht schnell Sicherheit und lässt sich mehr auf die Anderen ein, weil sie merkt, dass ihr nichts Schlimmes passiert. Jede positive Interaktion der Drei bringt dich näher dahin.

    Um zu entscheiden, wie es Moni damit geht ist das Beobachten der Körperhaltung und Ausdrucksweise sehr entscheidend. Mit der Zeit wird sie entspannter sein und irgendwann auch die meerschweinchentypische Neugier zeigen.

    Das wäre mein Vorschlag. Ich fände es aber auch nicht falsch sie vorher an den Kastraten zu gewöhnen. Eventuell kann auch Beides parallel laufen?

    Danke nochmal für euren ganzen Input!

    Ich hatte keine Ahnung, dass so etwas wie Oxalsäure unterschiedlich in den verschiedenen Gemüseteilen konzentriert ist (außer bei Möhrengrün) bzw. habe ich mir darüber vorher keine Gedanken gemacht. Der Kalziumgehalt schwankt auch teilweise erheblich zwischen Sorten oder in verschiedenen Stadien. Zum Beispiel ist das Kalzium-Phosphorverhältnis von Babyspinat wesentlich besser als von ausgereiftem Spinat (wobei der Oxalsäuregehalt trotzdem hoch ist).

    In Zukunft bin ich definitiv sensibilisiert und mache mir mehr Gedanken was ich wann und wieviel füttere. Ich denke die Wiesenfütterung in den wärmeren Monaten ist in dem Hinblick weiterhin die beste Wahl. Wenn man mehrere gute Stellen mit richtiger Wiese zum Pflücken hat (was durchaus ein Privileg ist), wird selten eine Wildkräutersorte so dominieren, dass es schädlich wird.

    Interessant ist in dem Zusammenhang vielleicht auch das wählerische Verhalten unserer Meerschweinchen. Bestimmt bin ich nicht die Einzige, bei der die Meerschweinchen auf Abwechslung bestehen. Klar gibt es so ein paar "Dauerbrenner" aber würde ich beispielsweise jeden Tag Petersilie füttern (was ich nicht tue) wäre die am ersten Tag noch heiß begehrt, aber spätestens am dritten Tag würde sie für etwas anderes links liegen gelassen werden. Vielleicht ist das eine Art angeborener Schutzmechanismus und nicht nur Verwöhntheit.

    Frieda ich denke ich werden deinen Vorschlag umsetzten um ein besseres Verständnis von den Verhältnissen zu bekommen, auch wenn das mit Heu und Wiesenfütterung schwerer ist die Menge zu bestimmen.

    Leider habe ich bisher keine Quelle gefunden, die genauer beschreibt, wie die Kalziumaufnahme verläuft und welche Mengen schädlich sind. Ich habe aber an mehreren Stellen gelesen, dass es eine gewisse genetische Komponente bei der Bildung von Steinen und Gries gibt, die auch bei wasserreicher Ernährung zum tragen kommen kann.

    Ansonsten wird als Hauptgrund für die Bildung trockenes Futter angegeben bei gleichzeitig zu wenig Flüssigkeit, Bewegungsmangel und Übergewicht. Wobei schlechte Fütterung, Bewegungsmangel und Übergewicht meiner Meinung nach oft einhergehen.

    Dieses Blatt vom Harnsteinanalysezentrum Bonn fand ich sehr informativ:

    https://www.harnsteinanalyseze…7-animal-stone-letter.pdf

    Für mich ziehe ich daraus, dass ich an meiner grundlegenden Fütterung nichts ändern werde, aber gerade im Sommer noch mehr auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr durch wasserreiches Gemüse achte.