Originaldatum 29.10.2022
Eigentlich gäbe es viel von unseren Jungs zu berichten, aber das schaffe ich bislang zeitlich einfach nicht - vorallem Bilder würden fehlen. Aber eine Sache ist jetzt doch so wichtig, dass ich darüber schreiben will. Für die Leute, die schon viele Operationen bei ihren Schweinchen erlebt haben, ist das vielleicht uninteressant, aber für andere mag ein ausführlicher Bericht nütztlich sein.
Ein Atherom und seine Behandlung
Bei Dachsi hatte ich Mitte Juli eine kleine Beule am Hinterteil entdeckt. Diese machte anscheinend keine Beschwerden, aber wurde langsam größer, bis sie ca. die Größe einer halben Kirsche erreicht hatte. Anfang September sind wir daher zum Tierarzt gegangen. Der schnitt es auf, nachdem er festgestellt hatte, dass es ein Atherom war, drückte es aus und spülte. Wir sollten dann noch mindestens 10 Tage spülen. Leider füllte es sich immer wieder. Nach einer Pause fingen wir noch einmal an mit Spülen - wieder mit dem gleichen Ergebnis.
Da der Tierarzt vor Ort erst einen sehr späten Termin bieten konnte (was ich nicht in Ordnung finde, da er die Behandlung ja angefangen hatte!), hatten wir gestern einen Termin in Hamburg in der Tierklinik, die auch die Kastrationen unserer Böckchen gemacht hatte.
Dachsi wurde am Nachmittag unter Gasnarkose operiert. Er hat die Narkose laut Tierarzt gut verkraftet. Der Schnitt ist deutlich größer als ich es erwartet hatte. Geschätzte 6-7cm sind für ein Schweinchen schon beachtlich viel! Neben selbstauflösenden Fäden wurden mehrere Klammern eingesetzt. Dieser lange Schnitt sei nötig gewesen, um sicher alles zu entfernen, sagte mir die Ärztin auf Nachfragen.
Zuhause wieder angekommen, ließen wir Dachsi zunächst noch im Transportkorb und stellten ihn darin auf den Boden zu den anderen. Er wollte auch nicht von sich aus heraus. Dann zog er in den Käfig um, da ich Bedenken hatte, dass die anderen ihm unabsichtlich wehtun oder schaden könnten. Sie sind ja mitunter ziemlich wild miteinander und ein Besteigen auf der frischen Wunde wäre vermutlich nicht gut gewesen. Der Käfig stand natürlich im gleichen Zimmer, in dem die Schweinchen leben. Dachsi schien damit ganz zufrieden zu sein.
Nachdem er im Korb noch ziemlich inaktiv gewesen war, taute er im Käfig wieder auf. Am Abend stellt er sich am Gitter hoch als die anderen Frischfutter bekamen und es für ihn nicht schnell genug ging.
Heute vormittag habe ich ihn zu den anderen gesetzt. Sein bester Freund Landolf war anscheinend sehr verunsichert durch den fremden Geruch und das veränderte Aussehen von Dachsi und hielt sich zunächst im Hintergrund. Aber alle waren friedlich oder freundlich interessiert. Dachsi verhielt sich fast normal, nur sein Gang ist auffallend steif und breitbeinig. Ich nehme an, dass die Wunde spannt oder bei Bewegun wehtut. Natürlich bekommt er Schmerzmittel. Zur Sicherheit werde ich Dachsi aber heute nacht wieder in den Käfig setzen.
Ein Atherom zu entfernen ist ja eine vergleichsweise kleine Operation, da es sich nur unter der Haut befindet. Aber ich habe mir trotzdem einige Sorgen gemacht, einen ziemlichen Schreck bekommen als ich die große Wunde sah und bin sehr erleichtert und dankbar, dass Dachsi so gut wirkt und die Wunde bisher sehr gut aussieht.