Beiträge von Silke

    Meines Wissens gibt es mindestens 2 Gründe für ein Böckchen, Weibchen besteigen zu wollen:

    • Es ist - gerade bei einer Zusammenführung - eine Dominanzgeste und ein Zeichen, dass er die Weibchen für sich beansprucht.
    • Wenn das Weibchen in der Brunst ist, möchte er es decken.

    Und ja, ich glaube, dass es seelisch und körperlich für die Weibchen gut ist, wenn das Männchen das macht, was natürlicherweise passiert. Selbst wenn es zu keiner Zeugung kommen kann, ist es immer noch besser als gar kein Deckakt.

    Es wird auch immer wieder geschrieben, dass der Deckakt den Eisprung auslöst und daher für das Weibchen bzw. seine Gesundheit wichtig ist.

    Was ich hier schreibe ist, kein Erfahrungswissen, weil ich nur Böckchen halte, daher wäre es gut, wenn Halter von Haremsgruppen sich auch dazu äußern würden. Du hattest mich auf meinen letzten Beitrag hin angesprochen, daher habe ich auch geantwortet.

    Die Weibchen würden mir jetzt noch nicht leid tun. Sie haben es mit einem sexuell aktiven Männchen deutlich besser, als mit einem, das kein Interesse an ihnen zeigt, sie nicht bebrommselt und sie nicht einmal besteigt, wenn sie es wollen. Das finde ich schade - das andere stört vielleicht eher unsere modernen menschlichen Empfindungen.

    Die Probleme, durch Schweinchen im Schlaf gestört zu werden, kenne ich nur zu gut. :rolleyes: Notfalls würde ich an Deiner Stelle einige Nächte in einem anderen Raum schlafen. :)

    Solange keine Beißereien entstehen, einer dauerhaft gejagt wird und nicht mehr zur Ruhe kommt oder stark abnimmt, würde ich den Dreien Zeit lassen - und nur die Empfehlungen von Yume anwenden. Mehr Platz wäre natürlich auch entlasten und in vieler Hinsicht nützlich. Es sind 3 junge und vermutlich lebhafte Tiere. Notfalls würde auch täglicher schön gestalteter Auslauf helfen und sie ablenken - und ihrer Gesundheit gut tun.

    Das tut mir leid für Peanut!

    Wie wurden denn Aufgasung und Lungenentzündung festgestellt?

    Das, was er an Medikamenten bekommt, schadet zum Teil der Verdauung (AB), hat nicht damit zu tun (Novalgin) und bekämpft bestenfalls Symptome (Sab Simplex und Emeprid). Ich würde daher dringend mit dem Päppelbrei, den er vermutlich braucht, aromatische Saaten und Leinsamen geben und zusätzlich Colosan. Sein Darm muss sich erholen und da sind auch Mittel wichtig, die ihn dabei unterstützen.

    Emeprid, falls man es überhaupt geben will, soll nicht länger als 3 Tage gegeben werden, da sonst beim Absetzen die Gefahr besteht, dass es schlechter wird als vorher. Der darin enthalten Wirkstoff MCP regt u.a. die Darmperestaltik an. Nach dem Absetzten kann sie aber durch das Mittel weniger sein als normal.

    Danke Yume, dass Du eingesprungen bist, uns zu berichten!

    Was ich sonderbar finde: Ozeana hatte vor kurzem auffallende Werte in Bezug auf die Nieren. Das Metacam wurde abgesetzt, der Wert war wieder im Normbereich, sie bekommt wieder Metacam und es geht ihr wieder schlechter. Plötzchen hat sie eine Blasenentzündung und einen Stein in der Blase.

    Falls ich das richtig zusammengefasst habe, finde ich mindestens folgendes überlegenswert:

    • Braucht sie 3 Schmerzmittel gleichzeitig - noch dazu von denen 1 oder mehr die Nieren schädigen?
    • Hat sie denn überhaupt starke Schmerzen?
    • Falls sie starke Schmerzen hat, werden diese vielleicht durch die Schmerzmittel verursacht (also durch deren Nebenwirkungen) oder zumindest verstärkt?
    • Kommt auch das Unwohlsein wieder vom Schmerzmittel (IrishGirl, Du hattest das ja schon vor ein paar Tagen vermutet)?
    • Verursacht ein so kleiner Stein, der noch natürlich abgehen kann, soviel Blut im Urin?
    • Wenn das Blut von der Blasenentzündung käme, warum hat sie die plötzlich bekommen?

    Ich schreibe das nicht nur aufgrund des Mitlesens hier im Thema, sondern auch u.a. weil:

    • In der Packungsbeilage bei Novalgin wird ausdrücklich vor den Gefahren der Anwendung bei Leber- oder Nierenschäden gewarnt. Bei den beiden anderen Schmerzmitteln müsste man das nachlesen.
    • Ist bekannt, wie sich diese Kombination von 3 Schmerzmitteln überhaupt auswirkt - und spezifisch bei Meerschweinchen?
    • Alle Schmerzmittel sind schädlich! Sie können trotzdem sinnvoll sein, weil dann der Nutzen hoffentlich den Schaden überwiegt. Deshalb finde ich, dass man - von allgemeinen Überlegungen abgesehen - immer wieder prüfen sollte, wieviel von was das Tier zur Zeit braucht.
    • Dachsi ging es mit erst 1 dann 2 Schmerzmitteln deutlich schlechter als jetzt komplett ohne diese. Das konnte ich nur durch Probieren herausfinden.

    Natürlich hat Dachsi andere Probleme als Ozeana und jedes Tier ist verschieden. Aber ich finde es trotzdem bedenkenswert.

    Alles Gute für Ozeana!

    Das freut mich! Wenn sie den größeren Platz schon nutzen können und wieder bei Dir im Zimmer sind, ist das viel wert.

    Vielleicht stört Blitzi ja auch noch seine kranke Pfote etwas. Und die wird ja hoffentlich bald gar nicht mehr wehtun. Wegen der Anregungen zum Bewegen hatten wir ja schon einiges geschrieben und Du hast ja auch schon erste Dinge probiert.

    Das mache ich gerne und der Titel hört sich sehr gut an!

    Dann müsstest Du nur das neue Thema anlegen, damit Du als Autor erscheinst. Die Verlinkungen mache ich danach.

    Das kannst Du gerne tun. Ein Link auf das neue Thema wäre ideal - und vom neuen auf das alte. Dann kann man die Fortsetzung bzw. die Vorgeschichte einfach wiederfinden.

    Solltest Du nicht wissen wie das geht, kann ich es gerne auch für Dich machen, sobald der neue Titel feststeht und das Thema von Dir angelegt worden ist.

    Ja, dem stimme ich zu, dass Charakter und persönliche Geschichte des Tieres sehr wichtig sind.

    Trotzdem wäre eineinhalb Jahre ein sehr gutes Alter. Natürlich gibt es auch Böckchen, die mit 6 oder 8 Monaten schon die Weibchen führen können, aber sein Alter finde ich ideal. Und es ist auch ein Unterschied, ob ein Tier ein seit Jahren anerkannter Chef ist und dann auch bei nachlassenden Kräften oder Energie noch respektiert wird oder es mit z.B. 5 Jahren in deiner fremden Umgebung 2 Weibchen und ein Jungtier erobern und anführen soll.

    Unser Dachsi wird trotz seiner Problem immer noch von allen als Chef respektiert - außer von Josia. Mit dem kam er zusammen, als er schon nicht mehr ganz fit war. Obwohl Josia lange Zeit der unterste in der Rangfolge war, hat er Dachsi nie mehr als Chef akzeptiert. Der war ihm einfach körperlich unterlegen.

    Falls Du das erwachsenen Böckchen nimmst, würde ich ihm nach der Fahrt erst einmal zusammen mit den neuen Weibchen 1-2 Stunden zum ankommen in dem Vergesellschaftungsgehege lassen. Sollten er oder sie sehr gestresst wirken, würde ich den beiden auch ruhig ein paar Tage zur Eingewöhnung lassen. Denn aus meiner Erfahrung ist Überforderung und Stress ein wichtiger Grund, warum Vergesellschaftungen schief gehen können.

    Und wer weiß, was das arme Tier in den letzten Wochen mitgemacht hat mit Verlust seines Zuhauses, vielleicht zuletzt auch nicht mehr optimaler Pflege oder gar Einzelhaltung? Da sollte er sich in seinem neuen Heim möglich entspannen und wohlfühlen können und nicht überwältigt werden.

    Aber wir wollen die Vergesellschaftung auch nicht zu dramatisch darstellen. Oft geht es auch zwischen erwachsenen Tieren gleich sehr friedlich zu. Ich bin nur lieber vorsichtig, als dass nachher der Stress für alle unnötig groß wird.

    Du kannst Dich ja morgen entscheiden. Ich wünsche Dir und den Schweinchen, dass Du den richtigen Bub mitnimmst!

    Wie alt ist denn der erwachsene Kastrat und wie hat er vorher gelebt?

    Die zwei Punkte wäre für mich auch wichtig. Wenn er z.B. schon 5 Jahre wäre, könnte er mit drei jungen Weibchen überfordert sein. Das gleiche gilt, wenn er immer nur mit einem Weibchen oder Böckchen gelebt haben sollte.

    Der Platz ist so groß, dass Du Dich dazusetzen kannst. Das würde ich in den ersten Stunden auch machen - mit Stuhl und Buch o.ä. ausgestattet. Häuser würde ich aber bei einer Vergesellschaftung keinesfalls verwenden - erst recht nicht, wenn sie 2 Eingänge nebeneinander und nicht gegenüberliegend haben. Wenn da einer hinten in die Ecke gedrängt wird, kommt er entweder gar nicht mehr raus oder er muss auf den anderen zugehen, was als Angriff gewertet werden kann. Außerdem siehst Du nicht, was darin vor sich geht und kannst nicht schnell genug eingreifen. Tunnel aus Pappe oder kleine Schemel o.ä. sind viel sicherer.

    Ich freue mich für Dich und Deine Weibchen auf den Zuwachs und Deine Berichte!

    Oh, nein! Das braucht der arme Billy nun nicht - und Du auch nicht.

    Hat er nicht auch einen Anfang von Arthrose? Das würde sich ja dann vielleicht auch verstärkend auswirken.

    Ich hoffe und wünsche Euch, dass die beste Behandlung gefunden wird und er bald wieder ganz gesund wird!

    IrishGirl Irgendwie hatte ich leider Deinen Beitrag #173 übersehen.

    Da scheint bei Dir ein falscher Eindruck entstanden zu sein. Der Tierarzt in Rostock nimmt sich extrem viel Zeit, erklärt viel und ist sehr offen für Austausch. Und er scheint sehr gut zu sein, bei den Zahnkorrekturen. Daher würde ich bis auf weitere keinen anderen Tierarzt für dieses Thema mehr aufsuchen wollen. Wenn es einer schafft, dann dieser Arzt! Das ist zumindest meine Einschätzung.

    Stand bei Miro

    Er kaut wieder besser seit dem Abschleifen, aber er frisst viel zu wenig. Er scheint auch vieles Futter zu meiden, nicht weil er es nicht kauen kann. Gestern habe ich die Schmerzmittel abgesetzt, weil es schon 5 Tage nach dem Abschleifen waren und ich in verschiedener Hinsicht Bedenken gegen hohe Dosierung von 2 Schmerzmitteln habe. Und in niedriger Dosierung scheint es ihm gar nicht zu helfen. Seit ca. 1 Woche bekommen er und Dachsi CBD-Öl.

    Das Gewicht halten wir nur mit intensivem Päppeln.

    Seit 3 Tagen bekommt er - wie Dachsi auch - die Vitamin-B-Mischung von Rodicare. Für Dachsi könnte das einen größeren Unterschied machen als für Miro, aber vielleicht hilft es ihm ja auch.

    Den Manuka-Honig für seinen Hals gebe ich nach jedem Päppeln. Ich löse ihn aktuell in Leinsamen-Schleim und Kamille-Tee auf. Da schmeckt er immer noch sehr herb und relativ süß. Ich probiere die Mischung auch gerade, weil eine Erkältung im Anflug ist bei mir. Mein Lieblings-Cocktail wird das gewiss nie werden! ;)

    Stand bei Dachsi

    Bei ihm habe ich weiterhin probiert, was ihm hilft und was nicht. Da wir nicht ewig Zeit haben, ist es leider nicht möglich, klar zu erkennen, welche Maßnahme zu Verbesserungen führt.

    Seit gestern bekommt er auch keine Schmerzmittel mehr. Und bisher fehlen die ihm allen Anschein nach nicht! Da er die Ingwer-Kurkuma-Mischung seit ca. 1,5 Wochen nicht mehr richtig mochte, habe ich die auch weggelassen vorerst. Damit will ich evtl. in einigen Tagen noch mal anfangen. Erst einmal will ich aber sehen, wie es so läuft.

    Da die Physiotherapeutin erkrankt ist vor unserem ersten Gespräch, habe ich auf eigene Faust mehr gemacht als bisher:

    Ich bewege die Beinchen einzeln, ingesamt mehrmals täglich rund 1 Minute. Das findet Dachsi natürlich nicht so schön, weil er dazu auf der Seite liegen muss. Deshalb steigere ich das auch nur langsam, damit er mehr und mehr gelassen ist dabei.

    Das Wackelbrett setze ich seit ein paar Tagen auch mehrmals täglich ein. Er sitzt dann auf einem Handtuch darauf und wird zwischen den Breispritzen immer kurz bewegt. Das findet er nicht so lustig, aber er gewöhnt sich auch daran. Es soll seine Koordination und Muskulatur stärken.

    CBD-Öl und Vitamin B habe ich oben schon erwähnt.

    Die Verdauung ist sehr gut, nur auf viel Gras reagiert er mit einem leicht geblähten Bauch. Simeticon und Colosan haben dann immer schnell geholfen.

    Leider gebe ich ihm mittlerweile 4x täglich Brei. Er frisst auch selbständig, aber eben nicht genug.

    Die Füßchen sind immer noch grenzwertig, aber vielleicht minimal besser geworden.

    Aus welchem Grund auch immer: Es geht im aktuell deutlich besser! Das ist weit entfernt von gut, aber es macht Hoffnung, dass wir doch wieder einen guten Stand erreichen können. Ich wünsche ihm so sehr, dass er noch viel schöne Zeit hat. Auch die anderen brauchen ihn!

    Das ist doch schon mal schön und wichtig, dass er wieder zugenommen hat!

    Da er aber vielleicht noch nicht sicher alles überwunden hat, will ich zu dem großen Thema Verdauungsprobleme ein paar wichtige Punkte schreiben:

    Auch wenn ich nur den Verdacht einer leichten Aufgasung habe, gebe ich sofort Simeticon (s. Simeticon - egal welches Mittel?) und Colosan . Zusätzlich habe ich sehr gute Erfahrungen mit gemahlenen aromatischen Saaten gemacht (s. Gewürze für Schweinchen?) und längerfristig kann man bei Bedarf auch eine Kur mit Sobamin und Apfelpektin (das reine!) machen. Zusätzlich kann man viel Unterstützen mit frischen Kräutern u.a.

    Verstopfung hatten wir hier noch nie. Das sieht man am besten an den Böhnchen, die klein und hart werden oder ganz ausbleiben. Letztgenanntes ist hochgefährlich und muss fort behandelt werden - am besten durch einen geeigneten Tierarzt. Lactulose oder etwas Pflanzenöl sind für leichtere Fälle u.a. eine Option.

    Bei Durchfall setzt ich auch auf die o.g. Saaten, Leinsamen und notfalls etwas Flohsamen (alles gemahlen). In extremen Fällen habe ich auch schon einmal etwas medizinische Kohle gegeben. Aber das ist natürlich keine Dauerlösung. Vorallem ist sehr viel Flüssigkeit ganz wichtig, weil ein Schweinchen mit Durchfall schnell dehydrieren kann. Durchfall gab es hier in Krankheitsphasen schon mitunter. Es ist aber immer wieder gut geworden mit entsprechender Unterstützung.

    Man könnte zu dem allem noch sehr viel mehr schreiben. Aber man sieht daran schon, dass man als Halter zum Glück viel tun kann, um die Verdauung wieder in Ordnung zu bringen. Wenn man unsicher ist oder es sehr bedenklich aussieht, sollte man immer einen guten Tierarzt aufsuchen.

    Auch wenn ich mich vielleicht wiederhole: Das ist kein Vorwurf an Dich, sondern nur eine Anregung für die Zukunft - oder auch für Peanut evtl. jetzt.

    Danke für die Fotos! Das hilft auch weiter.

    Es ist sehr gut, dass Ihr auf Engstellen achtet. Und Häuser würde ich grundsätzlich nicht nutzen bei einer Vergesellschaftung oder auch viel länger, bis alle zuverlässig sehr friedlich miteinander sind. Aber alternative Versteckmöglichkeiten oder Sichtschutz sollte man trotzdem bieten.

    Bei Vergesellschaftung, bei denen es hoch hergehen kann, finde ich Papptunnel ideal. Die bieten Deckung und Sichtschutz, aber es kann sich keiner daran verletzen, wenn er auf der Flucht dagegenknallt, nicht die Kurve bekommt usw. Und notfalls kann ein Tier den Tunnel wegschieben oder hochheben und so flüchten. Das ist natürlich bei 2 Tieren meisten nicht so relevant, aber bei 3 oder mehr kann auch jeder feste Tunnel zur Falle werden. Das habe ich bei dem von Dir auch verwendeten Haselzweigtunnel mehrfach erlebt. Bei Euren 2 Tieren, besteht da aber die Gefahr der Falle nicht, weil einer ja nicht beide Enden belagern kann mit den anderen innen drin. ;)

    Ich weiß, wir haben gestern viel geschrieben. Aber magst Du die noch offenen Fragen noch beantworten?

    Peanuts Gesundheitszustand muss geklärt werden. Das kann man durch einen guten Tierarzt versuchen, bei nicht bedrohlichen Sachen finde es ich aber im Interesse von Mensch und Tier besser, wenn man als Halter erst einmal soviel selbst klärt und behandelt wie möglich. Dazu hatte ich Dir die Fragen gestern geschrieben.

    Schön, dass sie auch schon friedliche Zeiten haben. Offengesagt ist aber das Fressen oft die Gelegenheit, bei der auch heftige Streitigkeiten kurzzeitig vergessen werden, weil das Futter so wichtig ist - und vielleicht auch weil sie instinktiv wissen, dass der andere ihnen Sicherheit gibt.

    Mit Sichtschutz meine ich die oben angesprochenen Papptunnel und vorübergehend auch Tücher, die Du senkrecht hängend - wie auf einer Wäscheleine - durch das Gehege spannst. Zudem kann man über Hängemattengestelle u.ä. ein Stück weit Tücher herunterhängen lassen. Dabei muss man aber gut beobachten ob das zu Entspannung der Lage führt oder ob sie sich dort um den Platz streiten.

    Bei allen solchen Empfehlungen gilt: Es gibt nicht die allgemein beste Lösung, sondern man muss die eigenen Tiere in der jeweiligen Phase genau beobachten und anpassen.

    Haltet durch, das kann noch werden!

    Und bei der Einschätzung der Notstation stimme ich Dir auch zu. Leider sind wir alle mitunter immer noch zu gutgläubig. :(

    Was die Situation von Peanut und Marshmallow anbelangt:

    Ich würde beide nur unter Aufsicht zusammenlassen - und mit mehr Platz, Sichtschutz und Eurem Eingreifen, wenn es zu wild wird. Unsere Tiere haben unnötig gelitten und Schaden genommen, weil ich anfangs auf die falschen Empfehlungen von 2 Notstationsbetreibern - und vielen anderen Quellen - gehört hatte. Als ich dann endlich eingegriffen und geholfen habe, ging es langsam aufwärts. Bei uns hat das sehr lange gedauert, aber ein Böckchen und ein Weibchen, die ja noch kaum schlechte Erfahrungen miteinander gemacht haben, haben die Chance die Probleme schnell zu überwinden. Ich hoffe zumindest, dass sie nicht in dieser Pflegestelle schon zusammen waren und es dort auch viel Streit gab!

    In diesem Sinne würde ich versuchen langsam vorzugehen. Wenn sie sich am Gitter nicht aufregen und hochschaukeln würde ich ihnen so erst einmal ein paar Tage Zeit lassen. Und Peanut würde ich in der Zeit einem besseren Tierarzt vorstellen, falls er weiter angeschlagen wirkt.

    Kannst Du seinen Gesundheitszustand noch mehr beschreiben:

    • Wie verhält er sich, wenn er alleine ist?
    • Wie frisst er, wie kaut er?
    • Wie hat sich sein Gewicht in den letzten Monaten und seit er wieder bei Euch ist, entwickelt?

    Solange er angeschlagen ist, würde ich die beiden nicht mehr zusammen lassen. Sie sind ja nicht ganz alleine, wenn sie nur ein Gitter dazwischen haben. Das ist sicherlich kein Ersatz für ein gutes Zusammenleben, aber lieber ein paar Tage so als weiterer Streit. Der zementiert ja nur die schlechten Verhältnisse.

    Man muss immer auch bedenken, was Peanut durchgemacht hat: die Krankheit und den Tod seiner einzigen Gefährtin, die Zeit in der Pflegestelle, gesundheitliche Probleme, der Streit mit dem neuen Weibchen. Es ist kein Wunder, dass er - neben allen anderen Gründen - schon deswegen nicht "richtig" mit ihr umgeht.

    Bis dahin würde ich auch die Zeit nutzen, das Weibchen kennenzulernen und ihr Vertrauen zu gewinnen.

    Wenn sein Gesundheitszustand geklärt und stabil ist, können wir Dir gerne noch genauere Vorschläge für die Zusammenführung(en) machen.

    Dann sehe ich es auch so, dass diese Tierärztin nicht kompetent ist für Meerschweinchen. Das ist ein hartes Urteil, aber es gibt Gründe dafür:

    Den Bauch zu befühlen reicht nicht. Das Ausmaß einer Aufgasung kann man damit nicht sicher feststellen - erst recht nichts über die Ursache herausfinden.

    Die Zähne kann man ohne Narkose nicht richtig anschauen - oder man kann dem Tier dabei sehr schaden, wenn man einen Maulspreizer im Wachzustand einsetzt. Dieser ist aber nötig, wenn man genug sehen will, weil das Mäulchen von Meerschweinchen sehr eng ist und sie sich in der Regel heftig gegen ein solche Untersuchung wehren. Es gibt eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde und viele andere Ärzte, die das auch so sagen.

    Ich will Dir nicht unnötig wehtun, aber es ist sogar die Frage, ob Anna von einem guten Tierarzt gerettet worden wäre. Ich schreibe es, auch wenn es für sie keinen Unterschied mehr machen kann, weil ein guter Tierarzt so extrem wichtig ist.

    Eure Situation ist durch verschiedene Punkte erschwert - aber darum nicht hoffnungslos:

    Peanut kennt nur 1 anderes Schweinchen - an die aus seinen ersten Lebenswoche dürfte er sich vermutlich nicht mehr erinnern. Das macht es für ihn schwerer "normal" zu kommunizieren und sich auf ein anderes Schweinchen einzustellen.

    Durch seine Erkrankung ist er selbst geschwächt und das neue Weibchen nutzt das anscheinend aus.

    Zudem könnte er mir rund 5 Jahren einem vielleicht 2 Jahre alten Weibchen schon vom Alter her unterlegen sein.

    Dass sie sich aggressiv verhält, kann viele verschiedene Ursachen haben. U.a. ist denkbar:

    • Sie hat selbst schlechte Erfahrungen gemacht oder nicht mit anderen Böckchen zusammengelebt.
    • Sie ist verunsichert durch die neue Umgebung und die Trennung von allen Tieren und Menschen, die sie kannte, und wird aggressiv deswegen. Das habe ich schon erlebt hier.
    • Sie könnte ein hormonelles Problem haben. Das kann Weibchen aggressiv machen. Das würde ich aber erst einmal nur im Hinterkopf behalten, wenn nichts anderes hilft. Ein guter Tierarzt kann das mit Medikamenten oder Kastration behandeln. Aber erst einmal würde ich an Verhaltensprobleme bei einem oder beiden denken.
    • Normal wäre es, wenn Peanut sie umwerben würde, mit viel Brommseln, und realtiv bald versuchen würde aufzureiten. Das ist nicht nur ein Deckakt, sondern auch ein Dominanzverhalten oder ein Besitzergreifen (im positiven Sinne).

    Kannst Du zunächst noch etwas mehr von Penuts Gesundheitszustand und den Untersuchungen beim Tierarzt schreiben?

    Wichtig fände ich auch noch, wie das Gehege eingerichtet ist. Wenn Du magst, wäre es gut ein paar Bilder einzustellen.

    Könntet Ihr das Gehege erweitern oder dauerhaft einen Auslauf anbauen?

    Rund 2qm sind schon sehr knapp auch für 2 Tiere - erst recht aber, wenn sie sich noch nicht vertragen. Hoffentlich stößt Dich diese Aussage nicht ab. Es ist nicht böse gemeint, aber mehr Platz kann helfen - auch wenn er alleine nicht die Lösung bringen würde.

    Herzlich willkommen hier im Forum!

    Und als erstes: Nein, Du hast nicht zu weit ausgeholt. Es ist sogar sehr gut, dass Du die Rahmenbedingungen beschrieben hast!

    Ich kann mir aus eigener Erfahrung vorstellen wie hilflos bis verzweifelt Ihr Euch fühlt. Die gute Nachricht ist aber: Eine Unterbrechung der Vergesellschaftung kann sogar sehr nützlich sein. Ich habe das in unserer lange Zeit schwierigen Bockgruppe anfangs öfters gemacht. Mit der Zeit wurde es dann immer besser.

    Oft liest man: Einmal getrennt, immer getrennt. Oder: Wenn sie dann wieder zusammenkommen fangen sie von vorne an. Das ist Unsinn nach meiner Erfahrung und der andere Halter, die diesen Weg beschritten haben.

    Ich werde gleich noch mehr schreiben, will aber vermeiden, dass sich unnötig Beiträge hier überschneiden oder Du Dich wieder abmeldst für heute.

    Es ist natürlich schön, wenn man den Schweinchen die Medizin ohne Hochnehmen geben kann.

    Ich nehme unsere Jungs trotzdem immer auf den Schoß, um ihnen Medizin zu geben. Erstens würde es bei manchen vermutlich ohnehin nie anders gehen, aber zweitens würde ich diese Methode ohnehin nur bei harmlosen Mitteln anwenden wollen. Denn was mache ich, wenn ein Schweinchen z.B. von einem Schmerzmittel oder einem Antibiotikum einen Teil nicht geschluckt hat? Gebe ich dann alles noch einmal? Das wäre dann zuviel. Aber wieviel fehlt, wenn etwas herausgelaufen ist?

    Auf dem Schoß habe ich das Schweinchen besser unter Kontrolle und kann die Eingabe besser steuern bzw. unterstützen. Bei Dingen, die wichtig sind und z.B. 1ml umfassen (ggf. durch Verdünnung), lasse ich z.B. die Spritze zwar im Mäulchen, aber ich drücke nur einen Teil heraus, warte bis geschluckt wurde und gebe dann das nächste. Das kann schon 3 Teile ergeben. So etwas finde ich auch einfacher, wenn das Tier mir nahe ist und nicht weglaufen kann.