Rentner-Vergesellschaftung

  • Hallo zusammen,

    Heute haben wir eine neue Dame für Professor abgeholt. Professor wird im Januar 8 Jahre alt. Die Neue wird im März 7 Jahre alt.

    Professor ist grundsätzlich ein verschobenen Opi, der früher in einer Jungsgruppe gelebt hat. Er klappert immer mit den Zähnchen wenn ihm was nicht passt.

    Die Neue wurde leider gemobbt in der NS und hat auch kleine Bisswunden am Hinterteil jüngst bekommen.

    Sie hat ihn leider nach 1 Stunde massiv angeklappert, gejagt und einmal haben die beiden sich auch frontal gezankt, leider waren da doch 2 Unterstände zu nah aneinander, so dass es eng war. Das war genau in den 5 Minuten, wo ich nicht im Raum war.

    Sie liegt jetzt unter einem Unterstand und verteidigt diesen mit Zähneklappern wenn er in die Nähe kommt. Er findet das gar nicht toll so angezickt zu werden und klappert zurück.

    Nun ist ja auch noch Weihnachten und wir sind heute Abend nicht zu Hause.

    Soll ich ein Trenngitter einziehen, damit sie sich sehen und aneinander gewöhnen können? Und vielleicht lasse ich sie dann lieber in einem Auslauf stundenweise zusammen? Silke du machst das bei deinen Vergesellschaftungen doch so in der Art?

    Dieses Jahr war kein gutes Schweinchenjahr bei uns und meine Nerven sind quasi nicht mehr vorhanden. Ich will nicht, dass der Professor verletzt wird und in der Tierklinik landen am Wochenende. Normalerweise vergesellschafte ich, indem ich den/die Neue einfach dazu setzen.

    Aber im Sommer hatten wir auch eine gescheiterte VG in der Haremsgruppe, wo meine Lotti eine tiefe Bisswunde an der Lippe davon trug.


    Lieben Dank!

  • Wenn sie sich nur anklappern oder auch mal kugeln ohne zu beißen, finde ich das noch nicht bedenklich. Aber alleine lassen würde ich sie nicht in den ersten Tagen oder zumindest bis sie wirklich friedlich miteinander sind.

    Ja, ich mache es bei schwierigen Vergesellschaftungen so, dass ich sie anfangs täglich nur 1-2 mal für eine halbe bis 2 Stunden zusammensetze. Irgendwann ist sonst die Anspannung so groß, dass es eher eskaliert, als wenn sie sich wieder beruhigen und entspannen können. Wenn alles friedlich läuft lasse ich sie natürlich gleich durchgehend zusammen.

    Wenn das Weibchen in der Notstation wiederholt gebissen wurde, ist es ja sehr verständlich, dass sie jetzt Angst hat und sich wehrt. Ich versuche neue ängstliche Tiere auch ein paar Tage Zeit zur Eingewöhnung zu lassen in der neuen Umgebung, ehe ich sie mit anderen Meerschweinchen zusammensetze.

    Ich würde sie also nach Deiner Beschreibung ehe Du weggehst entweder ganz trennen oder ein Trenngitter einbauen. Letztgenanntes würde ich aber so frühzeitig machen, dass Du noch beobachten kannst, ob sie sich daran anklappern und bedrohen oder ob sie entspannt damit umgehen. Ich hatte es auch schon, dass sie immer wieder am Gitter genagt haben, weil sie zueinander wollten. Da half dann immer, das Gitter Pappe komplett Blickdicht zu machen. Die Pappe bringe ich dann mit Kabelbindern an. Aber wenn sie sich sehen und riechen können und friedlich sind, ist es natürlich besser.

    Alles Gute für die Beiden!

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Danke Silke! Wir haben eine Kamera und ich bin heute Abend nur 2 Straßen weiter, könnte also kurz nach Hause gehen zur Not. Ich habe jetzt einen Unterstand weggenommen, das ist eher eine Hütte aber mit vier Ausgängen. Das ist aber zu eng.

    Danach hat sie sich in einen richtigen Unterstand zurück gezogen, er kam hinterher und die beiden standen sich gegenüber und haben gedroht. "Faszinierend" fand ich dass sie sehr lange und deutlich mit offenem Maul auch droht. Leider reagiert er darauf nicht richtig und jetzt wurde er gebissen und blutet.

  • Ich hab sie jetzt komplett getrennt und werde sie wahrscheinlich zurück bringen.

    Er ist ganz jämmerlich weinend in seine Waschanlage gerannt. Ich habe ihn mit Octenisept und ManukaLind versorgt und natürlich Metacam. Leider hat er sich direkt geputzt nach dem Manuka, ich hoffe es wirkt trotzdem und dass sich nichts entzündet. So eine Sch.... es hat am Anfang geblutet, ich hoffe, damit sind alle Bakterien direkt wieder raus.

  • Das tut mir leid! Je nachdem wie heftig die Verletzung ist, würde ich noch nicht aufgeben. Aber in einer solchen Vergesellschaftungssituation - auch vor dem Biss - wäre m.E. eine Entfernung von "2 Straßen weiter" viel zu gefährlich. Selbst wenn Du ständig auf das Handy schauen würdest, was ja unrealistisch ist, könnte in den Minuten bis Du nach einem Kampf wieder bei ihnen wärest, viel zu viel passieren. Das würde für mehrere Bisse ausreichen.

    Hat er die Wunde am Mäulchen und ist sie schlimm?

    Bei uns gab es leider schon einige Bisswunden, aber nie kam es zu einer Entzündung, dank Octenisept Gel. Ich halte das Meerschweinchen nach dem Auftragen immer rund 2 Minuten auf dem Schoß und wische dann grob ggf. überflüssiges Gel ab. Anscheinend reichen diese 2 Minuten oder wir hatten immer viel Glück. Natürlich trage ich in den ersten 2-3 Tagen das Gel täglich zwei- bis dreimal auf, danach bis zum vollständigen Abheilen einmal täglich.

    Ich kann Dich übrigens gut verstehen, wenn Du keine Nerven für eine Vergesellschaftung hast. Ich musste neulich auch eine abbrechen, schon allein, weil ich selbst nicht gelassen genug dabei war. Und grundsätzlich habe ich immer große Sorgen davor, weil es eben bei unseren Böckchen auch schon öfters sehr anstrengend war oder (zumindest vorläufig) gescheitert ist.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Das mit der Kamera war darauf bezogen gemeint, dass wenn ich ein Gitter dazwischen mache, ich sehen kann ob sie daran nagen und zum anderen wollen :) um eine Auseinandersetzung rechtzeitig zu trennen würde das nicht helfen, da hast du Recht!

    Das Weibchen hat eine kleine Vorgeschichte bei uns - meine Karamell wurde leider dieses Jahr aus der Gruppe gemobbt, und erst hatte ich genau dieses Weibchen, was jetzt auch kam, für Karamell als Gesellschaft geholt (ich dachte, die zwei Omis machen es sich gemütlich.. nix da!). Sie hatte damals auch Karamell gejagt und angeklappert. Nur dass Karamell eben weggerannt ist und sich ängstlich versteckt hat. Darauf hin habe ich sie zurück gebracht und den Professor für Karamell geholt und das hat gut funktioniert.

    Leider ist dann Karamell gestorben. Wir haben Pixie adoptiert für den Professor (auch ein altes Mädchen) und die ist nun ebenfalls am Freitag gestorben.

    Nun dachte ich, mit einem Kastraten würde es besser bzw. gar gut laufen und die NS war sich recht sicher, dass das funktioniert. Aber da er nicht sofort wegrennt sondern zurück klappert ist es eskaliert.

    Ich hatte ein Video gemacht, hier die Drohgebärde:

    Er ist mit Sicherheit auch nicht der sozial geschickteste, aber die ersten Aggressionen gingen von ihr aus und es ist leider sehr ähnlich wie Anfang August beim Versuch mit Karamell. Dass sie jetzt kürzlich gemobbt wurde scheint mir also nicht der alleinige Grund für dieses Verhalten zu sein.

    Ich muss unbedingt in unserem Thread von unserem Jahr berichten. 4 tote Schweinchen und viele Krankheiten. Auch Professor war sehr krank, er war unter 900 Gramm, nun wiegt er wieder 1130 Gramm und das mit fast 8 Jahren! Er ist noch nicht lange hier aber liegt mir sehr am Herzen.

  • Das mit der Kamera war darauf bezogen gemeint, dass wenn ich ein Gitter dazwischen mache, ich sehen kann ob sie daran nagen und zum anderen wollen :) um eine Auseinandersetzung rechtzeitig zu trennen würde das nicht helfen, da hast du Recht!

    Das hatte ich dann falsch verstanden. Für Probleme am Gitter würde es natürlich reichen.

    Wenn sie diese Vorgeschichte bei Dir hatte, kann ich Deinen Plan, sie zurückzugeben verstehen. Trotzdem tut sie mir sehr leid. In der Notstation wird sie wahrscheinlich wieder gebissen werden - oder andere beißen. Das ist keine gute Aussicht für ein Meerschweinchen von bald 7 Jahren. Da wäre es aus meiner Sicht noch besser für sie, für einige Wochen der Gewöhnung und notfalls auch für immer mit einem Gitter getrennt neben einer Gruppe zu leben.

    Für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand hier so einen Platz bereit wäre zu bieten: aus welcher Region kommst Du denn?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Mir tut sie ja auch leid, leider stehen sich solche Tiere irgendwie selber im Weg. Sie ist im Sommer ja erst in der Notstation gelandet. Wer weiß, wie und ob sie sozialisiert wurde.

    Der Kastrat, der mit Lotti aneinander geraten ist, sitzt auch wieder in der Notstation. 3 x war er vermittelt .. Er scheint sich mit Jungs besser zu verstehen wie mit Weibern.

    Ich muss auch an meinen alten Opi denken.. schwierig alles. Jedenfalls scheint es mir, dass Tiere, die gemobbt werden, irgendwie auch den Grund dafür selber geben, weil sie nicht sozialisiert sind, und dass man die nicht so einfach vergesellschaften kann.

    Ich hatte sehr oft Tiere, die in Mischgruppen aufgewachsen sind, und von da kenn ich all diese Probleme nicht. Das ist dann der Vorteil vom guten Züchter - da kriegt man wirklich nur top sozialisierte Tiere. In der Notstation gibt es natürlich auch tolle Tiere, aber leider auch solche Pflegefälle. Nicht nur alt und krank, auch noch sozial inkompetent. Da wird es dann richtig schwierig.

    Jetzt sind sie erst mal komplett getrennt. Professor hat sich den ganzen Abend nicht aus seinem Versteck getraut. Jetzt sitze ich daneben und mache seine Schlafstätte sauber und er frisst wenigstens Heu und guckt sich vorsichtig und Zähne klappernd in seinem Gehege um. Ich glaube, er denkt, sie sei noch im Gehege.

    Er schien mir nicht unzufrieden alleine, er hat vollen Sichtkontakt zur Haremsgruppe, die sind direkt nebeneinander und durch Plexiglas getrennt. Er schaut der Gruppe gerne zu beim Heu mümmeln. Aber man soll sie ja nicht alleine halten.......

    Sehr schwierig alles - mir tun alle sehr leid. Er eben besonders, weil er nicht angefangen hat und dann noch so einen Biss abbekommt. Und dann hat er schon zwei Partnertiere in Kürze verloren. War selber krank... alles doof gerade.

    Er klappert selber oft mit den Zähnen wenn ihm was nicht gefällt, mich klappert er z.B. auch an wenn das Essen nicht schnell genug da ist. Karamell war süß, hat sich das abgeschaut und mich zusammen mit ihm irgendwann angeklappert. Sie hat das nicht so ernst genommen.

    Ich darf die Schweinchendame nicht weiter vermitteln. Wenn ich sie abgeben will dann zwingend an den Verein. Dort sitzen mehrere Tiere mit Geburtsjahr 2019. Normalerweise will die eben niemand mehr haben - ich fürchte ich bin eine der wenigen Verrückten, die so alte Tiere nehmen würde. Wir sind aus NRW. Sie würde da aber natürlich auch nicht mit den Weibchen, mit denen es den Vorfall gab, zusammen gesetzt werden. Es gab noch eine andere ältere Dame, aber die soll auch zickig sein.

  • Mein Bob tat sich im Frühjahr auch schwer mit einer neuen Vergesellschaftung. Er war da 6 Jahre und lebte bei den Vorbesitzern von kleinauf mit denselben gleichaltrigen Jungs zusammen und war immer Chef.

    Als sein letzter Kumpel starb, wollte ich ihn mit einem meiner Weibchen vergesellschaften, das ging aber gehörig schief. Er reagierte mit Zähneklappern sobald ihm etwas nicht passte oder er unsicher wurde, was bei manchen Mädels zu Angst und Flucht führte, die anderen fühlten sich dadurch provoziert und gingen zum Angriff über.

    Der Gamechanger war dann Fienchen, die die Notstation auf meine Beschreibung hin für ihn aussuchte. Sie reagierte null auf das Klappern, weder mit Flucht, noch mit Angriff. Das gab ihm scheinbar Sicherheit und die beiden waren quasi sofort ein Herz und eine Seele.

    Ich bin sicher, dass es irgendwo das passende Partnertier für deine beiden gibt. Ggf muss man nur gezielter nach einem solchen Charakter suchen? Ich drücke die Daumen🍀

    Liebe Grüße von den 6 Quietschnasen:

    <3 Lavendel, Schnuppe, Domino, Johnny, Lumi und Nessaja <3

  • Dankeschön :)

    Jetzt muss erst mal diese blöde Wunde verheilen... Er frisst normal, aber es ist leider geschwollen. Aktuell ist das sicher normal, ich hoffe, das geht schnell zurück.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob er unter seiner Hasenscharte auch etwas verletzt ist. Er lässt mich nicht gut gucken, ich habe soweit möglich gerade nochmal überall Manuka aufgetragen, auch an seiner Hasenscharte.

    Oder ob ich morgen doch lieber in die Klinik soll damit? Bei Lotti war ich direkt beim Tierarzt und habe Antibiotika bekommen...

  • Auf dem Foto kann ich es nicht richtig erkennen. Geht da ein Riss bis zur Nase?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Manukalind ist anscheinend reiner Manukahonig. Ich habe den auch schon eingesetzt, aber nicht für Wunden. Andererseits habe ich nie ein orales Antibiotikum wegen einer Wunde gegeben, auch nicht bei der von Landolf, die vom Tierarzt geklebt wurde. Das hatte die Tierärztin auch gar nicht vorgeschlagen.

    Du siehst ja, ob es morgen besser ist oder schlechter. Dann kannst Du entscheiden.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Guten Morgen :)

    Ich glaube, es sieht schon besser aus. Immer wenn ich ihn oben untersuchen will frisst er sehr beschäftigt Heu, da will ich ihn nicht stören - aber vom reinen Anschauen sieht es besser aus und ich meine die Schwellung ist weniger. Gleich haben wir in dem Raum mehr Tageslicht, dann fische ich ihn einmal raus und es gibt wieder Manuka.

    Sein Allgemeinbefinden ist auf jeden Fall gut, auf der Kamera habe ich gesehen, dass er heute Nacht auch mehrfach unterwegs war. Wenn es ihm nicht gut geht zieht er sich immer komplett zurück.

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