Backenzahnextraktion

  • Guten Morgen,


    Ich habe mich gestern hier neu angemeldet weil ich auf euer Fachwissen und eure Tipps hoffe.
    Bei mir leben fünf Meerschweinchen in Innenhaltung, unter anderem die 3 Jährige Lucy. Lucy hatte bisher nie Probleme mit den Zähnen aber vor 1 1/2 Wochen fing sie an, wenig zu fressen, hatte auch innerhalb einer Woche deutlich abgenommen (80g) also ging ich mit ihr zur meerschweinchenkundigen Tierärztin. Diagnose: die Zähne waren zu lang und noch dazu ein dreifach frakturierter Backenzahn, der hinterste unten rechts.

    Ich musste mich entscheiden, den Zahn ziehen lassen, nur abschleifen, allerdings wäre es dann zu einer Abszessbildung an dem kaputten Zahn gekommen oder einschläfern.
    Ich habe sie behandeln lassen und sie hat die OP super überstanden. Die OP war am letzten Mittwoch (6.8).

    Aber sie frisst seitdem kaum, sie versucht es zum Glück, seit gestern sogar am Heu und Pellets, sie zupft an Kräutern und weiches wie Banane zB geht richtig gut. Ich schneide die Hälfte von allem in Stifte oder Streifen, aber sie hat Schwierigkeiten abzubeißen und manchmal verzieht sie noch das Mäulchen.

    Ich päppel sie alle 3-4 Stunden und sie bekommt das Hundemetacam, 0,3ml zweimal am Tag und Novalgin 3 mal am Tag 0,1ml sowie einen Magenschutz.

    Ich versuche ihr jedes Mal beim Päppeln etwas ins Mäulchen zu schieben, aber meist wehr sie sich oder spuckt es aus, im Gehege "übt" sie das Fressen stundenlang.

    Bin ich zu ungeduldig? Ist das ein normaler Verlauf bei so einem großen Eingriff?

    Vielen lieben Dank schonmal für eure Antworten <3

  • Als meiner Minou zwei der letzten Backenzähne gezogen wurden, fraß sie fast die ersten 3 Wochen lang nicht selbstständig, sondern musste komplett gepäppelt werden. Danach fing sie zum Glück wieder an und alles wurde gut.

    Ich würde vermutlich in 1-2 Wochen nochmal die Backenzähne kontrollieren lassen, wenn es bis dahin nicht besser (und natürlich auch nicht schlechter) wird mit dem Fressen.

    Bei Minou mussten die Gegenspieler der fehlenden Zähne anfangs alle 10 Tage, später alle 2-3 Wochen korrigiert werden, da sie sonst zu lang wurden und in die Wange stachen.

    Liebe Grüße von den 9 Quietschnasen:

    <3 Lavendel, Velvet, Schnuppe, Domino, Johnny, Lumi, Ida, Fienchen und Nessaja <3

  • Herzlich Willkommen in unserem Forum!

    Wurde denn die Wunde kontrolliert?

    Ich überlege, ob sich da nicht hineingesetzt und eine Entzündung verursacht haben könnte.

    Lillygypsy Wie war das bei Minou? Musstest Du die Wunde spülen oder wurde sie vom Tierarzt kontrolliert? Hatte sie ein Antibiotikum bekommen?

    Maja2704 Zur Abwechslung und um ihr wenigstens einen gewissen Teil Frischfutter zu geben, könntest Du auch Frischfutterbrei geben.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Silke Deine Rezepte hab ich mir bereits angesehen und werde sie auch ausprobieren, mal sehen wie es ankommt, ich werde berichten. ^^


    Einen Termin zur Kontrolle haben wir nicht bekommen, die Wunde wurde wohl mit einer Art Gewebeersatzmaterial verschlossen.


    Könnte es sein, dass ihr Kiefer bei der Prozedur verschoben/ausgerenkt wurde? Wenn ich mir ihre Zähne von vorne ansehe, wirkt es verschoben, anfassen lässt sie sich aber ohne Probleme überall am Kiefer.

  • Wenn die Narkose schon voll gewirkt hat, ehe das Mäulchen geöffnet wurde und lange genug angehalten hat, sollte das Kiefergelenk nicht beschädigt werden - es sei denn der Arzt würde sehr grob vorgehen.

    Bei unserem Miro war der Unterkiefer zeitweise auch seitlich verschoben. Das hatte er aber vorher nie gehabt und es ging auch wieder weg. Ich vermute, dass es sich dabei entweder um eine Schonhaltung oder eine Überdehnung von Muskeln oder Sehnen handelt, die bei der OP passiert ist. Das sollte sich dann auch bei Lucy wieder geben.

    Unter anderem deswegen ist das Schmerzmittel wichtig: damit sie sich getraut nach und nach wieder die normale Haltung einzunehmen.

    Bei Miro hatte ich auch vorsichtig bei jedem Füttern die Kaumuskeln massiert. Das hatte ich seinerzeit auch mit dem bzw. den Tierärzten abgesprochen.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Seit vorgestern Abend frisst Lucy blättrige Sachen wie Salat, Löwenzahn, Kräuter usw selbstständig, härtere Sachen versucht sie, ist aber noch schwierig.

    Die Schmerzmedikamente geb ich nach wie vor, da sie kein Heu isst.

    Wieviel soll ich in dem Fall noch päppeln? Ich will keine Verstopfung riskieren.

  • Versuch doch Heucobs oder eingeweichte Cavia Complete. Ansonsten kann ein Schweinchen auch nur von Wiese leben, wenn Du genügend Zugang dazu hast.

    Aber in jedem Fall ein toller Fortschritt!

  • Es freut mich sehr, dass es gut vorangeht!

    Ich würde soviel Päppeln, dass sie leicht zunimmt, falls sie zu dünn ist aktuell oder so, dass sie nicht abnimmt. Und natürlich immer nur, was sie freiwillig nimmt.

    Wenn Du den Brei relativ dünn, also mit viel Flüssigkeit anrührst, sollte es keine Verstopfung geben. Das habe ich noch nie erlebt, trotz notgedrungen langer Päppelphasen. Die Gefahr ist eher Aufgasung oder Durchfall. Da kann man ja mit verschiedenen Mitteln gegensteuern.

    Die Angaben der Hersteller von Brei, die ich gelesen habe, enthalten m.E. zu wenig Flüssigkeit. Je mehr Flüssigkeit in das Schweinchen kommt, desto besser. Die Grenze ist einfach, wenn der Brei ihr nicht mehr schmeckt.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Heu ist m.E. genaugenommen ein Ersatz für frisches Gras (was freilich sukzessive angefüttert werden muss). Wenn frisches Gras/Kraut gefressen würde, gäbe es zumindest keine Unterversorgung mit Nährstoffen (soweit die aufgenommene Menge reicht).

  • Ich würde sogar noch weitergehen: Frische Wiese hat noch mehr der wichtigen Nährstoffe, als getrocknete Wiese, also Heu.

    Allerdings sollte man darauf achten, dass das Gras auch länger ist und nicht nur ganz zartes Grün und möglichst verschiedene Grasarten umfasst. Zudem dürfen die Wildkräuter nicht fehlen, wie es bei einer gute Wiese der Fall ist. Sie bieten wieder andere Inhaltsstoffe als Gräser.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Hallo :) Wie lieb, dass du dich nach Lucy erkundigst <3


    Lucy isst blättriges und Gräser sehr gut und sie versucht sich auch schon ein wenig an kleineren Heuhalmen, aber das Interesse daran ist aktuell bei allen Schweinchen zurückgegangen, da ich derzeit darauf achte, dass mehr Frisches zur Verfügung steht.

    Ihr Kiefer ist nicht mehr "schief". Habe auch vorsichtig massiert beim kauen und das hat scheinbar gut geholfen. Leider ist durch diese Schonhaltung ein Schneidezahn oben etwas länger als der andere nachgewachsen, unten sind beide gerade. Ich beobachte mal wie sich das entwickelt in den nächsten Tagen, ich hoffe so sehr für sie, dass nicht nochmal geschliffen werden muss.

    Das Novalgin hab ich abgesetzt, das Metacam geb ich noch. Ich päppel sie nur noch 4 mal am Tag (natürlich kontrollier ich das Gewicht und würde es gegebenenfalls anpassen) so viel wie sie freiwillig nimmt.

  • Das sind gute Nachrichten!

    Meine Erfahrung ist, dass sich schief abgenutzte Schneidezähne von alleine korrigieren können, wenn das Schweinchen wieder gleichmäßig und ausreichend kaut. Die Schneidezähne werden bei den Kaubewegungen abgeschliffen.

    Daher sind aber auch umgekehrt betrachtet ungleiche oder schiefe Enden der Schneidezähne sehr oft durch ein Problem im Backenzahnbereich verursacht. Wenn das bestehen bleibt, wird es natürlich auch mit den Schneidezähnen nicht besser, sondern schlechter. Von daher ist es gut, wenn Du das genau beobachtest.

    Da wir ja leider die Backenzähne nicht anschauen können bei einem Meerschweinchen, ist es wichtig beim Betrachten der Schneidezähne möglichst viel zu erkennen. Dazu sollte man auch die Zähne nicht nur von vorne, sondern auch von der Seite anschauen. Die oberen Schneidezähne sind auf der Rückseite weicher als vorne und werden dadurch bei der Reibung aneinander zu den scharfen Werkzeugen, die ein Nager braucht. Seitlich betrachtet sind die oberen Schneidezähne in natürlichem Zustand bis kurz nach dem Zahnfleisch dicker und weiter nach unten dünner durch die Abnutzung. Wenn diese Stufe nicht dicht am Zahnfleisch ist, sondern weiter unten, dann ist das auch ein Alarmzeichen.

    Hier ist eine Illustration: https://meerschweinchenwiese.d…rschweinchen-erkennen.jpg Das Bild zeigt leider nicht das Zahnfleisch und daher muss man etwas raten wie es bei einem lebenden Meerschweinche aussieht. Die Stufe sehe ich bei allen unseren Meerschweinchen nahe am Zahnfleisch. Sie liegt dort nicht darunter ,wie es in der Beschriftung angedeutet ist, aber der Unterschied wird auf der Abbildung trotzdem deutlich.

    Ich wünsche weiterhin gute Besserung!

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Sind die Schnittflächen der Schneidezähne mittlerweile wieder gerade und gleichmäßig?

    Wie geht es Lucy sonst?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Ein Schneidezahn ist gegenüber seinem Gegenspieler gerade, die linken sind kürzer. Lucy isst ein wenig Heu, Blättriges und Halme, Gurke usw. Wenn sie zuviel abbeißt, macht sie nach wie vor "Grimassen".

    Ich habe mir jetzt einen Tierarzt hier in der Nähe rausgesucht der sich laut Website auf Nagerzähnchen spezialisiert hat und auch Gasnarkosen anbietet und werde in der kommenden Woche einen Termin vereinbaren.

    Ich hoffe zwar, dass nicht noch mal geschliffen werden muss, aber irgendwas scheint sie noch zu stören wenn sie isst.

  • Das ist eine gute Idee, die Zähne kontrollieren zu lassen! Ich hoffe, Du bekommst zeitnah einen Termin.

    Selbst zur gründlichen Untersuchung der Zähne und der Wunde würde ich das Tier in Narkose legen lassen. Ich habe es selbst schon erlebt, dass eine mit Meerschweinchenzähnen sehr erfahrene Tierärztin mit dem Otoskop alleine eine Spitze übersehen hatte. Diese hatte sogar schon eine Wunde in der Wange verursacht. Mit der anschließenden Narkose und dem Einsatz eines Maulspreizers war es natürlich zu sehen und konnte behoben werden.

    Den Einsatz eines Maulspreizers ohne Narkose sollte man nie zulassen. Falls Du sie nicht schon kennst, empfehle ich dazu die Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Tierzahnheilkunde.

    Das Ziehen des Backenzahnes dürfte mindestens 2 Wochen her sein. Da kann sich auch schon eine neue Spitze gebildet haben, die zu Schmerzen führt. Oder es gibt gar ein Problem mit der Wunde. Die war ja bisher nicht kontrolliert worden?

    Wie hat sich das Gewicht denn in den letzten Wochen entwickelt?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Wir waren heute beim Tierarzt,vorher waren keine Termine frei. Er hat Lucy erst einmal untersucht und ins Mäulchen geschaut. Die Backenzähne, die er so sehen konnte waren unauffällig und es ist wohl auch nix entzündet. Aber die Schneidezähne sind sehr schief. Er wollte die Schneidezähne dann so kürzen (was meines Wissens nach auch ohne Narkose üblich ist) aber Lucy hat sich zu sehr aufgeregt also ging das nicht.

    Er würde sie behandeln, der nächste Termin wäre allerdings erst nächste Woche frei. :(

    Bei einer anderen Tierärztin die er mir empfohlen hat, geht es auch erst nächste Woche.

    Uns wurde noch eine Praxis empfohlen die auch die Möglichkeit hätte, einen CT zu machen, allerdings wäre das ziemlich weit und da die erste Behandlung schon 700Euro gekostet hat, eine ziemlich große finanzielle Belastung. :(

    Bin derzeit überfragt, was ich tun soll und ob man wirklich bis nächste Woche warten kann. :(

    Lucys Gewicht hat sich nicht groß verändert, sie nimmt nicht zu aber auch nicht ab. Nach wie vor isst sie weiche Sachen und blättriges und wird zusätzlich gepäppelt.

  • Ich nehme an, Du meinst die Schnittflächen der Schneidezähne?

    Wenn ja: Die werden m.E. nur schief, wenn das Tier ungleichmäßig kaut. Sie nutzen sich weniger durch das Abbeißen, als durch das Kauen mit den Backenzähnen ab, indem sie sich dabei aneinander abschleifen. Wenn sie also schiefe Schnittflächen hat, dürfte das an einem Problem mit den Backenzähnen oder der Kiefer vorliegen. Sie kann ja auch verspannt sein, was u.U. anhält, auch wenn das ursprüngliche Problem beseitigt ist.

    Hast Du es mal mit vorsichtigem Massieren des Kiefers versucht?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Ja die Schnittflächen meine ich natürlich. ^^

    Ich massiere sie manchmal beim Pappeln. Mittlerweile macht sie ihre Grimassen gar nicht mehr beim Kauen.

    Der Tierarzt bei dem ich heute morgen war, hat übrigens angerufen. Jemand hat einen Termin abgesagt und ich kann sie am Donnerstag bringen. Allerdings weiß ich nicht, ob nochmal geröntgt wird, er hat sich die Bilder aus der Klinik geben lassen.

  • Wenn sie sich nicht gegen das Massieren wehrt, würde ich das bei jedem Füttern machen. Ich habe dabei über den Unterkieferknochen und den leicht darüber verlaufenden Kaumuskel gestrichen. Verspannungen, falls sie welche hat, sind halt ein Teufelskreis: Weil es wehtut, benutzt man die Muskeln nicht normal, dadurch verspannen sie und tun noch mehr weh ...

    Wenn sie schon in Narkose gelegt wird, kann der Tierarzt ja auch die Backenzähne genauer anschauen. Ich hatte es schon bei einer auf Nager spezialisierten Ärztin erlebt, dass sie mit dem Otoskop ein Spitze und die dadurch verursachte Wunde nicht gesehen hatte. In Narkose direkt danach sah sie es dann und konnte das Problem beheben.

    Alles Gute für Donnerstag!

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!