Unser 4,5 Jahre altes Meerschwein weiblich
In Vergangenheit mehrfach mit Ovogest behandelt wegen überaktivem Verhalten gegenüber männlichen Schwein.
Gewichtsverlust bemerkt bei 1015g. Fressverhalten war scheinbar normal, nur hörte es immer früher auf als die anderen Schweine. Fraß aber weiterhin alles: Heu, Wiese, Gemüse, bissl Obst.
Aufgrund von nahendem Urlaub sind wir dann in die Klinik gefahren. Nach dem zweiten Besuch stand dann folgende Diagnose mit OP Termin bei einem Gewicht von 955g:
am 12.06.2025 konnten folgende Befunde erhoben werden bzw. wurden folgende Untersuchungen
durchgeführt:
Vorbericht:
- war agiler nach Vorstellung und Emeprid, Prevomax
- alle kratzen sich etwas vermehrt seitdem sie wieder raus auf Wiese dürfen
- wirken alle etwas erschöpft
- wurden langsam an Wiese gewöhnt
- seufzt ab und zu, putzt manchmal auffällig Hals/Brustbereich
- gestern wieder versucht Böckchen zu besteigen, dieser wehrt sich mittlerweile aber, was ihr sichtlich
missfällt
- letzte Ovogestinjektion vor ca 2 Monaten
- wird Besitzern "zu ruhig" mit Ovogest
- ist Anführerin der Gruppe
- frisst besser seit Dienstag, Futteraufnahme ergibt keinen Hinweis auf Zahnproblematik
- trinkt schon immer viel, in letzten Tagen eher weniger
- schleckt auch Urin von Böckchen auf
- ist bemüht Rangordnung beizubehalten
Derzeitige Medikation: Vitamintabletten
Klinische Untersuchung:
Allgemeinbefinden relativ ungestört, EZ: schlank, PZ: gut, Temperatur: 39,1°C, Atmung: ruhig,
Augen/Nase: sauber, Abdomenpalpation: im Blasenbereich ggr. unangenehm, Gesäuge: ggr.
hyperkeratotisch; Krallen: nicht zu lange, perianal: sauber, Kiefer und Ohrgrund palpatorisch obB,
Gehörgänge bds obB, Stellung der Inzisivi: obB, Backenzähne (Adspektion mit Spekulum oder Spreizer):
obB, Gewicht 955g
Weiterführende Untersuchungen:
1) Röntgen
Röntgen Übersicht: mineraldichte Struktur auf Höhe der Harnblase 2) Ultraschall Ultraschall Blase: Zystolith, Blasenwand erscheint verdickt aber Blase relativ leer, Halteapparat ebenfalls ggr. ödematisiert 3) Urinuntersuchung Urinuntersuchung (auf Tisch uriniert, zwischenzeitlich nur wenige Tropfen Urin mit Blutbeimischung auffangen können): Erythrozyteb 4+, Kristalle 4+, keine Bakterien, Leukozyten in Clustern, pH 8 Diagnose: Zystolith Therapie/ Plan: Metamizol 500mg/ml (Schmerzmittel): 3x täglich 0,1ml oral eingeben bis zur chirurgischen Intervention/nach Bedarf Emeprid 1mg/ml (Prokinektikum): 2x täglich 0,5ml oral eingeben für 3 Tage, bei erneuter Hyporexie nach Bedarf erneut 2-3 Tage Es wurde ein Termin zur Zystotomie mit Entfernung des Zystolithen für den 26.06. vereinbart, da sich die Familie zunächst im Urlaub befindet.
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Während des Urlaubs kümmerte sich eine Sitterin um das Schwein und verabreichte wie vereinbart die Medikamente. Leider setzte sich der Gewichtsverlust im Schnitt um 11g pro Tag fort.
Woraufhin wir unseren Urlaub frühzeitig beendeten und gestern 21.06. versuchten in der Klinik den Termin für die OP vorzuziehen. Leider schickte sie uns ohne Tier wieder weg , weil sie das nicht ohne das Tier gesehen zu haben entscheiden könnten.
Also fuhren wir mit einem relativ agilen fressendem Schwein mit 865g Körpergewicht bei sommerlichen 30grad in die Klinik und kamen dann nach 4,5std dran , bei einer nicht für Heimtiere spezialisierten Ärztin.
Dort bestätigte man uns das der Termin am 26.06. zu spät sei. man versuche es vorzuziehen. Außerdem spritzten sie ihr:
- 0,1 ml Metacam 5 mg/ml (Injektionslösung für Hunde und Katzen)
- 0,2 ml Bupresol vet. Multidose 0,3 mg/ml (Injektionslösung für Hunde, Katzen und Pferde)
So und nun frisst es nichts mehr und bewegt sich nicht mehr seit gestern. Telefonisch heißt es nun, ja vielleicht hat sie ja noch was anderes. Und wir könnten ja noch Emeprid, Rodi Akut oder Sab Simplex geben.
Es ist sehr schlimm, das man trotz Klinikbesuchen nun vollkommen ratlos da steht, das Tier mit Päppeln quält obwohl es gestern noch allein gefressen hat und man den Eindruck hat hat, dass hier womöglich etwas ganz anderes das Problem war.
sie frisst mit sehr viel zu tun nur wenig Heu und frisches Gras. Knabbert nur an Gurke ohne Schale. Sonst Nix. Trinkt Nix mehr, liegt nur noch rum. Wir päppeln, aber ehrlich gesagt sinkt die Hoffnung, denn eigentlich wissen wir überhaupt nicht warum sie nun nicht mehr frisst.