Ich habe heute ein kleines Schweinchen aufgenommen mit einem Gewicht von 337 Gramm. Es wurde mir vermittelt von jemandem, der es aus katastrophaler Haltung befreit hat. Die Mutter ist vorgestern 5 Tage nach seiner Inhobhutnahme gestorben, man muss eigentlich sagen, sie ist verhungert. Ich gehe also davon aus, dass das Kleine von ihr nur unzureichend gesäugt/mit Nährstoffen versorgt werden konnte. Anhand des Gewichts und der Vorgeschichte würde ich von einem Alter von vielleicht 5-7 Wochen ausgehen. Habt ihr Tipps für mich, z.B. hinsichtlich Ernährung/Nahrungsergänzung und anderem, wie ich die Kleine optimal unterstützen kann, nachdem sie so einen schwierigen Start ins Leben hatte?
Bitte um Tipps für Babyschweinchen
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Ernähre sie erstmal so wie deine Gruppe es kennt, und guck auf die Gewichtsentwicklung. So junge Schweinchen sollten bei entsprechender Ernährung eigentlich schnell und gut zunehmen.
Wie schnell ist sehr individuell, manche nehmen schneller und mehr zu wie andere. Da sie einen schweren Start erwischt hat, würde ich sie spätesten alle 2 Tage wiegen. Alles was ein Plus ist, ist gut. Dabei ist es nicht so wichtig das sie pro Tag 20-30g zunimmt, 15g können auch ok sein.
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Ich habe sowohl unsere Zuchtrentnerin Karla als erwachsenes Schweinchen als auch unsere kleine Amalie mit rund 340g untergewichtig übernommen. Karla war durch die vielen Schwangerschaften ziemlich ausgemergelt und wog mit ungefähr 3 Jahren nur etwas über 700 g. Gesunde und nährstoffreiche Nahrung hat sie vermutlich während der ersten 3 Jahre ihres Lebens nie gesehen.
Beide haben bei mir ganz normale Nahrung bekommen. Gesunde, nährstoffreiche Nahrung, wie wir sie hier im Forum für alle Tiere dauerhaft empfehlen. Beide bekamen nichts besonderes zusätzlich. Beide haben bei ganz normaler Ernährung gut zugenommen.
Besonders kalorienhaltige Nahrung wie Getreide, Erbsen Flocken, Karotten etc. würde ich auf keinen Fall in mehr als winzigen Mengen geben, denn sie haben ja eine Menge anderer Nachteile. Aber darüber weißt du ja Bescheid.
Mit rund 340 g ist dein Neuzugang ja auch nicht mehr ganz so klein. Auf jeden Fall nicht mehr auf Muttermilch angewiesen. Das ist schon mal gut. Sie wird sich wahrscheinlich schnell an den anderen Schweinchen orientieren und das fressen, was die auch fressen.
Wenn du möchtest, kann ich dir die Gewichtstabelle von Amalie oder von Karla hier einstellen.
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Wenn sie sich nicht bedenklich dürr anfühlt und schwach wirkt, würde ich kein speziell nährstoffreiches Futter geben. Du kannst ja durch anfangs tägliches Wiegen überprüfen, ob sie zunimmt.
Was ich persönlich aber geben würde, ist Vitamin D. Und ich würde darauf achten, dass die Ernährung meiner Schweinchen nicht calciumarm ist und zudem reich an Vitamin C und für den Darm förderlichen Kräutern. Sie hatte vielleicht nicht genug Muttermilch bekommen. In jedem Falle braucht sie aber für das Wachstum der Zähne und Knochen viel Calcium - und das in Verbindung mit genug Vitamin D. Ohne einen ausreichenden Vitamin-Spiegel kann sie das Calcium nicht nutzen.
Ich weiß, dass Calcium und Vitamin D überdosiert schädlich werden können. Aber in Maßen könnte das nach meiner bisherigen Vermutung wichtig sein bei einem wachsenden Meerschweinchen und wahrscheinlich sogar bei allen Meeerschweinchen in Innenhaltung.
Falls sie wirklich mangelernährt wurde, könnte kurzzeitig eine zusätzliche Gabe von einem Vitamin B-Komplex sinnvoll sein. Und die B-Vitamine sind wasserlösliche Vitamine in vernünftigem Rahmen nicht bedenklich.
Warum empfehle ich hier künstliche Vitamine? Sie hatte bisher kein natürliches Leben und keine natürliche Nahrung. Daher kann es m.E. sinnvoll sein, ungefährliche "unnatürliche" Mittel einzusetzen.
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Wenn du möchtest, kann ich dir die Gewichtstabelle von Amalie oder von Karla hier einstellen.
Schweinemagd Das wäre toll als Anhaltspunkt. Vielen Dank 🙏🏻🤗
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Wenn Du eine UV-B-Lampe niedrig genug aufgehängt und die Kleine sich ausreichend lange darunter aufhält, müsste das mittelfristig reichen. Da aber zumindest die zweite Bedingungen fraglich sein dürfte, würde ich vorübergehend eine sinnvoll Dosis von Vitamin D geben.
Wie alle hier wissen, bin ich kein Tierarzt und ich kann nicht beweißen - vermutlich kann es niemand - dass Euer neues Schweinchen einen Mangel hat. Trotzdem würde ich es bei meinem Tier tun. Es ist für mich ein Abwägen von Nutzen und Risiken. Du musst das natürlich für Dein Tier entscheiden.
Bei Gelegenheit würde ich gerne mehr zu Vitamin D schreiben. Jetzt kann ich nur soviel aus eigener Anschauung sagen: Einige Krällchen waren bei unseren Meerschweinchen auffallen spitz und dünn am Ende. Seit bzw. wenn ich in den letzten Monaten Vitamin D gegeben habe, ist das nicht mehr aufgetreten. Auch sind die Schneidezähne bei einigen unserer Jungs zumindest mitunter bräunlich gewesen. Jetzt sind sie weißer. Das sind alles noch keine Beweise, weil es nur ein kurzer Zeitraum ist und wenige Tiere betrifft. Aber für mich persönlich sind das Hinweise.
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Silke Vielen Dank. Damit kann ich durchaus etwas anfangen 🙏🏻. Ich werde die UVB-Lampe noch etwas justieren, damit sie die häufig aufgesuchten Plätze noch zuverlässiger bestrahlt und zusätzlich Vitamin B und D substituieren. Den Tipp mit dem Calzium finde ich ebenfalls hilfreich. Der lässt sich vglw einfach umsetzen - außer dass Blasengrieß-Filomela leider neidvoll zugucken muss, wenn es lecker Kräuter gibt … 🙂
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Gestern wurde Yuki erstmals in der Tierklinik vorgestellt. Ach je... Sie wirkt nach wie vor putzmunter, nimmt auch regelmäßig zu, wenngleich in Mäuseschritten, aber das ist ok. Doch sie brachte sowohl Milben, als auch Pilz im Gepäck mit und dementsprechend ist bei uns jetzt Putz- und Behandlungs-Halligalli 😅. Bevor ich sie übernommen hatte, hatte ihr Retter , der sie aus ihrer schrecklichen Situation geholt hatte, einer Tierärztin vorgestellt, die nichts Auffälliges gesehen hatte und ich auch nicht....
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Oh je, so viele Baustellen....
Aber eigentlich erkennt man einen Pilz schon. Und Milben, wenn es nicht gerade Grabmilben sind, ebenfalls. Wie hat das denn der Tierarzt festgestellt?
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Nunja, ich habe bei der Untersuchung einsehen müssen, dass das, was Tierörztin und Assistentin mit bloßem Auge sehen konnten, ich nicht sah, selbst als sie mit dem Finger drauf zeigten 😎 und den Pilz hätte ich echt nicht erkannt, weil es nur eine kleine, schuppige Stelle am Ohr ist, ohne gerötet zu sein. Die Milben wurden per Abklatsch festgestellt und der Pilz per Geschabsel, glaube ich. Um, wie sonst angewendet, ein kleines Haarbüschelchen herauszuziehen, gab es am nackten Öhrchen einfach kein Büschelchen 😀
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Oh, Pelzmilben🙈
Aber die sind ja meist unproblematisch und ohne großen Reinigungsaufwand mit Spot Ons (mein Favorit ist Advocate) in den Griff zu bekommen.
Viel Erfolg bei der Behandlung 🍀 Vielleicht war der Umzug in dem Alter einfach so stressig, dass beides ausgebrochen ist. Geht ja recht fix.
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