• Hallo,

    vielleicht hat hier jemand einen Rat für mich. Vor ca. eineinhalb Monaten ist uns aufgefallen, das unser Meerschweinchen (männlich, 4 Jahre alt) etwas antriebslos erscheint. Naja wir haben es gewogen und er hatte ein Gewicht von 950 Gramm. Ok, wir haben ihn weiter beobachtet und vor einem Monat erneut gewogen, er war weiterhin antriebslos, da waren es nurnoch rund 930 Gramm. Also sind wir noch am nächsten Tag direkt zum Tierarzt. Nach ewigen Suchen nach der Ursache (Röntgen, Spritzen, Ultraschall, Päppeln), kam die Tierärztin zu dem Ergebnis : verändertes Nierengewebe - Nierentumor.. Das Ergebnis war sehr niederschmetternd, da sie direkt betonte, das man nichts mehr für ihn machen könne.. Meine Frage ist, das Meerschweinchen nimmt immer weiter ab (770 Gramm), bewegt sich jedoch und frisst selbstständig. Ich habe jedoch Angst das er leidet und würde gerne wissen, ob jemand Erfahrung mit einer solchen Diagnose hat oder einen Tipp, wie ich das Meerschweinchen in seinen letzten Wochen unterstützen kann. Die Tierärztin riet mir ab, ihn einschläfern zu lassen. Ich solle ihn päppeln und ruhen lassen, habe noch Schmerzmittel mit nachhause bekommen. Päppeln fühlt sich für mich aber sehr falsch an, da es ihn unglaublich unter Stress setzt und er noch selbstständig frisst

  • Erstmal herzlich willkommen <3.

    Es tut mir sehr leid zu hören dass dein Anlass hier zu sein ein so trauriger ist.

    Leider habe ich erst kürzlich Erfahrungen mit Nierentumoren machen müssen. Unser Emil war ebenfalls Wochen vorher schon ruhiger geworden. Dann ging es ihm plötzlich noch schlechter, was die Diagnose brachte. Meine Tierärztin riet dazu ihn zu erlösen. Man hätte ihn zwar noch eine Weile mit Schmerzmitteln leben lassen können, das Problem ist nur dass es irgendwann zu einem Nierenversagen kommt. Und das ist nicht schön :(. Auch ist der Tumor schnell gewachsen und wir konnten nicht ausschließen dass es noch mehr Tumore im Körper gibt. Daher haben wir uns dazu entschieden ihn gehen zu lassen, bevor er noch mehr leidet.

    Wie groß ist der Tumor den bereits? Was hat der Tierarzt gesagt, wie es weitergehen soll? Ich bin ganz ehrlich, ein Tumor verschwindet nicht mehr und wenn ihr ihn bereits Päppeln und mit Schmerzmitteln versorgen müsst hört sich das nicht so gut an.

    Wenn man einen Tumor nicht entfernen kann, dann muss man abwägen ob das Schweinchen noch ein lebenswertes Leben führen kann. Wenn es ihm mit den Schmerzmitteln deutlich besser gehen sollte, wäre das gegeben.

    Daher wäre relevant:

    - Wie groß ist der Tumor, was hat der Tierarzt genau gesagt wie es weiter geht?

    - Wie viel Schmerzmittel bekommt er? (Leider wird häufig zu niedrig dosiert)


    Liebe Grüße <3

  • Hallo

    Das ist natürlich keine schöne Nachricht .

    Unsere Oma Hildegard hat ja auch einen tumor in der Lunge . Da kann man Nix mache . Wie geht es weiter ? Sie bekommt einfach das was sie fressen möchte 😂 ein leckerlie da Kräuter hier . Mach es deinem Tier so schön wie möglich und genieße die noch verbleibende Zeit .

    Irgendwann kommt der Moment (du merkst es oder das Tier zeigt es dir) musst du es erlösen.

    Das ist dann der letze gefallen den man einem Tier machen kann

    Ps: wir habe hier was experimentelles dass ich Hildegard täglich gebe. Ob es hilft kann ich nicht sagen aber soll wohl das Wachstum vom Tumor verlangsamen.

  • Hallo,

    das sind wirklich traurige Nachrichten :(

    Ich kann mich den vorangegangenen Kommentaren nur anschließen - solange er noch selbständig frisst und aktiv ist, würde ich einfach schauen, dass er die schönstmögliche Zeit verbringen kann, die ihm noch bleibt.
    Du wirst es mit Sicherheit merken, wenn es dann soweit ist. Fressunlust, Veränderungen im Verhalten, optische Veränderungen zB am Fell... die Zeichen werden da sein, und dann weißt du, es ist an Zeit ihn gehen zu lassen.

    Ich wünsch euch alles Gute und noch eine schöne gemeinsame Zeit <3

  • Hallo

    Solche Diagnosen sind wirklich niederschmetternd, das tut mir sehr leid für Euch. Mit Nierentumoren habe ich keine Erfahrung, aber leider mit Tumoren anderer Art. Ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschliessen: mach ihm ein schönes Leben noch und wenn es so weit ist (...) wirst Du es bestimmt merken.

    Päppeln würde ich ihn auch nicht, vor allem, weil es ihn ja so stresst. Das ist kontraproduktiv. Ein anderer Fall wäre, wenn er die Päppelspritze wirklich freiwillig nimmt. Schmerzmittel bei Meerschweinchen werden viel höher dosiert aufgrund des Metabolismus von Pflanzenfressern, leider wissen das viele Tierärzte immer noch nicht und verschreiben eine viel zu tiefe Dosierung.

    Alles Gute wünsche ich Euch!

  • Guten Abend,

    Erstmal vielen Dank für die lieben Nachrichten! ❤️ Wir haben eine aufgezogene Spritze mit Schmerzmittel mitbekommen, nach Bedarf sollen wir ihm 0,01 ml in den Mund spritzen. Wie groß der Tumor ist, wissen wir leider nicht genau, laut der Tierärztin muss wohl ca. 1/3 der Niere befallen sein, ob es bereits Metastasen gibt, wissen wir nicht. Sie konnte es leider nicht richtig im Ultraschall sehen, da sich das Meerschweinchen wohl sehr viel bewegt hat. Sie sagte er sei definitiv noch zu fit um eingeschläfert zu werden, wir sollen abwarten und wenn nichtsmehr geht besprechen wir wie es weitergeht. War eine etwas schwammige Aussage der Ärztin. Ich werde mir auf alle Fälle weiter zu Herzen nehmen, das er alles bekommt was er braucht und mag, damit er noch ein paar schöne Tage oder Wochen hat. Wie ihr bereits geschrieben habt, werde ich darauf vertrauen, das wir merken werden, wenn es vorbei geht ..

    Ich bin sehr dankbar über die Nachrichten und darüber, das ich wohl soweit alles tue, was ich noch tun kann. Vielen Dank! ❤️

  • Ich würde auf jeden Fall beim Tierarzt am Montag nachfragen, welches Mittel in welcher Dosierung sie Euch mitgegeben haben.

    Bei der Dosierung vermute ich, dass es Novalgin ist oder ein anderes Mittel mit dem Wirkstoff Metamizol. Das wirkt aber bei Meerschweinchen maximal 8 Stunden. In kritischen Fällen sollten wir es sogar deutlich öfter geben. Es wäre daher ein ständiges Auf- und Ab der Schmerzen, falls sie über Schmerzen haben sollte.

    Das andere typische Schmerzmittel für Meerschweinchen ist Metacam oder etwas anderes mit dem Wirkstoff Meloxicam. Diese Mittel sollte zweimal täglich gegeben werden. Aber bei der Euch genannten Dosierung kann es kein Metacam für Katzen oder für Hunde sein. Und selbst das für Pferde wäre in der Dosierung fragwürdig.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Es gibt auch noch die Möglichkeit, falls die Schmerzen sehr stark werden, z.B. ein Opioid wie Tramadol zu geben. Aber das würde ich mir überlegen, ob es dann sinnvoll ist palliativ weiter zu behandeln.

    Ich habe bisher - im Rückblick betrachtet - immer zu lange gewarten mit dem Erlösenlassen, weil ich noch auf Besserung hoffte. Die Chance scheint es hier nicht mehr zu geben. Daher würde ich noch sorgfältiger abwägen, was bzw. wie lange es für das Tier ein schönes Leben ist.

    Evtl. würde ich aber in Eurem Fall noch eine Zweitmeinung bei einem mit Meerschweinchen erfahrenen Tierarzt zeitnah einholen. Ich finde die Untersuchungsergebnisse, insbesondere den Ultraschall zu wage und zu entscheiden, dass man dem Tier nicht mehr helfen kann.

    Ich wünsche Euch das Kraft und die richtigen Entscheidungen!

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Mit dem Gedanken hatten wir tatsächlich auch gespielt, uns eine Zweitmeinung einzuholen. Das einzige was uns davon abhielt ist, dem Tier weiteren Stress auszusetzen. Es ist eine super schwierige Entscheidung dem Tier gerecht zu werden und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir werden uns am Montag eine weitere Meinung eines Tierarztes mit Erfahrung gegenüber Meerschweinchen einholen, die Situation schildern und dann nach Rat weiter handeln. Alles zum besten dieses Meerschweinchen! ❤️

    Vielen Dank für die Nachricht und die ehrlichen Meinungen!

  • Ich würde dir ebenfalls empfehlen die Lage nochmal von einem anderen Tierarzt begutachten zu lassen. Es gibt auch eine telefonische Beratung z.B. bei Dr. Ruf, der TiHo Hannover und der Tierklinik Posthausen. Das kann eine Option sein, falls du in deiner Nähe keine ausreichende Beratung findest. Aussagekräftig über die Nierenfunktion ist das Blut. Dort ist der Kreatinin-Wert und manchmal Harnstoff erhöht, wenn über 60% der Nierenfunktion weg sind.

    Es kann Sinn machen die Niere zu unterstützen. Die Zellen können sich leider nicht regenerieren, aber man kann die gesunden Zellen unterstützen. Das kann man machen mit entwässernden Kräutern, viel Flüssigkeit und Entlastung durch nierenschonende Medikamente. Entwässernde Kräuter findest du z.B. in Produkten für die Blase wie Rodicare Uro oder Allrodin Tabletten (werden gerne genommen). Viel Flüssigkeit haben wir über flüssigen Brei, bewässertes Frischfutter und Infusionen gegeben. Ein nierenschonendes Schmerzmittel wäre, wie von Silke schon erwähnt, Tramadol. Das könntest du mal ansprechen, ob es Sinn machen würde.

    Allgemein kann man bei der Niere viele Infos für Blasenerkrankungen befolgen. Die Therapieoptionen haben da beide das Ziel die Durchspülung der Harnwege zu erhöhen.

    Wenn man sicher ist, dass es ein Tumor ist, kann man natürlich nur begrenzt was machen und es geht um eine Steigerung der Lebensqualität, nicht um Heilung. Davor ist es für mich wichtig mich gut zu informieren und alles zu machen, was sinnvoll ist, damit ich alles getan habe, was möglich ist. Mir ist es wichtig zu wissen, dass ich nicht mehr tun kann. Wie genau das aussieht, muss jeder im Einzelfall entscheiden. Wenn der Zustand es zulässt, versuche ich durch Untersuchungen viele Infos zu bekommen, sofern es die Lebensqualität nicht einschränkt.

    Ich gebe unseren älteren und kranken Schweinchen gerne Brei, Cavia Complete und Knollengemüse wie z.B. Paprika gesondert. Teils weil sie es mögen und ich ihnen eine Freude machen möchte, teils weil sie die Energie brauchen.

    Bei Palliativschweinchen ist es eigentlich nie zu früh, sie zu erlösen, da sie zu dem Zeitpunkt der Diagnosestellung meistens schon symptomatisch sind und es nur noch schlechter wird. Ich sage nicht, dass du ihn sofort einschläfern solltest, es ist mir nur wichtig anzumerken, dass es dieses "zu früh" wovor wir Angst haben, oft gar nicht so gibt, sondern eher ein "zu spät" im Nachhinein betrachtet, wenn man die Situation mit dem Wissen, dass es nicht mehr besser wird, und ohne Hoffnung, betrachtet. Es ist schwer einen guten Zeitpunkt zu finden. Für so eine Entscheidung brauchen wir oft (leider) einen gewissen Leidensdruck, weil es so schwer ist :(

    Ich wünsche euch viel Liebe und Stärke, Entscheidungen zu treffen und ihn zu begleiten <3

  • Hier nochmal ein kleines Update.

    Ich hatte Montag direkt bei einem weiteren Tierarzt angerufen. Leider konnte dieser die Diagnose nur bestätigen, der Tumor hatte ungefähr die Hälfte der Niere befallen. Auch er gab uns Schmerzmittel (0,1 ml Tramadol) zur Palliativen Versorgung mit nachhause, da das Meerschweinchen recht fit war und auch dieser Tierarzt, es in diesem noch ganz guten Zustand nicht einschläfern wollte. Heute Nacht ist er leider (oder zum Glück) von uns gegangen. Nicht falsch verstehen, wir haben dieses Meerschweinchen sehr geliebt aber wir sind nach dieser Diagnose recht froh, das er nach Wochen den Weg über die Regenbogenbrücke geschafft hat und das wohl ohne Schmerzen, soweit ich das einschätzen konnte . Bis zum Schluss hat er selbst gefressen und war in Bewegung, hat natürlich sichtlich abgebaut und den Weg des einschläfern wären wir diese Woche auch gegangen. So blieb dem kleinen Schatz das jetzt erspart und er konnte bei seinem Bruder, in seinem vertrauten Zuhause, in Frieden fürimmer einschlafen.

    Ich danke nochmal an dieser Stelle für die lieben Nachrichten ! ❤️

  • Mein Beileid.Im letzten JAhr haben uns zwei Mädchen verlassen.MAusi und Aida hatten beide Krebs.Auch ich hab sie nach der Diagnose mit Schmerzmittel vollgepumt das sie getorkelt sind.

    Noch immer muss ich heulen wenn ich daran denke wie ich Mausi zwei Tage und Nächte in den Tod begleitet habe.Mir bleibt nur ihr Andengken zu pflegen und mich um ihre Tochter kümmern.Ihr Kastrat hat sie bis zuletzt gewärmt.

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