Interessante Dokumentarfilme über Meerschweinchen

  • Ich war nicht ganz sicher am Anfang, ob ich den Film kannte. Aber das war der, den ich schon gesehen hatte. Es kommen darin einige interessante Informationen vor. Über die Verhaltensaspekte lernt man noch mehr, wenn man sich das aktuelle Buch oder das alte wissenschaftlich Büchlein von Professor Sachser liest.

    Offen gesagt finde ich vieles in dem Film traurig bis sehr schlimm. Da sind die Indios mit ihren perversen Ritualen und brutalem Umgang mit diesen Tieren nicht besser als diese Züchter, die ihre Tiere aus persönlicher Ruhmsucht dem völlig unnötigen Stress der Ausstellungen unterwerfen. Und es sind ja nicht nur die Ausstellungen, man muss nur schauen, wie das Tier auf das "Hübschmachen" vor der Ausstellung reagiert. So etwas ist in meinen Augen verabscheuungswürdig - egal ob es aus Tradition und Abstumpfung (Indios) oder aus Egoismus (Züchter) geschieht.

    Da hilft es auch nicht, wenn die toten Tiere mit Blumen bestreut werden und man ihnen Limonade o.ä. in das Mäulchen schüttet. Genauso wenig hilft es den 60 Meerschweinchen, die die Züchterin als Privatperson hält, wenn sie Mitglied eines Vereins ist oder vermutlich etwas von liebvoller Zucht schreibt - wie so viele.

    Der Umgang der Kinder mit den Meerschweinchen tut ihnen natürlich auch nicht gut, selbst wenn sie recht behutsam waren. Da wären die Eltern gefragt.

    Ob solche Versuche für Verhaltensforschung richtig sind, kann man sich sicherlich auch streiten. Immerhin leiden da einige Tiere für etwas, was vielen anderen Artgenossen helfen kann. Ich würde da trotzdem nicht mitmachen wollen.

    Warum schreibe ich diese kritischen Zeilen? Zum einen sollte ein einfühlsamer Meerschweinchenfreund sich überlegen, ob er diesen Film sehen will. Zum anderen finde ich es wichtig im Interesse der Tiere, auf Missstände hinzuweisen. Denn der, der die Dokumentation zusammengestellt hat und der Sprecher haben es nicht verstanden.

    Sue Bitte verstehe das nicht als Vorwurf an Dich. Es ist ja gut, wenn von Filme oder auch Bücher vorstellen und besprechen kann.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Danke Silke. Ich nehme es nicht als Vorwurf auf. Du hast völlig Recht, es gibt traurige und sehr schlimme Szenen. Aber vor der Realität sollte man nicht die Augen verschließen. Es gehört leider in unserer Zeit immer noch dazu. Und auch über diese Missstände sollte man informiert sein. Der Regisseur und der Sprecher haben keine Stellung dazu bezogen, sondern lediglich dokumentiert. Wir kennen deren Meinung nicht. Zumindest ist mir nichts anderes aufgefallen. Wenn Tierfreunde wie wir den Film gedreht hätten, gäbe es spätestens bei den Indios kein Filmmaterial. Wir wären wahrscheinlich mit 100en von Meerschweinchen wieder nach Hause.

  • Vielen Dank, liebe Silke. Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich kannte den Film auch schon. Es läuft mir dabei an vielen Stellen kalt den Rücken runter. Deine Triggerwarnung finde ich berechtigt. Gleichzeitig denke ich, es ist hier genauso wie überall in den Medien, dass wir zum kritischen Konsum aufgefordert sind . Und durch diese Brille betrachtet, ordne ich das Video als interessant ein für diejenigen, die sich nicht mehr zu den "MeerschweinologInnen im Anfängerstadium" zählen und die von dir aufgezählten schwierigen Punkte einzuordnen wissen.

  • Wenn Tierfreunde wie wir den Film gedreht hätten, gäbe es spätestens bei den Indios kein Filmmaterial. Wir wären wahrscheinlich mit 100en von Meerschweinchen wieder nach Hause.

    Hahaha, ja genauso wäre es.

    Dennoch finde ich die Doku auch in seiner Konzeption gruselig, z.B. weil dort Aussagen vorkommen, die die Zuschauer vermuten lassen, dass Meerschweinchen anspruchslos und robust seien.

  • z.B. weil dort Aussagen vorkommen, die die Zuschauer vermuten lassen, dass Meerschweinchen anspruchslos und robust seien.

    Ja, genau. Das ist auch ein wichtiger Punkt.

    Was ich meinte mit

    Zum anderen finde ich es wichtig im Interesse der Tiere, auf Missstände hinzuweisen. Denn der, der die Dokumentation zusammengestellt hat und der Sprecher haben es nicht verstanden.

    Sie haben z.B. betont, dass die Indios die Meerschweinchen ehren und als heilig betrachten. Das mag aus Sicht der Indios so sein, aber es ist Fakt, dass sie die Meerschweinchen misshandeln und entweder brutal sind oder nichts von dem Empfinden ihrer Hausgenossen verstehen, wie mehrere Sequenzen es zeigen.

    Es zählt nicht die Ansicht des Täters oder traditionelle Praktiken sondern die Wirkung auf das Opfer. Das müsste ein Bericht über Meerschweinchen genauso kommentieren wie wenn es Stierkämpfe, Hahnenkämpfe, schlimme Massentierhaltung o.ä. ginge.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Die Sendung wird immer wieder mal ausgegraben von den diversen Sendern. Ist glaube von 2011 oder so :/

    Also schon älter, einiges würde man eventuell nicht mehr so erklären. Und die Forscher an der Uni Münster gibt es ja immer noch.

    LG Tasha mit

    Yuki (12.12.2018), Abby Sciuto (19.04.2020), Penelope Garcia (10.03.2022), Trudi Monk (10.03.2023),Raffi (01.04.2023), Bo-Katan (15.02.2024),Silly (20.01.2024), Mae (03.05.2023), Scotty (15.09.2023)

  • Schön ist die Doku nicht. Finde das auch grausig. Ich muss aber zugeben ein Punkt ist interessant, wie die Babys gestresster Mütter sich verhalten. Das ist mein Gänseblümchen als Baby! Sowas hatte ich vorher nie erlebt. Könnte wohl heißen, Luise die Mutter muss großem Stress ausgesetzt gewesen sein?

  • Vielen Dank, liebe Silke. Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich kannte den Film auch schon. Es läuft mir dabei an vielen Stellen kalt den Rücken runter. Deine Triggerwarnung finde ich berechtigt. Gleichzeitig denke ich, es ist hier genauso wie überall in den Medien, dass wir zum kritischen Konsum aufgefordert sind . Und durch diese Brille betrachtet, ordne ich das Video als interessant ein für diejenigen, die sich nicht mehr zu den "MeerschweinologInnen im Anfängerstadium" zählen und die von dir aufgezählten schwierigen Punkte einzuordnen wissen.

    Ich finde das auch, man weiß als Zuschauer eigentlich ziemlich schnell, dass es hier nicht um artgerechte Tierhaltung geht, sondern dass das Meerschweinchen in seinen verschiedenen Lebensräumen verglichen wird - vom Wildschein zum Haustier. (Wobei ich die Tiere zwischen dem ganzen Spielzeug auch echt unglücklich fand.. würde man vielleicht heute nicht mehr so filmen.)

    Als roter Faden das Thema Sozialverhalten in der Gruppe. Und bei aller Grausamkeit, wenn man diese Schlacht-Rituale sieht: Das sind halt in Peru Nutztiere. (Ich finde es seltsam, dass sie in der Dokumentation immer als Haustiere bezeichnet werden, nur weil sie mit im Haus wohnen. Meine Großeltern haben auch noch mit einem Schwein im Haus gewohnt. Es war trotzdem mehr Nutztier, denn Haustier, aus unserer heutigen Definition.)

    Und wenn man es aus der Sicht betrachtet, werden die Meerschweinchen in Peru m.E. im Haushalt immer noch deutlich respektvoller behandelt, als die westeuropäischen Schlachttiere in den Fabriken. Wir haben hier ja auch eine durchaus hinterfragungswürdige Doppelmoral, weil wir unsere Tiere in Streicheltiere und Nahrungsmittel unterteilen. Da ist mir manchmal so ein Umgang, der brutal anmutet, weil die Menschen Selbstversorger sind und die Tiere irgendwann töten, irgendwie ehrlicher, als unsere industrialisierte Gesellschaft, die so tut, als hätte sie nichts mit dem Schnitzel auf ihrem Teller zu tun. (Sorry, total OT, ich weiß).

    Interessant fand ich, dass die immer größer werdenden Gruppen an der Uni nicht automatisch mehr Konflikte haben, sondern Kleingruppen bilden, die nebeneinander her leben

    PS: Ich hab nicht alles zu Ende geschaut... da war mir dann irgendwie auch nicht nach :rolleyes:

    PPS: Dass man den Eindruck gewinnt, die Tiere seien robust und pflegeleicht, fand ich allerdings auch unglücklich

  • Also, nicht dass das falsch rüberkommt: Ich will auch keine Tiere im Garten halten, die später geschlachtet werden... aber ich meine nur, wir sind ja auch in einer ganz anderen Versorgungssituation. Haben einen viel romantischeren Blick auf unsere Haustiere.

    Zitat

    Das müsste ein Bericht über Meerschweinchen genauso kommentieren wie wenn es Stierkämpfe, Hahnenkämpfe, schlimme Massentierhaltung o.ä. ginge.

    Das seh ich irgendwie anders. Gute Dokus kommentieren nicht, sondern berichten sachlich und umfangreich, so dass der Zuschauer sich seine Meinung selbst bilden kann. Und Hahnenkämpfe, Stierkämpfe u.ä. ist für mich noch mal eine andere Kategorie - da geht es um Tierquälerei aus Sportinteressen.

  • Also, nicht dass das falsch rüberkommt: Ich will auch keine Tiere im Garten halten, die später geschlachtet werden... aber ich meine nur, wir sind ja auch in einer ganz anderen Versorgungssituation. Haben einen viel romantischeren Blick auf unsere Haustiere.

    Aber genau deshalb ist es doch so wichtig, darauf hinzuweisen. Weder Tradition, noch Notwendigkeit rechtfertigen unnötige Tierquälerei. Es geht nicht um das Schlachten an sich, sondern um das wie. Um das anerkennen des "heiligen Tieres" als Indiviuum, als ein Lebewesen welches Schmerz und Leid empfindet.

    Silke hat das sehr gut ausformuliert, finde ich.

    Es zählt nicht die Ansicht des Täters oder traditionelle Praktiken sondern die Wirkung auf das Opfer.

    Tiere können nicht für sich selbst einstehen, sie sind Opfer ohne Stimme. Daher sollte man Tierquälerei immer verurteilen und niemals rechtfertigen.

    Auch traditionelle Völker können sich davon nicht frei sprechen.

    Wenn dir Schmerz zugefügt wird, empfindest du diesen Schmerz. Egal was die Person, welche dir Leid zufügt, denkt. Was ihre Absichten sind. Egal ob sie dich liebt oder ehrt. Egal ob sie dich nur essen will oder deinen Todeskampf als Sport bezeichnet. Du leidest. Und das gilt es zu vermeiden.

  • Ich kannte diese Doku auch schon und fand sie recht interessant. Allem gesagten konnte ich jedoch auch nicht zustimmen, aber das was eher der Bereich mit den Tieren im Kinderzimmer als Spielzeugersatz. Alles mit den Indios fand ich dagegen absolut in Ordnung, wenn aus unserer Sicht eventuell auch ein bißchen fremd anmutend. Bei denen gibt es wahrscheinlich nicht an jeder Ecke einen Supermarkt, wo man industriell gefertigte Meerschweinchen-Nuggets in Dinoform oder Meerschweinchen-Billigwurst kaufen kann. Da ist die Selbstversorgung, das Halten und Schlachten von verschiedenen Tiere eben an der Tagesordnung. Ob das dann wirklich soviel schlimmer ist, als „unser“ Umgang mit Nutztieren, die industrielle Aufzucht in Massentierhaltung, der sehr lange Tiertransport zum Schlachthof und dort die Tötung maschinell und im Akkord? Finde ich irgendwie nicht.

    Btw, ich halte hier auch einige Hühner und wenn es da Küken gibt, dann hab ich anschließend zu viele Hähne. Da ist es wie bei den Meerschweinchen, ein Hahn und eine Gruppe Hühner ist optimal , jeder weitere Hahn wird bekämpft, mitunter bis zum Tod. Also schlachte ich die überzähligen Hähne und wir essen sie. Das Schlachten macht mir jetzt keinen Spaß, gehört für mich aber dazu und die Suppe oder das Frikassee essen wir dann gerne. Und nein, ich würde natürlich nie Meerschweinchen schlachten und essen, da sowas eben nicht traditionell auf unserem Speiseplan steht. Dafür hatten meine Eltern noch Schlachtkaninchen, das mochte ich als Kind aber nicht.

  • Vielleicht waren meine Anmerkungen in Bezug auf Misshandlung missverständlich. Ich wollte nicht das Schlachten und Essen als Misshandlung bezeichnen. Es ging mir um den Umgang mit den lebenden Tieren. Auch Tiere, die ich schlachten will, kann ich entweder bis dahin gut behandeln oder brutal. Das trifft für vieles in der hier üblichen Nutztierhaltung zu, aber auch für das was u.a. von den Indios in dem Film gezeigt wurde:

    • Meerschweinchen so zu halten, tut íhnen weh.
    • Meerschweinchen zu mehreren in geschlossenen Säcken auf dem Markt herumliegen zu lassen ist unnötige Quälerei.
    • Ein lebendes Meerschweinchen stundenlang (!) freischwebend in Händen zu halten und an einem anderen Menschen entlangzuführen oder -reiben ist Misshandlung!
    • Und das arme gequälte Haustier danach alleine in der Wildnis auszusetzen, ist schlimmer als es zu töten.

    Ella Dabei ging es immer um lebende Tiere! Dass ich das "Tränken" und mit Blumenbestreuen der toten Tiere erwähnte, diente nur dazu: Das wurde ja als einer der Belege dafür gezeigt, dass die Indios die Meerschweinchen ehren. Und das war eine Wertung oder moralische Einschätzung.

    Was mich dabei neben dem Mitleid mit den armen Tiere so aufregt ist: M.E. geschieht die meiste Tierquälerei nicht, weil die Menschen sich bewusst entscheiden, das Tier zu quälen. Sie geschieht aus Gedankenlosigkeit, weil es schon immer so gemacht wurde, weil die Tiere mehr Aufwand nicht wert sind, weil die wahren Bedürfnisse der Tiere einfach geleugnet werden u.s.w.

    Deshalb finde ich es so wichtig, aufzuklären, auf solche Probleme hinzuweisen, einen besseren Umgang mit Meerschweinchen zu zeigen u.a.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Was mich dabei neben dem Mitleid mit den armen Tiere so aufregt ist: M.E. geschieht die meiste Tierquälerei nicht, weil die Menschen sich bewusst entscheiden, das Tier zu quälen. Sie geschieht aus Gedankenlosigkeit, weil es schon immer so gemacht wurde, weil die Tiere mehr Aufwand nicht wert sind, weil die wahren Bedürfnisse der Tiere einfach geleugnet werden u.s.w.

    Deshalb finde ich es so wichtig, aufzuklären, auf solche Probleme hinzuweisen, einen besseren Umgang mit Meerschweinchen zu zeigen u.a.

    Ich versteh, was du meinst. Ich glaube nur, dass diese Doku nicht das richtige Format für einen erhobenen Zeigefinger ist. Dann müsste man tatsächlich erstmal die Kinderzimmerbilder und die Zucht-Ausstellungen hinterfragen.

    Mir selbst fällt es jedenfalls im Alltag extrem schwer, diesen Widerspruch auszuhalten, dass wir in manchen Situationen Tierschutz-Standards hochhalten, gleichzeitig aber in einer Gesellschaft leben, die die Massenausbeutung der Tiere technologisiert hat. Also, weit weg von unserer täglichen Sichtbarkeit. Und in diesem Zuge käme es mir seltsam vor, das Zusammen-Leben der Indios mit ihren Tieren zu bewerten.

    Ich denke, dass die Bilder für sich sprechen. Niemand der das hier sieht, wird sich denken, ach prima, nächstes Mal kaufe ich meine Meerschweinchen auch in einem Sack ein.

  • Silke

    Die rituellen Sachen hatte ich jetzt gar nicht mehr so auf dem Schirm, ich dachte es ginge jetzt hier um das Essen der Tiere. Aber ich finde auch dies schwer zu bewerten, da es sich um einen ganz anderen Kulturkreis mit völlig anderem Lebensstandard, Gebräuchen und Sitten handelt in der Tiere einen ganz anderen Stellenwert als bei uns haben. Aber ich muss auch Ella voll zustimmen, dass wir hier eine ziemliche Doppelmoral und Diskrepanz zwischen Haustieren und Nutztieren haben. Wir können uns stundenlang empören, dass der Käfig ein bisschen zu klein ist, das Futter für das Kätzchen nicht hochwertig und bio genug ist usw, während in der gleichen Zeit ein paar Tausend Küken mit dem falschen Geschlecht lebend durch den Schredder gehen. Aber so hat wohl jeder Kulturkreis seine Besonderheiten, die für Außenstehende nicht immer leicht nachvollziehbar sind. Wäre interessant , wenn man mal den Indios aus der Doku einen Bericht über unsere Tierhaltung zeigt „Massentierhaltung vs Haustiere als Menschenersatz“ und dann mal deren Kommentare dazu hört.

  • Für mich ist es egal, ob etwas im Rahmen einer anderen Kultur geschieht oder aus wirtschaftlichen Erwägungen usw. Den Tieren hilft es nicht, wenn das Teil der dortigen Kultur ist. Dadurch leiden sie nicht weniger.

    Du bzw. Ihr habt völlig recht, dass unsere "industrielle Tierhaltung" ein zum Himmel schreiendes Unrecht ist. Aber nur weil in unserem Kulturkreis schlimmes Unrecht an Tieren geschieht, muss ich doch nicht über das schlimme Unrecht in einem anderen Kulturkreis hinwegsehen. Und in unserem Forum geht es eben um Meerschweinchen und nicht um Kühe, Hühner u.a. Daher glaube ich schon, dass es berechtigt ist, die Probleme aufzuzeigen.

    Ich sage damit nicht "die bösen Indios", sondern ich benenne das Unrecht egal ob es ein Indio oder ein Deutscher tut.

    Wie würdet Ihr den reagieren, wenn sich hier jemand im Forum anmelden und dann Fotos zeigen würde, wo er seine Schweinchen hochnimmt, wie es dort in der Doku zu sehen ist? Oder wenn er seine neuen Schweinchen auf dem Heimweg zeigen würde, wo sie in einem geschlossenen Sack transportiert werden? Oder wenn er seinen Kinder beim Spielen mit den Schweinchen in der abgebildeten Weise zeigen würde - um mal das Thema zurück nach Deutschland zu bringen?

    Ob das Schlachttiere oder Haustiere in unserem Sinne sind, ist zweitrangig. Das war dort in der Doku zu sehen ist, ist völlig unnötiges Leiden Meerschweinchen und das sollte in unserem Meerschweinchenforum nicht unkommentiert bleiben.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Ich glaube, es ist nicht so furchtbar sinnvoll, zu erklären „die (Indios) betreiben Tierquälerei“. Wer ist der Adressat der Botschaft? „Die Indios“ mit Sicherheit nicht. Die lesen hier ja nicht.

    Die deutschsprachige Meerschweinchencommunity? Würde mich doch arg wundern, wenn jemand, weil er diesen Film gesehen mit seinen Schweinchen ein solches Ritual nachspielen würde. Also auch eher nicht.

    Dann bleibt eigentlich nur noch „die Selbstvergewisserung“ - wir würden DAS ja nie machen und damit immer auch so ein bisschen von oben herab „Wir sind ja die Guten und Schlauen - und ihr seid die bösen / unwissenden Tierquäler“ und das hat schon so ein bisschen was von Überheblichkeit und kolonialistischen und rassistischen Denken. Ich habe lange überlegt, ob ich das hier so deutlich schreiben soll, weil sicherlich hier alle das auch gar nicht so meinen. Aber so ein Denken ist eben in uns allen drin - ob wir das wollen oder nicht.

    Von daher: Lasst uns versuchen hier bei uns an mehr Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere zu arbeiten und den Film Film sein.

  • Ja, vielleicht sollten wir einfach den Film Film sein lassen. Natürlich würde man im Forum nicht unkommentiert lassen, wenn jemand solche Fotos von seiner eigenen Haltung postet und es ist sicher auch sinnvoll eine Triggerwarnung auszusprechen für Meerschweinchenhalter, ob man das wirklich sehen möchte. Ich würde den jetzt auch kein zweites Mal gucken.

    Es ging aber zwischendurch um die Frage, ob das eine fahrlässige Doku ist und warum das von den Journalisten nicht weiter kommentiert wird und da denke ich immer noch, die Bilder und auch der sehr ungeschönte Schnitt sprechen für sich. Da bin ich bei Frieda, eine belehrende Stimme aus dem Off hätte da einfach einen seltsamen Beigeschmack.

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