Unterstützung bei Arthrose

  • Es gibt ja beim Menschen und beim Schweinchen viel Unwissenheit bei Arthrose und mindestens genauso viele Mittel und Tipps, die DIE Lösung sein sollen.

    Bei unserem Billy wurde im Herbst Arthrose in den Hinterbeinen festgestellt, wobei er schon seit er bei uns ist (Anfang 2022, geboren 2019) beim Laufen hoppelt. Aufgrund der Thematik mit Helga und Lils dachte ich mir, warum warte ich eigentlich bis es schlimm wird? Das macht ja gar keinen Sinn. Ich wollte damals mit Artrin anfangen, aber das mochte er nicht, deswegen habe ich das gelassen. Auch Kurkuma und Ingwer fand er, im Gegensatz zu Helga, sehr doof und das möchte ich ihm nicht reinzwingen. Vielleicht merkt er, dass ihm das nicht guttun würde. Wir haben jetzt das Arthrosefutter von Grünhopper bestellt und...findet er ganz schlimm😂🥲

    Metacam wollte ich jetzt mal testweise geben, um zu sehen, ob es anschlägt. Das könnte eventuell auch Auskunft geben, ob er wegen Versteifungen so läuft, oder ob es Schmerzen sind.

    Womit habt ihr gute Erfahrungen bei Arthrose gemacht? Egal ob unterstützende Mittel, Muskelstärkung,...alles gerne teilen.

    Vielleicht auch Sachen, die bei euch nicht geholfen haben teilen, damit ich mir das Ausprobieren spare.

    Ich überlege Analgos (TCM) auszuprobieren, aber da bin ich mir noch nicht sicher. Gabi hat damit gute Erfahrungen gemacht und es scheint zu schmecken, was bei dauerhaften Medikamenten immer wichtig ist für mich.

    Vielleicht auch mal ein Balancepad oder ähnliches probieren, wobei ich mir unsicher bin, ob man dadurch, wenn er dabei verspannt, vielleicht eher die falschen Muskelgruppen trainiert oder Verspannungen verstärkt.

    Ich bin gespannt auf eure Ideen und Erfahrungen, vielleicht auch vom Menschen übertragen, und vielleicht können wir ein paar Ansätze für Arthroseschweinchen zusammentragen. Es wird wohl jeder mal eins haben ?(

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

    Mehr Infos zu uns hier :)

  • Danke für diesen Thread. Bisher hatte ich noch kein Schweinchen mit Arthrose. Aber ich lese interessiert mit, weil Karla ja auch nicht mehr die jüngste ist.

    Bei den Menschen heißt es, dass zur Vorbeugung bzw. dann zur Stabilisierung viel Bewegung gut ist. Insbesondere auch Bewegung, die die Muskeln aufbaut. Bei uns müssen die Schweinchen ja eine ziemliche Wegstrecke laufen, wenn sie von einem Gehege in das andere kommen wollen. Erst von unten auf die Hochebene, dann über die Brücke auf die andere Hochebene, dann wieder hinunter. Ich hoffe, dass das ein gutes Training für den Muskelaufbau ist.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Wir gaben jetzt ja nicht soooo viel Glück mit unseren Schweinchen, auch im Hinblick auf Arthrose.

    Ich bringe neue Ideen mit und würde mich zu einer auch gerne austauschen.

    Erstmal habe ich überlegt, wie ich den Laufweg der Schweinchen unten verlängern kann, damit sie mehr laufen und die Gelenke nutzen. Das versuchen wir schon über aufgehängtes Futter und unterschiedliche Futterstellen für Heu und Gras (aber nicht mehrere Gras- oder Heustellen, sonst rollen sie von einer zur anderen). Zudem haben wir weniger Möbel drin, damit die Abstände größer sind und sie länger laufen. Das Unkonventionellste ist aber ein Brett, das jetzt mittig im Gehege steht, und den Weg durch die Mitte versperrt. Die beiden müssen also immer außenrum laufen, was eine deutlich längere Entfernung ist, als einfach mittig durch.

    20240719_144233.jpg

    Jetzt die Idee, zu der ich eure Meinung gerne hätte.

    Der Grundsatz erstmal: ein Barfußpark für Schweinchen im Gehege

    Mein Gedanke war, dass die verschiedenen Untergründe die Gelenke und Bänder sowie Sehnen und die Muskulatur beanspruchen und somit stärken und fit halten.

    Die Risiken die ich sehe sind die Überanspruchung des Bewegungsapparates, evtl. bei ungeeigneten Untergründen eine Reizung der Fußsohle, sie könnten ungeeignetes Material anfressen.

    Wenn man jetzt sagt, dass das grundsätzlich sinnvoll wäre, stellt sich mir die Frage:

    • Welche Untergründe sind geeignet? Wie vermeidet man Verletzungen?
    • Welche Schweinchen sollten es benutzen?
    • Sollte es dauerhaft oder zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen?
    • Wie animiert man die Tiere rüberzulaufen?

    Meine Gedanken dazu:

    Welche Untergründe sind geeignet? Wie vermeidet man Verletzungen?

    Mir fallen spontan unebene Untergründe, wie Balance Kissen, ein, die sich bewegen, was die Schweinchen ausgleichen müssten. Oder Rundhölzer die lückenfrei aneinander fixiert werden und somit auch nicht gerade sind. Vielleicht auch glatte Steine oder Mosaikfliesen mit glatten Kanten. Sand oder Erde könnte gefressen werden. könnte gefressen werden und durch das starke Nachgeben sowie ggf. Wegrutschen nicht gut sein. Rindenmulch, Kiesel oder ähnliches erscheint mir zu hart für die Pfoten.


    Welche Schweinchen sollten es benutzen?

    Gesunde, junge Schweinchen, die Spaß daran haben und sich von Anfang an fit halten sowie alle Schweinchen ohne Probleme mit dem Bewegungsapparat, die in einem guten Gesundheitszustand sind oder sich freiwillig dazu entscheiden und Schweinchen, die z.B. Arthrose oder einfach geschwächte Muskeln haben, aber soweit therapiert sind oder fähig sind, das zu machen, wobei der Halter ein Auge darauf haben muss.


    Sollte es den Tieren dauerhaft oder zeitlich begrenzt zu Verfügung stehen?

    Eine dauerhafte Verfügbarkeit könnte gerade am Anfang sinnvoll sein, um die Scheu zu überwinden. Mir ist nur nicht klar, ob das negative Folgen haben könnte, wenn Schweinchen übermäßig darüber laufen würden. Zudem könnte es sein, dass der Bereich einfach gemieden wird.


    Das bringt uns zu dem Punkt, wie animiert man die Schweinchen ihn zu benutzen?

    Ich wäre da bei den beiden Hauptpunkten, die Schweinchen begeistern. Futter und Verstecke. Ich würde es vermeiden wollen, dass alle Schweinchen es benutzen müssen. Man könnte schon einen Gang machen in dem verschiedene Untergründe hintereinander sind, aber es muss einen leicht zugänglichen zweiten Eingang zum gleichen Bereich geben.


    Wir haben bei uns neben dem Streu einen Teil, etwa 1,5-2 m lang und um die 30 cm breit, der die beiden größeren Fleeceteile miteinander verbindet. Da hätte ich überlegt, ob man etwas Derartiges aufbauen könnte.

    Ich bin gespannt auf eure Gedanken und Meinungen dazu!

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  • Die Idee mit der Trennwand finde ich bei einem großen Gehege gut! Das könnte man wahrscheinlich sogar weiter ausbauen um sie über mehr Umwege von einem beliebten Ort zum anderen zu Bewegung zu "zwingen".

    Das Frischfutter oder alles einschließlich Zweige und Heu in kleinen Mengen an immer wieder anderen Orten zu verteilen, wäre sicherlich auch eine für die Schweinchen positive Sache. Leider macht das die Arbeit für uns Menschen noch aufwendiger.

    Ich habe nie die Schweinchen zum hochstrecken animiert. Das ist vielleicht schade, da man vermuten kann, dass es die Koordination, Beweglichkeit und Muskeln stärkt. Irgendwie widerstrebt es mir auch, das Frischfutter aufzuhängen, da es m.E. eine sehr unnatürliche Fresshaltung bewirkt. Vielleicht ist es das beste, das mit immer an anderen Orten ausgelegten kleinen Futtermengen zu kombinieren?

    Und beim Füttern aus der Hand könnte man - so wie Du es machst - das Männchenmachen, von denen verlangen, die es noch können. Dann haben sie die Übung, fressen aber trotzdem in normaler Haltung. Es muss natürlich nicht nur Männchenmachen sein, sondernes können unterschiedliche Haltungen oder Bewegungen sein, in die sie mit dem Futter gelockt werden.

    Zu Deiner eigentlichen Frage der Untergründe, kann ich nicht viel sagen. Ich vermute, dass eine gewisse Abwechslung gut ist - gerade auch für die Füßchen. Kokosmatten fallen mir da auch noch ein. Die Nutzen wir auf allen Rampen. Überhaupt könnten kleine Rampen mit einer griffigen Auflage eine gute Übungsfläche sein.

    Erde hat bei uns m.W. noch keiner gefressen.

    Ein in vieler Hinsicht positive Anregung und für die Gesundheit sehr hilfreich finde ich Aufenthalte im Garten. Da sind unsere Jungs aktiver und danach entsprechend geschafft.

  • Ich hatte (jedenfalls wissentlich) noch kein Arthroseschweinchen, natürlich hilft Bewegung die Schmerzen zu reduzieren, und ich finde den Ansatz total sinnvoll, schon bei jungen Tieren ohne Probleme Sachen wie Balancekissen einzuführen und sie mit Futter dazu zu motivieren. Nimmt man einfach so ein Kissen was Menschen für ihren Bürostuhl nutzen? Das würde ich echt gerne machen, meine sind zwischen 3 und 6 Jahren alt und noch fit.

    Hätte ich ein Schweinchen mit Arthrose würde ich auch noch Zeel geben. Das hat bei meinem Hund auch der Orthopädische Chirurg in der Tierklinik empfohlen und ich weiß auch von Menschen, dass es hilft (im Urlaub unbewusst vergessen und die Schmerzen wurden deutlich stärker).

  • Folgendes möchte ich noch ergänzen:

    Ob Arthrose zu Schmerzen führt oder nur zu Bewegungseinschränkungen muss man m.E. bei jedem Tiere einzeln herausfinden, indem man Schmerzmittel testweise gibt und schaut, ob es dadurch besser wird.

    Beim Menschen gibt es ja nicht nur Arthrose (Abnutzung) sondern auch Arthritis (Entzündung in den Gelenken). Falls das bei Meerschweinchen auch der Fall ist, müsste man herausfinden ob es letztgenanntes ist und dann auch gegen die Entzündung vorgehen.

    Ich vermute, dass gerade als Vorbeugung viele kleine Dinge zusammen ideal sind - wie sie hier schon beschrieben wurden. Wenn die Probleme schon offensichtlich sind, muss man dagegen andere Mittel und Intensität einsetzen - oder zumindest zusätzlich nutzen.

  • Silke

    Mit den Trennwänden muss man hakt die Gruppendynamik beachten. Bei unseren zwei Honks mit viel Platz ist das nicht relevant mit weniger Platz zum Ausweichen, weil sie genug haben, aber man schafft damit meistens mehr Engstellen oder halt Einschränkungen. Ich schreibe das weniger für dich und mehr für neuere Halter, die eventuell mitlesen.

    Ich befürworte kleine verteilte Futterstellen eigentlich, habe mich aber gefragt, ob es zu mehr oder weniger Bewegung führt. In der großen Gruppe definitiv zu mehr Bewegung, da ich verschiedenes Futter an unterschiedlichen Stellen verteile, dann kommt ein ranghöheres Tier, das andere geht, es möchte ein neues Futter, die Stelle ist zu schwer,...

    Bei den zwei Schweinchen ist es eher weniger so. Zumindest mein Gedankengang, wenn Luna in ihrer Höhle schläft und ich alle paar Zentimeter (vielleicht so 50-100 cm) Grashäufchen hinlege, dann läuft sie ein bisschen und geht dann zurück, wenn sie satt ist. Wenn ich eine Grasschüssel an die am weitesten entfernte Stelle stelle, muss sie jedes Mal die ca. 3-4 m dorthin laufen und dann zurück zu ihrem Lieblingsort. Vom Gras zum Heu sind es etwa 2 m, die sie dann auch laufen muss. Ich glaube sie müsste da auf mehr Strecke kommen. Was ich aber mache ist unterschiedliche Sachen an unterschiedlichen Orten verteilen, also Heu und Wiese weit voneinander weg, Gurke aufhängen, Äste und Bambus verteilen usw. Das dann aber gerne erhöht, damit sie sich strecken und anstrengen müssen. Außerdem mache ich gerne Schnüffelkisten oder streue kleine Mengen getrocknete Kräuter oder einzelne Grashalme großflächig ins Gehege, dann schnüffeln sie dort ubd sind beschäftigt.

    Ich verstecke gerne die Schweinchen zum Hochstrecken, aber nur mit einigen Bedingungen. Das Wichtigste, mindestens die Hälfte des Futters liegt in der Futterschüssel/am Boden und kann auf natürlichem Wege gefressen werden und es muss! unterschiedliche Schwierigkeitsstufen geben, damit jeder futtern kann. Ich lege Futter dann auf Unterstände, wo sie sich abstützen können oder auf Tunnel, hänge Kräuter auf, damit sie runterhängen, früher gab es öfter Gras auch mal aus der Heuraufe, da hatten sie Spaß. Wir haben auch eine Futterleine, da steht oft ein Tunnel drunter, auf dem sie sich abstützen oder draufspringen können. Also ich versuche diese Art der Fütterung möglichst abwechslungsreich, gesunderhaltend oder zumindest nicht gesundheitsgefährdend, und für alle möglich zu gestalten.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

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  • Katha

    Es gibt da verschiedene Sachen, also man kann z.B. ein Balance Kissen nehmen, die gibt es aus dem Humanbereich und für Hunde. Wir haben so ein Sitzkissen. Man muss nur gucken, dass das Gewicht der Schweinchen ausreicht. Was mir persönlich wichtig wäre, wäre dass man die Luft beliebig verändern kann, denn je weniger Luft es ist, desto schwer wird es.

    Wackelbretter sind sonst eine Option und ich denke mal grundsätzlich kann man sich mal schlau machen, was für Balance Übungen im Humanbereichso genutzt wird.

    Von Zeel weiß ich noch nicht so recht, was ich halte, aber das ist ein sinnvoller Hinweis. Da habe ich in dem konkreten Fall (Arthrose) noch nicht dran gedacht.

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  • Silke

    Das ist ein wichtiger Hinweis!

    Unabhängig davon ob Arthrose zu Schmerzen führt, ist es aber unabdingbar der Versteifung entgegenzuwirken und zu versuchen durch entsprechende Maßnahmen die Beweglichkeit zu erhalten. Es sind nicht immer Schmerzmittel erforderlich, aber unterstützen kann man dennoch.

    Soweit ich weiß gibt es Arthritis beim Schweinchen auch, dann ist das Gelenk aber geschwollen und warm, da eine akute Gelenksentzündung vorliegt.

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  • Ja, IrishGirl , Du hast recht, dass man immer die individuelle Situation berücksichtigen muss - sowohl von den Tieren her als auch vom Gehege. Daher finde ich viele verschiedene Anregungen gut. Jeder Halter sollte sich dann heraussuchen, was für seine Situation passt.

    Bei einer harmonischen Gruppe könnte man die Wege durch eine Art Tunnelsystem verlängern - wie bei einem einfachen Labyrinth. Bei unseren Böckchen wäre das dagegen keine gute Idee. Außerdem ich muss ja noch in dem Zimmer einigermaßen ungehindert gehen können. Das sind so Beispiele, für etwas, das bei uns nicht funktionieren würde, für andere aber gut sein könnte.

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