Mein Dreiergespann

  • Das mit der Transportbox ist eine gute Idee. Die werde ich nächste Woche kaufen. Braucht man ja sowieso, falls es mal zum Tierarzt geht.

    Ich denke, mein Fehler ist, daß ich immer zu viel frisches Futter mit mal anbiete. So haben sie keinen Anreiz, rauszukommen. Nach und nach werde ich die Häuschen entfernen und eine zweite Ebene bauen. Leider muss ich deswegen in die größere Stadt fahren, Material besorgen. So hat das Landleben seine Vor- undNachteile.

  • Ich nutze für die Schweinchen Katzentransportbehälter. Die sind so groß, dass sich auf längeren Fahrten zum Tierarzt das Tier darin bewegen kann und ich von unseren Jungs zum Transport zwischen Zimmer und Außengehege ich 2 Tiere gemeinsam hineinsetzen kann. Bei einer harmonischen Haremsgruppe passen das auch 3 Tiere kurzzeitig in einen Behälter. Und diese Katzenkörbe gibt es schon deutlich billiger als die für Meerschweinchen gedachten.

    Das Antrainieren mit Futter im Behälter ist sicherlich ein sinnvoller Ansatz. Ich mache es so - was sich ja auch kombinieren ließe: Ich sage immer die gleichen Worte: im Zimmer "wir gehen raus" (in freudigem Tonfall) und bei Rücktransport "wir gehen schlafen".

    Im Zimmer hatte ich früher eine Pappe genutzt, mit der ich mit ruhigem Zureden die Schweinchen vorsichtig in eine Ecke geführt habe und sie dort hochgenommen haben. Heute geht das auch ohne Pappe. Sie dürfen, wenn sie nicht ganz entspannt beim Hochnehmen sind, nur keinen Fluchtweg haben. Denn Jagen sollte man wenn irgend möglich vermeiden.

    Möglichst spreche ich auch das Tier mit seinem Namen vorher an. Auch eine Geste mit der Hand, die Hochnehmen signalisiert, kann helfen mit der Zeit. Wenn sie nicht überrumpelt werden, sondern wissen was kommt, wird es am Anfang für den Menschen schwieriger, aber längerfristig für alle leichter und angenehmer.

    Genauso ist es wichtig, dass man sie nicht von oben sondern von den Seiten oder vorne und hinten greift. Selbst nach Jahren bei uns schreien die meisten hier um ihr Leben, wenn ich sie mit der Hand auf den Rücken greifen. Dabei geht es nicht um Schmerzen sondern um einen sehr starke Angst vor dem Gegriffenwerden.

    Aus dem Gartengehege ist es schwieriger sie zu holen, weil ich sie wegen der großen Freiflächen nicht Sackgassen dirigieren kann. Daher habe ich aus 4 Songmics-Elementen nebeneinander und 1 über Eck eine Absperrung gebaut. Diese stelle ich abends so in eine Gehegeecke, dass 2 Transportkörbe hineinpassen und ein kleiner Eingang besteht. Dann entferne ich alle Verstecken aus dem Gehege und treibe die, die nicht freiwillig in die bereitgestellten Körbe gehen, vorsichtig aber bestimmt an immer diese gleiche Stelle. Dabei sage ich dann immer wieder das o.g. "wir gehen schlafen". Und natürlich lobe ich jeden für das Einsteigen in den Korb überschwänglich.

    Man kann natürlich auch andere Rituale einüben. Ich habe unsere so ausführlich beschrieben und Ideen und Prinzipien zu illustrieren.

  • Das junge Böckchen sieht natürlich sehr niedlich aus. Aber offen gesagt, wäre ein erwachsenes Böckchen deutlich besser für Deine erwachsenen Weibchen. Es wird viele Monate dauern, bis der Kleine ein ernstzunehmender Partner für Deine Weibchen sein kann. Und aufgrund der Frühkastration in Kombination mit der Rolle als Baby und Kleinkind statt als Leittier, in der er hier längere Zeit sein wird, ist die Wahrscheinlichkeit größer als bei anderen Kastraten, dass er nie oder zu wenig seine Aufgaben wahrnehmen wird.

    Du weißt ja sicherlich, dass auch Kastraten ihre Weibchen begatten können und zum Wohle aller sollten.

    Kastraten und das Verhindern von Nachwuchs (was ja sinnvoll ist!) sind immer unnatürlich. Aber so ein Babyböckchen ist es nochmal mehr.

    Ich erinnere mich daran, dass Du keinen erwachsenen Kastraten gefunden hattest. Hat nicht zumindest die gleiche Züchterin noch ein älteres Böckchen, das wenigstens 6 Monate alt ist?

    Meine Ansicht werden nicht alle teilen, aber es konnte mir noch niemand erklären, warum es sinnvoll sein soll, eine Konstellation zu schaffen, die noch unnatürlicher als nötig ist. Pezzi ob Du die Entscheidung noch einmal überdenkst oder jetzt dabei bleibst, musst Du selbst abwägen. Keiner von uns kann vorhersagen, was auf Dauer für die Tiere die beste Gruppenzusammensetzung ist. Wir können nur von wahrscheinlich besser oder einfacheren Lösung sprechen.

  • Vielen Dank für die Ausführung. Ich denke, da kommt mir die Erfahrung im Hundetraining zugute. Ich werde keinen Klicker nehmen, aber Handzeichen und Kommandos . Vor drei Wochen habe ich noch nicht geahnt, wie intelligent die Meeris sind.

  • Die beiden schauen aber schon sehr entspannt - auch während Du fotografierst. Das finde ich erfreulich und nicht selbstverständlich nach der kurzen Zeit! Weiter so! :thumbup:

  • Die Zwei sehen richtig jung aus. Nochmal ganz anders als Helga und Elfriede, welche gleich alt sind. Faszinierend wie unterschiedlich Tiere aussehen können, wenn du Haltung und natürlich auch insgesamt das Tier unterschiedlich Ist und nur das Alter gleich. Deine Zwei sehen ja sehr ähnlich. Sind sie eigentlich verwandt?

    Deine Bilder sind echt süß geworden. Freut mich von ihnen zu sehen und dass du scheinbar Freude an ihnen hast :love:

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

    Mehr Infos zu uns hier :)

  • Wie sich doch die Welt verändert, wenn man Schweinchen hat 8o . Jetzt habe ich erst bemerkt, wieviel anderes grün in meiner Wiese wächst. Plötzlich ist grün nicht mehr grün, sondern Klee, Gras, Gänseblümchen und diverse Gewächse, die ich nicht kenne. Am Wochenende wird gemulcht und viel Grassamen nachgesät.

  • Das geht mir auch so. Und unterwegs sehe ich überall potentielle Zweige für die Schweinchen und natürlich auch attraktives Grünzeug. Mit der Zeit lernt man immer mehr Wildkräuter kennen. Dazu kann auch eine Pflanzenbestimmungs-App helfen.

    Den Schweinchen ist es natürlich recht, wenn auf Euren "Rasen" nicht nur Gräser wachsen. Nur einige Sachen wie Hahnenfuß würde ich ggf. entfernen. Und wenn Du Gras nachsähst, wäre es für die Schweinchen sicherer, wenn möglichst kein Weidelgras enthalten wäre. Das wurde leider teilweise so gezüchtet, dass es für Tiere gefährlich werden kann.

  • Mit etwas Glück ändert sich nicht nur deine Sicht, sondern auch die von Familie/Freunden. Ich bekomme manchmal Berge von Löwenzahn von Spaziergängen und Radtouren mitgebracht. Meine Meerschweinchen haben sogar schon so Manches vom Balkon der Nachbarn meiner Eltern gefressen (Kräuter + Bambus), weil selbst die wissen, dass ich eine Truppe hungriger Mäuler zu stopfen habe.

  • Ich bin eher der Meinung, dass ein Kumpel wichtig ist, aber ich kann dir das von meinen Erfahrungen her nicht so recht begründen. Maddie und Eddie sind mit mit etwa 5-6 Wochen mit ihrer Mama bei uns eingezogen. Ich hatte den Eindruck, dass sie sich eher an den älteren Schweinchen orientiert haben, da diese ihnen natürlich Sicherheit geben konnten, und miteinander eher ein bisschen "rumgezickt" haben. Aber nicht negativ, sondern eher ein ebenbürtiges Mitglied bei dem sie diskutieren üben könnten, weil sie die Stellung in der Rangfolge bei den erwachsenen Schweinchen nicht angezweifelt haben. Ich könnte mir aber eher vorstellen, dass die unterschiedliche Aktivität schwierig ist. Unsere Schweinchen rennen alle nicht popcornend wild durchs Gehege, wie die Babys das gerne gemacht haben und schlafen auch insgesamt mehr. Ich denke je größer die Gruppe, desto weniger wichtig ist ein "Spielkamerad", da dann eigentlich immer jemand wach und aktiv ist, und es nicht langweilig wird. Bei unserer großen Gruppe hatten sie immer Beschäftigung, aber bei deiner Gruppe mit zwei erwachsenen Weibchen und einem Baby könnte es je nach Aktivitätslevel der Schweinchen etwas langweilig werden. Aber das kommt individuell drauf an. Überleg dir mal wie deine Mädels so drauf sind und frag die Züchterin vielleicht, wie der Frühkastrat sich so verhält. Spielkameraden oder so werden die Schweinchen meiner Erfahrung nach nicht, sondern ich sehe eher Vorteile für die Sozialisierung und die ausreichende Bewegung beim Aufwachsen.

    Unabhängig davon jetzt, bin ich mir nicht sicher wie deine Mädels bisher aufgewachsen sind und ob sie sich als Erzieher eignen. Ich fand Silke s Vorschlag aber eigentlich echt gut einen älteren Kastraten zu wählen. In Notstationen suchen so viele, die auch deine Mädels vielleicht noch erziehen könnten, damit eine gute Grundlage für eventuell spätere Babys/jüngere Schweinchen gegeben ist. Ich sehr gerade selber in unserer Gruppe wie problematisch das ist, wenn ein Weibchen die Führung übernimmt und habe das in der Vergangenheit schon öfter gesehen. Unser Frühkastrat ist nicht sehr sexuell aktiv und war als Baby völlig verwirrt von den ganzen erwachsenen Mädels. Unser anderer Frühkastrat ist mit einem Zweitkastrat in die Gruppe reingewachsen und hat sich wunderbar entwickelt, da er viel Anleitung bekommen kann. Lillygypsy hatte einen Frühkastraten notgedrungen genommen, der wirklich vorbildlich die Führung übernommen hat, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Du kennst deine Schweinchen besser als ich, aber es war mir ein Anliegen zu bestärken, dass ich mit meinen bisherigen Erfahrungen Silkes Vorschlag unterstützen und bevorzugen würde.

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

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  • So gut kenne ich meine beiden nicht, weil ich sie erst eine Woche habe. Dazu kommt, daß ich schon einen Frühkastraten gekauft habe, weil kein Angebot von einem älteren zu finden war, bzw der Tiernothilfe meine Haltung nicht zusagte. Der ist noch bei der Züchterin und kommt in ca. 2 Wochen.

  • Ich möchte nur kurz schildern, wie es bei uns war, um dir evtl etwas Stress raus zu nehmen.

    Ich habe damals zu einem Weibchen, welches anderthalb Jahre alleine im Kinderzimmer saß, einen Kastraten von 6 Monaten gesetzt, welcher zuvor in einer Bockgruppe mit Papa und Bruder lebte. Dazu kam dann noch ein ebenfalls sehr schlecht sozialisiertes Weibchen von ca 6 Monaten.

    Am Anfang hat es einige Reibereien gegeben, aber nie etwas, wo sich angesprungen oder gebissen wurde. Die Ältere hat sich von der Jungen immer vertreiben lassen und der Kastrat ist bereits mit seinen sechs Monaten super schlichtend dazwischen gegangen. Mittlerweile vertragen sich alle ohne Probleme, wenn dann werde ich angeklappert, weil Amadeus merkt das ich jemanden fangen möchte 😅

    Ich denke Meeris können sehr viel kompensieren, auch wenn es natürlich Konstellation gibt, bei denen es gar nicht klappt. Das merkt man dann aber relativ schnell und kann entsprechend reagieren.

    Zur eigentlichen Frage kann ich dir nicht viel sagen, aber ich wünsche euch, dass es der Kleine gut drauf hat und seinen Aufgaben bald gut nachkommt.

  • Lillygypsy hatte einen Frühkastraten notgedrungen genommen, der wirklich vorbildlich die Führung übernommen hat, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.

    Meinst du Hemingway?

    Bei ihm hatten wir ja einen Kompromiss gemacht, obwohl er uns eigentlich mit seinen 5 Monaten viel zu jung war als Haremschef. Er wurde allerdings nicht frühkastriert, sondern mit 3 Monaten kastriert, da er da anfing sich mit dem Erzieherkastrat zu zoffen und die Führung wollte. Er war damit aber wirklich eine frühreife Ausnahme, das meinte die Züchterin auch. Normalerweise fangen die Jungen erst deutlich später an derartig deutlich "Führungsqualitäten" zu zeigen.


    Einen meiner damaligen Frühkastraten hatte ich nach der Aufzucht zusammen mit seiner Schwester zu 3 erwachsenen Weibchen vermittelt. Natürlich war er anfangs nicht der Chef, die Position hat ein Weibchen übernommen, nach rund 2 Jahren ist er da aber reingewachsen.

    Natürlich ist ein so junger Kastrat in einer Haremsgruppe sicherlich nicht, aber ich denke, dass es vertretbar ist. Man muss sich als Halter allerdings darauf einstellen, dass der kleine Kerl erst noch in seine Rolle reinwachsen muss und darf nicht zu viel erwarten. Wichtig ist allerdings, dass die Weibchen damit auch klarkommen. Ich hatte schon Mädels, die brauchten einen durchgreifenden Kastrat, nur mit einem unreifen Frühkastrat wäre das nix geworden.

    Ein gleichaltriges Jungtier hingegen finde ich schon nett. Gerade wenn die anderen Schweinchen eher ruhig sind und viel Schlafen, ist ein "Tobepartner" gut. Aber zwanghaft notwendig ist es natürlich nicht, Erzieher sind definitiv wichtiger. Ich persönlich möchte trotzdem nach Möglichkeit immer nur min. 2 gleichaltrige Jungtiere aufnehmen, wenn nochmal welche einziehen sollen.

  • Ich habe beides erlebt: ein Jungtier zu mehreren erwachsen Schweinchen und aber auch 2 Jungtiere zu den erwachsenen Schweinchen.

    Ganz ehrlich nach meiner Beobachtung: ich sehe keinen großen Vorteil, wenn es mehrere Jungtiere sind. Bei uns flitzen die Jungtiere mal kurz zusammen durch das Gehege. Aber sie spielen nicht zusammen so wie man das von anderen Tierarten kennt. Also nicht wie bei jungen Hunden etc. Fast immer orientieren sie sich an den großen Meerschweinchen und sind dann auch mit diesen zusammen unterwegs bzw. schlafen zusammen mit diesen.

    Auch jetzt gerade kann ich nicht behaupten, dass unsere beiden Jungtiere Selma und Amalie besonders viel zusammen machen. Sie ärgern sich höchstens mal gegenseitig. 🤔

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

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