Vergesellschaftung läuft schief

  • Habe gerade gesehen, dass es versehentlich doppelt gepostet wurde. Kann gerne von einem Admin gelöscht werden =O tut mir leid!!


    Hallo liebe Forumsmitglieder!

    Ich bin neu in diesem Forum, ich komme eigentlich aus dem anderen Meerschweinchenforum, bin da aber auch schon länger nicht mehr aktiv.

    Ich brauche ein bisschen Hilfe bei meiner VG :(


    Die Situation ist folgende: Ich hatte mal eine Dreier Haremsgruppe, bis mein Herzensschweinchen Leonardo mit sechs Jahren eingeschläfert werden musste. Er war der Kastrat, und Mona und Lisa waren dann noch zu zweit (ca zwei Jahre her).

    Seitdem haben sie zu zweit gelebt, bis ich Lisa vor ein paar Tagen ganz überraschend einschläfern lassen musste, weil sie ein Lymphom im Endstadium hatte ;(

    Mona kann natürlich nicht alleine bleiben, deswegen habe ich wieder nach einem Kastraten und einem Weibchen gesucht.

    Gestern habe ich eine Anzeige gefunden, wo jemand ein 4 Jahre altes Pärchen abgegeben hat, "weil die Kinder das Interesse verloren haben". Sie waren in einem winzigen Aussenstall, so einer auf zwei Ebenen ohne irgendeine Dämmung. Sie hatten die beiden seit einem Jahr, davor waren sie bei jemand anderen.

    Der Kastrat sah so schlimm aus, er ist ein Langhaarmeerschweinchen, aber in diesem Jahr wurde ihm wohl kein einziges Mal die Haare hinten geschnitten. Ich musste ihm erstmal 300 gramm verklebtes, verfilztes Haar wegschneiden und mit Wasser bisschen waschen. Das Weibchen ist zum Glück Kurzhaar.


    Ich habe die drei dann in den neu ausgemisteten Käfig gesetzt. Seit gestern Abend ist Moni total panisch, sie sitzt in einer Ecke und verweigert das Essen. Wenn ihr jemand nahe kommt, quiekt sie und läuft weg. Das neue Weibchen jagt sie und klappert mit den Zähnen. Moni hat nachts auch gezwitschert.


    Ich habe Angst, dass Moni jetzt gesundheitliche Probleme bekommt, wenn sie nichts isst.

    Wie lange kann denn so eine VG dauern?

    Ich habe so Angst, dass ich mit den beiden einen Fehler gemacht habe, obwohl ich Moni ja was gutes tun wollte. Ich kann ja auch das Pärchen auf keinen Fall in diese Haltung zurückgeben ;(


    Über Hilfe bin ich sehr dankbar!!

    Lieb =O e Grüße, Judith

  • Liebe Judith, herzlich Willkommen hier im Forum!

    Ich erinnere mich noch sehr lebhaft an Deinen Leonardo und das Drama im Zusammenhang mit seiner Kastration. Wie gut, dass er danach anscheinend noch eine längere Zeit bei Dir haben konnte.

    Was Du bei der Vergesellschaftung beschreibst, kann man m.E. auf zwei Arten angehen:

    • abwarten und laufen lassen, solange einer nicht heftige Bisswunden bekommt oder stark abnimmt o.ä.
    • frühzeitig eingreifen, um unnötige Härten und falsche Weichenstellungen zu vermeiden

    Ich bin ganz klar für die zweite Option. Dazu hatte ich in den letzten Tagen in dem anderen Forum einiges geschrieben, was ich hier auch passend finde. Das werde ich in einem nächsten Beitrag möglichst bald zusammenstellen.

    Deinen doppelten Beitrag habe ich gelöscht.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Mein Vorschlag ist folgender:

    Zuerst würde ich alle auf Bisswunden untersuchen. Dazu ist es nötig, die Tiere herauszunehmen. Viele kleinere Wunden sieht man sonst nicht. Erstens ist es wegen der Gefahr von Entzündungen wichtig Bisswunden zu behandeln (am besten mit Octenisept Gel 1-2x täglich) und zweitens ist es wichtig das zu überprüfen, um zu wissen wie heftig die Auseinandersetzungen sind.

    Dann würde ich allen eine Ruhepause verschaffen. Dazu würde ich die beiden Neuen zunächst durch ein Gitter abgetrennt neben Moni zu halten. Dann können sich alle erst einmal an die anderen etwas gewöhnen. Denn auch die beiden Neuen dürften unter erheblichem Stress stehen und sind vielleicht deswegen so aggressiv. Man kann ja nur ahnen, was sie alles mitgemacht haben und werden jetzt in eine neue Umgebung zu fremden Menschen befördert und dort mit einem fremden Schweinchen konfrontiert. Wenn sie am Gitter aggressiv aufeinander reagieren und keine Ruhe finden, muss man sie weiter trennen oder für Sichtschutz sorgen.

    Danach würde ich nach ein paar Tagen das Böckchen alleine zu Moni setzen. Durch die Chance sich einzugewöhnen, auf die neue Situation einzustellen und den Vorteil für sie, wenn er alleine in ihren Bereich kommt, könnte es deutlich friedlicher laufen. Dabei würde ich natürlich beobachten wie es geht und notfalls weiter eingreifen.

    In der heißen Phase Häuser und feste Tunnel zu entfernen, finden ich gut. Ich habe dann Pappunterstände verwendet. Die können sie in der Not wegschieben oder hochheben. Und Schemel mit etwas Handtuch darüber o.ä. sind auch gut.

    Meine Empfehlungen zur langsamen Gewöhnung und vorübergehender Trennung sind eher ungewöhnlich, wobei es durchaus einige erfahrene Halter gibt, die das so machen. Vielleicht würde es letztlich auch mit "Laufenlassen" bei Euch gut gehen. Aber wir Menschen zwingen die Tiere dazu, auf sehr engem Raum nach unserer Wahl zusammenzuleben und von jetzt auf gleich miteinander auszukommen. Das geht leider nicht anders, aber es ist nicht natürlich und daher finde ich es richtig dann soweit wie möglich zu helfen, dass es möglichst stressfrei und positiv verläuft.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Silke das freut mich wirklich sehr, dass du dich an Leonardo erinnern kannst <3 . Es ging ihm nach den vielen OPs und wochenlangem gefährlichem Gesundheitszustand endlich wieder gut. Leider nur zwei Jahre lang, dann kamen plötzlich Blasen- und Nierensteine, ZahnOP und Tumor alles auf einmal und ich musste ihn gehen lassen.


    Ich habe das Pärchen jetzt von Moni getrennt. Ich habe ein tiergerechtes zweilagiges Gitter, das eigentlich an meinen Rennmaus Käfig angepasst ist (da braucht man das immer für VGs), das ist nur halb so lang wie die Tiefe des Meerschweinchengeheges. Der hintere Teil ist mit einem Brett zugemacht. Provisorisch, aber funktioniert.


    Ich habe die drei auf Bisswunden untersucht, aber bis auf die blutige Nase konnte ich nicht viel feststellen. Das sind ja zwei Langhaarmeeries und Zara ist so mischmasch und hat auch ganz dichtes, dunkles Fell || ist total schwer da was zu sehen.

    Monis Nase hab ich vorsichtig mit octenisept abgetupft.

    So kann ich auf jeden fall auch sehen, wie viel wer isst (v.a. ob Moni wieder was isst).


    Den Dauerauslauf musste ich jetzt aber zumachen, genauso wie die Ebene, weil das mit Trennen sonst nicht funktioniert. Ist jetzt leider sehr eng für die drei.



    Wann würdest du mir denn raten, den Kastrat zu Moni zu setzen? Morgen schon, oder lieber paar Tage warten?


    Vielen lieben Dank schonmal für deine Hilfe!! <3

    Das Forum hier ist wirklich gut gelungen!

    Ich lade noch ein Bild von Monis Nase hoch

  • 2 Jahre sind für Meerschweinchen schon eine lange Zeit. Wie gut dass er die danach noch hatte! Wenn ich mich richtig erinnere war Leonardo ja bei der Kastration schon 4 Jahre alt.

    Wenn da nicht mehr passiert ist, als die kleine Schramme, dann ist das schon mal viel wert.

    Ich würde Moni aus der Hand mit leckeren Sachen füttern und dann auch die anderen auf der anderen Seite. Mir wäre es wichtig, dass sich alle erst einmal beruhigen und entspannen. Da würde ich eher einen Tag länger als nötig warten, als sie zu früh wieder zusammen zu lassen.

    Ich nehmen an, Moni ist bei Dir nicht scheu?

    Und wie verhalten sich die beiden Neuen Dir gegenüber?

    Wie wirken sie jetzt ohne Moni und wie verhalten sie sich ihr gegenüber am Gitter?

    Wenn Du Rennmäuse hattest hast Du vielleicht sogar schon erwachsene Tiere vergesellschaftet?

    Ich habe da nur viel gelesen, kein eigenen Erfahrungen. Aber dazu scheint es ja unterschiedliche und sehr ausgefeilte Methoden zu geben. Ich glaube, dass es bei Meerschweinchen anders ablaufen kann bzw. sollte als die gängigen Methoden bei Rennmäusen. (Du hast das auch nicht vorgeschlagen, aber es ist ja schon die Frage, was man daraus lernen oder ableiten kann.)

    Mir wäre wichtig, dass die beiden Neuen erst einmal in Ruhe realisieren, wo sie jetzt sind, dass ihnen dort keiner etwas böses will und dass Du Futter bringst, für sie sorgst und etwas zu sagen hast. Wenn das 2 Tage dauert, könnte man es danach versuchen, wenn es eine Woche dauert, würde ich die ihnen auch lassen.

    Das andere ist ja, dass Moni erst einmal damit zurechtkommen muss, dass dort andere Meerschweinchen sind. Natürlicherweise wird sie sich zu ihnen hingezogen fühlen, wenn der Schreck sich gelegt hat. Da hilft es aus meiner Sicht auch wenn sie auf beiden Seiten gleichzeitig Futter bekommen - erst einmal mit etwas Abstand, falls das gut geht auch direkt am Gitter.

    Du siehst ja, ob sie aggressiv werden. Das sollte nicht anhaltend der Fall sein. Dann wäre Sichtschutz die nächste Stufe. Das hatte ich bei unseren Tieren zeitweise auch.

    Mein Vorschlag ist, dass Du hier weiter möglichst genau berichtest und wir dann gemeinsam überlegen, was jeweils der nächste Schritt sein sollte. Jasmin wird da sicherlich auch noch aus ihrer Erfahrung berichten können. Wir haben beide einiges hinter uns mit unseren Böckchen und Erfahrungen diesen anderen Ansätzen. Aber natürlich gibt es hier auch noch andere Halter mit ihren Erfahrungen und Ansätzen.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Jetzt hat sich erstmal alles beruhigt. Zara hat am Anfang am Brett dazwischen genagt, aber das hat sich jetzt auch gelegt. Meine Sorge ist bisschen, dass sie zu wenig Platz haben, weil Zara und Kastrat jetzt nur einen qm zusammen haben. Sie sind zwar noch weniger Platz gewöhnt, aber sind beide auch eher übergewichtig und brauchen sicher mehr Platz und Bewegung :(

    Und an den massenhaft pellets und Trockenfutter der Vorbesitzer liegt das sicher auch.


    Moni ist zwar schon zahm, also sie nimmt gerne Leckerlies und Gurke und so aus der Hand aber sie hasst es wie die Pest rausgenommen zu werden. Daran hat sie sich nie gewöhnt (Leonardo war da ja gar kein Problem, ich hatte immer gehofft, dass sie das vom ihm lernt :().

    Die beiden neuen sind erstaunlich zahm. Vor allem der Kastrat lässt sich gut rausnehmen. Ich glaube aber, sie wurden noch nie zuvor aus der Hand gefüttert, die warten imme brav, dass ich es vor ihnen ablege, obwohl sie vor der Hand jetzt nicht zurückschrecken.


    Mein Problem ist irgendwie, dass Moni sich gar nicht zu den neuen Artgenossen hingezogen zu fühlen scheint. Sie macht echt gar nicht den Eindruck.

    Ich berichte morgen auf jeden Fall weiter!


    Ganz liebe Grüße

    Judith

  • Das hört sich schon mal gut an! Wenn die beiden Neuen Dir gegenüber nicht ängstlich sind, kannst Du bei der Vergesellschaftung auch mal beruhigen oder ermahnen, ohne sie gleich zu verschrecken.

    Ich habe jetzt auch gelesen, was Dir in dem alten Forum geantwortet wurde. Dort werde ich nicht darauf eingehen. Bitte überlege Dir nur, was Du von wem annimmst. Die Benutzerin hat gestern oder heute noch den von mir vorgeschlagenen Ansatz vehement abgelehnt. Jetzt versucht sie anscheinend "kleine Zugeständnisse" zu machen. Aber eine Mischung von Methoden kann nichts halbes und nichts ganzes sein. Und genau das könnte hier passieren, wenn Du die beiden unterschiedlichen Ansichten versuchst zu vereinen.

    Es ist völlig in Ordnung, dass Du Dich mit verschiedenen Leuten und in verschiedenen Foren berätst. Ich glaube nur, dass Du Dich für ein gutes Ergebnis für eine Richtung entscheiden und die dann anwenden solltest.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Guten Morgen!

    also wenn ich das richtig verstanden haben hat das neue Weibchen deine Moni sehr bedrängt und sie wurde dadurch extrem eingeschüchtert? An der Stelle hätte ich auch nicht den Sinn gesehen, es einfach weiterlaufen zu lassen, weil Moni sich gar nicht auf den "Vergesellschaftungsprozess" eingelassen hat.

    Manchmal kommt es vor, dass sich Meerschweinchen aus unterschiedlicher Haltung am Anfang das Verhalten der Anderen nicht so richtig einschätzen können und darauf mit Angst oder Aggression reagieren. Ich stelle mir das immer ein bisschen so vor, als ob ich plötzlich auf einen Österreicher treffen würde. Sie sprechen die gleiche Sprache, aber der eine ist ruppiger in der Ausdrucksweise als der Andere.

    Das heißt aber nicht, dass das nicht noch wird und die Drei bald friedlich zusammenleben!

    Was denke ich ganz wichtig ist zu erwähnen: es wird definitiv zwischen den Weibchen und eventuell auch dem Kastrat wieder die Situation geben, in der sie beieinander Aufreiten wollen und Jemand dafür durchs Gehege gescheucht wird. Das ist normal und erstmal auch nicht schlimm. Nur sollte Moni davon nicht verängstigt werden und in der Lage sein zur Ruhe zu kommen. Das Ziel wäre also meiner Meinung nach, sie dahin zu bringen, damit es zu einer wirklichen Vergesellschaftung kommt.

    Bei mir hat das am Besten funktioniert, indem ich Situationen geschaffen habe, in denen Alle relativ entspannt beieinander waren und das ängstliche Schweinchen sich bei Bedarf zurückziehen konnte. Dafür könntest du zum Beispiel im angrenzenden Dauerauslauf einen große Portion Futter in die Mitte legen und alle Drei zusammen fressen lassen und an den Ort angrenzend am besten mehrere Tücher/Handtücher aufhängen, die einen Liegeplatz abgrenzen.

    Wenn es gut läuft könnte es dann so aussehen: alle Drei konzentrieren sich aufs Futter und existieren erstmal ruhig nebeneinander. Irgendwann kommt das neue Weibchen wieder auf Moni zu. Wenn sie möchte, kann Moni dann hinter einem Vorhang verschwinden und du könntest das neue Weibchen erstmal davon abhalten ihr dahinter zu folgen.

    Wenn es gut läuft, sammelt Moni so recht schnell Sicherheit und lässt sich mehr auf die Anderen ein, weil sie merkt, dass ihr nichts Schlimmes passiert. Jede positive Interaktion der Drei bringt dich näher dahin.

    Um zu entscheiden, wie es Moni damit geht ist das Beobachten der Körperhaltung und Ausdrucksweise sehr entscheidend. Mit der Zeit wird sie entspannter sein und irgendwann auch die meerschweinchentypische Neugier zeigen.

    Das wäre mein Vorschlag. Ich fände es aber auch nicht falsch sie vorher an den Kastraten zu gewöhnen. Eventuell kann auch Beides parallel laufen?

  • Bei uns hat das mit dem Futter verteilen und Sichtschutz leider nie genug geholfen. Aber vielleicht waren die Spannungen bei uns auch größere als bei Deinen drei Tieren.

    Ich würde Moni ein paar Tage Zeit lassen und dann für kurze Zeit oder maximal ein paar Stunden das andere Weibchen in einen anderen Raum tun und Moni mit dem Böckchen zusammen lassen. Dann hätte sie ihre vertraute Umgebung, es wäre mehr Platz als in der einen Hälfte und das neue Weibchen müsste nicht zusehen.

    Sollte es zwischen den beiden sehr gut gehen, würde ich später am gleichen Tag oder am nächsten Tag das gleiche noch mal machen und dann das zweite Weibchen dazutun. Dann wäre viel Platz wichtig. Und auch der von Jasmin vorgeschlagene Rückzugsbereich war bei uns schon sehr hilfreich. Er ist eine Idee von Jasmin. :)

    Sollte Moni da nicht zu unsicher sein, könntest Du auch die Zusammenführungen immer in einem anderen Raum machen. Dann könnte das andere Weibchen in seinem Gehegeteil bleiben.

    So oder so stelle ich mir nicht vor, dass man das andere Weibchen tagelang alleine sitzen lässt. Das fände ich unnötig belastend und vermutlich auch nicht gut für das Verhältnis zwischen den beiden Neuen. Mit kurzzeitigen Besuchen und Zusammensetzung habe ich gute Erfahrungen gemacht. Das ist natürlich nur ein Versuch schwierige Gruppensituationen oder große Nervosität oder Angst in den Griff zu bekommen. Bei einer sehr freundlich verlaufenden Vergesellschaftung braucht man so etwas natürlich nicht.

    Wie sieht es denn bei Euch nach einem Tag nebeneinander aus?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Hallo!!

    Erstmal danke für die ganzen Antworten!! Ich versuche das Beste aus allem zu machen.

    Ich war heute leider den ganzen Tag auf der Arbeit (im Fußballstadion deswegen auch sonntags ;( ) und habe deswegen fast nichts mitbekommen. Aber jetzt scheint es sehr ruhig zu sein, auch die letzte Nacht gab es kein Gezwitscher oder Hilfe quieken mehr.

    Ich habe jetzt erstmal Großfütterung gemacht, Moni hat zum Glück auch etwas gegessen. Allerdings vergleichsweise viel weniger als sonst :( ich gebe ihr jetzt erst noch bisschen Zeit. Das Essen lag jeweils am Gitter, da gab es keine Aggressionen. Beide Seiten scheinen sich zu ignorieren.

    Mein Plan ist es, dass ich morgen früh Zara aus dem Gehege rausnehme und in einen eigenen Auslauf setze. Dann wird der EB wie von euch empfohlen mit Sichtschutz und Ruhebereich und Kartons und Unterständen mit Handtüchern präparieren. Und Natur ganz viel Essen. Dann erstmal nur Kastrat und Moni reinsetzen.

    Morgen muss ich erst spätabends weg, dann kann ich die beiden im Blick behalten.


    Mir ist bewusst, dass Zara die Rangordnung dann wieder durcheinander bringen wird, aber ich glaube, dass es Moni helfen wird, wenn sie eines der Meeries wenigstens schon kennt. Dann hat sie vielleucht nicht ganz so panische Angst.



    EDIT: Gerade war Moni am Gitter und hat nach drüben geschnuppert. Halte ich für ein sehr gutes Zeichen, weil sie bisher ja nie ein Zeichen von Interesse an den anderen beiden gezeigt hat :)


    Ich schicke weiterhin Updates!!

    Ganz liebe Grüße und vielen Dank für die wertvolle Hilfe!

    Judith + die Fusselbande

  • Silke kurzes Off topic, weil die Frage zu den Rennmäusen kam :)

    Hab ich tatsächlich schon erwachsene Tiere vergesellschaftet, das geschieht auf bewusst engem Raum. Man nimmt ein kleines Gehege und trennt es mit einem zweilagigen Gitter mit ca 1-1.5 cm Abstand zwischen den Gittern. Dann können sie sich nicht beißen.

    Dann wird in jede Hälfte bisschen Einrichtung (nicht viel, nur das nötigste rein) und jeden Tag wird die Seite getauscht. Man wechselt die beiden Renner einfach aus in die Hälfte des anderen.

    Rennmäuse gehen ja noch viel mehr nach Geruch und haben ihr eigenes Territorium. So gewöhnen sie sich intensiv an den anderen. Man macht das mit dem Tauschen täglich für zwei bis drei Wochen und dann setzt man sie zusammen und besorgt sich Nervenfutter ;)


    Liebe Grüße

    Judith

  • Das hört sich gut an! Wenn Moni jetzt anfängt Interesse zu zeigen, sind wir auf dem richtigen Weg.

    Du kannst ja morgen noch entscheiden, ob Du ihnen noch einen Tag mehr lässt oder ob es Dir an der Zeit erscheint. Wegen des Gewichtes und des Platzes würde ich mir keine Sorgen machen, solange sich die beiden Neuen nicht streiten.

    Und wenn Du Moni und das Böckchen zusammensetzt, kannst Du sie ja auch wieder nach einiger Zeit trennen. Wir hatten bei unseren Böckchen das Ziel, sie zu trennen, so lange es noch gut lief. Dann hatten sie am nächsten Tag positive Erfahrungen, auf denen sie aufbauen konnten. Denn es ist nach meiner Erfahrung völliger Unsinn, dass sie jedes Mal wieder von vorne anfangen. Sie bauen auf dem aus, was sie bisher erlebt haben. Nur kann man ihnen durch die beschränkten Zeiten unter Stress helfen, dass sie nicht aus Angst oder Überforderung angreifen oder panisch reagieren.

    Ich hatte bei Landolf z.B. erlebt, wie er seinem besten Freund Dachsi von einer Rampe aus ins Gesicht gesprungen ist. Das war kein Ausdruck von Abneigung gegen Dachsi - den hat er immer geliebt - sondern er war in der Vergesellschaftung trotz der Vorsichtsmaßnahmen noch überfordert. Dachsi ist ein ganz liebes Tier und auch wenn er der Chef ist, hat er das nicht übel genommen.

    Die Herausforderung für uns Halter ist, zu erkennen, warum ein Tier sich unfreundlich oder aggressiv verhält. Wenn es nur Angst oder Überforderung ist, können wir durch Ruhepausen und weniger Konfrontation helfen. Wenn Tiere sich gar nicht mögen, kann man es damit auch nicht ändern. Aber ich vermute, dass bei vielen Vergesellschaftungen Angst, Überforderung und Missverständnisse eine wichtige Rolle spielen.

    Lass Dich also nicht unter einen unnötigen Druck bringen. Solange es keine heftigen Beißereien gibt und ihr Fortschritte macht, könnt Ihr auch in kleinen Schritten, einzelnen Zeiten zusammen, vorangehen.

    Gutes Gelingen!

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Schön zu hören, dass Moni schon etwas Neugier zeigt!

    Ich schließe mich Silkes Meinung an. Moni sollte die Möglichkeit bekommen möglichst gute Erfahrungen mit den Anderen zu sammeln.

    Da hilft es sehr die Zusammenführung erstmal zu beenden bevor es hitzig wird oder du merkst, dass der Stresspegel steigt. Solange Beide nicht übermäßig gestresst sind, kannst es aber beobachten und laufen lassen.

    Ich bin ehrlich, das ist eine ziemliche Gefühlssache, aber ich traue dir das absolut zu! Mit etwas Glück verstehen sich die Zwei ganz gut und du kannst sie sehr schnell komplett zusammen lassen. Aber du hast ja auch die Möglichkeiten dafür geschaffen, falls es mehr Zeit braucht. Das hängt ja auch von deiner Zeit ab. Ich würde nämlich auf jeden Fall dabei bleiben und gut zureden.

  • Soodalle ich melde mich mal wieder :saint:

    Bin gerade sehr glücklich, weil im Moment alles super klappt.

    Zara ist in einem großen Auslauf, wo sie auch mal Platz hat sich richtig auszutoben.

    Und Moni und Kastrat Romeo sind seit ca einer halben Stunde zusammen im Käfig. Die Situation ist ganz anders als vor ein paar Tagen, als alle drei beieinander sind. Moni ist total verändert, Romeo hat sie zwar gejagt und versucht aufzureiten, aber sie ist alles andere als panisch. Er darf ihr nahe kommen und sie bleibt ganz entspannt, ist sogar schon mehrmals zu ihm in die Nähe hingekommen. Sie essen zusammen und Moni läuft beim Jagen zwar weg, hat Romeo aber auch schon zwei Mal von sich weggescheucht. Beißen oder Zwicken habe ich gar nicht gesehen :)


    Und der mit Handtüchern abgesperrte Bereich ist super, da können sich die beiden auch aus dem Weg gehen.


    Nur Zara hat vorhin das Brommseln gehört und ganz schön geschimpft, dass ihr Kastrat alleine ist. Ich kann sie leider nicht in ein anderes Zimmer bringen, aber jetzt hat sie sich wieder beruhigt.


    Ganz liebe Grüße

    Judith

  • Das sind ja sehr gute Nachrichten!

    Aus Vorsicht würde ich vermutlich trotzdem später die beiden wieder trennen. Dann kann das Romeo seinem angestammten Weibchen zeigen, dass er noch für sie da ist und Moni wird nicht überfordert.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist Moni zwar viel offener und entspannter, aber so ganz gewöhnt haben sich die beiden noch nicht an einander. Wenn jetzt noch Zara dazukäme könnte der Stress für Moni so groß werden, dass sie wieder abwehrt oder panisch reagiert.

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  • Hallo zusammen!! Erstmal sorry, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, ich hatte einen Notfall in der Familie und war von Dienstag bis Freitag nicht zuhause. Die Meerschweinchen wurden in der Zeit von meiner Schwester versorgt.

    Zara und Romeo waren die meiste Zeit zusammen im Auslauf, Moni im Gehege. Am Mittwoch durfte Romeo unter Beobachtung meiner Schwester zwei Stunden lang zu Moni, das lief ihrem Bericht zufolge sehr gut. Nach paar Mal aufreiten, alles sehr entspannt.

    Seit heute Morgen habe ich alle zusammen in den neu eingestreuten Käfig gesetzt. Die Situation ist ganz anders als das letzte Mal, Zara scheint ruhiger geworden zu sein und Romeo verdanke ich auch einiges. Er ist schon mehrmals bei Streitigkeiten dazwischen gegangen.

    Moni wurde Natur gajagt und Zara hat sie auch immer wieder von ihrem Essensplatz vertrieben, aber kein Beißen bisher und Moni wird auch immer wieder in Ruhe gelassen von ihr. Sie frisst auch bisher und wirkt ziemlich munter :)

    Mit Romeo versteht sie sich sehr gut!

    Ich berichte weiter, wie es läuft!PXL_20240406_145142854.jpgAuf dem Foto Romeo links und Moni Rechts, da lagen sie ganz entspannt.

    Liebe Grüße

    Judith

  • So traurig der Grund für Deine Abwesenheit hier ist, so sehr freue ich mich, dass es bei den Schweinchen gute Nachrichten gibt!

    Nur für alle Fälle, will ich erwähnen: Solltest Du merken, dass einer zu sehr unter Stress gerät, kannst Du durch eine kurze Trennung wahrscheinlich für Entspannung sorgen. Oder auch Futter aus der Hand gegeben oder beruhigend oder ermahnend reden, kann helfen. Ich habe dann schon mal einen für ein paar Minuten auf den Schoß genommen oder auch, wenn es nötig war, in einen Transportkorb gesetzt. Das war dann aber schon eine krasse Maßnahme, wenn einer nicht aufhören wollte, anzugreifen. Selbst eine Trennung für einen Tag wäre durchaus denkbar, falls es nötig sein sollte.

    Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass es jetzt bei Euch friedlich und entspannt genug bleibt, so dass eine Trennung nicht mehr nötig wird.

    Nachtrag: Wenn Romeo schlichtet, ist das natürlich viel besser als wenn Du als Mensch es machen musst. Wenn wir als Menschen nicht eingreifen müssen, ist es gut.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

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