Beiträge von Piggies & Hippies

    Bei meiner Filomela mit ihrer elend ewigen Blasenthematik wurde ich durch die Tierärztin in der Tierklinik ausdrücklich angeregt, die Blase regelmäßig auszumassieren. Ich wollte das schon früher schreiben, hatte wegen des Tumors zunächst jedoch gezögert. Ich bin überzeugt, dass du das super vorsichtig machst und ich denke, dass es gut ist, ihn auf diese Weise behutsam beim Entleeren der Blase zu unterstützen. Beim nächsten Tierarzttermin ließe sich das ja auch nochmal abklären.

    Wir wissen ja, dass Stress das Auftreten von Milben begünstigt (z.B. Isolation) , bzw. dass das Vorhandensein optimaler artgerechter Lebensbedingungen der beste Schutz gegen Milben, korrekter gesagt gegen das vermehrte Auftreten von Milben über eine natürlich vorhandene Menge hinaus ist. Vor dieser Logik könnte man sagen, da das kleine Schweinchen nun bereits 1x behandelt wurde, geht von dem Schweinchen mittlerweile keine Gefahr mehr aus. Prophylaktisch würde ich von den anderen Schweinchen evtl. Tiere ebenfalls behandeln, die selbst immungeschwächt sind. Schwierige Entscheidung. Zeitgleich würde ich das kleine Schweinchen so schnell wie möglich zu den anderen setzen, damit der wichtigste Punkt der artgerechten Haltung, die Beendigung der Einzelhaltung im Babyalter, umgesetzt werden kann.

    Blöd nur, dass man nicht weiß, ob es sich um harmlosere oder etwas gruseligere Milben handelt. Wenn es z.B.nur Haarlinge wären, würde ich es riskieren, das Schweinchen zu meinen zu setzen, damit es schnellstmöglich nicht mehr allein ist.

    Danke für deine Erläuterungen. Das macht für mich deine Überlegungen nochmal umso verständlicher. Ich wünsche dir viel Glück, dass sich alles den Umständen entsprechend so gut wie halt möglich ergibt. 🍀🍀🍀

    Och menno, das mit dem Tumor klingt ja leider sehr wahrscheinlich. 😢

    Ich finde es unglaublich liebevoll und stark, einen mobilen Tierarzt in Erwägung zu ziehen, um ihm die letzten Augenblicke so angstfrei wie möglich zu gestalten.

    Wie schön, zu lesen, dass es ihm besser zu gehen scheint.

    🍀


    Die Frage, wie groß das Risiko bei einer dauerhaften Schmerzmittelgabe ist, habe ich erst kürzlich in der Tierklinik gestellt und bekam Entwarnung. Auch eine Schmerzmedikation über lange Zeiträume wird als risikoarm bewertet.

    Ich sehe es genauso, dass rasch abgeklärt werden sollte, ob es sich um einen Harnstein mit der Gefahr des Harnverhalts handelt.

    Bis dahin wäre unterstützend wichtig, die Urinproduktion anzuregen durch viel Flüssigkeit, wasserreiches Gemüse und frischen Löwenzahn. Löwenzahn ist ganz besonders harntreibend. Rodicare uro ist super und Schmerzmittel, ausreichend dosiert, ebenfalls sehr wichtig. Viele Harnsteine werden ausgeschieden, oftmals unbemerkt. Deshalb ist das "Spülen" durch viel Flüssigkeit von Bedeutung.

    Ich möchte euch mitnehmen auf ein Update zu Filomela, die seit gefühlter Ewigkeit Probleme mit Matschkot und Blasenentzündung hatte:

    Filomela hatte sehr häufig einen schmutzigen Po und die Suche bezog sich zunächst auf die Ursachen für den häufigen Matschkot. Darunter entwickelte sie eine sehr langwierige Blasenentzündung mit reichlich Blasenschlamm. Diese wurde behandelt mit 2 verschiedenen Antibiotika und Metacam, unterstützt durch Rodicare uro, UTi Kn, Löwenzahn, wenig Kräutern, möglichst viel Flüssigkeit, Ausmassieren der Blase. Darunter deutliche Verbesserung, d.h. nahezu vollständiges Verschwinden des Blasenschlamms, deutliche Verbesserung der Entzündung. Ein Antibiogramm wurde angelegt. Dennoch wurde sich gegen ein 3. Antibiotikum entschieden

    Es blieben immer noch Keime und leichte Entzündungszeichen und es blieb auch der ständig nasse Po mit entsprechend geschädigter Haut. Daraus entstand die Verdachtsdiagnose EC, welche bei Meerschweinchen die Nervenfunktion der Blase beeinträchtigen kann. Ohne es per Blutuntersuchung zu verifizieren, wurde Filomela mit Panacur behandelt, um die vermuteten EC-Erreger einzudämmen. Parallel erhielt sie das Medikament Myocholine, welches gegen Nervenschäden eingesetzt wird und den fühlbar schwachen Blasentonus verbessern soll, unterstützt durch Vitamin B, um den erhöhten Bedarf bei Nervenschäden zu kompensieren. Parallel erhält sie weiterhin Rodicare uro oder UTi Kn. Das Panacur wurde mittlerweile abgesetzt, die Behandlung mit Myocholine , Vitamin B und UTi Kn wird bis auf weiteres fortgeführt. Es war ein mühsamer Weg. Allein die Behandlung mit Panacur und Myocholine, jetzt nur noch Myocholine dauert bereits 5 Wochen, davor viele Wochen mit Antibiosen. Vor 2 Wochen zeichnete sich langsam ein Erfolg ab: Filomela hatte zunächst an einzelnen Tagen, dann immer häufiger einen trockenen Po. Die Haut begann zu heilen und gestern wurde bestätigt, dass auch die letzten Keime und die Blasenentzündung ohne weiteres AB verschwunden sind. 🎉😀

    Die Neigung zu Matschkot hat sie weiterhin, doch durch schnelles Reagieren und Weglassen von diesem und jenem haben wir die Situation ganz gut im Griff.

    Möglicherweise muss Filomela das Myocholine lebenslang erhalten, doch vielleicht gelingt es auch, ihre Nerven wieder so weit zu stärken und dadurch eine Kräftigung der Muskulatur für die Blasenfunktion zu erreichen, dass es irgendwann nicht mehr erforderlich sein wird. Es kann auch sein, dass die EC-Erreger sich wieder vermehrt in den Vordergrund drängen. Dann würde erneut Panacur angesetzt. Erstmal geht die Behandlung noch wie beschrieben weiter, bis sich alles noch weiter stabilisiert wird, bevor ein Auslassversuch sinnvoll wäre. Doch bereits jetzt sind die Tierärztin und ich ehrlich gesagt schon ein bisschen zu Tränen gerührt, dass nach dem Verdacht EC und dem Austüfteln eines geeigneten Medikaments und der passenden Dosierung durch Hinzuziehung eines Neurologen die Situation sich so rasch und gut verbessert hat. Inzwischen ist Filomelas Po nur noch ganz ausnahmsweise ein bisschen nass und die Haut hat sich sehr gut erholt.

    Es gibt auch "nur" Blasenentzündungen - damit diese nicht ausarten, halte ich es für wichtig, schnell zu handeln und die Behandlung bestmöglich zu unterstützen, z.B. durch UTi Kn., Rodicare uro, Löwenzahn, gute Durchspülung der Blase durch viel Frischfutter.

    UTi Kn unterstützt die Blasenfunktion in mehrfacher Hinsicht und kann deutlich zur Verbesserung beitragen. Die Dosierung "alle 2 Tage 1 Tablette" entspricht nur der sogenannten Erhaltungsdosis. Bei akuten Problemen ist das sozusagen nur der Tropfen auf den heißen Stein. Ich würde auf jeden Fall täglich eine halbe bis eine Tablette geben, am besten 2x täglich eine halbe bis eine Tablette geben.

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    Ich habe z.B. solche Transporttaschen. Die haben auch noch den zusätzlichen Charme, dass man seitlich ein Miniminifreigehege ausklappen kann, welches z.B. bei Fahrtpausen o.a. ermöglicht, die Tiere gesichert auf ein kleines Stück Wiese zu setzen. Die Tasche ist weich sodass die Schweinchen etwa bei abrupten Bremsmanövern nicht z.B. gegen harte Kistenwände gestoßen würden

    Bei längeren Fahrten oder generell bei Transporten verwende ich mehrere möglichst große Transportbehälter und ich überlege genau, in welcher Konstellation die Schweinchen aufgeteilt werden, um sowohl gegenseitige Sicherheit zu ermöglichen, aber auch die Wahrscheinlichkeit von Konflikten so klein wie möglich zu halten. Bei meinen 5 bedeutet das, max 2 in ein Behältnis. Ausgestattet werden die Transporttaschen mit weichen Decken, evtl plus Kuschelhöhle. Das bedeutet, dass die Behältnisse entsprechend groß sein müssen, damit plus Futter etc immer noch genügend Platz bleibt, um sich zu bewegen, ohne dass 2 Schweinchen womöglich übereinander klettern müssten. Ich glaube, meine Transportbehälter werden üblicherweise für Katzen oder kleine Hunde verwendet. Der zusätzliche Kuschelkram dient vor allem auch einer gewissen Polsterung. Stroh vermeide ich wegen der Verletzungsgefahr, Heu ist jedoch erforderlich. Das ließe sich evtl sicherheitshalber in eine Socke stecken, damit möglichst wenig spitze Halme herausschauen. Ich lege möglichst viel sehr attraktives Futter dazu (Wiese). Kurz nach der Abfahrt höre ich meine Schweinchen bereits um die Wette Gras mümmeln. Nur meine beiden jüngsten Schweinchen zeigen sich etwas ängstlich. Deshalb kombiniere ich sie während der Fahrt mit souveräneren , etwas älteren Schweinchen. Bei Sorge wegen möglichen Konflikten würde ich entsprechende Schweinchen einzeln in ein trotzdem ausreichend großes Behältnis setzen, solange gewährleistet ist, dass die Schweinchen sich durch Netzfenster oder ähnliches gegenseitig sehen etc.

    Eine meiner Lieblingsgeschichten ist die von Oscar:

    Ich war auf der Suche nach einem Kastraten, doch irgendwie war derzeit tatsächlich keiner zu finden. Im Hamburger Tierheim Süderstraße saß Oscar. Seit Wochen saß er dort allein in einer kleinen Box. Die Mitarbeiterinnen baten mich geradezu flehend, Oscar zu nehmen. Er war unkastriert, durfte deshalb natürlich nicht bei den Mädels sein und von den Jungs wurde er massiv gemobbt. So kam Oscar zu uns und wurde umgehend kastriert.

    Hier galt es, die Kastrationsquarantäne zu überstehen. Um diese Zeit der Isolation möglichst gut auszuhalten, habe ich so viel Zeit wie möglich mit ihm verbracht, d.h. er war möglichst bei allem dabei, u.a. beim Fernsehen. Und so schauten wir gemeinsam am Laptop die Sendung "Mein Nachmittag" vom NDR, als Oscar plötzlich aufgeregt zu quieken begann und sich gar nicht mehr beruhigen konnte: In der Sendung gab es eine wöchentliche Rubrik, in der eine Tierpflegerin des Tierheims Süderstraße im Studio über ihre Arbeit berichtete. Es stellte sich heraus, dass es Frau Pfeiffer war, die Tierpflegerin, welche zuvor für den einsamen Oscar zuständig gewesen war und deren Stimme von Oscar offenbar erkannt wurde. Von da an hatten Oscar und ich diesen wöchentlichen TV-Termin, bis seine Erinnerung langsam zu verblassen schien und dann war die Kastrationsquarantäne ja zum Glück auch irgendwann einmal um und gegen seinen neuen Harem kam auch seine Lieblingstierpflegerin nicht mehr an :)