Wenn ich versuche, einen Vergleich mit menschlicher Ernährung zu machen, z.B. Obst und Gemüse in unverarbeiteter Form mit Smoothies oder - etwas krasser - unverarbeitete Lebensmittel mit Fertiggerichten, fällt mir auf, dass ich z.B. endlos leckerere Smoothies schlürfen könnte, aber dieselbe Menge Obst und Gemüse nicht mal so eben aufessen würde. D.h. es fehlt die natürliche Grenze, die mich gleichzeitig davor schützt, mich z.B. an zu energiedichter Nahrung zu überessen. Und Energiedichte verhält sich bei verarbeiteten Lebensmitteln nicht selten umgekehrt proportional zur Nährstoffdichte. Bei Fertigprodukten wäre mir sofort klar, dass der Hersteller damit Profit machen möchte, also nicht das Beste vom Besten für die Zutaten verwendet, sondern möglichst viel Gewinn aus der Menge herausholen möchte. Sowas nennt sich dann bei Pellets z.B. "pflanzliche Nebenerzeugnisse" etc. Von nicht deklarationspflichtigen Zusätzen ganz zu schweigen. Gleichzeitig gewöhnt man sich an Geschmack und Darreichungsform von verarbeiteten Lebensmitteln. All das und noch manches mehr hat seine Anteile an der Vielzahl unserer Zivilisationskrankheiten. Ich halte es nicht für allzu abwegig, diese Überlegungen entsprechend auf unsere Meerschweinchen zu übertragen.
Ein hochwertiger Päppelbrei soll ganz anderen Anforderungen genügen, als ein tägliches Fertigfutter. Er wird individuell abgestimmt auf die aktuellen gesundheitlichen Bedürfnisse des Tieres. Wenn mein Tier gepäppelt werden muss, ist das in aller Regel eine kleinere oder größerer Strapaze für das Tier und für mich. Dann verzichte ich nicht auf die Chance, ihm mit jeder Fütterung das Bestmögliche zu geben, um ihm so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu helfen.