Jaaaa, irgendwie sind sie am Ende doch alle mega Zucker
Ich war auch etwas "erschrocken" wie deutlich man das auf diesen Bildern schon sieht...
Noch mehr geschockt hat mich nur die Tatsache, dass mir der Abszess seit heite Vormittag wieder ein Stück größer geworden zu sein scheint. Was ein Mist ey, sobald die Praxis Dienstag wieder auf hat, rufe ich da an. Die Ärztin hat zwar eigentlich vor Donnerstag keinen freien Slot, aber sie meinte selbst, sollte vorher was sein, soll ich mich Dienstag mal melden...
Ich glaube auch, dass es oft einfach mangelnde Erfahrung ist, auf jeden Fall bei den beiden Jungs hier. Wir haben ja alle mal angefangen und da nicht immer alles richtig gemacht und direkt erkannt, man lernt ja mit der Zeit erst all die kleinen Zeichen zu sehen und richtig zu deuten. Und den richtigen Tierärzten zu vertrauen.
Wenn ich an meine verstorbenen Schweinchen von vor 10 Jahren denke, frage ich mich oft, ob ich da nicht einiges übersehen habe und ich sie mit meinem heutigen Wissen und TA nicht wieder fit bekommen hätte. Obwohl ich damals alles nach bestem Wissen und Gewissen gemacht habe, besaß ich einfach noch nicht so das feine Gespür und die Erfahrungen für bestimmte Dinge wie es heute der Fall ist.
Die Vorbesitzer der Jungs fragen oft nach, ob es Neuigkeiten gibt und wie es den beiden geht. Ich kommuniziere offen mit ihnen über die Befunde (möglichst neutral) und sie waren bzw sind sichtlich schockiert, was da alles schlummert. Laut ihrem Tierarzt waren beide gesund vor der Abgabe (Mo hatte ja 3 Wochen vorher die Korrektur, aber laut Tierarzt hätte da nix weiter gemacht werden müssen). Er ist "Kleintierspezialist", daher haben sie sich auf die Aussagen verlassen. Sie haben nach meinen Berichten aber selbst gemerkt, dass da scheinbar viel übersehen bzw vom Tierarzt gar nicht erst untersucht wurde. Machen sich natürlich auch Vorwürfe🥺 Ich kann mir vorstellen, dass das wie ein kleiner Weltzusammenbruch ist zu merken, was man da unbewusst übersehen hat.
Dabei ist das überhaupt nicht meine Absicht. Sie lieben die Tiere und haben versucht alles Gute für sie zu tun. Für mich ist das Ergebnis natürlich trotzdem etwas traurig, gerade die Zwerge sind im Herzen immer "meine" Tiere geblieben. Man fühlt sich teilweise auch etwas machtlos. Z.B. hatte eines der Babys einige Wochen nach der Abgabe damals eine Lungenentzündung mit Aufgasung und fraß nicht mehr. Die Besitzerin hat mich nach Rat gefragt, den habe ich ihr natürlich gegeben, aber umgesetzt wurde es nur so halb. Das Baby überstand es zum Glück trotzdem, aber dieses Bangen ohne Eingreifen zu können... Nicht schön.
Es frustriert einen selbst auch ziemlich, wenn man ein angeblich gesundes Schweinchen aufnimmt und direkt sieht, quasi auf den ersten Blick, dass XY nicht okay ist. Dass das Tier etwas hat, worunter es leidet und was offensichtlich bis dato nicht erkannt wurde.
Allein schon die häufige Aussage "mein Schweinchen ist über Nacht friedlich eingeschlafen/an Altersschwäche gestorben". Also entweder habe ich hier wirklich fast ausschließlich die Ausnahmen sitzen oder aber - und das ist eher meine Vermutung - da wird viel (bewusst oder unbewusst) an Anzeichen übersehen und die Tiere sterben an/wegen unerkannten Erkrankungen. Und das mit Sicherheit nicht immer friedlich!
Es ist wirklich kein einfaches Thema, immerhin fängt jeder Mal klein an und muss alles erst lernen. Da gehören Fehler leider auch dazu. Diese gehen in diesem Fall dann leider zulasten der Tiere.
Ob ich nochmal "meine" Tiere vermitteln würde? Schwierig... Wenn überhaupt mit einem weniger guten Gefühl als beim letzten Mal.
Was ich auf jeden Fall für mich gemerkt habe: Notstationsarbeit wäre nichts für mich. Tiere retten, aufpäppeln, abgeben und dann im worst case im schlechten Zustand bzw krank zurück bekommen... Das würde mir auf Dauer das Herz brechen und ist etwas, was sich wohl nie sicher verhindern lässt