Beiträge von Silke

    Und noch eine Überlegung von mir:

    Warum wird es jetzt so heftig zwischen den Jungs?

    Das kann natürlich verschiedene Ursachen haben wie die Genesung von Strubbel oder das Alter der 3 jüngeren. Könnte es aber vielleicht auch mit dem Schlafhaus zusammenhängen?

    Wenn Du magst wäre es wirklich eine Hilfe für das gemeinsame Überlegen, wenn Du Fotos vom Schlafhaus und dem Gehege einstellen würdest.

    Das andere ist: Wärest Du bereit sie zumindest für 2-3 Monate in ein Zimmer zu holen, in dem Du Dich viel aufhälst?

    Was mir gerade auch noch Gedanken macht: Sie können sich ja nachts nicht mehr gegenseitig bzw. das Schlafhaus gemeinsam wärmen. Bei uns dürfte es nach 0 Grad werden heute Nacht. Meinst Du Murphy-Gang dass sie es warm genug haben bei Euch nach der Trennung? Und hat jeder Zugang zum Schlafhaus?

    Es tut mir sehr leid, dass es jetzt wieder zu Bissen kam! Auch wenn es nicht so überraschend war, ist es trotzdem schlimm.

    Ich habe kleine Bisswunden immer anfangs 2x täglich und dann 1x täglich mit Octenisept Gel betupft. Damit das Mittel richtig wirken kann, habe ich dann das Tier immer etwa 2 Minuten auf dem Schoß gehalten und dann überschüssiges Gel leicht abgewischt. Sobald ich das Schweinchen laufen ließ, wurde über die Wunde gewischt. Eine Einwirkzeit davor erscheint mir wichtig. Bei sehr tiefen Wunden dürfen m.W. solche Mittel nicht angewendet werden, aber damit müsste man dann ohnehin schnell zum Tierarzt, da Nähen ja nur anfangs sinnvoll möglich ist.

    Es ist schade, dass Du nicht weißt, wer wen gebissen hat. Das wäre natürlich für das weitere Vorgehen wichtig. Kannst Du anhand des Verhaltens untereinander zumindest sinnvolle Vermutung anstellen?

    Was mich besonders besorgt ist, dass es mehrere Bisswunden am Kopf und am Rücken bzw. Po gab und das in einer Nacht. Das heißt ja einer hat oder mehrere haben wiederholt zugebissen. Aus meiner bisherigen Erfahrung schließe ich, dass Meerschweinchen in der Regel sehr wohl dosieren können, ob sie richtig zubeißen oder kämpfen ohne blutige Wunden. Sicherlich kann es mal versehentlich blutig werden, aber das bei Deiner Gruppe erscheint mir sehr gezieltes Beißen.

    Ohne zu wissen wer warum und wie oft gebissen hat, finde ich es schwierig, eine Empfehlung abzugeben. Getrennt hätte ich sie auf jeden Fall auch erst einmal. Aber jetzt können sich natürlich auch die Spannungen noch so richtig aufbauen, wenn sie einander sehen, aber nicht zueinander gehen können. Wie sieht es in der Hinsicht aus?

    Falls sie aggressiv aufeinander reagieren sollten, könnte es helfen, wenn die Trennwände geschlossen wären, also ein Sehen und direktes Riechen oder gar Berühren nicht mehr möglich wäre. Aber vielleicht sind sie ja entspannt?

    Wenn die Verhältnisse nicht so unklar wären und Strubbel wie ein gutes Leittier wirken würde, hätte ich auch dazu geraten, ihn nicht kastrieren zu lassen. Wenn einer klar überlegen ist, ist das normalerweise ein Vorteil. Falls er natürlich jetzt - was ich eher nicht annehme (!) - 3 Tiere in einer Nacht gebissen haben, dann wäre das Ganze sehr fraglich bis unmöglich.

    Bitte lass uns noch mal überlegen, ob wir herausfinden können, wer gebissen hat oder zumindest ob Strubbel unteiligt war.

    Unser Dachsi ist übrigens auch der einzige der - von der Vergesellschaftung abgesehen - bestiegen wird. Er ist das Leittier und von allen außer Josia geliebt und anerkannt. Josia hat sich leider schon einige (unblutige) Ringkämpfe mit ihm geliefert, aber bestiegen wird Dachsi nur von seinen Freunden. Ich interpretiere es so, dass er das zwar nicht mag, aber hinnimmt, weil es den anderen hilft und seine Position nicht untergräbt. Ich sehe in diesem Besteigen ein Abreagieren und kein Dominanzverhalten.

    Relevant könnte es bei Euch in sofern sein, als das bei unseren Jungs deutlich weniger wurde, nachdem sie 6-8 Wochen kastriert waren. Dachsi und Wuschel, die beiden Brüder, die den Anfang unserer Gruppe bildeten, wurden erst mit über 2 Jahren kastriert. Der Grund für die Kastration war, dass Wuschel Dachsi zuletzt so oft bestiegen hat, dass es Dachsi nach meinem Beobachten deutlich nervte.

    Ähnlich massiv haben die drei neuen unkastrierten Böckchen später Dachsi und Wuschel bedrängt. Die beiden großen waren bei der Zusammenführung schon ca. 3 Monate kastriert. Dabei waren Dachsi und Wuschel eindeutig überlegen. Ich gehe davon aus, dass für die unkastrierten Böckchen die beiden Kastraten wie Weibchen wirkten. Das Verhalten der drei neuen änderte sich ca. 6 Wochen nach der Kastration deutlich. Die zweite Zusammenführung fand ca. 8 Wochen nach der Kastration statt.

    Ich gehe davon aus, dass es diese vermutlich sexuell bedingten Aspekte gibt, die das Zusammenleben erschweren können und Aspekte, die sich durch die Kastration überhaupt nicht ändern würden.

    Persönlich bin ich nicht dafür, jedes Böckchen kastrieren zu lassen. Diese leichtfertige Empfehlung einer Kastration hat schon einige Böckchen das Leben gekostet oder viele Leid eingebracht. Außerdem ist es ein massiver Eingriff in die körperliche Unversehrtheit, der m.E. nur zu rechtfertigen ist, wenn es dem betreffenden Tier und seiner Gruppe hilft.

    Wir können bei Interesse gerne das Thema Kastration gesondert diskutieren. Wichtig ist aber auf jeden Fall: Wie erfahren ist Dein Arzt mit Meerschweinchen, wieviele Kastrationen hat er in etwa gemacht und wie oft kam es zu Komplikationen - und mit welchem Ausgang?

    Damit kein falscher Eindruck aus meinem Beschreibungen entsteht: Etwas in den Mund zu schieben habe ich nur gemacht, damit der Einzug funktioniert. Wenn Futter so weit hinten ist, dass das Tier es zerkauen könnte, es aber nicht tut bzw. den Rückwärtsgang einschaltet, dann würde ich nach maximal 2-3 weiteren Versuchen dieser Art das nicht mehr machen. Ich kenne beides: freudiges Futtern bei dieser Methode und Rückwärtsgang. Und da sollte man dem Tier vertrauen, dass es fühlt was geht und was nicht geht.

    Ich vermute bei Eurem Schweinchen ein Problem mit den Backenzähnen. Leider kann das durch Schonhaltung sehr schnell gehen. Bei Miro gab es immer an der gleichen Stelle eine Brückenbildung und auf der anderen Seite eine Zahnspitze, die wiederholt eine Wunde in der Wange verursacht hatte. Spätestens dann wollte bzw. konnte Miro nichts mehr kauen und letztlich wollte er dann nicht einmal mehr den Brei fressen.

    Beim letzten Tierarztbesuch hatte die Ärztin erst mit dem Otoskop untersucht und nichts gefunden. Bei der Untersuchung in Narkose stellte sie dann eine deutliche Wunde in der Wange durch die wieder entstandene Spitze fest.

    Neben diesem Verdacht mit den Backenzähnen würde ich immer noch auf Unterstützung der Verdauung setzen. Die kann ja keinesfalls schaden oder anders gesagt, wird sie in jedem Falle gut sein.

    Alles Gute für den Arztbesuch heute. Bitte berichte davon.

    azaelia Es tut mir leid, dass Du Dich angegriffen fühlst. Das muss furchtbar sein, wenn man sich überlegt, ob man da eine falsche Entscheidung getroffen hat und das Tier jetzt dauerhaft darunter zu leiden hat. Ich sage dabei nicht, dass ich sicher bin, dass es die falsche Entscheidung war.

    Ich fand es nur so schwerwiegend und so fragwürdig, dass ich es wichtig fand, schon im Interesse anderer Tiere diese Frage aufwerfen zuwerfen. Denn in einem Forum müssen wir ja nicht nur das eine Tier und uns, die wir da gerade miteinander schreiben, im Kopf haben, sondern auch andere Halter, die oft nicht einmal nachfragen, sondern eine Aussage als Argument für eine eigene Entscheidung nehmen.

    Wenn einem anderen Tier alle 4 Schneidezähne gezogen würde, obwohl es besser wäre für dieses Tier, nur 1 gezogen zu bekommen oder eine andere Lösung zu wählen, dann fände ich das sehr schlimm. Vor diesem Hintergrund fand ich es wichtig, die Bedenken zu äußern. Und auch Dein Tierarzt hat ja anscheinend nicht gesagt: Da gibt es nur eine sinnvolle Behandlung ...

    Schon allein im Interesse anderer Halter, die in eine ähnliche Situation kommen, wäre es gut, wenn Du weiter berichten würdest. Und auch wir würden uns freuen, wenn Du weiter von Deinem Tier hier schreiben würdest. Wir wollen ihm und Dir ja helfen. Und wir haben ja auch von unseren Erfahrungen berichtet und nach Möglichkeit Vorschläge gemacht.

    Dann ist es jetzt zu spät, daran noch etwas zu ändern. Ich habe selbst keine Erfahrungen damit, aber z.B. auf dieser - oft in meinen Augen guten - Website steht:

    Entfernung von Schneidezähnen wenn die Zahnwurzel erkrankt ist. Eine totale Extraktion aller vier Schneidezähne wird von Meerschweinchen schlecht akzeptiert, so dass man i.d.R. nur im Einzelfall einen einzelnen, kranken Zahn entfernt und die anderen regelmäßig kürzt

    Wenn nur 1 Zahn gezogen worden wäre oder vielleicht sogar besser nur regelmäßig abgeschliffen worden wäre, wäre er jetzt vermutlich in einer deutlich besseren Lage. Dazu findest Du in dem Artikel auch Informationen.

    Alle 4 Wochen oder in einem ähnlichen Zeitrahmen die Schneidezähne abzuschleifen ist aus meiner Sicht nicht so problematisch. Das kann ein fähiger Tierarzt sogar ohne Narkose machen - im Gegensatz zu den Backenzähnen, wo immer Narkose nötig ist, um sie angemessen behandeln zu können.

    Aber Du fragst ja jetzt nach Rat für Dein Tier. Ich kann nur aus eigener Erfahrung von abgebrochenene oberern Schneidezähnen berichten (und von massiven Problemen mit allen Zähnen.) Bei den abgebrochenen Schneidezähnen hatte unser Scotty innerhalb von 1-2 Tagen gelernt das Futter in Stiften vom Boden aufnehmen. Aber er hatte ja noch seine unteren Schneidezähne als Hilfe ...

    Wenn er es nicht schafft, die Streifen aufzunehmen, würde ich versuchen, vorerst aus der Hand mehrmals täglich zu füttern. Vielleicht findet er dann mit der Zeit noch einen Weg, die Streifen oder Stifte aufzunehmen. Ich hoffe es, für den armen Kerl!

    Herzlich Willkommen hier im Forum!

    Offen gesagt macht mich Dein Bericht sehr betroffen. Ich habe noch nie gehört, dass bei einem Meerschweinchen 0 Schneidezähne besser wären als 3.

    Wurden die Zähne herausoperiert oder hat er noch eine Chance, dass sie wieder kommen?

    Ein ausführliche Beschreibung ist wichtig in so komplexen Situationen. Danke dafür!

    Ich kann mir vorstellen, wie es Dir ergangen ist, als Du das verstörte, verletzte Tier gesehen hast. Und dem armen Smartie wird es noch mehr zugesetzt haben. Da wären auch noch meine Fragen nach mehr Details zu den Bisswunden:

    • Wo waren sie, wieviele bzw. wie groß oder tief waren sie?
    • Gab es bei keinem der anderen zeitgleich Bisswunden?
    • Hat sich Smartie einem der anderen gegenüber danach ängstlicher oder aggressiver gezeigt als gegenüber den anderen?

    In unserer Gruppe gab es leider schon einige Bisswunden. Das sehe ich als sehr kritisch an. Und wenn es eine gute andere Lösung für einen Teil unserer Böckchen gegeben hätte, hätte ich sie schon vor langer Zeit für immer getrennt. Aber zumindest wäre bei mir die Grenze wenn Tier schwer verletzt wurde oder mehrfach gebissen wurde und das am Rücken oder Po. Solches Beißen kommt m.E. nur gegenüber einem unterlegenen Tier, das nicht aktiv kämpft vor. Und das finde ich dann viel schlimmer als ein Bisswunde am Mäulchen, die bei einem noch unentschiedenene Kampf mitunter entsteht.

    Das andere Kriterium wäre für mich, dass es nicht immer wieder zu Beißereien kommen sollte. Auch dabei bin ich in unserer Gruppe weiter gegangen als ich es mir anfangs vorgestellt hätte. Ich hatte Verbesserungen gesehen und daher weiter für die Gruppe gehofft. Und so wie es sich entwickelt hat bisher, hat es sich auch gelohnt.

    Ich schreibe das so ausführlich, weil ich es einen sehr schmalen Grad finde zwischen "noch vertretbar" und "unnötige Quälerei". Daher finde ich es gut, dass Du die Sache so ernst nimmst und Lösungen suchst.

    (mehr folgt möglichst bald in einem zweiten Beitrag)

    Will sagen: Die Viecher können ganz schön dämlich sein.

    Vielleicht ist das eher der Punkt, dass wir dann nicht verstehen, warum sie etwas tun und es deshalb für dämlich halten?

    Spontan fällt mir als mögliche alternative Erklärung bei Deinem Tier ein:

    Durch eine Entzündung an der Zahnwurzel hatte er solche Schmerzen, dass er in seiner Verzweiflung in harte Sachen gebissen hat. Der Druck lindert ja kurzzeitig den Schmerz.

    Auch von mir ein herzliches Willkommen!

    Ich freue mich immer besonders über Bockgruppen - wenn es verantwortungsbewusste Halter sind. Und das lese ich bei Dir heraus.

    Gerne werden wir versuchen Dir und Deinen Jungs zu helfen soweit wir das können.

    Wenn Du ein Thema zu Deinen Böckchen eröffnen willst, kannst Du das am besten unter Verhalten tun. Und vielleicht eilt es in Deiner Gruppe, wenn es jetzt schon zunehmend unruhiger wird.

    Wenn Du dort schreibst wäre es aus meiner Sicht u.a. wichtig: Wie ist Dein Verhältnis zu den Tiere und wieviel Zeit verbringst Du mit ihnen?

    Nachtrag: Damit Du das nicht falsch verstehst: Ich meine diese Fragen am Ende nicht als Ausdruck von Misstrauen, sondern weil ich glaube, dass wir Meerschweinchen durchaus helfen können in ihrem Verhalten in der Gruppe, aber das erfordert viel Nähe und Zeit.

    Die Überlegung mit den Zahnproblemen bei Kaninchen in schlechter "Buchten-Haltung" verstehe ich zwar, aber ich vermute, dass u.a. dabei zu berücksichtigen ist:

    Kaninchen sollen angeblich duldsamer bei Zahnproblemen sein als Meerschweinchen. Wenn das stimmt, würde es erklären, warum sie ggf. so spät die Probleme zeigen würden, dass sie dann leider ohnehin schon geschlachtet worden wären.

    Brücken entstehen m.E. wenn die Zähne unzureichend oder ungleichmäßig abgenutzt werden. Viel schlechter zu korrigieren ist es, wenn durch Fehlbelastung (oder was sonst?) eine retrograde Verlagerung stattfindet. Dann verschieben sich die Zähne nach unten bis sie letztlich den Knochen durchbrechen und auf dem Weg dahin vermutlich sehr viele Schmerzen verursachen. Und genau solche Probleme und Abzesse an den Zahnwurzeln würde ich erwarten, wenn es zu einer dauerhaften Fehlbelastung kommt. Und schlimmstenfalls könnte das ja durch Pellets geschehen?

    Ich vermute, dass auch Mineralstoffe zuviel bzw. in einem schädlichen Verhältnis aufgenommen werden können. Sollte das richtig sein, müsste man auch da bei größeren Mengen einen Schaden befürchten und bei mit Sicherheit unschädlichen Mengen könnte man dann wahrscheinlich auch auf keinen positiven Nutzen zählen.

    Aber das, was Du zuletzt angesprochen hast, ist natürlich eine ganz andere Sache: Manche werden das, was wir pro Tier geben, nicht geben können oder wollen. Da ist dann - wenn wir überhaupt dazu gefragt würden - die Frage, welche Empfehlung richtig wäre.

    Um es greifbarer zu machen: Ein Besucher unseres Forum würde gerne Meerschweinchen halten oder hält schon, informiert sich über die Fütterung und meint, dass er das finanziell oder zeitlich nicht leisten kann. Sagt man dann, er soll seine Tiere wieder abgeben bzw. keine anschaffen, damit sie weiter in Notstationen und Tierheimen bleiben? Oder sagt man dann, was aus unserer Sicht eine gute Fütterung wäre, aber was zur Not auch vertretbar wäre?

    Danke für den Bericht! Das hört sich noch durchwachsen an.

    Unser Scotty hatte sich einmal beide oberen Schneidezähne direkt am Zahnfleisch abgebrochen. Das fiel nach einigen Stunden auf, weil er kein Futter mehr festhalten konnte. Nachdem klar war, was sein Problem war, haben wir ihm alles Futter in Stiften hingehalten und anfangs sogar etwas in das Mäulchen geschoben. Nach kurzem konnte er dann auch ohne die oberen Schneidezähne dieses gestiftelte Futter vom Boden aufheben. Gefressen hat er dann völlig normal. Sogar mit Blattstielen habe ich ihn jeden Abend gefüttert, wenn die anderen diese von den frischen Zweigen geholt haben.

    Mit anderen Worten: wenn sie keine funktionierenden Schneidezähne haben, können sie Futter in Stiften oder Streifen trotzdem nach ganz kurzer Gewöhnung problemlos essen. Und das ist nicht nur meine Erfahrung, sondern auch die vieler anderer Halter. Hier ist z.B. auch ein Bericht Zahnbruch.

    Wenn ein Tier mit nur noch 1 Schneidezahn nicht in beschriebener Weise futtert, hat es m.E. noch ein anderes Problem.

    Gebt Ihr Colosan oder etwas ähnliches für die Verdauung?

    Mariendistelsamen für die Leber oder Vitamin B könnten auch eine Option sein. Auch kann es durch die Zeit der unzureichenden Nahrungsaufnahme jetzt ein Problem mit Frischfutter geben, was er selbst spürt. Da könnten Sobamin und Apfelpektin, aromatische Saaten und versuchsweise Simeticon helfen. Denn eine leichte Aufgasung kann man nicht immer sehen aber sie ist natürlich trotzdem schmerzhaft.

    Ich kann Euch leider nicht sagen "diese oder jenes müsst Ihr geben". Da muss man selbst überlegen, was wahrscheinlich helfen wird und dann herumprobieren. Die genannten Mittel sind alle in vernünftigem Maße angewandt ungefährlich. Und wenn etwas nicht hilft, probiert man etwas anderes.

    Deine Aussage, dass er Brei und etwas Trockenfutter aber kein Frischfutter frisst, hat mich auf Verdauung oder Übelkeit gebracht. Deshalb habe ich die o.g. Dinge genannt. Wenn er noch Probleme mit den Zähnen oder dem Kiefer haben sollte, wird das natürlich dadurch nicht beseitigt. Aber da habt ihr ja aktuell keinen Anhaltspunkt.

    Wie ist denn sein Kauen, wenn er Brei bekommt oder Trockenfutter nimmt?

    Die Frage ist ja, was die eingeweichten Pellets an Vorteil bringen würden. Da sehe ich als theoretisch möglich an:

    1. Vitamine und Mineralstoffe, die sonst fehlen würden
    2. pflanzliche Stoffe mit medizinischer Wirkung
    3. einfach aufnehmbare Energie

    PRO

    zu 1. Da sehe ich klar eine Chance bei Vitamin D, wenn die Tiere nicht genug UV-B-Strahlung bekommen. Alles andere sollten die Tiere m.E. durch eine gut Frischfutterauswahl zusammen mit gutem Heu bekommen.

    zu 2. Wenn in den Pellets sachgemäß getrocknete Wildkräuter- und Heilplfanzen-Bestandteile enthalten wäre, könnte das auch ein positiver Effekt sein. Meines Wisssen ist das aber bei Pellets nicht der Fall oder man weiß zumindest nicht, was überhaupt darin enthalten ist.

    zu 3. Da sehe ich einen Nutzen nur für kranke oder altersschwache Tiere.

    CONTRA

    Wirksame Mengen nützlicher Stoffe kann man ja auch überdosieren, also wäre eine kleine Menge entweder nicht nennenswert wirksam oder eine empfohlene größere Menge wäre schädlich.

    Vitamin D ist über die Haut erzeugt nicht überdosierbar, daher ziehe ich diese Quelle auf jeden Fall vor - am besten durch ungefiltertes Sonnenlicht, soweit das nicht möglich ist, durch eine passende UV-B-Lampe.

    Jede Verarbeitung und Lagerung reduziert den Wert der Nahrungsmittel. Daher ist m.E. Frischfutter gesünder als getrocknete Pflanzenteile und diese wiederum sind noch besser als weiter verarbeitete Sachen wie sie in Form von Pellets angeboten werden.

    Meerschweinchen neigen m.E. zu Übergewicht und brauchen als gesunde Tiere daher keine leicht aufnehmbare Energie. Bei kranken Tiere kann man das Päppelfutter selbst viel besser an den Bedarf des jeweiligen Tieres anpassen, weil man die Zutaten dann genau kennt und gezielt für den jeweiligen Bedarf zusammenstellen kann.

    Das gleiche gilt m.E. auch für die Heilkräuter u.ä.: Sie kann man als Frischfutter oder wenn das nicht möglich oder zu aufwendig wäre als gezielte Mittel passend für die jeweilige Situation geben.

    Herzlich Willkommen im Forum!

    Damit würde ich auf jeden Fall möglichst noch diese Woche zum Tierarzt gehen. So ein Problem mit den Atemwegen oder mit den Zähnen o.ä. kann auch schnell deutlich schlimmer werden. Da Deine Versuche es nicht behoben haben, wäre es spätestens jetzt Zeit für den Tierarzt.

    Wichtig ist dabei auch, dass der Tierarzt sich mit Meerschweinchen gut auskennt. Leider ist das bei vielen Tierärzten nicht der Fall. Sie geben dann an, auf "Kleintiere" spezialisiert zu sein. "Kleintiere" meint aber alles was nicht "Großtiere" (Pferde, Rinder, Schafe ...) sind und dabei vorrangig Hunde und Katzen.

    Wenn Deine Tiere erst Milben hatten und jetzt zumindest einer von beiden ein anderes Problem, wäre auch die Frage, ob ihr Immunsystem geschwächt ist. Das kann durch Stress, unzureichende Ernährung oder eine andere noch nicht entdeckte Krankheit geschehen. Hast Du da eine Idee und hast Du etwas zur Stärkung des Immunssystems versucht?

    Erst einmal muss zwar geklärt werden, was das akute Problem ist, aber den Faktor "Immunsystem" könnte und sollte man auch dabei bedenken und bei Bedarf auch da handeln.

    Danke für den Hinweis Frieda !

    "n" steht m.W. für die Anzahl der Proben. Trotzdem habe ich vermutlich die Werte dieser Spalte verglichen. Peinlich!

    Nur Zusammenfassungen zu lesen finde ich zu wenig, da diese mitunter auch nicht differenziert genug sind oder das Bild nicht vollständig wiedergeben. Aber dann sollte man Tabellen richtig lesen! Oh, oh!

    Oben habe ich meinen Text um eine Anmerkung ergänzt, um andere Leute nicht auch auf die falsche Spur zu führen.

    Danke für den Link!

    Ich will es ja möglichst genau wissen, aber die Informationen überfordern mich dann doch teilweise. :huh:Was sind denn die Schlussfolgerungen daraus?

    Eine offensichtliche und erstaunliche Information für mich ist: Gras enthält deutlich mehr Calcium als Löwenzahn. Löwenzahn ist ja nun mal extrem beliebt bei Meerschweinchen. Dann brauche ich wegen zuviel Calcium nicht mehr Gras statt Löwenzahn geben.

    Das gleiche gilt für Luzerne: Auch die soll deutlich weniger Calcium als das meiste Gras haben.

    Nachträgliche Anmerkung: Da hatte ich falsch gelesen. Es wird wie erwartet umgekehrt aufgeführt: Der Calclium-Wert ist bei Gräsern deutlich niedriger.

    Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem wir eine gute psychologisch versierte Kraft gebrauchen könnten. Aber wer nimmt Meerschweinchen auf die Couch für ein analytisches Gespräch? Wo findet man die Selbsthilfegruppe für Meerschweinchen mit Anorexie?

    Ich verstehe, was Du meinst. Aber ich glaube nicht, nach meinen bisherigen Erfahrungen mit Meerschweinchen, dass das auf Dein Tier - oder ein anderes Meerschweinchen - zutrifft. Ich gehe davon aus, dass er noch ein körperliches Problem hat. Das kann z.B. sein, dass ihm übel ist durch das Antibiotikum, den "unatürlichen" Brei oder das Schmerzmittel. Oder es kann sein, dass durch die Behandlung sein Kiefer wehtun oder durch die Zeit mit stark reduziertem Fressen seine Muskulatur verhärtet ist.

    Meerschweinchen wollen fressen, wenn sie können! Wenn er nicht frisst "kann" er nicht.

    Die Herausforderung für Euch - oder uns gemeinsam - ist daher m.E. herauszufinden, wie man ihm helfen kann, wieder zu fressen und wie man ihn auf dem Weg dahin unterstützen kann.

    Das wären dann zum Glück keine Maden.

    Ich habe damit keine eigene Erfahrung und hätte irgendwie auch Sorge, dass etwas davon eingeatmet schaden könnte, aber unter diesem Vorbehalt möchte ich noch auf Kieselgur hinweisen. Mehr dazu findest Du in diesem Artikel auf Meerschweinchenwiese, den ich damit aber nicht insgesamt empfehlen möchte.