Ich war nicht ganz sicher am Anfang, ob ich den Film kannte. Aber das war der, den ich schon gesehen hatte. Es kommen darin einige interessante Informationen vor. Über die Verhaltensaspekte lernt man noch mehr, wenn man sich das aktuelle Buch oder das alte wissenschaftlich Büchlein von Professor Sachser liest.
Offen gesagt finde ich vieles in dem Film traurig bis sehr schlimm. Da sind die Indios mit ihren perversen Ritualen und brutalem Umgang mit diesen Tieren nicht besser als diese Züchter, die ihre Tiere aus persönlicher Ruhmsucht dem völlig unnötigen Stress der Ausstellungen unterwerfen. Und es sind ja nicht nur die Ausstellungen, man muss nur schauen, wie das Tier auf das "Hübschmachen" vor der Ausstellung reagiert. So etwas ist in meinen Augen verabscheuungswürdig - egal ob es aus Tradition und Abstumpfung (Indios) oder aus Egoismus (Züchter) geschieht.
Da hilft es auch nicht, wenn die toten Tiere mit Blumen bestreut werden und man ihnen Limonade o.ä. in das Mäulchen schüttet. Genauso wenig hilft es den 60 Meerschweinchen, die die Züchterin als Privatperson hält, wenn sie Mitglied eines Vereins ist oder vermutlich etwas von liebvoller Zucht schreibt - wie so viele.
Der Umgang der Kinder mit den Meerschweinchen tut ihnen natürlich auch nicht gut, selbst wenn sie recht behutsam waren. Da wären die Eltern gefragt.
Ob solche Versuche für Verhaltensforschung richtig sind, kann man sich sicherlich auch streiten. Immerhin leiden da einige Tiere für etwas, was vielen anderen Artgenossen helfen kann. Ich würde da trotzdem nicht mitmachen wollen.
Warum schreibe ich diese kritischen Zeilen? Zum einen sollte ein einfühlsamer Meerschweinchenfreund sich überlegen, ob er diesen Film sehen will. Zum anderen finde ich es wichtig im Interesse der Tiere, auf Missstände hinzuweisen. Denn der, der die Dokumentation zusammengestellt hat und der Sprecher haben es nicht verstanden.
Sue Bitte verstehe das nicht als Vorwurf an Dich. Es ist ja gut, wenn von Filme oder auch Bücher vorstellen und besprechen kann.