Amsel in Not geraten

  • Hinweis: Die Aufnahme und Pflege von hilfsbedürftigen Wildtieren sollte gut überlegt sein, damit man nicht ungewollte schadet statt zu helfen. Weitere Gedanke dazu findest Du unter Pflege hilfsbedürftiger Wildtiere.

    Leider ist unser mobiles Außengehe einer jungen Amsel zum Verhängnis geworden. :(

    Es stand dichter an der Beeteinfassung als normalerweise, weil das Gehege durch den unebenen Rasen an dieser Stelle dichter nach unten abschloss. Wir versetzen natürlich das Gehege immer. Jedenfalls sah ich am Mittwoch morgen beim Auffüllen von Futter und Wasser für die Vögel im Garten am Rande etwas Dunkles hinter dem Gehege liegen. Erst wollte ich gar nicht hingehen, weil ich es für ein welkes Blatt hielt. Zum Glück habe ich dann doch nachgeschaut.

    Da sah ich, dass es eine Amsel war, die sich zwischen Beeteinfassung und Gitter des Geheges verklemmt hatte. Sie bewegte sich nicht und 2 Fliegen waren auch schon auf ihr. Ich schaute trotzdem genauer und sah, dass sie noch lebte. Sie steckte mit dem Kopf nach unten zwischen 2 Stäben. Die Flügel steckte zwischen anderen Stäben. Sie hatte offensicht heftig gekämpft, um sich aus dem Spalt zu befreien und war dabei immer tiefer zwischen die Stäbe gekommen.

    Zu zweit haben wir vorsichtig das Gehege zur Seite gehoben. Den Kopf und einen Flügel konnte ich vorsichtig zurückschieben. Mit dem anderen Flügel hing sie so unglücklich fest, dass es nicht möglich war. Nachdem mein Freund behutsam den betreffenden Gitterstab durchgeschnitten hatte, konnte ich sie durch die Öffnung befreien.

    Da klar war, dass sie zumindest unter Schock und vielleicht auch verletzt war, hielt ich sie erst mal in der Hand, damit sie sich orientieren konnte. Dann ließ ich sich dicht über dem Rasen los. Leider flatterte sie nur und viel immer wieder vorne über.

    Wir haben sie gleich wieder eingefangen und zur Beruhigung erst einmal in einen geschlossenen Karton mit Luftlöchern an einen ruhigen Ort gestellt. Als sie nach rund 1 Stunde noch lebte, setzte ich sie in einen Käfig mit engen Gitterstäben. Darin brachte ich sie nach draußen in das große Gehege. Der Käfig war außer vorne mit einem Badetuch abgedeckt, damit sie weniger Angst haben musste.

    Zu unserer großen Erleichterung nahm sie gerne und selbständig Futter und Wasser. Das kann bei nicht mehr ganz jungen Vögeln ein großes Problem sein. Die dann von Hand zu füttern, finde ich persönlich sehr schwierig und stressig für das Tier.

    Unsere Piepsi ist definitiv ein Jungvogel, aber in einem Alter, wo sie von den Eltern nicht mehr gefüttert worden sein dürfte. Dafür spricht auch, dass sie gut selbst das Futter aufnehmen konnte, was junge Vögel, die keine Nestflüchter sind, ja erst lernen müssen.

    Trotz ihres schrecklichen Erlebnisses ist sie sehr wehrhaft. Noch im Gitter hängend hat sie mir immer wieder in die Finger gebissen. Das tut bei einer Amsel zum Glück nicht weh. Im Käfig schnappte sie anfangs, wenn man ihr Futter o.ä. bringen wollte. Später klappte sie nur noch den Schnabel deutlich hörbar zusammen. Dabei war sie ingesamt bei uns recht entspannt für einen Wildvogel.

    Bis heute vormittag lebte sie in dem Käfig, weil ihr rechter Flügel eindeutig hängt. Am Donnerstag bekam sie statt Stoff unten in den Käfig Erde und natürlich auch Regenwürmer - neben gefetteten Haferflocken, Rosinen, Erdnussbruch, Sonnenblumenkernen und Vogelbeeren. Das kennt sie alles schon aus unserem Garten.

    Fortsetzung folgt gleich.

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Die Nächte oder Zeiten mit sehr schlechtem Wetter hat sie in ihrem Käfig im Wintergarten verbracht, die restliche Zeit im großen Gehege - natürlich auch im Käfig.

    Heute Vormittag wollten wir es mit der "Freilassung" im großen Gehege probieren. Die Optionen waren:

    1. sie fliegt gut, trotz des hängenden Flügels
    2. sie kann nicht gut genug fliegen, um draußen zu überleben

    Bei 1. hätte ich gleich die Tür geöffnet, damit sie frei sein kann. Bei 2. sollte sie einige Zeit im Gehege bleiben bis zur Erholung.

    Allerdings hatte ich so oder so große Sorge, dass sie gegen das Gitter knallen und sich noch mehr verletzen könnte. Daher hatte ich mich mit Handtuch und Kecher bewaffnet. Ob ich sie dann schnell genug und unverletzt wieder erwischt hätte, wäre natürlich die Frage gewesen.

    Um das Risiko zu reduzieren, bekam sie erst rund 1 Stunde im Käfig im Gehege, wie sie es schon kannte, nur etwas offener. Dann nahm ich das Handtuch ganz ab. Sie reagierte natürlich mit Aufregung, beruhigte sich aber zum Glück bald wieder. Der Garten lockte sie sehr. Dann sollte sie raus aus dem Käfig, was über das geöffnete Türchen nicht ging und sie nervös machte. Also nahm ich das Oberteil ab und sie flatterte auf den Boden.

    Fliegen kann sie nicht wirklich, aber etwas Flattern geht. Und sie wirkt ansonsten wieder ganz sicher in ihren Bewegungen.

    Das Gute ist, sie ging das neue Abenteuer sehr ruhig an. Soweit ich sie beobachtet habe, ist sie nie gegen das Gitter geflattert. Sie suchte sich Futter im Boden, flatterte auf niedrige Pflanzen und kletterte dann auf eine ca. 2 Meter hohe Latte. Dort schaute sie sich die Gegend an, legte sich wie ein Huhn auf der Stange hin und genoss auch den Sonnenschein.

    Letztlich kletterte und flatterte sie wieder nach unten und erkundete den Rest des Geheges. Sie fand dabei ihre Futterschale und die große Bade- und Trinkschale.

    Das lief also sehr positiv! <3

    Jetzt können wir nur hoffen, dass es für sie so bedacht und vorsichtig weitergeht und ihr Flügel nur geprellt oder gezerrt ist und wieder ganz heilt.

    Ich schätze, dass wir sie frühestens in 2-3 Wochen in die Freiheit entlassen können - wenn alles gut geht.

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  • Ach Mensch das arme Vögelchen. Ich finde es wirklich lobenswert, dass ihr euch dem armen Ding abgenommen habt. Das hätten wahrscheinlich nicht viele gemacht.

    Ich hoffe sehr, dass der Flügel wieder heilt. Habt ihr einen Plan, was ihr machen wollt, sollte der Vogel sich in absehbarer Zukunft nicht mehr fliehen können?

    Weißt du denn, ob es ein Männchen oder ein Weibchen ist?

    Berichte gerne weiter.

  • Ich kenne bei jungen Amseln keine Unterscheidungsmöglichkeit durch Gefieder oder Schnabelfarbe zwischen Männchen und Weibchen. Für mich ist sie ein Weibchen, aber das ist geraten.

    Natürlich hatte ich kurz überlegt, mit ihr zum Tierarzt zum Röntgen zu fahren. Das wäre aber auch ein riesiger Stress gewesen. Und sollte der Flügel gebrochen sein, müssten die Flügel m.W. längere Zeit am Körper fixiert werden. Dann kann ein Vogel sich auch nicht mehr aufrichten, wenn er umfällt und natürlich kann er nicht fliegen in der Zeit. Das würde vermutlich auch bedeuten, dass sie im Haus in einem Käfig bleiben müsste.

    Sollte es nur gezerrt oder geprellt sein, hätte ich ihr den Stress der Fahrten und das Röntgen unnötigerweise angetan.

    Ich hatte vor ein paar Jahren eine junge Rabenkrähe aufgezogen und einmal zu einem ausschließlich auf Vögel spezialisierten Tierarzt gebracht. Um das Tier gut untersuchen zu können wickelte sie ihn in ein Handtuch. Das Ende davon war, dass ihm 3 Schwungfeder abbrachen. Da sie alle am gleichen Flügel waren, konnte er zwar fliegen, war aber vermutlich trotzdem bis zur nächsten Mauser eingeschränkt dadurch. Ein Tierarztbesuch kann, gerade mit einem Wildtier, halt auch schaden.

    Da Piepsi etwas fliegen kann, vermute ich dass der Flügel wieder ganz heilen wird. Er hängt auch unterschiedlich stark, was m.E. auch für Schmerzen, Schwellung o.ä. spricht. Außerdem kenne ich einige Vögel, die mit einem etwas hängenden Flügel trotzdem fliegen können. Beispielsweise kommt hier eine Dohle seit mehreren Jahren zur Futterstelle. Beim Fliegen merkt man gar nichts, wenn sie sitzt oder läuft, hängt der Flügel offensichtlich ein Stück nach unten.

    Gestern abend saß sie dann sogar auf einem noch höheren Platz. Heute wechselt sie die Plätze hoch oben, genießt die Sonne und die Aussicht und scheint sich wohl zu fühlen.

    Heute morgen habe ich gleich als erstes nach ihr geschaut. Natürlich spreche ich mit ihr, wenn ich mich dem Gehege nähere. Da ich sie nicht sah, habe ich nach ihr gerufen. Da kam sie auf eine kleine Absperrung geflattert, zeigte sich kurz und dreht wieder um, vermutlich um weiter Frühstück zu suchen. <3 Das kann natürlich auch Zufall gewesen sein. Ich vermute aber eher, dass sie wirklich reagiert hat.

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  • Heute habe ich Piepsi beobachtet, wie sie 6 Meter geflogen ist, ohne an Höhe zu verlieren. Andererseits wollte sie, als ich etwas im Gehege machte, aus dem Bereich verschwinden. Dabei brauchte sie recht lange, bis sie losflog. Und sie schaffte es auf 4,5 Metern Strecke nicht einmal 1 Meter an Höhe zu gewinnen. Immerhin landete sie landete sicher.

    Meine Schlussfolgerung ist: Es geht voran, aber so könnte sie im Freien nicht lange überleben. Es heißt also weiter warten für sie. Aber es ist ja auch noch nicht einmal 1 Woche her, dass ihr das schlimme Unglück passierte. Und dafür hat sie sich m.E. schon gut erholt.

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  • Ein Glück, dass du die kleine Amsel rechtzeitig gefunden hast. Wer weiß, wie lange sie noch durchgehalten hätte. Gefahren für Wildtiere verstecken sich aber auch wirklich überall. Manchmal glaubt man es kaum.

    Ich weiß, dass Silke sich wahrscheinlich sehr, sehr viele Gedanken gemacht hat und ihr Bestes gibt. Dennoch, für alle die hier mitlesen und eventuell in eine ähnliche Situation geraten: Am besten an eine Wildvogelstation wenden. Ich weiß, dass dort leider häufig Leute sitzen die wenig Ahnung haben und schlechte Ratschläge geben. Wenn ihr den Eindruck habt, die Leute dort sind inkompetent, ruft wo anders an. Im besten Fall können erfahrene Menschen den Zustand eines Vogels einschätzen und Hilfe anbieten. Die machen das tagtäglich.

    Auch wenn ein Wildtier beim Tierarztbesuch viel Stress ausgesetzt ist, sollten Verletzungen mMn abgeklärt werden. Zum einen zeigen Vögel unter Umständen einfach keinen Schmerz, zum anderen verheilen nicht alle Verletzungen problemlos. Durch einen frühzeitigen Eingriff kann man z.B. vermeiden, dass Verletzungen falsch und schmerzhaft verheilen. Wenn Brüche unbemerkt gesplittert haben, kann das auch zu einem späteren Zeitpunkt noch Probleme verursachen.

    Auch will ich anmerken, dass es als Wilderei zählt, ein Wildtiere einfach so zu "behalten". Ich weiß, dass Silke nur das Beste für das Vögelchen will, bitte nicht falsch verstehen. Vielleicht hast du ja auch Kontakt mit den entsprechenden Personen aufgenommen. Auf keinen Fall will ich etwas falsches unterstellen, es geht mir lediglich darum klarzumachen, dass die Aufnahme eines verletzen Wildtieres eine enorme Verantwortung ist und sehr viel Wissen erfordert!

    Was hast du den weiter geplant mit Piepsi? Ich hoffe natürlich, dass er oder sie wieder ganz gesund wird und zurück in die Freiheit kann.

    Wahrscheinlich ist Piepsi wirklich gekommen, weil du gerufen hast :love: . Offenbar entwickelt Piepsi bereits ein Vertrauensverhältnis zu dir, das ist doch schön :thumbup:.

  • Ich verstehe, was Du meinst ByteSchweinchen. Leider ist das aus meiner Erfahrung aber nicht immer - oder vielleicht sogar oft - die beste Lösung, sich an Fachleute zu wenden. Ich könnte von einigen Fällen berichten, wo das trotz vorheriger Nachfrage usw. nicht gut gewesen ist. Das würde aber hier den Rahmen sprengen.

    Eines gebe ich aber noch zu bedenken: Die fähigen Leute, die Wildtiere oder Meerschweinchen o.a. in Not aufnehmen, sind meistens extrem überlastet. Da ist es m.E. besser, wenn jeder, der sich selbst gut um ein Tier kümmern kann, es selbst betreut. Das hilft den engagierten Tierschützern und den Tiere, die auch noch Plätze suchen, aber keine geeignete Pflege beim Finder bekommen könnten.

    Was Du bezüglich Wilderei schreibst, ist allerdings einfach falsch. Ein verletztes Wildtier darf jeder, der es geeignet versorgen kann aufnehmen und gesundpflegen. Die Ausnahme sind Tiere, die unter das Jagdrecht fallen. Wenn man also z.B. ein verletztes Reh findet, muss man die zuständige Jagdbehörde bzw. den Jäger informieren. Nur Wildtiere ohne Grund gefangen zu halten, ist unzulässig.

    Selbst Exemplare der besonders geschützten Tierart Igel darf man unter den o.g. Bedingungen gesundpflegen. Weitere findet man u.a. in diesem Informationsblatt von Pro-Igel.

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  • die beste Lösung, sich an Fachleute zu wenden. Ich könnte von einigen Fällen berichten, wo das trotz vorheriger Nachfrage usw. nicht gut gewesen ist. Das würde aber hier den Rahmen sprengen.

    Nein, das ist nicht immer die beste Lösung, was ich auch explizit erwähnt habe. Aber es ist auch nicht wirklich besser, wenn sich Laien aus falscher Tierliebe überschätzen und den Tieren bei ihrem Rettungsversuch mehr schaden als helfen. Auch da gibt es einige Fälle, welche mir spontan einfallen würden, wo genau das passiert ist. Darauf wollte ich hinaus. Das betrifft nicht dich, mein Text richtete sich eher an die "stillen Mitleser" welche sich durch solche Berichte dazu motiviert fühlen könnten, selber auf eigene Faust zu handeln.

    Dass du die Amsel gut versorgst ist offensichtlich und lobenswert!

    In deinem speziellen Fall finde ich es nur fraglich, eine offensichtliche Verletzung einfach hinzunehmen. Verletzte Tiere in der Obhut von Menschen gehören mMn nach medizinisch betreut. Ich würde wissen wollen, was sie hat. Auch um abwägen zu können, ob das Tier an Schmerzen leidet.

    Was das Thema Wilderei betrifft, bin ich offensichtlich falsch informiert. Als ich letztes Jahr ein nacktes Küken ins Tierheim brachte (welches eine sehr erfahrene Dame bei sich hat, was verwaiste Jungvögel und generell Wildtiere betrifft) wurde mir erklärt, dass es nicht ganz legal wäre ein Wildtier einfach so, ohne Sachkundenachweis, zu pflegen. In der Regel würde es niemanden interessieren solange kein grober Verstoß vorliegt, zumal man stets eine gute Absicht unterstellen würde.

    Aber dann stimmt das offensichtlich nicht, da werde ich mich mal belesen.

  • Als ich letztes Jahr ein nacktes Küken ins Tierheim brachte (welches eine sehr erfahrene Dame bei sich hat, was verwaiste Jungvögel und generell Wildtiere betrifft) wurde mir erklärt, dass es nicht ganz legal wäre ein Wildtier einfach so, ohne Sachkundenachweis, zu pflegen.

    Da die Leute in Tierheimen ausgebildet sein sollten, gehe ich davon aus, dass sie ihr Gegenüber bewusst belügen. Das ist mir mal bei einem Tierarzt, der eng mit einem Tierheim zusammenarbeitet passiert. Zumindest diese Arztpraxis wollte sich m.E. - ggf. zusammen mit dem Tierheim - aus wirtschaftlichem Interesse des Igels bemächtigen.

    Den Text im Spoiler bitte ich nicht zu lesen, wenn jemand unter dem Elend von Tieren besonders leidet.


    Natürlich stimme ich Dir zu, dass auch gut gemeinte Finder Tiere ungewollt schwer schädigen oder aus Unwissenheit zu Tode bringen können. Da habe ich auch schon einiges erlebt. Deshalb beschreibe im Zusammenhang mit Igeln oder jetzt der Amsel viele Details. Wenn wir z.B. kein Außengehege hätte, wäre es gar nicht sinnvoll möglich, sie zu behalten bis zur Freilassung.

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  • Was den Tierarztbesuch mit der Amsel anbelangt, hatte ich meine Beweggründe beschrieben, warum ich mich dagegen entschieden hatte. Es gibt sicherlich Argumente in beide Richtungen.

    Wenn so ein Tier in eine Wildtierstation o.ä. gebracht würde, gehe ich übrigens auch nicht davon aus, dass sie den Vogel röntgen lassen würden. Das würde vielleicht bei einer Eule o.ä. aber nicht bei einer Amsel gemacht. Das Geld und die Zeit sind dort ja auch endlich.

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  • Vorhin wollte ich endlich mal ein paar Aufnahmen von Piepsi machen. Dazu muss ich natürlich in das Gehege gehen. Dabei fiel mir noch deutlicher auf als schon von außen, dass unsere kleine Amsel sehr viel scheuer geworden ist. Das tut natürlich ein bisschen weh, aber es ist sehr gut. Denn eine große Gefahr bei Wildtieren, die vorübergehend gepflegt werden, ist ja, dass sie die Angst vor den Menschen verlieren. Das wird ihnen dann früher oder später in der Freiheit zum Verhängnis.

    Ihr Fliegen ist kräftiger und sicherer geworden. Der Flügel hängt mal mehr - also wie bisher - mal weniger. Erstmals habe ich sie auch mit hoch aufgerichtetem Schwanz gesehen. :)

    Ich hoffe, es geht so gut weiter! <3

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  • Wie geht's deiner Amsel?

    Mein Vater hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass jetzt gerade sehr sehr viele Amseln am Usutu-Virus sterben. Dieses Virus wird durch Mücken übertragen. 2024 scheint ein ganz schlechtes Jahr für Amseln zu sein.

    Vielleicht lohnt es sich, ein Fliegengitter am Gehege zu befestigen und die Amsel erst im Herbst bei kühleren Temperaturen, wenn weniger Mücken unterwegs sind, freizulassen.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Piepsi hat sich gut weiterentwickelt. Sie kann immer besser fliegen. Und zum Glück scheint sie nicht verzweifelt oder panisch in dem Gehege zu sein. Voraussichtlich soll sie am Wochenende in die Freiheit entlassen werden.

    Das Usutu-Virus kostet meines Wissens schon lange viele Amseln und Grünfinken - und vermutlich auch einige andere Vögel das Leben. Ich verstehe daher die Sorge. Allerdings fände ich noch 1-2 Monate längere Gefangenschaft wegen dieser Gefahr nicht gerechtfertigt. Außerdem ist das Gehege viel zu groß, um es mit Fliegengitter schützen zu können.

    ByteSchweinchen Auf Deine Bedenken und Anregungen hin habe ich einen Artikel erstellt und hier und bei dem Igel-Thema oben verlinkt: Pflege hilfsbedürftiger Wildtiere

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  • Piepsi ist seit einer halben Stunde wieder in der Freiheit! <3  :)  <3

    Ihren Flügel hielt sie zuletzt im Gehege manchmal wieder normal, manchmal hing er noch etwas, aber auch weniger als zu Anfang. Wenn ihr jetzt draußen nichts zustoßen sollte, gehe ich davon aus, dass er in 1-2 Wochen wieder ganz normal sein wird.

    Einen Pflegling wieder freilassen zu können ist einerseits sehr erfreulich, aber bei mir schwingt dann immer auch Wehmut und etwas Sorge mit, was die Zukunft für das Tier bedeuten wird. Aber die Ungewissheit trifft ja auch andere Wildtiere auch zu, die man nicht gepflegt hat.

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  • Zwei so schöne Nachrichten von dir! Ich wünsche Piepsi nur das Beste und hoffe, dass sie nun in der Freiheit wieder schön herumfliegen kann.

    Ist sie denn gut weggeflogen auch eine längere Strecke?

    Ihr füttert Vögel bei euch, oder? Vielleicht kommt sie euch ja mal besuchen :)

    Haremsgruppe und gemischte Gruppe <3

    "untere Gruppe" bestehend aus Luna und Zorro

    "obere Gruppe" bestehend aus Eddie, Billy, Helga, Maddie, Lila, Nayla, Ozeana, Bonnie, Elfriede, Malu, Jackie, Tilda und Ilse

    Mehr Infos zu uns hier :)

  • Sie ist gleich in einen Baum mit viel Deckung geflogen und hat sich dort länger Zeit erst einmal umgesehen. Das finde ich genauso positiv, wie es ihre weitgehend ruhige, bedachte Art im Gehege war.

    Wir hatten die Tür und eine zweite Stelle darüber geöffnet. Sie hatte es nicht eilige hinauszufliegen. Vielleicht konnte sie auch nicht erkennen, dass die Tür offenstand. Sie saß zweimal ca. 40 cm vor der geöffneten Tür an der dorthin gestellten Futterschüssel. Beim Fressen schaute sie nach draußen, flog dann aber wieder an eine andere Stelle im Gehege. Letztlich habe ich sie vorsichtig nach draußen dirigiert. Ich wollte sehen wie sie rausfliegt und sich dort verhält und die Schweinchen sollen jetzt auch endlich wieder in das Gehege dürfen.

    Ja, ich füttere ganzjährig. Ich hoffe, dass sie hier am Futterplatz auftaucht. Es ist ja ihre Heimat hier.

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  • Alles Gute für Piepsi in der Freiheit. 😊

    Meine Eltern hatten mal eine (freilebende) Amsel, die man an einem weißen Fleck gut von anderen Amseln unterscheiden konnte. Sie wurde 5 Jahre alt und lebte die ganze Zeit ausschließlich im Garten meiner Eltern und deren Nachbarn. Offenbar sind Amseln sehr standorttreu.

    In diesem Sinne wünsche ich dir noch viele gemeinsame Jahre mit Piepsi.

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Danke! Ja, Amseln mit weißen Stellen kann man besser wiedererkennen. Da sieht man dann wie lange diese Tiere teilweise doch leben.

    Nach rund einer Stunde ist Piepsi noch einmal in ihr Gehege geflogen und hat am gewohnten Platz im Beet nach Würmern oder Insekten gesucht. <3 Das hat mich natürlich gefreut - vorallem weil es zeigt, dass der Aufenthalt im Gehege für sie nicht schrecklich war.

    Fast gleichzeitig waren 2 Blaumeisen - vermutlich von diesem Jahr - auch in das Gehege geflogen und fanden nicht mehr den Weg nach draußen. Andere Meisen, vielleicht die Eltern, hingen draußen am Gitter und versuchten anscheinend ihnen zu helfen. Ich habe nach relativ kurzer Zeit die Meisen ruhig und vorsichtig von außen erfolgreich in Richtung Tür gewiesen. Dabei ist dann auch Piepsi wieder nach draußen geflogen. Seither haben wir sie nicht mehr gesehen.

    Weil ich aus Erfahrung weiß, wie leicht sich Vögel oder Schmetterlinge im Gehege verirren, achte ich normalerweise immer darauf, dass die Tür nie offenbleibt. Das war jetzt eine Ausnahme für Piepsi. Heute abend habe ich die Tür geschlossen. Die Öffnung darüber ist offen, aber vermutlich kommt sie jetzt ohnehin nicht mehr zurück.

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  • Sie lebte 3 Tage in einem Käfig im Haus und 2 Wochen im Gehege im Garten.

    Ja, natürlich ist es für sie gut, dass sie wieder frei ist und ich bin sehr dankbar, dass sie sich so gut wieder erholt hat. Das ändert nichts daran, dass ich immer wieder an sie denke und hoffe, sie gesund wiederzusehen - und das hoffentlich sehr lange.

    Erkennen könnte ich sie bald nicht mehr. Vorhin habe ich sie wahrscheinlich zweimal kurz gesehen. Leider sind hier seit rund 2 Wochen kaum mehr Amseln zu sehen, wo kurz zuvor noch so viele waren. Daher und weil es vom Alter und der Farbe und dem wohl auch ganz leicht hängenden rechten Flügel passen würde, vermute ich, dass sie es war. Aber sicher könnte ich sie auch jetzt schon nur an dem einennhängenden Flügel oder daran erkennen, dass sie gezielt in das Gehege fliegt. Amseln lassen ja ohnehin in manchen Haltungen die Flügel etwas hängen - aber dann eben beide.

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