Erfahrungen mit Waldbodenstreu?

  • Soweit ich weiß, haben einige von Euch Außenhaltern in den letzten Monaten das sogenannte Waldbodenstreu getestet.

    Könnt Ihr von Euren Erfahrungen berichten und auch auf das verwendete Produkt verlinken?

    Interessant wäre aus meiner Sicht u.a.:

    • In welchem Bereich (Auslauf oder Schlafhaus ...) habt Ihr es genutzt`?
    • Wie hoch habt Ihr eingestreut?
    • Wie oft und in welcher Weise habt Ihr saubergemacht?
    • Wie trocken oder feucht war es?
    • Wollt Ihr es weiterhin nutzen?
  • Ich verwende es im Gehegeteil / Auslaufbereich, habe das hier bestellt und werde es auf jeden Fall weiter benutzen:

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    Ich verwende es seit Herbst, ich bin nicht mehr sicher, wie hoch ich eingestreut hatte zu Beginn. Ich glaube, 6 Säcke (6x60l) auf 4 qm. Das kam mir für meine Zwecke sehr großzügig vor. Wenn ich Gemüse-Reste aufsammle, hole ich immer bisschen was raus und hin und wieder wird ein bisschen aufgestreut, neulich habe ich mal einen Sack wieder aufgefüllt. Ich stelle alle paar Tage die Unterstände ein bisschen um, damit das Gehege gleichmäßig bewohnt wird und harke durch.

    Auf diese Weise ist es bei mir immer trocken. Im Winter fand ich es angenehm "fußwarm" im Vergleich mit anderen Naturböden.

    So sieht es jetzt aus ( mittlerweile sind da auch mal Heu oder Stroh-Halme drin geblieben):

    waldbodenfoto.jpg


    .. Das war kurz nach dem ersten Einstreuen im September:

    Waldboden1.jpg


    Ich bin begeistert, vorher hatte ich eine sehr große Pinienrinde, die fand ich zum Laufen nicht so toll. Ich glaub, die Meerschweinchen mögen es auch. Als ich neu eingestreut hatte, roch es toll und ich hatte den Eindruck, sie waren länger draußen. Man muss dazu sagen, dass sie diesen Gehegeteil deutlich weniger bewohnen als die Hütte - dort stehen die Schlafhäuser.

    Für den Schlafbereich würde ich persönlich es nicht verwenden, da hab ich Holzspäne und Heu, und wenn ich sehe, wie schnell die 2m bei 4 Schweinchen wirklich nass sind, würde ich sie nicht darauf wohnen lassen wollen, auch wenn viele berichten, dass dieses "Selbstreinigungsprinzip" angeblich funktioniert. (Abgesehen davon finde ich es aber auch zu hart, um es ausschließlich anzubieten, zum Laufen praktisch -aber zum Schlafen eher nicht - das wäre wohl mein Fazit).

  • Danke für deinen interessanten Bericht.

    Ich habe das auch schon vermutet. Es funktioniert offenbar ziemlich gut in den Bereichen, wo die Meerschweinchen selten hinpinkeln. Ich kann mir noch nicht so ganz vorstellen, wie das in den Pinkelecken funktionieren soll. Also dort, wo ich jetzt alle 2 Tage die normale Holzeinstreu wechseln muss weil es sonst einfach zu nass ist.

    Hat hier jemand Erfahrung mit Waldbodenstreu...

    1.) ... in viel bepinkelten Bereichen?

    2.) ... im Innenbereich?

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

    Für immer im Herzen: Berta, Pieps, Charly, Greta, Emma, Sophie, Chocolate

  • Ich verwende es im Gehegeteil / Auslaufbereich, habe das hier bestellt und werde es auf jeden Fall weiter benutzen:

    ❤ Vergissmeinnicht ... Waldgold Einstreu Waldboden Pferdeeinstreu online bestellen (xn--stadtmhle-waldenbuch-uec.de)

    ...

    Das kommt aus Waldenbuch. Wer es selbst abholt, könnte dann noch bei Ritter Sport neue Nervennahrung für die Menschen holen. Wie praktisch. 😀😀😀😀

    <3Karla *2019 <3 Ludwig *18.1.2022 <3 Minna *ca. 20.8.2022 <3 Selma * 2.2.2024 <3 Amalie *ca. 25.4.2024

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  • Ich finde das auch sehr interessant!

    Man kennt ja z.B. aus der Pferdehaltung die Matrazenbildung. Das wird hier vom Hersteller auch empfohlen. Und Pferde geben sehr viel Flüssigkeit ab. Voraussetzung dafür, dass das trotzdem funktioniert, ist nicht zuletzt sehr hoch einzustreuen. Sie schreiben dort 25-30cm, was 4 x 60l auf 1qm entspricht. Das wären bei Dir dann 16 Säcke gewesen. Vielleicht wäre aufgrund der viel geringeren Urinmengen bei Meerschweinchen z.B. die Hälfte der Höhe ausreichend. Dafür wären dann 8 Säcke erforderlich gewesen.

    Das andere ist: Es nennt sich zwar Waldboden, ist das aber nicht. Waldboden besteht aus Humus, halbvertrottetem und noch nicht verrotteten organischem Material - zum großen Teil Blätter und Nadeln - und sehr vielen Bodenlebewesen. Die Funktion, die diese bei der Zersetzung übernehmen, fehlt natürlich bei der Einstreu.

    Damit will ich dieses Einstreu nicht schlecht machen, nur abwägen ob und wie ich das auch nutzen könnte. Ich könnte leider nicht höher als maximal 8cm einstreuen, weil der Rand nur 13qm hat und das Stroh und Heu jetzt schon zum Teil herausgetragen wird. Ein höherer Rand würde steilere Rampen erfordern und das wäre mit meinen älter werdenden Tieren auch keine gute Idee.

    Unsere Jungs scharren mitunter oder geben richtig Gas. Da ist es wichtig, dass der Untergrund möglichst stabil liegt. Wie sieht das bei Dir aus?

    Hat jemand dieses Streu schon in Innenhaltung Schutzhaus verwendet?

  • Für Matratzenhaltung bei Meerschweinchen hab ich mal was von Leinstreu gelesen. Da scheint es Erfahrungsberichte zu geben, dass es geht und welche die sagen, geht nicht. Da werden wohl Köttel abgefegt und drüber gestreut. Am Schluss ist es dann hoch und wird dann weggemistet. Das ging echt lange, so drei Monate oder so.

    Scheint mir eher was zu sein für den trockenen, gut durchlüfteten Außenbereich oder Scheune oder so denn für den Innenbereich.

    Vermutlich bei Waldstreu auch so.

  • Also ich kann nur vom Hörensagen weitererzählen, dass es die unterschiedlichsten Erfahrungen gibt. Manche schwören drauf, Monate lang nichts auswechseln zu müssen (innen). Aber ich hab auch schon von welchen gehört, die irgendwann von Schimmelbildung und Ekligerem in den unteren Schichten überrascht wurden.

    Ich will es nicht schlecht reden, aber für mich ist es noch ein Unterschied, ob ein riesiges Pferd in einem vermutlich gut belüfteten Stall auf Matratzenbildung steht, oder ein Meerschweinchen sich direkt darauf, womöglich noch mit Schlafhaus drüber in der Wohnung schlafen legt. Irgendjemand sagte mal, er würde es nicht machen, weil er hätte das Gefühl, die Schweinchen auf Kompost wohnen zu lassen. So geht es mir auch, daher würde ich es nicht ausprobieren, denn man muss anscheinend in der Tat wirklich hoch einstreuen und viel investieren. Aber wenn es für anderen funktioniert - mag sein, will ich nicht verneinen.#


    EDIT: Und Matratzenbildung ist ja auch noch ein bisschen anders, oder? Soweit ich weiß, streut man da immer trocken drauf und irgendwann wird komplett ausgewechselt. Waldbodeneinstrau soll sich ja irgendwie selbst kompostieren und wird nur teilweise ausgewechselt.

  • So wie ich Pferdeställe kenne, dürfte die Urinmenge in Relation zur Boxengröße meistens deutlich höher als bei Meerschweinchen auf z.B. 1qm pro Tier. Da große Pferde längere Beine haben und nicht so viel liegen wie Meerschweinchen, haben sie Nase weniger unmittelbar über der Einstreu. Aber die Belüftung dürfte bei Meerschweinchen in der Regel deutlich besser sein. Trotzdem ist es natürlich die Frage, ob Pferde oder Meerschweinchen Ammoniak, Schimmel o.ä. augessetzt werden durch den einen oder anderen Untergrund.

    Dabei meine ich nicht spezifisch das Waldboden-Streu so wie Du es verwendest, sondern die verschiedenen Ansätze zur Streunutzung überhaupt. Ich erinnere mich daran, als ich bei den seinerzeit neuen 3 Jungs das nasse Einstreu alle 1-2 Tage entfernt habe, hat es schon übel gerochen. Ob das nur Uringeruch oder schon Ammoniak war, bin ich mir nicht mehr sicher. Aber das wäre ein eigenes Thema wert und würde hier den Rahmen sprengen.

  • So wie ich Pferdeställe kenne, dürfte die Urinmenge in Relation zur Boxengröße meistens deutlich höher als bei Meerschweinchen auf z.B. 1qm pro Tier.

    Ja, klar, die Urinmenge ist natürlich deutlich höher. Aber bei Meerschweinchen konzentriert es sich ja auch schnell dort, wie die Lieblingsstellen sind und sie sind idR. immer in ihrem Gehege, eventuell noch mit Haus/Höhle drüber. Pferde werden ja auch mal rausgeholt oder stehen auf der Weide... zur Ammoniak-Bildung gibt es mit Sicherheit auch schon Diskussionen zu finden.

  • Naja, und Pferde haben halt die Nase häufig weiter oben und wenn da eine gut belüftete Stallgasse oder sogar ein Fenster ist, ist da auch kaum Pipigeruch.

    Ich kann mir Matratzenhaltung bei Meerschweinchen schwer vorstellen, um ehrlich zu sein. Vielleicht noch in einer alten Pferdebox mit wenig Tieren auf viel Platz, viel frischer Luft und regelmäßigen Häuschenwechsel. Da wird man aber ja ohnehin - außer in der Schutzhütte wenig zu misten haben. Bei sagen wir, vier Tieren auf 9qm oder so.

  • Also ich habe ja Aussenhaltung habe im Aussenbereich Waldbodeneinstreu.
    Bin so teils teils davon überzeugt. Ich finde es gerade im Winter für die Meeris toll, weil sie dann nicht auf nackten Bodenplatten rumsitzen müssen. Ausserdem sieht es auch optisch schöner aus.
    Wie Schweinemagd allerdings bereits angetönt hat, an den Stellen wo sie vermehrt pinkeln (in den Häuschen) trocknet das nicht wirklich und ich habe bereits mal ausgetauscht. Ich verschiebe auch öfters die Häuschen. Klar bisher war es auch noch nicht wirklich warm und im Winter hat es keine Sonne dort wo das Gehege ist, also kann es wohl nicht wirklich trocknen.


    Ich bin jetzt gespannt wie es sich im Frühling/Sommer entwickelt.

    Rebecca aus der Schweiz mit Helena (05/21), Daisy (07/23), Lucy (07/23), Carmela (07/23) & Paco (07/23)

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