Beiträge von Jasmin

    Originaldatum 07.10.2022

    Hallo Zusammen,

    ich bin immer wieder begeistert, wie clever meine 5 Meerschweinchen sind und wie schnell sie neue Dinge lernen, wenn die richtige Motivation (Futter!!) da ist. Vielleicht habt ihr ja Lust hier ein paar Geschichten davon zu erzählen, welche Verhalten eure Meerschweinchen sich beigebracht oder von euch gelernt haben.

    Meine Gruppe läuft zur Zeit zur Hochform auf, weil Gizmo jeden Tag ein Schälchen Brei bekommt, wovon nur er essen soll. Damit das auch in meiner Abwesenheit klappt, muss ich mir jeden dritten Tag ein neues "Versteck" ausdenken, weil die anderen 4 zu richtigen Spionen geworden sind.

    Die beste Aktion: ich habe das Schälchen zusammen mit Gizmo in ein Häuschen auf eine kleine Etage gesetzt, sodass der eine Eingang an der Wand stand und Gizmos Po am zweiten Eingang. Also kein klauen des Breis möglich ohne an Gizmo vorbei zu müssen. Mehrere Tage lang konnte ich beobachten, wie die Anderen abwechselnd oder in der Gruppe von unten, der Seite und oben drauf das Häuschen beschnüffelt haben und daran gescheitert sind Gizmo durch Po anstupsen zum Platz machen zu bewegen. Dann kam Flokis großer Moment. Von der Couch aus sah ich plötzlich wie Floki das Häuschen mit den Zähnen an der einen unteren Ecke zur Seite zog. Dann rannte er nach unten und zog stehend weiter ander Ecke, bis er das Häuschen samt Gizmo darin so gedreht hatte, dass der eine Eingang frei war, schnappte sich den Rand des Schälchens und zog es zu sich runter. Da war ich ganz schön baff:D.

    Und hier noch eine kleine Sammlung von cleveren Momenten aus den letzten 2 Jahren:

    • früher habe ich immer die Einkaufsbeutel beim Nachhausekommen erstmal im Wohnzimmer ca. einen Meter vom Gehege entfernt abgestellt und den wartenden Schweinchen direkt was zum Futtern gegeben, bevor es weiter in die Küche ging. Das musste ich mir abgewöhnen, weil die Beutel regelmäßig (Peanut voran) gekapert wurden, auf der Suche nach etwas noch Besserem. Das artete so aus, dass jede Stofftasche, die sich im Wohnzimmer befand sofort inspiziert wurde.
    • ich wohne im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses mit 7 Parteien. Die 5 fangen schon an aufgeregt umher zu laufen, wenn einer von uns erst im Erdgeschoss ist - aber nie bei den Nachbarn.
    • für Tierarztbesuche habe ich seit 2 Monaten eine Transporttasche, die vorne eine Klappe mit Reißverschluss hat. Die steht oft am Gehege mit etwas Futter darin, damit sie mit Positivem verknüpft ist. 3 der 5 habe ich schon dabei erwischt, wie sie sich selbst den Reißverschluss der Klappe geöffnet haben um hinein zu kommen.
    • die ganzen Klauaktionen passieren nie, wenn man hinschaut. Entdeckt man ein Schweinchen bei einer Schandtat, reicht es den Namen ermahnend zu rufen und zack wird sich verkrümelt

    Ich bin gespannt von euren Meerschweinchen zu hören!


    Originaldatum 17.04.2023

    Hallo,

    leider verlief das letzte Dreivierteljahr nicht sehr positiv und ich musste zwei meiner Schweinchen über lange Zeit mit Medikamenten versorgen, päppeln, ständig wiegen und viele Tierarztbesuche warnehmen. In dem Verlauf der Krankheiten kam auch immer wieder die Frage auf, ob die Behandlungen an sich noch zumutbar sind oder die Kleinen dadurch zu sehr gestresst werden. Glücklicherweise war das meiner Ansicht bei Gizmo und Peanut nie der Fall.

    Gizmo war in der Hinsicht außergewöhnlich, weil er ohnehin recht zam und furchtlos war. Bei Peanut habe ich definitiv von ein paar Dingen profitiert, die ich während Gizmos Krankheit für die ganze Gruppe eingeführt oder ausprobiert habe.

    Ich würde deshalb gerne eine kleine Sammlung an Dingen zusammentragen, die nützlich sein können um schon vor dem Eintreten einer schweren Krankheit sicherzustellen, dass die Behandlung für Mensch und Tier reibungsloser und möglichst stressfrei veräuft.

    • Transportbox /-tasche

    Ich nutze für längere Aufenthalte eine Klappkiste und für kürzere Termine eine Katzentransporttasche. Beides setze ich immer mal wieder als zusätzliche Versteckmöglichkeit ein mit leckerem Futter. Dadurch sind alle meine Schweinchen die Box und Tasche gewöhnt und verbinden sie nicht direkt mit etwas Negativem. Komme ich vom Tierarzt zurück, stelle ich die Tasche einfach vor das offene Gehege und sobald ich die Tür öffne, kommen sofort alle angerannt und schauen nach der Begrüßung der Abwesenden sofort nach, was es Leckeres gibt. Bei Gizmo und Peanut habe ich die Tasche auch als Ort etabliert, wo es den Päppelbrei in einem Schälchen gab. Wenn ich neuen Brei reingetan habe, musste ich nur noch rufen und sie sind in die Tasche gelaufen, wo sie ohne Gedränge fressen konnten.

    • Haltungspositionen

    Bei Tierarztbesuchen müssen die Schweinchen oft in Positionen gebracht werden, die sie nicht unbedingt mögen. Fürs Fiebermessen werden sie z.B. leicht auf den Rücken gedreht und um die Zähne begutachten zu können, ist eine stehende Position hilfreich. Ich habe festgestellt, dass auch bei der Verabreichung von Medikamenten eine stehende Position ganz gut geeignet ist und zum Abtasten bei dem Verdacht auf eine Aufgasung. Ich denke daher, dass es auf jeden Fall sinnvoll ist, diese Positionen immer mal wieder zu "üben" - sofern das nicht ohnehin beim Tüv passiert.

    • Spritzen zur Verabreichung von Futter und Medikamenten  

    Leider begreift nicht jedes Meerschweinchen direkt, was man mit dieser komischen Spritzen vor dem Mund will, selbst wenn etwas Leckers darin ist, und irgendwie sind da auch die Zähne im Weg. Sobald das eigene Meerschweinchen nicht mehr frisst oder aufgegast ist, ist das aber unerlässlich. Ich musste nicht nur Medikamente oder Brei mit einer Spritze geben, sondern auch das Mäulchen spülen oder Wasser/Tee verabreichen. Das ist deutlich leichter, wenn die Gewöhnung schon vorher erfolgt ist und man nicht noch groß kämpfen muss. Ab und an etwas Tee, Wasser oder Apfelsaft mit einer Spritze anbieten könnte das im Notfall vereinfachen.

    • Päppelbrei                                          

    Zu Päppelbrei habe ich mittlerweile eine richtige Hassliebe entwickelt. Mal wird er geliebt und dann wieder verschmäht und päppeln päppeln dauert so viel länger, als man vorher annimmt. Es ist unfassbar nervenaufreibend, wenn ein hungriges, auf Brei angewiesenenes, Schweinchen quiekend vor dem Brei sitzt und sich partout weigert ihn zu fressen. Dann nützt es auch nichts Brei zu Hause zu haben oder welchen aus der Praxis bekommen zu haben. Als Gizmo gepäppelt wurde, habe ich die Anderen von dem Brei probieren lassen und geschaut, ob Jemand ihn nicht fressen möchte. So wusste ich bei Peanut, was in jedem Fall erstmal funktionieren wird.

    • Herausnehmen und auf dem Schoß sitzen

    Das ist ein schwierigeres Thema, weil ein schmaler Grad zwischen Gewöhnung und unnötigem Stressen besteht. Eine ganze Zeit lang (und jetzt wieder mit Goofy) hatte ich richtige Schisser, die beim Tüv zitternd auf meinem Schoß saßen und beim Tierarzt panisch wurden. Mir ist es deshalb wichtig, dass das Herausnehmen oder auf dem Schoß sitzen nicht direkt bedeutet, dass etwas für sie unangenehmes passiert.

    Also setzte ich mich ab und an im Schneidersitz vor das Gehege, nehme ein Schweinchen auf meinen Schoß und füttere es mit etwas Leckerem. Sobald es sich entspannt und gefressen hat, kann es selbstständig vom Schoß herunter zurück ins Gehege laufen. Diese Methode klappt erstaunlich gut. Manch einer macht es sich regelrecht gemütlich und lässt sich noch etwas kraulen, bevor er zurück marschiert. Andere haben nur sehr kurz Lust darauf und sind dann wieder weg. So oder so wird das aber nicht mehr als so bedrohlich empfunden und der Tüv und das Wiegen sind deutlich entspannter.

    Ich würde mich über euer Feedback, Erfahrungen und Ergänzungen sehr freuen! Vielleicht kommen ja noch ein paar tolle Ideen und Tipps dazu!


    Ich hatte früher eine Heukiste und jetzt aktuell auch wieder zwei Stück. In die frühere Kiste mussten sie damals reinhüpfen, weshalb ich sie in turbulenten Zeiten rausgenommen habe. Die aktuellen Kisten haben vorne eine Aussparung, sodass nur ein kleiner Hüpfer nötig ist.

    Die Kisten sind überaus beliebt - vorallem zum Schlafen. Aber ich würde sie nie als alleinige Heuquelle nutzen, weil das Heu eben sehr schnell vollgepinkelt wird.

    Was sich auch noch gut eignet sind diese "Ecktoiletten" für Kaninchen. Darin hat man dann auch einen großen Heuhaufen, der aber nicht so leicht komplett verteilt wird. Auch darin liegen meine liebend gerne.

    Augenverletzungen hatte ich noch nie, obwohl ich auch Raufen nutze und eine Zeit lang sehr groben Heu.

    Guten Morgen!

    ich finde Somnicselemte da ganz praktisch oder alternativ Spanplatten mit Somnicsverbindern. Man steckt dafür einfach zwei Platten mit zwei Verbindern an einer Kante im 90 Grad-Winkel zusammen und erhält dann so etwas wie ein Zelt. Für mehr Sichtschutz kann man noch ein Handtuch darüber legen. Das habe ich schon genau so bei einer Vergesellschaftung genutzt und hatte keine Probleme.

    Falls meine Beschreibung unklar ist, kann ich gerne heute Abend ein Foto von der Konstruktion machen.

    Planung und Umzug


    Die Entscheidung war gefällt, also stand jetzt die Planung an. Glücklicherweise bekam ich unglaublich viel Hilfe von der Urlaubsbetreuung. Ein mittlerweile enger, freundschaftlicher Kontakt, der sich aus einem Forum ergeben hat. Meerschweinchenliebe verbindet eben ^^.

    Sie übernahm noch eine weitere Woche die Pflege der Zwei, vereinbarte die Übergabe und half mir die letzten Punkte zu klären (z.B. Vertrag und Übernahme von Cookies Behandlungskosten).

    Gestern ging es dann los und ich holte die Beiden ab. Der Abschied verlief emotional aber wir alle Drei freuten uns für Cookie und Brownie, dass nun ein neuer Lebensabschnitt auf sie wartete.

    Bei mir angekommen waren die Zwei noch etwas geschafft von der langen Fahrt und mussten sich erstmal in der neuen Umgebung mit den vielen neuen Geräuschen zurechtfinden. Nach dem Bezug des neuen Geheges dauerte es aber nicht mal eine halbe Stunde, bis sie glucksend durch die Gegen wuselten und Alles in Augenschein nahmen. Was mich natürlich unglaublich freute. Zu dem Zeitpunkt war ich zwar immer noch ein rotes Tuch für die Zwei (ich hatte sie schließlich in eine Transportbox gepackt und Cookie Medikamente gegeben), aber Hauptsache ihnen gefällt ihr vorläufiges neues Zuhause.

    Vorerst haben sie nämlich ein Somnicsgehege direkt neben meiner Gruppe bezogen. Die Vergesellschaftung soll erst stattfinden, wenn Cookie, Brownie und ich uns besser kennenlernen konnten und Cookie wieder ganz gesund ist.

    Deshalb war es auch spannend zu sehen, wie die Böckchen auf die Anwesenheit der jeweils anderen Gruppe reagierend. Wie erwartet hat Floki hier die Führung übernommen. Er hörte zuerst das Glucksen und erschnüffelte dann in der Luft wohl den ungewohnten Geruch. Das führte irgendwann zu einer kleinen Versammlung meiner Gruppe an der Abtrennung, auf deren anderen Seite Brownie saß. Es wurde gespannt durch die durchsichtigen Plastikelemente geschaut und sich etwas verdutzt angeschaut. Dabei wurde ab und zu das Fell aufgestellt und sich versucht groß zu machen. Was direkt zu einem Platzverlust führte. Floki fand das wohl keine angemessene Reaktion. Er blieb ganz entspannt. Auch von der anderen Seite gab es kein feindseliges Verhalten.

    So weit also erstmal Alles entspannt. Mal sehen was die nächsten Wochen bringen!

    Die Entscheidung


    Mein erster Impuls, als ich von der neuen Situation erfahren habe war, "oh nein, hoffentlich findet sich eine gute Lösung, sie hätten es so verdient. Ich wünschte, ich könnte sie einfach mit in meine Gruppe nehmen, aber das geht nicht!". Daraus wurden dann Überlegungen, was es denn wirklich bedeuten würde sie zu nehmen und anschließend, ob ich es mir finanziell, zeitlich und mental zutraue. Denn zwei getrennte Gruppen oder eine unharmonische Gruppe bedeuten jede Menge Stress, Sorgen und kosten unglaublich viel Zeit.

    Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr konnte ich es mir aber doch vorstellen. Wären es zwei fremde Böckchen gewesen, hätte ich das wohl nie so entschieden, aber die Zwei hatte ich schon zusammen erlebt und Gizmo und Peanut hatten eine ganz ähnliche Geschichte, bevor sie zu mir kamen und waren so wundervoll miteinander und später zu den Anderen. Außerdem hatte ja weder der Verlust der Leittiere, noch die Vergesellschaftung von Goofy oder seine Rappelphase für Probleme gesorgt. Also würde vielleicht auch der Zuwachs von zwei erwachsenen Kastraten klappen, die ihre Jugend in einer großen gemischten Gruppe verbracht und sozialisiert wurden?

    Trotz meiner plötzlichen Zuversicht, gab ich mir noch einen Tag Bedenkzeit und ging alles Mögliche im Kopf durch:

    • halte ich es aus, wenn es vielleicht wochenlang schwierig wird?
    • wäre ich bereit im Zweifelsfall wieder zwei Gruppen zu halten?
    • wie hoch sehe ich das Risiko, dass meine harmonischen Vier sich zerstreiten?
    • habe ich genug finanzielle Rücklagen für die eventuellen Tierarztkosten von zwei weiteren Schweinchen und das Futter? (bisher hatte ich nie mehr als 5 Meerschweinchen auf einmal)
    • kann ich Cookie und Brownie ein besseres Leben bieten als in einer Notstation?
    • würden die Zwei und meine Gruppe von einem Zusammenleben profitieren?

    Am Ende konnte ich alle Fragen positiv beantworten. Damit stellte sich nur noch zwei sehr wichtige Fragen:

    • will ich überhaupt zwei weitere Meerschweinchen?
    • Wie sieht es da bei meinem Partner aus?

    Nachdem mir das freudige Kribbeln bei dem Gedanken an die Zwei bei mir zu Hause die erste Frage beantwortete stand noch die zweite aus. Er war was die Vergesellschaftung angeht viel positiver als ich und gab ebenfalls grünes Licht.

    Vor 9 Tagen stand dann also die Entscheidung fest. Die Kleinen bekommen bei mir ein neues Zuhause und diesmal hoffentlich für immer!

    Wie ich Cookie und Brownie kennenlernte:

    Cookie und Brownie (2 Jahre alt) sollten ursprünglich einfach ein paar Wochen bei einer anderen Meerschweinchenhalterin zur Urlaubsbetreuung bleiben, deren Meerschweinchengruppe ich wiederum während ihrem Urlaub bei mir hatte. Die Zwei kommen aus einer Notstation und lebten seit September 2022 in einem schönen Gehege bei einer Familie mit zwei Kindern, die nun länger verreisen wollten.

    Gleich am ersten Tag der Urlaubsbetreuung kam dann leider die erste böse Überraschung. Die zwei hatten massive Haarlinge und Cookie war davon auch schon sichtlich mitgenommen. Ein paar Tage nach der ersten SpotOn-Behandlung lernte ich die Zwei kennen und bekam ihren Gesundheitszustand live mit. Zum Glück suchten die Haarlinge schnell das Weite, aber Cookie hatte plötzlich eine Beule am Bauch die wuchs. Da er in der Betreuung in tollen Händen war, wurde er einem Heimtiervertrauten Tierarzt vorgestellt, bekam einen Ultraschall und schließlich die Diagnose "Abszess". Während dieser ganzen Zeit fieberte ich mit und half der vorübergehenden Halterin mit Tipps wo ich konnte. Ein Thema war dabei auch, wie man der Familie klar machen konnte, dass die Zwei mehr Aufmerksamkeit brauchen, damit Krankheiten in Zukunft früher erkannt werden. Außerdem würde Cookie ja weiter Krankenpflege wegen dem Abszess benötigen (Spülen des Abszesses, Kontrolltermin beim Tierarzt, Wundkontrolle, Medikamente). Er sollte ja mit Brownie in ein paar Tagen zurück nach Hause.

    Diese Gedanken machte sich in der Zwischenzeit auch die Mutter der Familie, die sich hauptsächlich um das Pärchen gekümmert hatte. Zu unserer Überraschung teilte sie in einem Telefonat mit, dass sie, wegen gesundheitlicher Schwierigkeiten in der Familie, nicht glaubt den Zwei weiterhin gerecht werden zu können. Die Kinder hatten auch bereits das Interesse verloren, weshalb es an ihr lag das Wohl der Meerschweinchen zu sichern. Sie fragte also, ob es möglich wäre die Meerschweinchen dort zu lassen oder zu helfen ein neues Zuhause zu finden.

    Nachdem sie sich 5 Wochen um die Kleinen intensiv gekümmert hatte, war die Urlaubsbetreuung unfassbar besorgt, was nun aus ihnen werden würde. Sie selbst hat eine Haremsgruppe und nicht die Möglichkeiten dauerhaft eine zweite Gruppe zu betreuen. Aber wo sollten sie hin? Zwei erwachsene Kastraten finden nicht so schnell ein Zuhause und sie hatten doch schon so viele Stationen hinter sich. Die ersten Halter -> die Notstation -> die neuen Besitzer -> die Urlaubsbetreuung. Sehr viel für zwei Jahre. Außerdem sind die Beiden so eng miteinander und würden in einer Tierschutzeinrichtung vermutlich getrennt werden. Diese ganzen Bedenken und Sorgen teilte sie mir direkt mit und fragte mich um Rat.

    Die Vorgeschichte:

    Nachdem ich Ende 2020 wieder in die Meerschweinchenhaltung eingestiegen bin und mich diesmal für eine Bockgruppe entschieden habe, steht jetzt bald eine neue Herausforderung an.

    Damals ging es los mit einem Bockpaar (Gizmo und Peanut) und zwei Babyböckchen (Floki und Oreo). Der Plan mit den Vieren ging zunächst ordentlich schief, weil weder ich noch meine Vier genug Erfahrung mit einer solchen Gruppen hatten. Gizmo und Peanut hatten nie von älteren Kastraten gelernt und Floki und Oreo wurden permanent von ihren Hormonen gesteuert - dass Alle zu Beginn unkastriert waren, war da überhaupt nicht hilfreich. Also lebten für einige Monate zunächst Gizmo und Peanut zusammen und Floki und Oreo, die im August 2021 Koi als Zuwachs bekamen. Ich war überglücklich, als dann im Herbst doch noch die Zusammenführung der 5 klappte.

    Als die Gruppe harmonisch war, kam leider im Juni 2022 der erste Schicksalsschlag. Gizmo bekam Zahnprobleme und hinterließ uns nach langem Kämpfen im Oktober 2022 mit großer Trauer bei mir und seiner Meerschweinchenfamilie. Er war das Leittier der Gruppe, sehr beliebt und gab Allen große Sicherheit. Seinen Platz als Leittier nahm Peanut ein.

    Im Januar 2023 kam nochmal ein Neuzugang mit dem kleinen Frühkastraten Goofy. Diese Vergesellschaftung war das Unaufgeregteste, was ich je erlebt habe. Er lief einfach von Tag 1 an mit. Das war rückblickend ein großer Segen, weil nun auch bei Peanut Zahnprobleme festgestellt wurden. Auch diesen Kampf verloren wir leider, trotz der Ausschöpfung aller Möglichkeiten. Es verließ also wieder ausgerechnet das Leittier die Gruppe und ich wusste nicht, wie sich das auswirken würde.

    Aber ich wurde erneut von meinen Jungs überrascht. Floki übernahm und führt seitdem sanftmütig die nun wieder 4er-Gruppe - ganz so, wie er es von Peanut gelernt hat, der immer der Streitschlichter war. Auch die späte Rappelphase von Goofy verlief erstaunlich entspannt, obwohl er Allen sichtlich auf die Nerven ging.

    Nun ja...gerade wo Alle gesund sind und die Gruppe harmonisch ist, stelle ich mich einer ganz neuen Herausforderung...